Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

scheinbar ist dir auch das Konzept des Genderns nicht bekannt. Kann dir dazu die Arbeiten von Judith Butler empfehlen. Ist ganz interessante Lektüre

2 „Gefällt mir“

Das Konzept des Genderns ist es, krampfhaft politisch korrekt sein zu wollen, um sich als super smarten und moralisch erhabenen Menschen darzustellen, mit dem Ergebnis, dass man das exakte Gegenteil erreicht (unnötige Differenzierung/Spaltung, Ausgrenzung Divers, etc.) Ist komischerweise auch ein ziemlich deutsches Phänomen. Im Englischen benutzt man auch einfach nur neutrale Formen und differenziert dann mit “she/he” falls es kontextuell nötig ist. So wie es im Deutschen zuvor eig. auch war. Man kreiert durch das Gendern überhaupt erst Probleme, die es vorher gar nicht gab. Aber naja, … zeigt auch, wie gut es uns geht, wenn man Zeit hat, sich über so etwas Gedanken zu machen.

Einerseits ja, gendern ist meistens Unfug und zeigt, dass wir alle Probleme anscheinend gelöst haben.

Anderseits ist das inhaltlich nicht ganz korrekt, denn im Englischen wird heutzutage teils “they” als “neutrale” Bezeichnung benutzt.

nix für ungut, aber du stellst das thema des genders äußerst verkürzt und einfach nur falsch dar. Es geht im Gendern doch überhaupt nicht darum Probleme entstehen zu lassen. Es geht darum mittels Sprache auch auf die Gesellschaft hin zu einem egalitäreren und gerechteren Miteinander einzuwirken. Vielleicht kennst du ja den Ausspruch Wittgensteins “die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt”. Abgesehen davon gibt es bereits Belege aus Schweden, dass eine geschlechtersensible Sprache positive Auswirkungen haben auf die zuvor “mitgemeinten” Geschlechter.

2 „Gefällt mir“

Das hat schon Shakespeare gemacht.

Das wird dann genutzt, wenn man eig. he/she (oder her/his mit theirs) nutzen würde, aber nicht weiß, welches Geschlecht das richtige ist und/oder plural anspricht. Und das ist auch nicht erst “heutzutage” so.

Habe ich auch nicht gesagt. Es geht darum, seine eigenes Moralgefühl zu boosten.

Genau das passiert eben nicht, wenn man Geschlechter sprachlich voneinander trennt und separiert und dabei das dritte Geschlecht ausgrenzt. Zumal man bei Leuten, die dem Thema generell abgeneigt sind, eher noch mehr Abneigung erzeugt.

Das will ich sehen, wie man so etwas belegen kann. Da spielen so unglaublich viele Faktoren mitrein, dass es nahezu unmöglich sein dürfte, den Effekt eines einzelnen rauszufiltern.

@moderatoren Das Diskussion passt wohl besser in einen anderen Thread?

1 „Gefällt mir“

Interessant. Hast du ein Abstract dazu? Gibt’s davon etwas mit Peer-Review?

Erstens ja es geht ein drittes Geschlecht sprachlich erstellt. Da hast du Recht!
Zweitens kannst du das auf alle Themen übertragen. Wenn jemanden etwas zum Klimaschutz nicht gefällt ist jede Maßnahme für den Klimaschutz etwas was Abneigung erzeugt.

https://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1027/1864-9335/a000229
https://www.derstandard.at/story/2000018095015/studie-gerechte-sprache-staerkt-selbstvertrauen

Worauf ich eher hinaus will, ist, dass es bei dem Thema Gleichberechtigung (wie auch beim Klimaschutz) wesentlich wichtigere Aspekte gibt, man aber die Leute durch solche eher fragwürdigen Sachen vergrault. Ist genauso, wie wenn man über Tempolimits auf der Autobahn diskutiert. Damit sorgt man nur für Ablehnung, ohne dem Klima wirklich zu helfen. Da wäre die Mühe doch besser in Maßnahmen investiert, die wesentlich mehr bringen, oder? Und genauso wäre es besser, nicht mit solch seltsamen Konstrukten mit Sternchen und co. abzuschrecken.

Also der Artikel zu der Arbeit liest sich so, dass die Kinder durch andere Einflüsse ein stark geprägtes Bild von den Geschlechterrollen im Beruf haben und dieses Bild zu den Ergebnissen der Studie führt. Daher sind wohl die Effekte bei beiden Geschlechtern zu sehen, obwohl diese ja eig. vor allem bei den Mädchen erkennbar sein sollten.

@kettlerne Danke!

interessantes Video aus dem Bereich Film

3 „Gefällt mir“

https://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/verkehr/fahrzeugtechnik/pkw/tempo/
wenn du dir diese Studie ansiehst was es für einen Unterschied macht im co2 Ausstoß bei einer Limitierung von 130km/h und 140km/h siehst du, dass es sehr wohl einen enormen Unterschied ausmacht.

Am besten wäre sowieso eine geschlechtsneutrale Sprache, deswegen wende ich in meinen Papers soweit es möglich ist auch geschlechtsneutrale Begriffe (z.B. Schülerschaft statt SchülerInnen, Kundschaft statt KundInnen, etc.) an. Leider geht das einfach nicht immer ohne neue Begriffe erfinden zu müssen. In meiner Fakultät hat sich übrigens eingebürgert einfach das -“Innen” anzuhängen. Ist schnell geschrieben, einfach zu lesen und benötigt keinerlei Sonderzeichen.

Natürlich sind immer andere Einflüsse vorhanden, aber wie die gezeigte Studie beweist, lässt sich dieser Einfluss durch eine geschlechtersensible Sprache beeinflussen und führt noch dazu zu einem psychologischen Mehrwert

2 „Gefällt mir“

Schließe mich da an. Das Binnen-I ist mMn ideal, weil es schnell einzufügen ist und den Text kaum verändert. Sonst wenn immer es sinnvoll möglich ist neutrale Wörter, du hattest schon gute Beispiele benannt, z.B. auch Lehr- oder Putzkraft. Finde das sogar noch besser als die “gegenderten” Wörter wie Putzfrau oder -mann, weil gerade der Beruf z.B. sehr stark weiblich konnotiert ist und man so von diesem bias wegkommt.

Das Sternchen- / Unterstrich-Gedöns mache ich aber definitiv nicht mit.

2 „Gefällt mir“

Aber wenn man das Binnen-I beim laut Vorlesen bemerkbar machen will, muss man es doch genauso wie die Unterstrich- oder Sternchenversionen aussprechen, d.h. mit einer Pause mitten im Wort, ansonsten hört es sich ja nur wie die weibliche Form an. :thinking:

Ja und weiter?

Dann kann man auch gleich die Unterstrich- oder Sternchenvariante nehmen, die insgesamt einen Tastendruck mehr verlangt als die mit dem Binnen-I, repräsentiert aber gleichzeitig auch visuell alles zwischen Mann und Frau und wird sowieso gleich ausgesprochen.

so wie ichs verstanden hab gings doch nicht um die Aussprache sondern um die Lesbarkeit und ja man könnte das * oder _ als Repräsentation aller non-binaries interpretieren, was ich durchaus begrüße. Hat nur allerdings den Nachteil, dass die Lesbarkeit nicht im selben Ausmaß gegeben ist.

1 „Gefällt mir“

Die Lesbarkeit ist mMn bei allen drei Varianten viel schlechter als beim generischen Maskulinum, sei es wegen eines Sonderzeichens oder einem Großbuchstaben mitten im Wort.

2 „Gefällt mir“

Wahrscheinlich ist es auch einfach nur Gewohnheitssache :sweat_smile:

1 „Gefällt mir“

Es geht doch nicht um die Lautsprache…? Es ging ausschließlich um die Schriftsprache. Sternchen, Unterstriche oder sonst irgendwas verfremden das Schriftbild nun einmal deutlich. Ein Binnen-I nicht, da es bis auf das namensgebende I nur die weibliche Form darstellt.

1 „Gefällt mir“

“Innen” anzuhängen ist so ziemlich das schlimmste. Bei vielen Wörtern wie “KundInnen” fällt die maskuline Silbe komplett weg und es bleibt nur noch der Plural der femininen Variante übrig. Das ist sicher nicht Geschlechtsneutral.
Einfach nur “schaft” anzuhängen ist auch nicht wirklich geschlechtsneutral, wenn dann der Wortstamm immer noch “Schüler” ist. Da kann man auch einfach gleich bei Schüler bleiben. Das ist genau die Art von “geschlechtsneutraler” Sprache, die ich meine, wenn ich sage, dass es das Hauptziel ist, das eigene Moralgefühl aufzuwerten.

Scheinbar zeigt die Studie eben nur, dass diese Einflüsse durch entsprechende sprachliche Mittel sichtbar gemacht werden können und nicht, dass die sprachlichen Mittel selbst der entscheidende Punkt sind. Zumindest kann man aus Abstract und dem Artikel nicht mehr ableiten.

Bzgl. des Tempolimits werde ich nicht weiter eingehen, da du mein Beispiel nicht verstanden hast. Dass höhere Geschwindigkeiten zu mehr Umweltbelastung führen, weiß jeder, der 2 Meter geradeaus denken kann.