Ja, gibt es das eigentlich auch in einem anderen Land das man seine Identität so hasst/doof findet wie bei vielen deutschen? Habe ich nirgends sonst mitbekommen, ist aber auch mit ein Grund warum sich manche nicht integrieren wollen. Warum will man schon ein dummer Deutscher sein?
Ist das nicht ein generelles westliches first world Phänomen?
Ich find Alman eher peinlich und muss die Augen verdrehen, wenn es jemand nutzt. Scheint so ein neues hippe Wort zu sein.
Kartoffel amüsiert mich mehr Aufgrund der Herkunftsgeschichte.
Keine Ahnung, bei Russen, anderen Osteuropärern, Türken, etc, ist dieser Selbsthass aber nicht so vorhanden. Ich finde aber eine positive Einstellung gegenüber dem Land in dem man lebt vorteilhaft und wichtig für eine gelungene integration. Und natürlich kann ich mich nicht freisprechen selbst auch Sprüche zu bringen das die Deutschen immer jammern und meckern, zB über das Wetter.
Dieses “Alman” ist für mich (so wie ich es verstanden habe) eine Beschimpfung gegenüber Leuten die sich an die gesellschaftlichen Regeln halten hier. Ein Typ raucht in der Straßenbahn, dann sagt jemand “Bitte hören sie auf damit” Dann ist derjenige ein dummer Alman der alles verbietet oder so. Das ist doch total dumm.
Richtig, also ein Problem was uns alle hier betrifft.
Alman find ich lustig. Es steht für mich gleichbedeutend für “typisch” deutsches Verhalten, was oftmals spießig und überkorrekt ist, vor allem für Menschen, die aus einem anderen Kulturkreis kommen und die Unterschiede zu ihrer Heimat erst richtig sehen.
An Kartoffel hingegen stört mich, dass das Klischee unpassend ist, weil die Deutschen sogar weniger Kartoffeln essen als der EU-Durchschnitt. Wenn schon Stereotyp, dann bitte stereotypischer. Z.B. Bier- oder Hundenation.
Nur weil es dich nicht stört so genannt zu werden, heißt es nicht dass es andere nicht stört. Ich würde niemals Afro-Amerikaner Nigger nennen obwohl viele sich so bezeichnen lassen.
Kartoffel hab ich hier das erste mal gehört. Davor kannte ich neben genannten Piefke eigentlich nur Krauts.
Es geht hier immer noch nicht um Österreich. Derailingversuch Nummer 2.
Ich weiß von vielen jungen Amerikaner/Innen, Russen und Russinnen, dass sie ein ähnliches Problem mit Nationalgefühl haben aber so wie ich das bisher gesehen hab bezieht sich das dann eher auf die aktuelle Situation im Land und nicht so stark auf die Vergangenheit.
Auf die Politik, ja, aber nicht auf ihre Charktarzüge, das alles was russisch/amerikanisch ist peinlich ist.
“Wie findest du eigentlich X? Also ich find’s doof!”
“Ich finde X ok.”
“Nur weil du es ok findest, heißt das nicht, dass andere es auch ok finden!”
" … "
Man muss aber auch zugestehen, dass das N-Wort eine ganz ganz krasse historische rassistische Bedeutung hat. Die fehlt bei Alman und Kartoffel halt.
Nein, Alman ist eine Beschimpfung für Leute die einfach den alten deutsches Klischees zu sehr entsprechen, also Humorlos, streng, immer alles nach Vorschrift.
Leute die sich aufregen weil sie statt einem Kilogramm Hack nur 987 Gramm Hack bekommen haben. Menschen die die Polizei anrufen, weil der Nachbar um 22:01 noch nicht die Musik ausgemacht hat.
Wie gesagt kenne viele junge Menschen aus Russland und Amerika die eben auch ein Problem mit der jeweiligen aktuellen hyper männlichen Mentalität ihrer Länder haben.
Naja, du bist aber wahrscheinlich auch eher in einem linken Spektrum unterwegs und ich kenne mehr Russen aus allen Bereichen, also nein das ist nicht sehr weit verbreitet.
Also familiär bedingt bin ich nicht im linken Spektrum unterwegs. Wie gesagt ich rede hier explizit von jungen Leuten (fast alle Studierende) die wirklich in Russland leben.
Was Russland-Deutsche angeht ist es ähnlich wie bei fast allen Menschen die irgendwann mal ihre Heimat verlassen haben.
Da stellt man eigentlich fast immer ein stärkeres Nationales Bewusstsein für sein Herkunftsland fest als im Herkunftsland selbst.
Im neuen Land werden dann plötzlich Traditionen gewahrt die im Ursprungsland eher Nebensache sind. Ein gutes Beispiel sind hier Deutsche die in Amerika plötzlich jeden Sonntag in ein Brauhaus fahren, Lederhosen tragen und Weißwurst essen.
Auch interessant ist es, dass sich dadurch oft eine eigene Abwandlung der Traditionen bildet weil man die Mentalität zum Stand der Ausreise mitnimmt, potenziert und ad absurdum führt obwohl sich die “Heimat” schon längst weiterentwickelt hat.
Bist du auch Russland Deutscher?
Nicht direkt bin selbst geboren in Kasachstan aber das wird ja gerne alles unter Russland Deutscher gefasst.