der punkt ist, dir ist bewusst, dass es so gelesen wird.
du wirst sogar höflich darum gebeten, es zu ändern.
du könntest auf eine bewusste diskriminierung verzichten. du vergibst dir nichts, dein text wird nicht weniger verständlich, wenn du das N-wort nicht ausschreibst.
aber es ist dir zumindest egal, du nutzt das N-wort in ausgeschriebener form trotzdem. oder vielleicht sogar gerade deshalb.
ich sehe nicht das problem.
es ist doch gut, wenn herr yanar für sich die verwendung dieser stereotype reflektiert und vielleicht sogar in seinem programm neu kontextualisiert. das ist doch etwas gutes, wenn nicht immer wieder diskriminierende vorurteile unreflektiert reproduziert und verbreitet werden.
Ich benutze es deshalb, weil es meinen Punkt in dieser Diskussion untermauert. Außerhalb dieser Diskussion habe ich es noch nie verwendet. Gleiches gilt übrigens Mohr. Ich finde es affig (das soll keinen Anspielung sein) sich über ein Wort so aufzuregen. Ja ich weiß, dass es anders gelesen wird, als ich es benutze. Das ist aber nicht mein Problem. Wer dieses Wort in diesem Zusammenhang immer noch als Beleidigung auffasst, ist aus meiner Sicht selbst dran schuld.
Reflexion ist super, in beide Richtungen (oder sagen wir einfach mal in alle).
Auch, dass Menschen in der Lage sind, ihre Meinung zu ändern, zeugt von Verstand. Das ist ja das, was uns als Menschen ausmacht.
Dennoch … wohin führt es?
Hat das große Ungetüm „Shitstorm“ zu viel Macht auf das, was Künstler bereit sein werden, zu tun?
ich sehe nicht, wo das ausschreiben des N-worts deine punkt untermauert, wie du schreibst. es macht nichts deutlicher.
es sei denn du verwendest es als bewusste provokation, wenn dein punkt ist, zu zeigen, dass sich menschen durch die verwendung in ausgeschriebener form beleidigt, herabgewürdigt und/oder diskriminiert fühlen. und das würde bedeuten, du verwendest das N-wort in ausgeschriebener form, um damit menschen herabzuwürdigen, zu diskriminieren und/oder zu beleidigen, das wäre dann also der zweck deiner verwendung in dieser form.
Naja weil sie vielleicht schon 1000 Mal in ihrem Leben, den Spruch gehört hat, wer denn der Mann in der Beziehung sei und ihr quasi das Frau-Sein damit abgesprochen wird.
Ja, es war nicht beabsichtigt und ein Missverständnis, aber die dünne Haut der Beleidigten ist ja erst durch solche ständigen Sprüche entstanden.
Wie wäre es, wenns dahin führt, für Betroffen mehr Verständnis zu entwickeln und nicht aus einem Automatismus heraus immer dagegen zu halten.
Ich nehme mal an, dass dir bewusst ist, dass dein migrantischer Hintergrund dich nicht zum Maßstab für den Umgang mit allen weiteren diskriminierenden Darstellungen macht.
Ich sehe eher ein Ungetüm in der Andreas-Mentalität: Halt stop, es bleibt alles so wie es ist, als in „Shitstorms“…
Was auch keiner Behauptet hat, was auch so ein Hinweis nicht impliziert.
Das ist für mich irrelevant, solange der Gag nur für sich steht und nicht weiter zb aufgebrochen wird, ist er einfac Transphob.
Du hast schon auch recht, der ganze Teil wo er ‚Zuhause‘ ist, ist schon mehr vorführen von Gruppen, als das Aufzeigen von Klischees. Dafür macht es der rest des Filmes für mich viel besser, wo man immer wieder merkt um was es eigentlich geht. CBS haben da letzen auch ein gutes Video klick zu gemacht.
Ich glaube das verstehst du zu dogmatisch, es geht erstmal um das Reden darüber, evtl. Konsequenzen kommen erst danach und meist sind diese Jahr gar nicht nötig.
Und ich glaube du lebst definitiv in einer anderen Gesellschaft als ich, wenn du denkst, dass unsere Gesellschaft TATSÄCHLICH so funktioniert
Ist nämlich überhaupt nicht so, dass in unserer Gesellschaft unter dem Label „Humor“ alles erlaubt ist. Also… legalerweise vielleicht, aber nicht gesellschaftlich.
Das ist also definitiv nicht eine „Errungenschaft“ unserer Gesellschaft… und ich bin froh, dass es das nicht ist.
Denkst du, es wäre angebracht und hätte keine Konsequenzen, wenn du als Komiker an eine jüdische Familienfeier eingeladen werden würdest, und dann von der Bühne runter Juden-in-Gaskammern-Witze machen würdest als Teil deines Programmes, unter dem Label als „Comedy“?
Denn wenn du sagst, dass DAS vermutlich zu weit ginge: GRATULIERE. Du hast soeben mir zugestimmt, dass Comedy NICHT alles „darf“.
Und wenn du denkst, dass wir heute in einer Gesellschaft leben, wo ein solches Verhalten keine Konsequenzen für den Komiker hätte… sorry, dann lebst du definitiv in einer anderen Gesellschaft als ich.
Dieses „Comedy darf alles, oder soll alles dürfen“ ist ein Mythos, den es in keinem Land wirklich gibt… und was in der Realität auch niemand so haben wollen würde.
Und es gibt Schwarze die Mohr diskriminierend finden, was nun?
Das ist hier doch auch Thema, im Form des Pay Gap, von Quoten oder anderen Dingen aus der Politik.
Das ist vollkommen, richtig, aber weil es noch andere Baustellen gibt, kann man doch auch über diese Sprechen. Und ich glaube immer noch das ein paar flache Gags nicht die Kunst einschränken, man kann heute mehr machen als jemals zuvor, die Luete müssen sich nur mal darauf einlassen.
Natürlich gibt es das nicht, dafür ist der aktuell Kapitalismus viel zu stark in unsere westlichen Gesellschaft verankert.
Aber ich versteh nicht warum das so aggressiv formulierst. Keiner wird da widersprechen und natürlich ist das überwinden des Neoliberalen Kapitalismus das was sehr viele Probleme in Umweltschutz, Migration, Feminismus ect. lösen würde.
Nur sein wir ehrlich, das wird die nächsten Jahre nicht passieren und bis dahin kann man wenigsten dafür kämpfen andere Probleme abzumildern oder gar zu lösen.
Warum geht das gegen das Strafrecht?
Solche Witze sind durchaus legal in gewissen Lädern.
Aber ok, dann halt: Du wirst eingeladen eine Rede an einer Beerdigung zu geben. Und du entscheidest dich etwas Heiterkeit zu verbreiten und entscheidest dich ein Paar Witze zum Thema zu machen, wie froh doch die Witwe sein kann, dass ihr Mann endlich tot ist, da sie jetzt ungeniert mit dem Postboten vögeln kann.
Nicht strafrechtlich verfolgbar… aber DEFINITIV nicht angebracht. Und DEFINITIV etwas, was Konsequenzen für den „Komiker“ hätte.
Ich rede nicht von einem Komiker, ich rede von irgend jemandem, der hier die Rede in dem Kontext hielt.
Und die Konsequenzen:
Das die Familie sauer wäre.
Dass er vermutlich von der Witwe und ihren Kreisen und Teilen ihrer Familie ausgegrenzt wird.
FALLS er tatsächlich ein Komiker wäre, dass die Leute ihn nicht mehr buchen würden, weil er offenbar keine Ahnung hat, was sich gehört, was wann zu weit geht, etc…
Wieso muss ich das erklären, ganz im ernst? Stell dir die Situation mal wirklich vor, und frage dich dann, ob du WIRKLICH glaubst, dass das für diese Person keine Konsequenzen haben würde! Komm schon! Natürlich hätte es das! Und nicht, weil die heutige Gesellschaft so grotesk PC ist! Diese Konsequenzen hätte es SCHON IMMER gegeben!
Worauf ich hinaus will?
Genau auf das, was ich oben geschrieben habe: „Humor sollte alles dürfen und keine Limiten haben“ ist Quatsch, ein Mythos, und etwas, was es so nirgends gibt und das zum Glück. Und die Leute welche denken, dass es diese Situation in Deutschland zum Beispiel je gegeben hat, oder je hätte geben sollen haben das nicht genug durchdacht.
Humor hat Grenzen. Humor hat Limiten. Und das sollte es auch haben.
Was meinst du „verbieten“?
Ich will GAR NICHTS verbieten! Ich habe oben EXPLIZIT gesagt, dass ich nicht von LEGALEM Zeugs rede. Ich rede davon, dass Humor kein Freifahrtschein ist, und dass Humor der zu weit geht SOZIALE Konsequenzen für den „Komiker“ hat, haben sollte und immer haben wird.
Was aber nur geht, wenn es sowas gibt wie „Humor, der zu weit geht“.
Den es gibt. Und alle, welche so tun, als gäbe es das nicht, und sollte es nicht geben, die machen sich etwas vor.