Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Es geht nicht darum das es diesen Humor nicht mehr geben wird, denn das finde ich volkommen in ordnung, es geht darum das man ihn nach Meinung einiger nicht mehr erlauben darf.

Wenn du glaubst, mediale Darstellungen hätten auf solche diskriminierende Haltungen keinen Einfluss, müssen wir dich hiermit aus deiner Fantasie-Welt abholen. Aber du zeigst, wie so üblich, vorhersehbar und eintönig, eine sehr sehr bequeme Position:

2020, werden deine Kids mit den Hinweisen in der Schule bessere Diskurse führen und sich die Wahrnehmung und Sensibilität dafür ändern.

Geht fuer mich schon zu sehr ins persönliche. Dazu diese von oben herab tonalität. Vll bin ich diesbzgl auch nur zu empfindlich.

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Wer Diskrimierungen in dieser Form marginalisiert und runterschraubt, lebt nun mal in einer Fantasie-Welt. Man sollte einfach für ein gewisses, wachsendes, Bewusstsein für problematische Repräsentationen offen sein und nicht darüber Befürchtungen und Ängste ausdrücken, die irrational sind.

Und wir kennen hier seine Kommentare zu Themen über Diskriminierungen einfach zu gut, weshalb sie sehr wohl eintönig und vorhersehbar klingen.

Die Hinweise sollten tatsächlich niedrig schwellig und leicht verständlich sein. Einfache Sprache zur Vermittlung ist wichtig, und das sollte auch für einen erwachsenen Mann verständlich sein, der jede kritische Auseinandersetzung nicht für relevant oder als unnötig erachtet.
Und ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber ich habe beispielsweise die rassistischen Witze von meinem Opa in der Schule nicht erzählt, weil mir klar war, wie gemein es ist und sowas nicht geht. Wenn die Kids heute einen Disney Film mit Hinweisen sehen, passiert mit der Wahrnehmung solcher Bilder einfach automatisch etwas. Und es ist nun mal wie mit so vielen Dingen, nur weils Zuhause nicht besprochen wird, ist es nicht irrelevant. Spätestens in der Schule könnte der Film gezeigt und der Hinweis besprochen werden. Im besten Fall. Das geht von Generation zu Generation so.

Und diese Tonalität ist so zynisch, wie ich die vorangegangen Kommentare für problematisch halte. Ich mache mir aber nur bedingt Sorgen, wenn jemand sein dickes Fell betont.

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Natürlich soll es weiterhin Figuren mit Homophoben und rassistischen Charaktereigenschaften geben. Das will doch niemand verbieten. Es geht darum, dass das nicht als positiv dargestellt wird. Überspitzt gesagt, wenn Hitler der Held deines Films ist, sollte da vllt ein Warnhinweis vor den Film. Das heißt aber nicht, dass man Nazis nicht mehr in Filmen sehen will. Sie sollen dann nur auch als das gezeigt werden, was sie sind; Arschlöcher.

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Da würde mich interessieren, wie du zu Darstellungen von z.B. Gerhard Polt, Lisa Eckhard oder Dieter Nuhr stehst. Die man auf den ersten Blick nicht einordnen kann. Ist das eine richtige Darstellung von Humor oder nicht?

Nö, wie gesagt, ist nur schon paar Jahre her und ich kann mich nicht so genau zu Ace Ventura äußern :smiley:

Sag ich auch gar nicht. Man muss ja gar nicht weit weg gehen um festzustellen, dass Rassismus, Homophobie usw. ja noch absolut alltäglich sind. In der Gesellschaft meine ich.
Ich muss 10 Kunden bedienen und ich weiß, da ist mindestens einer dabei der Marke „ich bin zwar kein Rassist, aaaaaaber“.
Ich frag 5 Leute auf der Straße und da findet sich mindestens einer, der Homosexuellen die Adoption von Kindern verbieten will.
Wir sind zig Kilometer von wirklicher Toleranz und Akzeptanz entfernt. Ich sag gar nicht, dass es so ist. Wir sind selbstverständlich erheblich weiter als noch im letzten Jahrhundert, aber da ist selbst schnelles Internet flächendeckender.

Irrtum. Als Migrant bin ich Ziel von Klischeedarstellungen. Ich bin „Betroffener“, fühle mich aber nicht „betroffen“, da dickes Fell. Ich hab im Gegensatz sogar Spaß an Klischeedarstellungen, auch wenn sie mich bzw. meine Gruppe betreffen. Oder gerade dann? Erst recht, wenn ich in den Klischeedarstellungen den Funken Wahrheit erkenne.
Ich kann über mich selber lachen. Über meinen Inneres und mein Äußeres.

Das ist Teil 1. Wie bekannt ist, habe ich 2 Kinder, die wachsen gerade schön heran und wühlen sich durch die Pubertät. Da kann selbstverständlich sowas wie Homo- oder Transsexualität auf mich zukommen, und natürlich ging mir die Frage durch den Kopf, „Was wenn mein Sohn mit einem Freund nach Hause kommt?“
Spoiler: Allzulang hab ich nicht drüber nachgedacht, hab schnell festgestellt, dass ich damit uneingeschränkt klarkomm.

Siehe oben: Mit Ace Ventura kann ich mich so gut identifizieren wie mit Patrick Star oder Maggie Simpson.

Ich erinnere an eine Diskussion in diesem Thread von vor ein paar Wochen, ich glaube da gings um Zigeunersoße.
Mein Standpunkt: Solange wir die echten Probleme nicht angehen, solange wir nicht die wirklich geeigneten Mittel benutzen zur Bekämpfung von z.B. Rassismus (nämlich Schulbildung, Berichterstattung), bringt das Zigeunersoßending höchstens das Gegenteil.

Und das lässt sich für mich auf das Thema, sagen wir jetzt einfach mal, Transphobie, übertragen.
Aus den transphoben Heinrich Schröder und Mustafa Yilmaz machst du mit einem Hinweis vor einem Film keinen transphilen oder zumindest trans-toleranten Menschen.
Aber wenn du in der Schule mit den Kindern vernünftig und in gutem Maße über das Thema sprichst, dann bekämpfst du das in meinen Augen am effektivsten.

Ich verrat dir jetzt mal was :stuck_out_tongue: ich sitz gerade auf Arbeit und hab eine Tätigkeit, in der ich mir zwischendurch ein paar Minuten die Zeit vertreiben kann/muss/darf :ugly:
so wahnsinnig beschäftigt mich das gar nicht, aber das hier dient gerade meiner Unterhaltung!
Ich kann mich gerade nicht erinnern, ob ich jemals so einen Hinweis gesehen habe (vielleicht bei König der Löwen?), da ich in letzter Zeit keine dieser älteren Disney-Filme gesehen habe.
Aber die Vorstellung, deswegen zusätzlich warten zu müssen (warten ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung) gefällt mir nicht. Und die Vorstellung, dass dieser Hinweis (gekoppelt mit der I-feel-offended-Kultur) dazu beiträgt, dass in x Jahren die Filmproduzenten keine Lust mehr haben auf aneckende Filme, gefällt mir sogar noch weniger.

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Mh, hm, nh. Mmmpf. Gnhhh.
Damit komm ich nicht klar.
Ich glaube nicht daran, dass ein Nazi automatisch ein Arschloch ist. Ich glaube daran, dass ein Nazi ein guter Mensch sein kann, der aber aufgrund Umstände, zum Beispiel persönlicher Schwächen, politisch fehlgeleitet werden kann.

Ich glaube, nur weil jemand zum Beispiel was gegen Schwule oder Italiener hat, ist er nicht zwangsläufig bösartig. Da sind Menschen viel zu komplex.

In meiner Jugend hatte ich einen sehr guten Freund, mit dem hab ich mich ganz toll verstanden und er war unglaublich lieb, hilfsbereit und alles.
Von ihm kam jedoch einmal der Satz „Ich hab nichts gegen Türken, aber es sind einfach zu viele!“, und den meinte er ernst.
Natürlich war das absolut kein guter Satz, und es zeigte einen gewissen rassistischen Kern, den ich erst recht als Migrant nicht gutheißen konnte. Aber meine Güte, wir waren 11 oder 12, das wird er von einem nahen Menschen übernommen haben - Vater, Oma, älterer Cousin, was weiß ich.
Das hat ihn aber nicht zum Arschloch gemacht.

Nachtrag: Ich bin fest überzeugt, ein Film/eine Serie, wo ein offenbar schlechter Mensch (Thanos, Jamie Lannister) vielschichtig dargestellt wird, sodass man zur Reflexion seiner Meinung gebracht wird, eine ungeheuer tolle Leistung ist.
Ja: Ich brauch das jetzt nicht bei Adolf Hitler. Ich muss echt keinen Film haben, der versucht, Hitler als positiven Menschen darzustellen.

Aber ein Film, der mir einen arroganten Kerl präsentiert, der Frauen verachtet und in cholerischen Anfällen seinen Mitbewohner verprügelt, also mich diese Figur quasi hassen lässt, und über den Film hinweg mit dessen Mitteln mich dazu bringt, diese Figur vielleicht nicht zu mögen, aber wenigstens zu sagen „okay, ich verstehe irgendwie, was da passiert, ich kann nachvollziehen, wie er dazu geworden ist, aber jetzt gehört ihm das Handwerk gelegt“ - dann ist das doch ne Meisterleistung.

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ich persönlich bin nicht das maß aller dinge.
und ich kenne die bühnenprogramme der betreffenden personen nicht gut genug, um mir ein umfassendes urteil erlauben zu können.
ich habe mir nur den ausschnitt von lisa eckhard, aus mitternachtsspitzen glaub ich, angeschaut.
und den ausschnitt fand ich sehr platt, er hat mich abgestoßen, da sie sich über andere erhebt (übrigens v.a. ihrem publikum gegenüber, was ich dann schon wieder lustig finde, weil sie nach meinem empfinden ihr eigenes publikum permanent beleidigt und herabwürdigt und dafür auch noch beklatscht wird) und wenig einfallsreich.
ihr beitrag war nur - zugegebenermaßen - sehr schnell, elaboriert und mit intellektuellem anstrich vorgetragen, aber differenziert und herausfordernd war er meines erachtens nicht. und auch nicht „nicht einzuordnen“.
nur ob sie es sich einfach macht und stumpf diskriminierende klischees bedient oder ob sie ihr eigenes publikum vorführen möchte, das weiß ich nicht zu beurteilen, dazu kenn ich sie zu wenig.

aber das ist nur mein persönlicher geschmack.
ob humor richtig dargestellt ist, ist für mich eine ungenügende kategorisierung.
wenn du mich fragen möchtest, ob ich dafür bin, dass lisa eckhard ihren schmarrn auf bühnen aufführen darf oder nicht, dann bin ich zwar auch dafür nicht die richtige instanz, aber nach meinem jetzigen wissensstand: klar, natürlich.
wie ich das finde, steht aber auf einem völlig anderen blatt.

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ich würde sagen, dass rassistisches verhalten nicht als positiv dargestellt werden sollte bzw. diese charaktereigenschaften (und ich denke, das ist auch das, was du meinst). das ist der punkt.

ein mensch kann aber durchaus differenziert dargestellt werden, sonst bleibt er/sie ein abziehbild, eine stereotype, ein klischee.
auch das ist jetzt nicht zwingend etwas zu verurteilendes, es kommt halt drauf an, was man damit macht.

und ich glaube, das ist auch der immer wiederkehrende knackpunkt bei solchen diskussionen.
dass man herabwürdigendes, diskriminierendes verhalten nicht gut findet und als das benennt, was es ist, darauf können sich die meisten einigen.
aber ein einziges verhalten macht mich noch nicht für immer zu einem verachtenswürdigen menschen. allerdings wird das leider gerne so verstanden.
(edit: übrigens gerne von der seite, deren verhalten kritisiert wird)

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Ja das stimmt, meine Einstellung ist sehr simpel und konsequent. Wenn „wir“ endlich aufhören, uns wegen jedem bisschen beleidigt oder diskriminiert zu fühlen, wird der Umgang miteinander wesentlich entspannter und wir können gemeinsam mal die Probleme angehen.

Hauptproblem: Bildung und Erziehung. Krieg das ja live mit an meinen Kindern, wie in der Schule praktisch nichts passiert, um sowas wie Rassismus oder Homophobie zu bekämpfen.
Ich glaube, ich tue meinen Teil, und ich führe nach Möglichkeit Gespräche zu den Themen, die ich wichtig finde. Aber ich weiß, dass das längst nicht in jeder Familie passiert.

Vielleicht wäre es einfacher andere nicht zu diskriminieren oder zu beleidigen?

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Wird schwer, wenn sich einige immer gleich angegriffen fühlen. Ich denke, wir reden hier von völlig verschiedenen Größenordnungen.

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Was Reulo sagt.
Siehe weiter oben das Beispiel von … äh … ich glaub jararalala oder so.
Erzählte von einem Comedian (sogar ein weiblicher, aber das nur am Rande), die im Publikum ein lesbisches Paar angesprochen hat, das aber nicht eindeutig als jenes zu sehen war. Wegen schlechter Lichtverhältnisse dachte die Künstlerin offenbar, da handelt es sich um Mann und Frau, und hat eine der beiden mehrmals „Sir“ genannt, worauf diese dann wutentbrannt beleidigt abgehauen ist.

Genau von sowas rede ich.

Nicht von „ihr dreckigen Kanacken, geht raus aus unserem Land“ - „Ach, da reicht doch, wenn man ein dickes Fell sich wachsen lässt“. Das ist nicht schlecht, das ist kriminell, sowohl rechtlich als auch nach meinem moralischen Empfinden.

die frage ist doch, was daraus folgt.
bedeutet das, dass einfach jede jeden munter herabwürdigen, beleidigen und diskriminieren darf, weil (überspitzt ausgedrückt) „es ja nicht sein kann, dass mir eine minderheit vorschreibt, wie ich zu reden habe“.
oder bedeutet es, dass man, wenn man auf herabwürdigendes, beleidigendes oder diskriminierendes verhalten hingewiesen wird, reflektiert, sich entschuldigt und es in zukunft versucht zu vermeiden.

die frage ist doch (ich glaube das war von alice hasters - man möge mich berichtigen): „möchte ich gerne mit meinem verhalten weiter andere menschen beleidigen, herabwürdigen und/oder diskriminieren?“ „ist mir das einfach egal, weil ich darauf bestehe, bspw. ein bestimmtes wort zu benutzen“. oder möchte ich darauf verzichten, z.b. aus rücksicht, oder meinetwegen auch weil ich es beim nächsten mal vielleicht selbst sein könnte, der/die so behandelt wird.
da trifft jede ständig selbst die entscheidung, wie man sich verhalten möchte.

du hast dich z.b. in deinem post weiter oben dazu entschlossen, das N-wort in ausgeschriebener form zu benutzen.
zur verständlichkeit deines textes wäre diese form nicht notwendig gewesen, du hast sie dennoch gewählt.
und selbst nachdem du höflich darum gebeten wurdet, es zu ändern, entscheidest du dich, es so stehen zu lassen.
für dieses verhalten trägst du verantwortung, deine entscheidungen waren genau so beabsichtigt.

Verhältnismäßigkeit ist das Stichwort.
Erstens, nicht jeder, der sich beleidigt fühlt, ist im Recht.
Zweitens, nicht jede Beleidigung/Diskriminierung ist unproblematisch.

Leider, in meinen Augen leider, verschwindet der erste Punkt nach und nach und der zweite wird allmählich durch „jede Aussage kann problematisch sein, pass auf jedes Wort auf“ ersetzt.

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wer entscheidet das denn? die partei, die beleidigt?
und selbst wenn eine beleidigung unbeabsichtigt war, dann ist doch die frage, wie ich dargestellt habe, wie man damit umgeht, wenn man darauf hingewiesen wird.
fährt man mit dem verhalten einfach fort, dann ist das gleichbedeutend mit: ist mir drissegal, ob du dich beleidigt fühlst, ich mach weiter.
und da frage ich mich, warum das sein muss?
man kann es einfach vermeiden, da man ja darauf hingewiesen wurde. niemand wird dazu gezwungen, bspw. das N-wort in ausgeschriebener form zu benutzen. aber wenn man es in ausgeschriebener form nutzt und man weiß dass es diskriminierend, herabwürdigend und bleidigend ist, dann ist das ein statement. dann bedeutet es, es ist mir scheissegal.
die nichtnutzung des N-worts ist doch nicht eine so große einschränkung in die persönliche freiheit, die die beschneidung der menschenwürde des gegenübers bei weiternutzung aufwiegt.

zum ersten punkt habe ich mich gerade geäussert.
der zweite liegt mMn in erster linie an der medialen nutzung. heute ist jedes wort im internet praktisch für immer nachzuverfolgen.
das führt natürlich dazu, dass es einem auch nachgetragen wird - war übrigens schon bei konrad adenauer so, dem praktisch 24/7 ein mikro unter die nase gehalten wurde und zu dem ausspruch führte: „was interessiert mich mein geschwätz von gestern“
heute hat halt jede 24/7 ein mikro unter der nase, wenn man möchte. dann muss man eben auch damit leben, wenn es menschen gibt, die nicht alles feiern, was man so von sich gibt und dass man auch mal ordentlich gegenwind bekommen kann.

Das kann kaum entschieden werden. Aber der Beleidigte muss das Gespür wiederentwickeln, zu reflektieren, ob er sich jetzt beleidigt fühlen muss.
Siehe das Beispiel da oben mit dem lesbischen Pärchen.
Die (unbeabsichtigt!) Beleidigte hat sofort in den I-feel-offended-Modus geschaltet, ohne in Betracht zu ziehen, dass das gar keine Beleidigung war, sondern ein Missverständnis.

Und das ist die Entwicklung, die ich anprangere.

Nachtrag: In dem Beispiel wurde die Beleidigende nicht auf das Missverständnis hingewiesen, die Beleidigte ist einfach beleidigt abgehauen.

Nachtrag:

Ist natürlich relativ unkonkret, aber ich stell mir 3 Szenarien vor.
In allen Fällen A, der Beleidigende, B, der Beleidigte.

  1. Das war keine Beleidigung, sondern ein Missverständnis. B sagt, er fühlt sich beleidigt. A fragt warum. B erklärt, A erkennt, es handelt sich um ein Missverständnis. Es wird ausgeräumt (im idealen Fall).

  2. B übertreibt und sagt, er fühlt sich beleidigt. A legt nen WTF-Blick auf und sagt „äääh … okay, wenn dich das schon beleidigt, dann sollten wir mal über unsere gemeinsame Zukunft nachdenken.“

  3. Das war einfach knallhart ne Beleidigung, vielleicht nicht mal ne Schlimme. B erklärt, warum er sich beleidigt fühlt, A kann es nachvollziehen, entschuldigt sich, achtet nächstes Mal drauf.

1 und 3 sind gute Ergebnisse, da sich die beiden einigen können. In beiden Fällen liegt ein Fehler zu Grunde (1. Fehler in der Situation, von keinem herbeigeführt; 3. A hat sich im Wort vergriffen). Fehler passieren, wir sind Menschen.
Wie gesagt: Nicht jede Beleidigung ist unproblematisch.
Problematisch find ich 2., wenn der Fehler bei B liegt, da B sich viel zu schnell angegriffen fühlt. Das kann, sagen wir mal es ist eine Freundschaft oder eine Beziehung, echt zu Schwierigkeiten führen, weil beide auf emotional oder empathisch unterschiedlichen Ebenen sind.

Nachtrag: Threepwood1 hat richtigerweise ergänzt, es gibt natürlich noch ein 4. Szenario.

  1. A beleidigt, B fühlt sich zu Recht beleidigt, da hat A eindeutig über die Stränge geschlagen. B erklärt, warum, A legt nen WTF-Blick auf und versteht überhaupt nicht, was B will. Auch da kommt das Ergebnis von 2, dieses Mal sagt B jedoch „wenn du das nicht einsiehst, sollten wir mal über unsere gemeinsame Zukunft nachdenken.“
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du forderst also rücksichtnahme (und evtl sogar entschuldigung) der beleidigungsopfer gegenüber den beleidigungstätern, der machtlosen partei gegenüber der übergriffigen machtvollen partei, weil es könnte ja unbeabsichtigt gewesen sein?

und dass es sich allgemein nicht so verhält, ist eine entwicklung die du anprangerst. das problem siehst du in dieser entwicklung, nicht in darin, dass beleidigungen stattfinden?

sorry, das verstehe ich nicht.
gibt es missverständnisse, in denen menschen sich beleidigt gefühlt haben, es aber nicht beabsichtigt war? na klar. ist mir auch schon häufig passiert. da entschuldige ich mich und geb acht, dass mir das in zukunft nicht nochmal passiert.

aber welchen schluss ziehst du denn daraus? dass der/die beleidigte sich nicht beschweren darf und das über sich ergehen lassen muss?

edit: aber es geht doch eigentlich gar nicht um missverständnisse.
es dürfte doch breiten konsens darüber geben, dass missverständnisse in jeder kommunikation ständig vorkommen.
es geht doch um die bewusste verwendung und verbreitung herabwürdigender/diskriminierender ressentiments und wie man damit umgehen möchte. im fall von disney bspw. mit einem hinweis vor einem film.

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Nö.

Nö. Grundsätzlich geht es mir ums Grundsätzliche, nicht ausdrücklich um Disney.

Nachtrag:
Das Grundsätzliche lautet, ich wiederhole:

Nicht jeder, der sich beleidigt oder diskriminiert fühlt, ist im Recht. Nicht jede Beleidigung oder Diskriminierung ist unproblematisch.

Fertig, das ist es.

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ich habe ja das wort bspw. verwendet und vorher, worum es mMn grundsätzlich ging.

und ich habe dich gefragt, was das bedeutet und welchen schluss du daraus ziehst.
beim ersten satz, kann ich nicht erkennen, wer das so postuliert. und meine frage bleibt, was daraus folgt.
den zweiten satz verstehe ich nicht, er ist mir zu unkonkret. unproblematisch in hinblick auf was? welche probleme meinst du?