Ja, das ist eben meine Frage… Ich weiß es eben auch nicht so ganz genau, wie da die Antwort ist. Ich seh’ aber zumindest ein bisschen ein Problem darin, dass man in Sachen gruppenbezogene Diskrimierung immer für alle spricht (selbst oder gerade wenn man nicht zu dieser Gruppe gehört, falls das überhaupt so wichtig ist), selbst wenn Individuen aus dieser Gruppe es anders sehen sehen bzw. im Kontext vermeintlich diskriminierendes vielleicht sogar das Gegenteil bedeutet, Stichwort Aneignung (wie auch N-Wort im Rap z.B.)…
Naja, wirklich aggressiv find ich’s jetzt nicht, eher deutlich…
Wollte nur wieder diesen Standpunkt mit Fokus auf systemische Verwerfungen wegen der vorherrschenden Ideologie einbringen, weil der kommt zumindest mir immer ein bisschen zu kurz… Wobei er anscheinend von vielen eh immer gleich mitgedacht wird, was ja natürlich gut ist…
Wofür und wie man kämpft ist aber eine spannende Frage… Kunst/Künstler wären ja quasi das Soft Target… Wenn sich genug Leute über eine Szene, ein Zitat oder falsches Casting via Shitstorms aufregen, dann verschwindet das quasi einfach, dann gibt es auf eine Aktion eine kurzfristig erkennbare Reaktion und das ist vermutlich irgendwie befriedigend (ob und wann es tatsächlich was besser macht, ist wieder ne andere Frage)…
Bei Werbekampagnen, Plakate, Logos usw. klappt das auf dieselbe Weise auch noch ganz gut… Also alles was easy konsumierbar und teilbar ist online… Erstmal so als Feststellung…
Für PR-Abteilungen von Konzernen ist es natürlich auch einfach auf die Art Virtue Signaling und dergleichen zu betreiben, sich als ‚Guter‘ zu inszenieren… Quasi die Shitstorm-Crowd ruhig zu halten… Bei Greenwashing ist es derselbe Mechanismus…
Konzernstrukturen, Parteien oder gar das System selber sind die Hard Targets, die viel schwieriger zu ändern sind…
Oder um’s mit I.F. Stone zu sagen:
“The only kinds of fights worth fighting are those you’re going to lose, because somebody has to fight them and lose and lose and lose until someday, somebody who believes as you do wins.”