Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

  1. Wenn man sich unsicher ist bei richtigen Begriffen, sollte man sich als erstes fragen wann man welche Bezeichnungen überhaupt benötigt.

  2. Dabei sollte man erst mal politische selbstgewählte Bezeichnungen respektieren. Besonders wenn man hinsichtlich der Geschichte nicht ausreichend informiert ist. Denn, die historische Dimension von Diskriminierung und Rassismus ist eine, die man nicht leichtfertig ignorieren sollte und dieses Unwissen kann rassistische Ansichten reproduzieren. Das macht es so unausweichlich, sich mal mit der Geschichte zu befassen und hier - besonders hier im Thread - sich nicht auf sein Bauchwissen zu beschränken. Auf diese Weise politische Selbstbezeichnungen in Frage zu stellen ist einfach destruktiv, ignorant und arrogant. - Insbesondere, wenn daran Aussagen anschließen, die eine vermeintlich „bessere“ Allgemeingültigkeit ausdrücken möchten (und keine Fragestellungen oder Aussichten).

  3. Redet man also über „Race“, Ethnie oder Nationalität?
    Wann will man also die politischen Selbstbezeichnungen verwenden? - Hauptsächlich in Diskursen, um Ungerechtigkeiten, Rassismus und Diskriminierung zu erkennen, zu analysieren und Gegenstrategien zu entwerfen. Da interessiert es PoC und Schwarze Menschen nun mal nicht, was man aus seinem Bauchwissen heraus darüber meint zu wissen. Besonders wenn man nicht betroffen ist. Und es interessiert noch weniger, für wie praktikabel es Weiße halten, denn dafür müsste man sich erstmal wieder mit der Geschichte auseinander setzen.

  4. PoC muss nicht gleichbedeutend sein mit der eignen Identität. Diese individuellen Abgrenzungen sind legitim und es geht nicht darum PoC demnächst in den Perso einzuführen, damit wir weniger verwirrt sind, wie wir Menschen bezeichnen wollen. - Na in erster Linie als Mensch, aber in unser Realität sind Menschen nun mal unterschiedlich von Rassismus betroffen.
    Menschen aus bestimmten Gesellschaften bevorzugen andere Begriffe, die dann einfach zu respektieren sind. Es ist in erster Linie also wichtig, sich über Machtstrukturen bewusst zu werden, wenn man über Rassismus spricht.

Genaus deshalb, habe ich hier die Geschichte und Artikel verlinkt. Genau deshalb, habe ich auch Rassismus-Forschung verlinkt und STUART HALL, um aufzuzeigen, wie unterschiedlich die Strömungen sein können.

Abgesehen von den zahlreichen anderen Inhalten und Links, die hier schon geteilt wurden.

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Wieso benutzt du in diesen Zusammenhang PoC + Schwarz? Sind die letzteren nicht in den ersten inkludiert? Ich frage deshalb, weil ich das jetzt schon öfters gelesen haben. Anfangs hielt ich es schlicht für einen Fehler, aber es scheint ja Absicht zu sein.

Bei allem Respekt dir gegenüber, aber du merkst echt nicht das du mit deiner Art die du da an den Tag gelegt hast mehr Gräben gräbst, und dem Thema schadest als so mancher Zweifler? Wenn das deine Herangehensweise an das Thema bei fremden und Menschen die weniger Wissen zu dem Thema haben, dann will ich nicht wissen wie viele Chancen du schon verpasst hast eine gerechtere Sprache/Verhalten bei anderen zu erzeugen.

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Wenn man einen Fehler macht und, anstatt den einzusehen, es auf alle anderen schiebt und dann mit Sarkasmus, mutwilligem missverstehen, Beleidigungen, sich dumm stellen und Übertreibungen kommt (und das alles war nur der eine Post), sehe ich nicht wie da noch irgendein weiterer Schaden entstehen sollte. Ich sehe da grundsätzlich keine Bereitschaft zu irgendeiner Einsicht. Von Anfang an schon.

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Den sehe ich bei dir auch nicht, schade.

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Natürlich nicht. Da er mir ja auch absolut keinen Grund gibt das zu überdenken.

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Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, warum dieser Begriff nicht als rassistisch, sexistisch und altersdiskriminierend betrachtet wird.

Du fasst hier mit einer Bezeichnung für eine Menschengruppe mehrere sehr negative Eigenschaften zusammen. Wie kann das in Ordnung sein?

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Schönes rassistisches, sexistisches Framing was sie da aufgebaut haben. :smiley:

Du fragst nach all den Beiträgen hier ernstgemeint danach, warum “Alte Weiße Männer” nicht als rassistisch ausgelegt wird?

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Ja, vielleicht unterscheiden sich da unsere Definitionen. Aber wenn man anhand der Hautfarbe Menschen negative Eigenschaften zuschreibt, dann halte ich das für rassistisch.

Ja, diese Ansicht hat so gut wie jeder bevor er sich näher mit der Thematik beschäftigt.

Sam_Jones und Kincaid sind gerade nur etwas geladen, weil deine Frage hier in den 6400 Posts bestimmt schon ein dutzend mal adressiert wurden.

Vielleicht packt man diese typischen, sich wiederholenden “white fragility”-Fragen mal in den OP bzw. legt sich einen Post parat den man einfach verlinkt, wenn die Frage wieder aufkommt.

Wäre auf jeden Fall besser als: “Wie zur Hölle kannst du das nicht wissen?Lies das gefälligst selbst nach”, weil in den 6400 Post ist es auch schwierig was zu finden.

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Gut, das wusste ich nicht. Wuerdest du aber auch sagen, dass der Begriff in Deutschland schon in der breiten Masse angekommen ist?

Und mit der veraendernden Bedeutung von Begrifflichkeiten wollte ich eigentlich auf etwas anderes hinaus, haette Ich vielleich etwas klarer schreiben sollen. Mir ging es dabei um sowas wie den hashtag alllivesmatter. Der Begriff ist, wenn man ihn erstmal so hoert, eigentlich nichts negatives. Aber leider hat der ziemlich schnell eine negative Bedeutung bekommen.

Zuletzt in dem Post auf den die Frage kam und dem folgenden.

Denke aktuell eher nein, da bedarf es sicherlich Aufklärungsarbeit. Das liegt aber auch an der anderen Situation in D im Vergleich zu den USA.

An sich wäre der besagte Hashtag nix negatives, allerdings ist es die Intention, die dahinter steckt, die ihn negativ macht, so wie es Begriffe wie “Gutmensch” tun. An sich sind das auch Begriffe, die nix negatives in sich tragen, allerdings ist die Frage wer und mit welcher Intention diese Begriffe geprägt hat. Bei “Gutmensch” waren es v.a politisch rechtsstehende Personen des öffentlichen Lebens, die damit alle aus ihrer Sicht Linke zu diffamieren. Ähnliches ist mit alllivematters geschehen. Das war auch nur eine Strategie, um BLM zu unterminieren.

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Wir können zur Abwechslung mal versuchen über den Sachverhalt zu reden, ohne aufgeladene Schlagwörter zu benutzen, die es einer Menschengruppe per Definition unmöglich machen, sich kritisch zu äußern, ohne das ihre Meinung direkt als irrelevant abgetan wird.

Bezüglich „white fragility“ aus Wikipedia:

Ich vermute nur, dass eine rein beschreibende Diskussion ohne polarisierende Buzzwords recht kurz sein wird, weil dann ersichtlich wird, dass vermutlich alle auf derselben Seite stehen und der Grund der hitzigen Meinungsverschiedenheit fast ausschließlich an elenden Semantikauslegungen liegt.

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Wo werden “Alte Weiße Männer” diskriminiert oder wo sind sie Opfer von strukturellem Rassismus?

Nachtrag:

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Du meinst so wie hier, heute morgen erst?

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ZEIT Campus ONLINE: Im Deutschen bezieht sich der Begriff “Rasse” auf die Idee, dass es verschiedene Menschenrassen gibt. Dieses Konzept ist lange widerlegt. Was meinen Sie, wenn Sie von race sprechen?
DiAngelo: Race ist eine soziale Konstruktion, die real in ihren Auswirkungen ist: Wer als weiß gesehen und erzogen wird, hat eine bestimmte Art, die Welt zu sehen – und ihm oder ihr fehlt ein gewisses Bewusstsein für bestimmte Dinge. Weiße sehen sich normalerweise nicht als weiß, wir haben das Privileg, als Individuen gesehen zu werden und als objektiv. People of color dagegen werden immer als Repräsentant ihrer Gruppe gesehen und als nicht objektiv, wenn es um race und Rassismus geht.

DiAngelo: Weil Weiße in einer Welt leben, in der sie 24 Stunden, sieben Tage die Woche in ihrer race bestätigt, repräsentiert und als normal angesehen werden. Wir erfahren nie, wie es ist, sozialen Druck wegen unseres Weißseins zu erleben. Deshalb können wir nicht damit umgehen, wenn genau das passiert. Wir reagieren wütend und ablehnend, um dieses unangenehme Gefühl zu beenden. Das ist eine mächtige Form weißer Kontrolle, eine Form weißen Mobbings.

DiAngelo: Es ist ein Begriff, den ich entwickelt habe, um einzufangen, wie schwer es ist, mit Weißen über Rassismus zu sprechen. Der Fragility -Aspekt fängt ein, wie schnell wir ablehnend darauf reagieren. Viele Weiße reagieren schon auf die Andeutung, dass Weißsein Bedeutung hat, mit extremer Ablehnung. Auch der Hinweis, dass ich etwas über sie wissen könnte, nur weil sie weiß sind, verursacht Verärgerung. Wir können kaum damit umgehen, wenn uns jemand darauf hinweist, dass unsere race unser Leben und unsere Ansichten formt.

ZEIT Campus ONLINE: Wie ist es dann überhaupt für Weiße möglich, über Rassismus zu diskutieren?

DiAngelo: Indem wir lernen, anders über Rassismus zu denken. Nämlich nicht mehr als individuelle, aktive und bewusste Handlungen einzelner Personen, sondern als internalisierte Haltung, die in jeder und jedem Weißen steckt. Es kann sehr befreiend sein, festzustellen, dass Sie die Botschaft, dass es besser sein soll, weiß zu sein, internalisiert haben – und wahrscheinlich auch gar nichts dafür können. Anstatt das abzuwehren, sollten Sie davon ausgehend überlegen, wie diese Haltungen sich in Ihrem Leben und Ihren Beziehungen ausdrücken. Ändern Sie die Frage von: “Bin ich ein Rassist?” zu “Wie äußert sich Rassismus in meinem Leben?”

Ich finde den Begriff durchaus nachvollziehbar und sehe darin keine weitere “Spaltung” - Es wird als Operationalisierung verstanden, um den Umgang und das Problem auch zu analysieren. Wie gesagt, wenn man die Unterschiede aufarbeitet, die Probleme anerkennt, kann man besser Strategien dagegen entwickeln, als so zu tun, als gäbe es diese Form von Sozialisierung nicht…

https://www.zeit.de/campus/2018-08/rassismus-dekonstruktion-weisssein-privileg-robin-diangelo/komplettansicht

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Und ich finde sämtliche vorgetragene Kritik dagegen, die ich oben verlinkt habe, nach wie vor sehr zutreffend.
Durch solche Begriffe wird Kritik per Defintion als belanglos gebrandmarkt, wenn sie von Weißen kommt und genauso werden sie von der Mehrheit der Leute auch genutzt und verstanden.
Noch schlimmer wird durch die Spaltung Nicht-Betroffenen die Fähigkeit zur Empathie abgesprochen, “weil sie es nicht selbst erlebt haben” und einfach nur erwartet zuzuhören (und im Stillen allem zuzustimmen). Das ist komplett weltfremd und wirkt schon fast so, als wären Weiße und Nicht-Weiße zwei unterschiedliche Menschen-Arten oder gar komplett verschiedene Wesen, die nicht miteinander kommunzieren und fühlen können.

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