Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Halte ich für ein Gerücht. Wenn man etwas dahin rotzt und äußert, kommt nie etwas dabei rum. Warum treten die großen Comedian wohl in kleinen Stand-Up-Säälen auf oder kleinen exklusiven Publikum? Man kann an einen Joke pfeilen und ihn verbessern.

Aha. Warum bringst du es dann in eine Diskussion zu Comedy ein?

Du hast den Punkt nicht verstanden. Ich habe ganz klar herausgestellt, dass es ein Missverständnis war. Mein Punkt ist, wenn man als MC so etwas als Witz extra rausgehauen hätte. :roll_eyes:

Darum geht es doch die ganze Zeit, haue ich rassistische, homphobe etc. Sprüche heraus, nur für einen schlechten Gag… Du verstehst es auch nicht. Weiter oben kommst du dann mit dem „dicken Fell“, wenn ich ein häßlichen Pulli an habe oder eine blöde Friseur. Ja, muss man mit Leben, wenn man mit aus der erste Reihe rauspickt.

Aber man muss dann wohl keine Schlitzaugen-Witze machen, fragen wie der Hund geschmeckt hat und ob das lesbische Paar nachher eine wenig Lecki Lecki macht. Darum geht es eigentlich.

Nö, muss ich nicht. Ich habe meine Punkte, ob klar dargelegt, wo ich Comedy sehe und was Humor machen kann.

Edit: Ich habe mir auch immer überlegt, was wohl die auf der Bühne gesagt hätte, wenn ich in der ersten Reihe gesagt hätte: „I am German“. Was wären da wohl für Witze gekommen. Hätte ich auch kein Problem gehabt. Die Frage ist nur, ob da etwas plumpes oder kreatives rausgekommen wäre. Natürlich kann man mit der Nazi-Schiene kommen oder was weiß ich. Genauso wie eine dickere Person ggf. auf das Körpergewicht angesprochen werden könnte von der Erscheinung her. Nur die Frage ist das „Wie“ und „Was“. So ist das dann bei Witzen, die rasstistisch oder homophop abdriften können, nochmal wichtiger. Am Ende will jeder nur einen tollen Abend haben. Und ich feiere sogar „Dark Humor“. Anthony Jeselnik ist einer meiner Lieblingscomedian und der ist auch nicht so zimperlich.

zu deinem nachtrag:

„B übertreibt“ ist ja bereits eine wertung.
das entscheidungsmonopol darüber, ob eine beleidigung als solche anerkannt wird, liegt im zweifelsfall also allein bei A.
den fall, dass eine beleidigung zwar als solche anzuerkennen ist, also B im recht, aber A das nicht einsieht, der kommt in deiner schilderung überhaupt nicht vor.

Weil ich sagen wollte, wann ich Humor eine Grenze setzen würde. Nämlich in dem Fall, wenn er wie bei Mobbing wiederholt eingesetzt wird, um gezielt eine Person zu verletzen.

Damit sagst du ja exakt, was ich sage. Der Comedian muss den Witz am kleinen Publikum ausprobieren, um zu erfahren, ob der Witz gut ist bzw. landet.

Joah, und du sagst, wenn einer einen flachen Witz raushaut, dann braucht man sich den Rest des Programms nicht mehr ansehen, man weiß ja, was da kommt. Und das ist oberflächlich und Quatsch, die ganz großen Komödianten beherrschen beides.

Ich habs schon mal konkretisiert, aber ich will sowas auch nicht dauernd schreiben. Eine Beleidigung bzw. Diskriminierung, die es definitiv mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt, ist sowas wie „du dreckiger Kanacke, raus aus meinem Land“ (siehe oben, das hab ich schon aufgeführt).
Wenn Kaya Yanar sich unwohl fühlt, weil er in seinen Sketchen den Frauen liebenden Italiener Francesco gemimt hat, dann finde ich das beklemmend. Da kommen wir langsam in Richtung (Selbst-) Zensur (aus Angst vor negativen Reaktionen).

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Stimmt.
Ha.
Ja tatsächlich. Nehm ich mit rein, gibt es ja selbstverständlich auch und ist einer der Problemfälle. Danke.

Nachtrag: Hab ich erweitert, jetzt gibts 4 Fälle. 2, die positiv ausgehen, 2 die aller Wahrscheinlichkeit nach negativ ausgehen (es sei denn, jeweils A oder B rücken dann doch von ihrer Position ab).

Ich will nur sagen: Fall 2 ist ebenso denkbar wie Fall 4.
Blöd wirds halt, wenn Fall 2 als völlig undenkbar gilt, da B immer im Recht ist.

In erster Linie heißt es, er sieht es anders. (Siehe Diskussion von vor Monaten weiter oben) Nur weil sich jemand davon beleidigt fühlt, muss ich da nicht den Diener machen. Sonst, und da wiederhole ich mich, bestimmen die die Empfindlichsten den Standard der Kommunikation. Bitte dabei beachten, dass wir hier nichtmal über direkte Kommunikation reden, sondern darüber wie über etwas geredet wird. Es geht nicht darum, ob ich ein Frau als Sir anrede. Das ist ein völlig anderer Punkt. Es geht darum, dass sich jemand über einen anderen beschwert, der nicht mit ihm gesprochen hat.

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Ich hab den Punkt sowas von verstanden, bin aber auf die ist-Situation eingegangen und nicht auf die wenn-Situation.

der punkt ist, dir ist bewusst, dass es so gelesen wird.
du wirst sogar höflich darum gebeten, es zu ändern.

du könntest auf eine bewusste diskriminierung verzichten. du vergibst dir nichts, dein text wird nicht weniger verständlich, wenn du das N-wort nicht ausschreibst.
aber es ist dir zumindest egal, du nutzt das N-wort in ausgeschriebener form trotzdem. oder vielleicht sogar gerade deshalb.

ich sehe nicht das problem.
es ist doch gut, wenn herr yanar für sich die verwendung dieser stereotype reflektiert und vielleicht sogar in seinem programm neu kontextualisiert. das ist doch etwas gutes, wenn nicht immer wieder diskriminierende vorurteile unreflektiert reproduziert und verbreitet werden.

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Ich benutze es deshalb, weil es meinen Punkt in dieser Diskussion untermauert. Außerhalb dieser Diskussion habe ich es noch nie verwendet. Gleiches gilt übrigens Mohr. Ich finde es affig (das soll keinen Anspielung sein) sich über ein Wort so aufzuregen. Ja ich weiß, dass es anders gelesen wird, als ich es benutze. Das ist aber nicht mein Problem. Wer dieses Wort in diesem Zusammenhang immer noch als Beleidigung auffasst, ist aus meiner Sicht selbst dran schuld.

Reflexion ist super, in beide Richtungen (oder sagen wir einfach mal in alle).
Auch, dass Menschen in der Lage sind, ihre Meinung zu ändern, zeugt von Verstand. Das ist ja das, was uns als Menschen ausmacht.

Dennoch … wohin führt es?

Hat das große Ungetüm „Shitstorm“ zu viel Macht auf das, was Künstler bereit sein werden, zu tun?

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ich sehe nicht, wo das ausschreiben des N-worts deine punkt untermauert, wie du schreibst. es macht nichts deutlicher.
es sei denn du verwendest es als bewusste provokation, wenn dein punkt ist, zu zeigen, dass sich menschen durch die verwendung in ausgeschriebener form beleidigt, herabgewürdigt und/oder diskriminiert fühlen. und das würde bedeuten, du verwendest das N-wort in ausgeschriebener form, um damit menschen herabzuwürdigen, zu diskriminieren und/oder zu beleidigen, das wäre dann also der zweck deiner verwendung in dieser form.

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Naja weil sie vielleicht schon 1000 Mal in ihrem Leben, den Spruch gehört hat, wer denn der Mann in der Beziehung sei und ihr quasi das Frau-Sein damit abgesprochen wird.
Ja, es war nicht beabsichtigt und ein Missverständnis, aber die dünne Haut der Beleidigten ist ja erst durch solche ständigen Sprüche entstanden.

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Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Wie wäre es, wenns dahin führt, für Betroffen mehr Verständnis zu entwickeln und nicht aus einem Automatismus heraus immer dagegen zu halten.

Ich nehme mal an, dass dir bewusst ist, dass dein migrantischer Hintergrund dich nicht zum Maßstab für den Umgang mit allen weiteren diskriminierenden Darstellungen macht.

Ich sehe eher ein Ungetüm in der Andreas-Mentalität: Halt stop, es bleibt alles so wie es ist, als in „Shitstorms“…

Was auch keiner Behauptet hat, was auch so ein Hinweis nicht impliziert.

Das ist für mich irrelevant, solange der Gag nur für sich steht und nicht weiter zb aufgebrochen wird, ist er einfac Transphob.

Du hast schon auch recht, der ganze Teil wo er ‚Zuhause‘ ist, ist schon mehr vorführen von Gruppen, als das Aufzeigen von Klischees. Dafür macht es der rest des Filmes für mich viel besser, wo man immer wieder merkt um was es eigentlich geht. CBS haben da letzen auch ein gutes Video klick zu gemacht.

Ich glaube das verstehst du zu dogmatisch, es geht erstmal um das Reden darüber, evtl. Konsequenzen kommen erst danach und meist sind diese Jahr gar nicht nötig.

Und ich glaube du lebst definitiv in einer anderen Gesellschaft als ich, wenn du denkst, dass unsere Gesellschaft TATSÄCHLICH so funktioniert :wink:
Ist nämlich überhaupt nicht so, dass in unserer Gesellschaft unter dem Label „Humor“ alles erlaubt ist. Also… legalerweise vielleicht, aber nicht gesellschaftlich.
Das ist also definitiv nicht eine „Errungenschaft“ unserer Gesellschaft… und ich bin froh, dass es das nicht ist.

Schade das du das so siehst. Aber das ist ja oft so, man erkennt oft erst wie wichtig etwas ist, wenn es fehlt.

Denkst du, es wäre angebracht und hätte keine Konsequenzen, wenn du als Komiker an eine jüdische Familienfeier eingeladen werden würdest, und dann von der Bühne runter Juden-in-Gaskammern-Witze machen würdest als Teil deines Programmes, unter dem Label als „Comedy“?

Denn wenn du sagst, dass DAS vermutlich zu weit ginge: GRATULIERE. Du hast soeben mir zugestimmt, dass Comedy NICHT alles „darf“.
Und wenn du denkst, dass wir heute in einer Gesellschaft leben, wo ein solches Verhalten keine Konsequenzen für den Komiker hätte… sorry, dann lebst du definitiv in einer anderen Gesellschaft als ich.

Dieses „Comedy darf alles, oder soll alles dürfen“ ist ein Mythos, den es in keinem Land wirklich gibt… und was in der Realität auch niemand so haben wollen würde.

Ich weiß du kennst mich nicht, aber ich schließe bei der Aussage „Humor darf alles.“ immer Dinge aus die gegen das Strafrecht gehen.

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