Allein aus dieser (teilweise immer noch) festgefahrenen Erziehungstradition heraus konnte eben Charlotte Roches Feuchtgebiete so eine Aufmerksamkeit bekommen bzw ist dieser Text eben auch sehr wichtig gewesen.
Für viele zum ersten mal den weiblichen Körper in dieser Form erzählt zu bekommen und zum Zentrum eines literarischen Werkes zu machen.
Der weibliche Körper und die weibliche Sexualität wird von diesem Podest einer absoluten Reinheitsvorstellung(“wenn Frauen Furzen riecht es sicher nach Rosen”) mal herunter gehievt und einer breiten Masse gezeigt (die sich erstmal gerne darüber empört, wie ekelhaft das nicht sei).
Mir fällt auch auf die schnelle auch kein Text ein, der das schon ähnlich gemacht und so wirksam geschafft hat.
den folge ich auf Instragram, auch schon überlegt mir das Buch zu holen, sieht echt toll aus
Mir fällt auf die Schnelle auch kein Text ein, der das für Männer so gemacht hat.
Vielleicht nicht, aber der männliche Körper und die männliche Sexualität hatte das auch in der Form nicht notwendig, da diese schon immer auch recht ungeniert und selbstverständlich in der Gesellschaft und in der (Pop)Kultur einen Platz hatte und eben behandelt, rezipiert, inszeniert und dargestellt wurde.
Sich hier darüber aufzuregen, ist aber auch “preaching to the choir”.
Dann verschiebs bitte in den Diskriminierungs-Thread.
was heißt “whites take another W”?
W steht für win
Don’t feed the troll
Kann die aktuelle Arte Tracks Folge sehr empfehlen
“I have a dream”- Rassismus und Polizeigewalt heute
Hier ein schöner Thread über viele Kulturen, die vor ihrer christlichen Missionierung ein viel fluideres Gender Bild hatten.
Von Dogon bis Yoruba.
Das Handgeschöpft macht es irgendwie noch merkwürdiger.
das geht ja mal gar nicht, kein Palmöl in die Schokolade zu geben!
Heute ne kleine Diskussion mit nem Kumpel gehabt, würd gern mal ein paar Meinungen zum Thema Blackfacing hören.
Viele kennen sicher mittlerweile die App Reface. Kurz gesagt, das ist Deep Fake für zu Hause - man nimmt ein Selfie auf und setzt es mit erstaunlich guten Ergebnissen in eine passende gif aus der riesigen tenor-Datenbank. Probierts ruhig mal aus, ist ein Heidenspaß.
Ja gut, jetzt mit dem Tod von Chadwick Boseman (ihr wisst schon, Black Panther) hat Reface ein Video gefeaturet, wo man sein Selfie eben in einen Zusammenschnitt seiner Szenen setzen kann.
Mein Kumpel kritisiert dies nun, da sich nun weltweit weiße Jungs als Schwarzen-Ikone Black Panther einsetzen können. Blackfacing -> Rassismus.
Ich selber halte das für extrem konstruiert. Ich halte die Diskussion um Blackfacing für überhaupt nicht zielführend, im Gegenteil. Erinnere mich gut an den “Skandal”, als rauskam, dass Kanada-Präsident Trudeau sich vor seiner Amtszeit zu Halloween zu mindestens 2 Gelegenheiten als Schwarzer oder Inder verkleidet hat, inkl. geschminkter Hautfarbe.
Diskussionen über solches Blackfacing führen in meinen Augen eher dazu, dass die Kluft noch viel weiter aufgerissen wird: “Wieso dürfen DIE sich als Weiße verkleiden, wieso dürfen WIR uns nicht als Schwarze verkleiden”.
Nachtrag: Ich meine … warum ist es schlimm bzw. rassistisch, wenn ich als weißer Mann mich mit Reface als Boseman blackface, aber warum ist es nicht schlimm bzw. sexistisch, wenn ich als der gleiche weiße Mann mich als Shakira, äh, womanize? Das war nämlich mein allererstes Reface und der Beginn von zahllosen Stunden voller Gelächter.
Die Antwort ist ganz einfach (und das müsste doch mittlerweile angekommen sein): Blackfacing steht in einer rassistischen Tradition. Früher haben sich Weiße als Schwarze verkleidet, weil sie sie in Propagandafotografien- und Filmen als besonders dumm und tollpatschig dargestellt haben. Das diente dazu sie zu entmenschlichen und somit die Sklaverei zu rechtfertigen und die Bürgerrrechtsbewegung zu torpedieren.
Das ist der Grund, warum es - egal welche Absicht man hat - zumindest äußerst geschmacklos ist sich zu blackfacen.
Das “Whitefacing” steht in überhaupt keiner Tradition und es gibt auch keinen systemischen Rassismus gegen Weiße. Das heißt Schwarze stehen dort in keiner Machtposition, in der sie sich über weniger privilegierte lustig machen.
Deswegen können Schwarze auch das N-Wort sagen und Weiße nicht.
Kontext halt.
Huh.
Ne tatsächlich hab ich das Argument noch nie irgendwo gesehen. Auf jeden Fall nicht so ausführlich.
Und ohne Mist, das ist jetzt tatsächlich ne interessante neue Seite für mich.
Hey ho,
möchte diesen Thread mal nutzen, um auf Aussagen von Simon und Teilen der Community einzugehen, denn mir ist vermehrt aufgefallen, dass es eine Tendenz gibt, dass man sich hier (und damit meine ich selbstverständlich nicht alle) gerne mal negativ über arme Menschen und/oder Menschen mit geringer Bildung äußert, was auch von Moderatoren im Chat gerne mal überlesen/überhört wird. Ich möchte gleich erwähnen, dass „ist doch nur Spaß“ als Argumentation nicht zählt, denn da steckt viel Wahrheit mit drin, wenn man solche Aussagen trifft, und Menschen werden dadurch nun mal beleidigt. Ich persönlich bin aufgrund von äußeren Umständen und meiner Krankheit nie in der Lage gewesen, einen höheren Schulabschluss als den der Hauptschule zu erreichen, den ich auch nur an der VHS nachgeholt habe, was auch darin resultiert, dass ich nicht besonders reich bin. Ich empfinde das als sehr demütigend, beleidigend, diskriminierend, und vor Allem pauschalisierend, und wenn solche Aussagen von Menschen mit angeblich hoher Bildung kommen, dann ist das doch sehr befremdlich.
Ich möchte überhaupt keine große Diskussion anzetteln, aber mal aufzeigen, dass solche Aussagen sehr unschön sind. Selbstverständlich freue ich mich über eure Antworten, aber ich denke kaum, dass mein Empfinden mich hier trügt. Nur weil jemand eine geringere Bildung und/oder weniger Einkommen hat, ist man noch lange nicht weniger wert.
Liebe geht raus