Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Und es gibt Schwarze die Mohr diskriminierend finden, was nun?

Das ist hier doch auch Thema, im Form des Pay Gap, von Quoten oder anderen Dingen aus der Politik.

Das ist vollkommen, richtig, aber weil es noch andere Baustellen gibt, kann man doch auch über diese Sprechen. Und ich glaube immer noch das ein paar flache Gags nicht die Kunst einschränken, man kann heute mehr machen als jemals zuvor, die Luete müssen sich nur mal darauf einlassen.

Natürlich gibt es das nicht, dafür ist der aktuell Kapitalismus viel zu stark in unsere westlichen Gesellschaft verankert.

Aber ich versteh nicht warum das so aggressiv formulierst. :slightly_smiling_face: Keiner wird da widersprechen und natürlich ist das überwinden des Neoliberalen Kapitalismus das was sehr viele Probleme in Umweltschutz, Migration, Feminismus ect. lösen würde.
Nur sein wir ehrlich, das wird die nächsten Jahre nicht passieren und bis dahin kann man wenigsten dafür kämpfen andere Probleme abzumildern oder gar zu lösen.

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Warum geht das gegen das Strafrecht?
Solche Witze sind durchaus legal in gewissen Lädern.

Aber ok, dann halt: Du wirst eingeladen eine Rede an einer Beerdigung zu geben. Und du entscheidest dich etwas Heiterkeit zu verbreiten und entscheidest dich ein Paar Witze zum Thema zu machen, wie froh doch die Witwe sein kann, dass ihr Mann endlich tot ist, da sie jetzt ungeniert mit dem Postboten vögeln kann.

Nicht strafrechtlich verfolgbar… aber DEFINITIV nicht angebracht. Und DEFINITIV etwas, was Konsequenzen für den „Komiker“ hätte.

Worauf WILLST du eigentlich HINAUS?
Welche Konsequenz wäre das denn? Das er nicht mehr gebucht wird?

Ich rede nicht von einem Komiker, ich rede von irgend jemandem, der hier die Rede in dem Kontext hielt.

Und die Konsequenzen:
Das die Familie sauer wäre.
Dass er vermutlich von der Witwe und ihren Kreisen und Teilen ihrer Familie ausgegrenzt wird.
FALLS er tatsächlich ein Komiker wäre, dass die Leute ihn nicht mehr buchen würden, weil er offenbar keine Ahnung hat, was sich gehört, was wann zu weit geht, etc…

Wieso muss ich das erklären, ganz im ernst? Stell dir die Situation mal wirklich vor, und frage dich dann, ob du WIRKLICH glaubst, dass das für diese Person keine Konsequenzen haben würde! Komm schon! Natürlich hätte es das! Und nicht, weil die heutige Gesellschaft so grotesk PC ist! Diese Konsequenzen hätte es SCHON IMMER gegeben!

Worauf ich hinaus will?
Genau auf das, was ich oben geschrieben habe: „Humor sollte alles dürfen und keine Limiten haben“ ist Quatsch, ein Mythos, und etwas, was es so nirgends gibt und das zum Glück. Und die Leute welche denken, dass es diese Situation in Deutschland zum Beispiel je gegeben hat, oder je hätte geben sollen haben das nicht genug durchdacht.

Humor hat Grenzen. Humor hat Limiten. Und das sollte es auch haben.

Tut mir leid, aber ich verstehe es nicht. Ich verstehe nicht was du ändern willst, was du verbieten willst oder sonst wie.

Was meinst du „verbieten“?
Ich will GAR NICHTS verbieten! Ich habe oben EXPLIZIT gesagt, dass ich nicht von LEGALEM Zeugs rede. Ich rede davon, dass Humor kein Freifahrtschein ist, und dass Humor der zu weit geht SOZIALE Konsequenzen für den „Komiker“ hat, haben sollte und immer haben wird.

Was aber nur geht, wenn es sowas gibt wie „Humor, der zu weit geht“.
Den es gibt. Und alle, welche so tun, als gäbe es das nicht, und sollte es nicht geben, die machen sich etwas vor.

Na dann ist ja alles klar.

Und?
Denkst du immer noch:

Da du irgendwie nichts wirklich neues geschrieben hast, bzw. du auch eigentlich nichts abweichendes von mir geschrieben hast, bin ich erstaunt welche Wendung du am Ende genommen hast. Ich hatte deinen Einwand am Anfang eher so aufgefasst das du anderer Meinung wärst, und jetzt mit irgendwelchen Beschränkungen kommst. Aber im Grunde ist es halt einfach nur der momentane Zustand.

Sagt der Klassenkampflinke zum Identitätslinken: „Die reichsten 85 Menschen der Welt besitzen so viel wie 3,5 Milliarden Ärmsten.“
Antwortet der Identitäslinke: „Kein Problem, aber sind unter den 85 auch Frauen, Schwarze, Homo- und Transsexuelle?“

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Du hast dich in einen Austausch zwischen mir und nuracus eingeschaltet, und nuracus hat NICHT davon geredet, wovon du hier redest. Denn wenn es dir von Anfang an nur um die Frage der LEGALITÄT ging, nun, dann war dein aller erster Einwurf in unsere Diskussion (zwischen mir und nuracus) nicht wirklich relevant gewesen. Ich habe von Anfang an klar gestellt, dass es mir nicht um die Legalität geht. Wenn du darüber hattest reden wollen, dann war diese Diskussion in die du dich eingeschaltet hast nicht der richtige Ort dafür gewesen.

Mit dem Unterschied, dass die Frage, welcher Humor in welcher Situation angebracht ist oder zu weit geht etwas ist, was sich wandelt.
Weswegen ich zurück komme zu meinem ursprünglichen Beispiel: So transphober „Humor“ wie er in „Ace Ventura“ zu sehen war gehört heute zu dem Humor der, obwohl immer noch „legal“, negative Konsequenzen für den „Komiker“ oder den Filmmacher hätten… und das zum Glück. Dieser Humor ist immer noch legal. Aber wenn du diesen Humor heute im gleichen Kontext bringen würdest, dann würdest du (ähnlich wie der „Komiker“ bei der Beerdigung) halt die Konsequenzen dafür zu tragen haben.

wow.
hätte nicht gedacht, den identitätslinke vs soziallinke vs ökolinke shit mal im rbtv forum zu lesen. und dann - eigentlich wenig überraschend - in einem thread über diskriminierung.

der politischen linke in D muss es echt gut gehen, wenn sie es vorzieht, sich gegenseitg zu bekriegen statt zu solidarisieren.
fragt sich nur, wer eigentlich am ende bei dem spiel gewinnt.

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Und wohin gehören die Leute welche sagen: „Man sollte definitiv für ausgeglichenere Resourcenverhältnisse sorgen. Das oberste % sollte nicht SO VIEL MEHR GELD haben… aber das oberste % sollte auch nicht nur primär aus weissen Männern bestehen“?

Muss das eine „entweder/oder“-Situation sein? :grin:

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Left Infighting überrascht dich?

https://www.youtube.com/watch?v=Q3_7HTruMfg

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Naja…
Wir sind hier in einem Thread einer Website welche primär durch seinen Inhalt bezüglich Videospiele und andere Popkulturelle Medien definiert ist.
Dass in einem solchen Forum eine Debatte bezüglich Diskriminierung primär um DIESEN Aspekt unserer Gesellschaft dreht dürfte da nicht überraschen.

Klar kann man hier auch über Diskriminierung in anderen Aspekten diskutiert werden (was durchaus auch schon vorgekommen ist), aber ich glaube, dass der Fokus hier primär auf Filme und Games und Serie zurück kommt liegt wohl wirklich daran, dass DAS der Bereich ist, wo wir alle am meisten Schnittstellen haben.

Wenn du explizit substanzielle Diskussionen zum Thema „Diskriminierung“ mit Fokus auf Wirtschaftliche Faktoren suchst, dann geht man dafür vielleicht besser in ein Wirtschaftsforum.

(Nochmals: Sage nicht, dass das hier nicht AUCH geht. Ich sage nur, Kunst und Popkultur ist halt hier der Grundstein für dieses Forum)

Ist fast so, als könne man Politik nicht einfach in „links/rechts“ einteilen :wink:

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Blasphemie!

Ja, das ist eben meine Frage… Ich weiß es eben auch nicht so ganz genau, wie da die Antwort ist. Ich seh’ aber zumindest ein bisschen ein Problem darin, dass man in Sachen gruppenbezogene Diskrimierung immer für alle spricht (selbst oder gerade wenn man nicht zu dieser Gruppe gehört, falls das überhaupt so wichtig ist), selbst wenn Individuen aus dieser Gruppe es anders sehen sehen bzw. im Kontext vermeintlich diskriminierendes vielleicht sogar das Gegenteil bedeutet, Stichwort Aneignung (wie auch N-Wort im Rap z.B.)…

Naja, wirklich aggressiv find ich’s jetzt nicht, eher deutlich… :wink: Wollte nur wieder diesen Standpunkt mit Fokus auf systemische Verwerfungen wegen der vorherrschenden Ideologie einbringen, weil der kommt zumindest mir immer ein bisschen zu kurz… Wobei er anscheinend von vielen eh immer gleich mitgedacht wird, was ja natürlich gut ist…

Wofür und wie man kämpft ist aber eine spannende Frage… Kunst/Künstler wären ja quasi das Soft Target… Wenn sich genug Leute über eine Szene, ein Zitat oder falsches Casting via Shitstorms aufregen, dann verschwindet das quasi einfach, dann gibt es auf eine Aktion eine kurzfristig erkennbare Reaktion und das ist vermutlich irgendwie befriedigend (ob und wann es tatsächlich was besser macht, ist wieder ne andere Frage)…

Bei Werbekampagnen, Plakate, Logos usw. klappt das auf dieselbe Weise auch noch ganz gut… Also alles was easy konsumierbar und teilbar ist online… Erstmal so als Feststellung…

Für PR-Abteilungen von Konzernen ist es natürlich auch einfach auf die Art Virtue Signaling und dergleichen zu betreiben, sich als ‚Guter‘ zu inszenieren… Quasi die Shitstorm-Crowd ruhig zu halten… Bei Greenwashing ist es derselbe Mechanismus…

Konzernstrukturen, Parteien oder gar das System selber sind die Hard Targets, die viel schwieriger zu ändern sind…

Oder um’s mit I.F. Stone zu sagen:

“The only kinds of fights worth fighting are those you’re going to lose, because somebody has to fight them and lose and lose and lose until someday, somebody who believes as you do wins.”

Hab gerade dieses Video gesehen und fand es hier angebracht, da es ja immer wieder darum geht was Humor oder Satire darf: https://youtu.be/Np3qzjiaa-E

Ist jetzt auch nichts radikal neues dabei, aber macht einfach nochmal (mMn sehr schön erklärt) den Unterschied zwischen tatsächlicher Satire und verletzendem Humor, der Satire nur als Ausrede benützt, klar.

Das Argument konnte ich wirklich noch nie leiden. Warum soll ich mich denn mit Leuten solidarisieren, die bei solch zentralen Fragen eben grundverschiedene Ansichten haben? Ich empfinde das immer als Abwürgen von wichtigen Diskussionen. Wenn die Leute unterschiedliche Meinungen haben, sollen sie die bitte auch ausfechten und nicht einfach ignorieren, weil es gerade opportun ist.

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