Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Ich glaube, in mittlerweile fünf der Podcast, die ich regelmäßig höre, wird überwiegend bzw. so oft wie möglich darauf geachtet zu gendern. Und es sind nicht alles feministische Podcasts, z.B. die Mädels von Mordlust gendern zumindest, wenn sie dran denken. Sie sind ja auch nur Menschen. Und so wie Ede in letzter Zeit bei Po(r )N drauf ist, fängt er sicherlich auch bald damit an :smile:

2 „Gefällt mir“

Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht :open_mouth:

Ja ich hab eh das Gefühl wenn du in einer Größeren Stadt mit Leuten im Alter von 15 bis 40 sprichst ist so gut wie immer eine Person dabei die gendert, „neutrale“ Varianten oder die ausgeschriebenen Versionen benutzt.

1 „Gefällt mir“

Jap, da liegst du völlig richtig. Ich glaube nicht, dass es unzählige Geschlechter gibt und je länger sich die Gesellschaft verändert, endlos Geschlechter dazu kommen. Das halte ich für riesigen Unsinn.

Wenn sich die Leute als alles mögliche identifizieren, dann können sie das machen. Aber sich als etwas zu identifizieren und etwas zu sein sind nun mal zwei Paar Schuhe. Ich bin auch kein Chinese, nur weil ich mich als dieser fühle.

Weil Kinder und Jugendliche nicht immer logische und „richtige“ Entscheidungen treffen. Angenommen ein Jugendlicher hat mit sich und seinem Selbstwert ein Problem. Es ist durchaus möglich, dass ein Junge sich nicht stark oder männlich genug fühlt und sich deswegen als Mädchen versucht? Was ist, wenn sich dieser „Neuanfang“ als frisch und spannend anfühlt aber eventuell gar nicht die Lösung des Problems ist? Was ist, wenn man daher eine eventuell charakterliche Entwicklung verpasst, weil man eventuell aus „Bequemlichkeit“ einfach mal das Geschlecht gewechselt hat?

Ich bin mir sicher, dass man als Mensch auch mal bei sich selbst und in seiner Mitte ankommen will und nicht immer auf der Suche nach seinem wahren „Ich“ sein will. Und gerade als junger Mensch kann das in der Entwicklung sicherlich auch negative Folgen haben. Ich denke, es ist wichtig, dass man sich auch als junger Mensch selbst zu lieben lernt und nicht einfach Auswege sucht, um sich anzupassen, zu verändern oder gar zu fliehen. Was nicht heißen soll, dass eine Genderwahl eine Flucht sein muss.

Und das mache ich auch. Ich muss aber nicht jedes ihrer hippen Kategorien annehmen. Das geht auch ohne Schubladen.

Auch Schwule sind feine Menschen. Da sind wir uns sicher einig. Wenn sich ein Mann zum Beispiel zu einem anderen Mann hingezogen fühlt, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er wahrscheinlich schwul ist. Bin ich aber ein anderes Geschlecht, nur weil ich mich danach fühle? Ich fühle mich erstmal nicht zu meinem vermeintlichen Geschlecht zugehörig. Woher weiß ich aber, welches dann auf mich zutrifft? Haben die Menschen, die sich diese Frage stellen auch so eine intensive Selbstwahrnehmung und können sich so neu einordnen? Kann man sich dabei eigentlich auch irren? Was hätte das für Konsequenzen? Von daher bin ich der Meinung, dass man das Thema tolerieren aber dennoch kritisch betrachten sollte.

Ich glaube nicht, dass ein Geschlecht so etwas lapidares wie ein Tattoo oder so ist, dass man als Erwachsener nicht mehr toll finden könnte oder so. Ein Geschlecht gehört zum Menschen und seinem Geist dazu. Wir identifizieren uns damit. Eine Identität ist keine Modeerscheinung oder eine Jacke, die man einfach ablegt. Es sei denn, man benutzt eine Fake-Identität. Die kann man natürlich anziehen und ablegen wie man will. Und das erkenne ich zum Teil auch bei jenen, die sich als genderfluid bezeichnen. Damit möchte ich aber niemandem zu nahe treten. Ich sage nicht, dass es so ist. Es ist lediglich meine Wahrnehmung.

Eine Identität gehört aber zur Entwicklung des Charakters dazu. Und wenn wir diese Identität ablegen und umschneidern, wie einen Mantel, dann kann ich mir gut vorstellen, dass unsere charakterliche Entwicklung genau so unbeständig, wie unser Geschlecht ist, dass heute angeblich so und morgen angeblich so sein kann.

Von mir aus gerne. Allerdings stehe ich mit dieser Entscheidung dann wahrscheinlich relativ alleine da, wenn immer mehr Menschen eine Schublade und eine Kategorie für ihre Wahrnehmung suchen und sich mit einem beliebigen Geschlecht identifizieren wollen/müssen.

Und was glaubst du, wo geht da die Reise hin? Wenn wir unendliche viele Geschlechter erfinden, nur weil wir uns als diese fühlen? Sind Geschlechter nun real oder eine Fantasie, die wir beliebig umbasteln können? Realität ist Realität. Die können wir wahrnehmen wie wir wollen. Ob sie sich dadurch aber auch ändert ist dabei die Frage.

Ich befürchte schon lange, dass wir uns von der Natur abgekapselt haben.

Die Natur ist das, was einfach stattfindet. Das, was ist. Menschliche Konstrukte können immer geändert werden. Die Natur bleibt aber Natur. Ein Baum bleibt ein Baum und ein Wald bleibt ein Wald. Was ist aber mittlerweile mit unseren Geschlechtern? Gibt es nun eine Realität oder ist das alles nur Auslegungs- und Ansichtssache? Das glaube ich nämlich nicht. Wobei ich damit nicht sagen will, dass wir unsere Realität nicht auch verändern können.

Nochmal: Gender ist eine soziale Sache und unterliegt daher permanent Schwankungen. Das was wir gesellschaftlich als “männlich” oder “weiblich” definieren hat mit den biologischen Zuständen von Vulva/Penis-TrägerInnen nur bedingt zu tun.

Meiner Meinung nach wär das Ideal, wenn solche Themen wie Gender, Religion, Hautfarbe, sexuelle Präferenzen, kultureller Background, etc. etc. absolut irrelevant für alle sein sollten, die es nichts angeht. Ich stell mir eine ideale Zukunft vor, in der Gender und die anderen angesprochenen Dinge keinerlei Relevanz für z.B. die Ausübung eines Berufs, soziale Stellung o.ä. haben, in der einzig und allein die für die entsprechende Situation notwendige Eignung entscheidet

1 „Gefällt mir“

Mit anderen Worten, wenn sich ein Mensch entscheidet, sein Geschlecht zu wechseln, dann ist das Schall und Rauch, weil es ja keine Beständigkeit gibt, da ständig alles schwankt und verändert. Ist das dann nicht auch etwas unfair den ganzen Geschlechts-Wechslern gegenüber? Warum dürfen die kein Geschlecht haben, was einfach mal bleibt? Meine Antwort darauf wäre, weil es diese Geschlecht vielleicht gar nicht gibt, man sich aber dennoch versucht krampfhaft einzuordnen und sich dabei eventuell verrennt, anstatt sich so zu lieben, wie man ist. Doch dazu gehört innere Stärke, Wahrnehmung und Reife. Können wir garantieren, dass die jeder automatisch mitbringt?

Da bin ich ganz bei dir. #HighFive

Ich befürchte aber, dass der Nachhall von “Teile und Herrsche” das niemals zulassen wird und wir uns wahrscheinlich eher damit auseinandersetzen sollten, anstatt welches Geschlecht wir nun am Mittwoch sind - übertrieben gesagt.

auch Sprache ändert sich permanent und ist nicht Schall und Rauch. Es gibt generell gerade im sozialen Bereich nur wenige Dinge, die sich nicht permanent verändern.

Wenn du hier auf Personen, die eine Geschlechtsumwandlung durchführen (wollen), dann vermischst du heir wieder Gender mit Sex. Falls nein, bitte konkretisieren.

Genau das ist ja der Punkt. Geschlechter im Sinne von Gender sind ein soziales Konstrukt, das wir Menschen erfunden haben und Tag für Tag neu definieren.

Betrachte es mal im großen Ganzen. Auch die Genderdebatte ist sofern diese mal gelöst wird ein Schritt hin zu einer egalitäreren, gerechteren Welt, weil es auch hier Formen der Unterdrückung erfasst und schlussendlich auflösen kann

Ok.
Dann lass aber vielleicht diese Aussagen:

Du kannst nicht zu jemandem sagen: „Ich akzeptiere dich… aber ich denke es „sollte“ das was du bist eigentlich nicht geben“.
oder
„Ich akzeptiere dich… aber das was du denkst, das du bist… da liegst du falsch, und ich weiss es besser als du, was du eigentlich bist“
Das funktioniert einfach nicht.
Das ist genau das Gegenteil davon, jemanden zu akzeptieren.

Das ist dieser bizarre Geister-Trend…
„Unzählige Geschlechter“… Sorry, nicht wirklich ein Ding. Nicht wirklich etwas, was Leute, welche sich als nicht-Binär identifizieren wollen oder behaupten.
Das ist halt wieder das Problem, das Leute Aussagen machen oder vor irgendwelchen Dingen Angst machen, ohne sich wirklich mit dem Thema auseinander gesetzt zu haben.

Und das ist halt genau das, wo du zeigst, dass du dich nicht wirklich damit auseinander gesetzt hast, denn was du hier beschreibst hat eben überhaupt nichts damit zu tun, was bei Leuten welche sich als Nicht-binär identifizieren abläuft…
Ich kann dir nur empfehlen vielleicht mal ein bisschen bei Nicht-Binären Menschen reinzuhören, deren Geschichten zu lesen, etc, etc…

Was hat das mit nicht-binär- sein und der Anzahl Geschlechter zu tun…?
Hier redest du jetzt von einer potentiell falsch diagnostizierten „Gender Dysphoria“ oder „Geschlechtsidentitätsstörung“, was nichts damit zu tun hat, wie viele „Geschlechter“ es gibt…

Ok, jetzt verwirrst du mich völlig…
Erst sagst du, es gibt nur zwei Schubladen und dass die Natur sehr wohl binär ist, und jetzt sagst du, dass es auch ohne Schubladen geht…
Was denn nun?

Du musst wirklich, wirklich, wirklich mal mit Leuten reden, welche Transsexuell sind. Und danach vielleicht etwas über Gender-Identität und non-binairy lesen…
Die Art wie du es hier darstellst zeigt einfach, dass du dir ziemlich offensichtlich ein Bild von etwas gemacht hast, ohne dich wirklich mit den Erlebnissen der Betroffenen auseinander gesetzt zu haben.
Und nein, frag jetzt nicht MICH nach einer Aufklärung darüber. Ich bin ein Heterosexueller Cis-Mann. Ich bin absolut die falsche Person um dich über diese Themen aufzuklären.

GUTE FRAGEN!
Aber irgendwie liesst sich dein Text so, als siehst du diese Fragen als rethorisch, dabei sind das die Fragen, welche du ehrlich stellen solltest, und nachlesen gehen solltest, was betroffene Leute dazu zu sagen haben!

Sorry, aber wie ich es schon vorher geschrieben habe:
Du kannst NICHT auf zwei Schubladen bestehen und dann sagen, dass du NICHT in Schubladen denkst!
Die Sache mit all den Identifikationen entsteht, wenn du von einem Spektrum aus arbeitest, aber alle Punkte auf dem Spektrum versuchst zu definieren. DANN entstehen so viele unterschiedliche Kategorien, welche du hier verteufelst. Das kann frustrierend sein, aber es ist immerhin ein Resultat davon, dass man eben NICHT mehr in den festen Kategorien denkt.
DU hingegen denkst nicht nur sehr, sehr fest in Kategorien, du bestehst darauf, dass die Kategorien einfach und klar definiert sein müssen. DAS ist die Definition von Schubladendenken.
Und das ist kein Angriff auf dich, das ist eine Realität unseres Menschlichen Denkens. Wir denken sehr „kategorisch“. Aber wenn du Leuten, welche diese festen Kategorien dadurch aufzubrechen versuchen, dass sie mehrere kleine, individualisierte Kategorien machen dafür kritisierst… und DU aber gleichzeitig SO schubladisch denkst, dass du auf strikte Binarität bestehst… nun, dann zeigst du da eine gewisse Blindheit für Ironie :wink:

6 „Gefällt mir“

Nein, ich rede vom Gender. Wenn sich Gender ständig verändern und im Wandel sind, wie soll sich ein Gender-Wechsel dann beständig fühlen können? Ich bin zum Beispiel ein Mann, fühle mich als dieser und bleibe dieser auch. Da kann die Gesellschaft Veränderungen durchmachen wie sie will. Sie wird nichts an der Tatsache ändern können, dass ich ein Mann bin.

Dann tun mir die Gender-Wechsler sehr leid. Immerhin ist deren Geschlecht dann eine reine Erfindung und kann morgen schon wieder nicht mehr gängig sein.

Ich sehe darin eher das Teile und Herrsche-Spiel. Genau wie bei Religionen. Das funktioniert so einfach nicht. Wie lange gibt es jetzt Religionen und wie viele Menschen wollen immer noch Ungläubige enthaupten? Hier wird nichts aufgelöst, so lange die Menschen an ihren Glaubensmuster festhalten und andere davon überzeugen wollen, dass ihr Glauben stimmt. Ich akzeptiere Religionen, muss sie aber nicht glauben. Und genau so mache ich es mit Gender-Wechseln. Das Durchsetzen der Gender spaltet meiner Meinung nach nur noch weiter. Ähnlich wie die Feministen, die für die Gleichberechtigung der Frauen sind oder extremistische religiöse Menschen, die ihre Religion als Wahrheit durchsetzen wollen.

Ich akzeptiere dich auch. Dennoch bin ich nicht immer deiner Meinung. Und exakt so ist es mit dem ganzen Genderwechsel. Ich muss doch nicht alles glauben, was andere Leute von sich geben oder selber glauben. Dennoch kann ich sie akzeptieren. Du akzeptierst doch sicher auch meine Existenz. Und das, obwohl du „manchmal“ gar nicht meiner Meinung bist. :stuck_out_tongue:

Ok, wie viele Geschlechter gibt es denn dann laut „Non-Binärern“? Was behaupten sie denn, wie viele Geschlechter sie zur Auswahl haben? Ich dachte, „der/die/das“ Gender ist ein gesellschaftliches Konstrukt, dass ständig im Wandel ist? Oder gibt es dann doch Grenzen, die die Anzahl der Gender einschränken?

Du hast dich damit doch offensichtlich auseinandergesetzt. Da kannst du mir doch sicherlich erklären, warum ich mich nicht als Chinese identifizieren kann aber andere Menschen sich einfach so mit einem anderen Geschlecht identifizieren können. Oder ist das dann doch gar nicht mehr so einfach zu erklären?

Was ist daran so schwer zu verstehen? Ein junger Mensch hat ein innerliches Problem und versucht ein non-binäres Gender aus, dass am Ende nicht das eigentliche Problem mit sich selbst löst. Ist es, weil ich Junge und Mädchen verwendet habe? Dann sucht sicher Junge eben ein völlig anderes Geschlecht aus.

Wie weiß man, dass man, wenn man sich mit einem anderen Geschlecht identifiziert, nicht unter einer “Geschlechtsidentitätsstörung” leidet?

Weil ich der Meinung bin, dass es Mann und Frau als Pole gibt und alles andere dazwischen Variationen sind, die aber dennoch von beiden Polen abstammen und „nur“ die Vielfalt darstellen. Diese Meinung muss natürlich nicht jeder vertreten. Ich kann Menschen auch akzeptieren, ohne ihnen meine Kategorien aufzuzwingen.

Ich kenne da zufällig jemanden. Tim wurde zu Tina. Sie war Kundin bei mir. Wir hatten viele Tattoo-Sitzungen und konnten uns ziemlich lange und oft darüber unterhalten. Das Ende vom Lied war, dass sich Tina sehr feminin gefühlt hat, sich gerne geschminkt hat und sich auch gerne so gekleidet hat. Hinzu kam, dass sie auf Männer stand und sich völlig in der Rolle einer Frau gefühlt hat. Sie hatte allerdings auch große Probleme mit sich selbst und ihrer Selbstliebe. Sie hat sich geritzt und selber verletzt. Wenn sie sich in die Rolle der Frau begeben hat, hat sie sich frei gefühlt und meinte, dass sie regelrecht besser atmen könne. Und ich denke das war ein interessanter Punkt. Sie hatte Probleme mit ihrer Selbstakzeptanz und besaß keine Selbstliebe. Sie war unsicher und hatte ganz andere Interessen als die „normalen“ Männer. Somit hat sich sich davon immer weiter entfernt und ihre Interessen ausgelebt. Am Ende, ist sie mit der Rolle, in der sie sich wohlgefühlt hat verschmolzen und wollte nicht mehr zurück, da es ihr Sicherheit gegeben hat. Erst als sie Tina war, hatte sie aufgehört sich selber zu verletzen. Sie konnte endlich das machen, was sie wollte und hatte sich auch besser als Gegenpart für einen Mann gefühlt. Der Punkt bei ihr war aber, dass sie sich in eine Rolle gelebt hat, weil sie mit sich selber im inneren unzufrieden war, weil sie gesellschaftlich nicht so anerkannt wurde, wie sie gerne werden würde. Ich denke, wenn sie als Mann hätte Frauenkleider tragen und sich schminken können, etc., ohne sich schämen zu „müssen“, dann hätte sie auch einfach der Mann bleiben können, der sie war. Wer sagt uns, dass diese neue Identität nicht einfach eine Rolle ist, die wir ausleben? Oder ist eine Identität 2019 einfach eine Rolle?

Wie wollen mir Betroffene bestätigen, dass sie eine intensive Selbstwahrnehmung besitzen und sich nicht irren?

Natürlich denke ich in Schubladen. Wir denken in gewisser Weise alle in Schubladen. Wenn ich sage, dass ich ein Mensch bin, dann stecke ich mich auch in eine Schublade. In die Schublade Mensch. Und da ist nichts falsch daran. Es kommt nur darauf an, ob man immer wieder neue Schubladen erfindet, bzw. aufreist und die Kommode irgendwann hinfällig werden lässt. Warum würfeln wir nicht alles wild durcheinander? Ich denke, weil das nicht die Lösung ist.

Ähnlich wie mit einem Zahlenstrahl. Je näher wir heranzoomen, desto mehr sehen wir zwischen den Zahlen und erhalten neue Zahlen. Immer und immer mehr. Entscheidend ist aber, dass der Zahlenstrahl einen Nullpunkt hat. Den dürfen wir nicht vergessen. Ohne ihn, gäbe es auch alle anderen Zahlen nicht. Man kann auch als eine andere Zahl akzeptieren, dass man von einer Null kommt bzw. abhängig ist.

Diese von dir besagten Menschen denken doch genau so in den von dir besagten Schubladen. Nur denken sie in anderen Schubladen. Von daher geht es doch eigentlich gar nicht darum, ob man in Schubladen denkt oder nicht. Die Frage ist, ob einige Menschen nicht in eine Schublade passen, weil sie sich vielleicht nicht in kleinen Fächern innerhalb einer Schublade wohlfühlen und deswegen ganz neue Schubladen aufreißen. Ist ein androgyner Mann zum Beispiel die Schublade Mann und befindet sich in einem von unzähligen Fächern innerhalb der Schublade Mann oder ist er schon eine völlig neue Schublade? Und ab wann benötigt es überhaupt eine neue Schublade? Schubladen sind nichts anderes als die von dir besagten Kategorien, die jene Menschen nur versuchen aufzubrechen. Oder versuchen sie unbewusst die Kommode aufzubrechen?

Ich sehe schon, dass das wieder eine monströse Diskussion wird, die ich am Ende gar nicht bis zu Ende führe kann, weil sie so viel Zeit in Anspruch nimmt. Noch hab ich Bock drauf aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich irgendwann die Motivation verliere. Das muss nicht mal was mit dir zu tun haben. Aber du weißt… zeit und Energie. Von daher können wir, sollten wir weiter unterschiedlicher Meinung sein uns irgendwann auch einigen, dass wir uneinig sind. Aber wie gesagt, noch habe ich Bock, bzw Energie. :stuck_out_tongue:

Nein, aber in diesem Fall reden wir von DEINER Einschätzung über IHRE Identität.
Sie sagen sie sind B.
Du sagst: „B gibt es nicht. Kannst nur entweder X oder Y sein. Aber hey, ich respektiere wer du bist… solange es X oder Y ist“.
Sorry, ich weiss das du denkst, das sei respektvoll oder „akzeptierend“, ist es aber nicht. Wirklich nicht. Ist wie die Leute welche Schwulen sagen: „Ich respektiere dich und akzeptiere, dass du denkst du stehst auf Männer… aber in Wirklichkeit ist das nur eine Phase, oder ein Lebensstil, den du dir zugetan hast.“
Das hat nichts mit „der Person glauben“ zu tun. Es hat damit zu tun, dass du von dir behauptest, besser zu wissen, wer die andere Person ist, als sie es selber weiss.

Ich schreibe in meinem Text SPEZIFISCH, dass du dich am besten einfach in das Thema einliest und vielleicht Leute fragen solltest, welche es betrifft, weil ich ein Cis-Mann bin und wohl nicht qualifiziert bin… und du kommst zurück mit: „Ach, dann erkläre mir doch mal…“
Nein. Mache ich nicht.
Du wirst selber am besten wissen, wie sehr du dich schon mit dem Thema auseinander gesetzt hast. Und wenn du das Gefühl hast, du hast dich genug damit auseinander gesetzt, dass du dir ein Urteil darüber machen kannst, dann fein…
Von dem was du geschrieben hast wirkt es definitiv nicht so, aber wenn es dich nicht genug interessiert, dann ist das auch fein.

Sorry, aber liess dein eigenes Beispiel nochmals.

Hier beschreibst du ein Mann, der sich als Frau fühlt.
Zwei Geschlechter. Das wäre ein klassisches Beispiel einer Trans-Person. Und du bringst das als Beispiel für ein Problem mit Non-Binary.
Das ist genau die Sache… Das eine ist nicht das gleiche wie das andere. Aber für dich halt schon. Und ich denke, das hat einfach damit zu tun, dass du dich wirklich nicht damit beschäftigt hast.
Und meine Empfehlung ist, dich vielleicht mal mit Berichten von tatsächlich betroffenen auseinander zu setzen.

Vergisst auch niemand.
Das Problem ist, wenn die Leute behaupten es gäbe NUR den Nullpunkt und NUR die Zahl, welche am anderen Ende des Zahlenstrahles liegt.
Und das passiert, wenn Leute behaupten, dass Geschlechter, Sexualität, etc, halt binär ist.
Wie du es zu machen scheinst.
Niemand vergisst, dass es den Nullpunkt gibt. Deine Andeutung, das Leute den Nullpunkt vergessen wäre in diesem Fall so als ob Leute verneinen, dass es „Männer“ oder „Frauen“ gibt. Und das macht niemand. Die Diskussion geht darum, ob die Zahlen dazwischen überhaupt existieren. Und du scheinst das zu verneinen, weil du die beiden Zahlen an den Enden (den Nullpunkt und das Gegenüber) als binäre Optionen nicht eines Strahles, sondern zweier getrennter Punkte ansiehst.

Das habe ich doch genau geschrieben!
Liess doch das bitte nochmal etwas genauer

Ich sage nicht, dass diese Leute NICHT in Kategorien denken, ich sage die neuen Kategorien sind dadurch entstanden, dass sie versucht haben einzelne Punkte innerhalb des Spektrums zu betiteln.
Deine binäre Denkweise hingegen VERNEINT die Existenz dieser Punkte dazwischen.

Nimm nochmal dein Beispiel, den Zahlenstrahl.
Am einen Ende hast du 0, am anderen Ende hast du, sagen wir mal 10.
Wenn du reinzoomst dann siehst du, dass zwischen diesen beiden Zahlen noch 1, 2, 3, …, 9 steht.
Wenn du weiter reinzoomst, dann siehst du, dass es da noch 0.5, 1, 1.5, 2, 2.5,… 9, 9.5 gibt.
Wenn du weiter reinzoomst, dann siehst du, dass es da noch 0.1, 0.2, 0.3, … 9.8, 9.9 gibt.
Wenn du weiter reinzoomst… nun, ich glaube ist klar, oder?
In der Realität gibt es nicht wirklich klar definierte Punkte. Es gibt ein Spektrum. Und jeden einzelnen „Punkt“ darin festzumachen wird unsinnig.
Aber wir sind halt Menschen. Wir WOLLEN diese Kategorien. Darum, wenn sich jemand weder als Mann noch als Frau sieht, sondern irgendwo auf dem Spektrum da, was macht man dann?
Nun… diese Person kann sagen: „Ich bin nicht binär einzustufen“.
Aber dann kommen zweifellos die Fragen von Leuten: „Nun… WAS bist du dann?“
Oder die Person versucht sich selber irgendwo einzuteilen und fragt sich selber: „Nun… was bin ich dann?“
Und dann gibt man sich halt ne Nummer. 3.42… Nicht weil man so tut, als ob es Sinn macht jede Position auf dem Spektrum zu betiteln, sondern weil unsere Menschliche Natur und oft das Umfeld und manchmal unsere Sprache verlangt, dass wir es IRGENDWIE definieren. Aber IMMERHIN ist das Verständniss da, dass das Spektrum existiert. Und wenn man versteht, dass das Spektrum existiert, dann ist man bereits einen riesigen Schritt weg vom Schubladendenken, auch wenn man sich trotzdem genötigt sieht seine eigene Position auf dem Spektrum doch irgendwie zu betiteln.

Der Unterschied zu DEINEM Schubladendenken ist, dass du zu behaupten scheinst, dass es nur 0 und 10 gibt. Der Rest dazwischen existiert nicht, du kannst dich nur in eine der beiden Enden des Strahles einteilen.
Und DAS ist Schubladendenken in der bei weitem Extremeren Form. Den anstatt das Spektrum zu akzeptieren, aber aus Notwendigkeit trotzdem zu versuchen das Spektrum zu schubladisieren ist immerhin nicht gleich reduktiv wie die Existenz des Spektrums einfach zu verneinen.

Und bevor jetzt jemand reinwirft, dass Geschlecht und Sexualität und all das nicht 100% äquivalent zu einem Spektrum sind: Ich weiss. Das Beispiel mit dem Zahlenstrahl ist nur eine Verbildlichung, weswegen ich hier sage, dass das Binär-Denken im Bezug auf das Geschlecht DEFINITIV mehr Schubladendenken zeigt, als die Akzeptanz der Existenz einer „nicht-binären“ Einstellung.

Hier ist mein gut gemeinter Vorschlag für dich.
Ignoriere mich. Wenn du WIRKLICH Energie und Lust auf dieses Thema hast, dann nutze die jetzt wirklich besser, indem du dich mit direkten Berichten von Betroffenen auseinander setzt und DENEN mal zuhörst, anstatt dir von einem Heterosexuellen Cis-Mann erklären zu lassen, wie ER denkt Nicht-binäre Leute denken oder sehen sich…
Wirklich, das ist so viel hilfreicher und nützlicher und eine bessere Investition deiner Zeit, wenn du ernsthaft mehr darüber erfahren möchtest.

5 „Gefällt mir“

In der Hoffnung endlich mal Leuten zuhören zu können, die ganz automatisch und ohne drüber nachzudenken immer gendern, habe ich mir die aktuelle Folge #30 angehört. Leider wurde ich dahingehend enttäuscht. Die beiden Mädels gendern nämlich so gut wie gar nicht, verglichen mit den ganzen generischen Maskulina, die sie unbemerkt ausgesprochen stehen lassen.
Interessant auch, dass eine der beiden am Anfang einen vermutlich von ihr selbst geschriebenen Text abliest und in diesem etliche Möglichkeiten zum Gendern auslässt, ehe sie praktisch kurz vorm Ende zwei mal demonstrativ gendert; generell fällt auch auf, dass wenn sie es tun, sie es in dem Moment bewusst tun, also noch kaum ein Automatismus vorhanden ist, und es überhaupt keine Beständigkeit dabei gibt, denn zum Einen wird derselbe Begriff unterschiedlich gegendert und zum Anderen einen Satz später im gleichen Kontext gar nicht und dann wieder doch.
Und in den Beschreibungstexten der einzelnen Folgen gendern sie erst gar nicht und belassen alles in ihrer „männlichen“ Form.

Kannst du mir bitte noch die anderen vier Podcasts nennen, die du regelmäßig hörst, wo angeblich durchgehend gegendert wird? Vielleicht habe ich da mehr Glück.

Ich sage, dass ich es akzeptiere, wenn man an B glaubt, glaube aber selber an X und Y. Das ist ein deutlicher Unterschied.

Beispiel: Ein Christ kann einen Moslem genau so akzeptieren, wie ein Moslem einen Christen. Beide haben unterschiedliche Glaubenssätze und dennoch können sie sich akzeptieren und an einem Tisch sitzen, wenn sie wollen. Du behauptest aber, dass in diesem Beispiel keine Akzeptanz herrscht, weil der Christ angeblich nur dem Moslem akzeptiert, solange er an Jesus glaubt. Doch das ist falsch. Der Christ akzeptiert den Glauben an Allah, glaubt selber aber an Jesus. Hier verdrehst und missverstehst du offensichtlich etwas. Akzeptanz und Toleranz funktioniert auch ohne, dass man den Standpunkt des anderen übernimmt.

Ich habe dich schon verstanden. Allerdings willst du mir hier doch die ganze Zeit erklären, dass es diese ganzen Gender gibt und völlig normal sind. Du hast dich damit offenbar beschäftigt und mich würde dein Standpunkt interessieren. Denn die Frage, warum ich mich nicht als Chinese identifizieren kann, nur weil ich mich als Deutscher chinesisch fühle, konnte mir bisher niemand beantworten. Wer sagt dir denn, dass ich diese Frage noch keinem Betroffenen gestellt habe? Ich sage dir, dass man mir das bisher noch nicht erklären konnte, sondern immer ausgewichen ist und andere Themenschwerpunkte auf den Tisch gepackt hat. Und wenn man dann darauf bestanden hat, kam fast immer der Kommentar, dass es etwas anderes wäre. Und auf die Bitte, dass man mir erklären solle, warum es etwas anderes sein soll, kam ganz oft:

Und genau da kommen wir nicht weiter. Wobei ich mir gut vorstellen kann, wo es da hakt. Das ganze hat nämlich auf einmal nichts mehr mit einem Gefühl zu tun, dass man beliebig auslegen kann.

Ich habe dir in meiner vorherigen Antwort extra nochmal das Beispiel umgeformt, da ich ahnte, dass es deswegen zu einem Missverständnis kommen könnte. Ich habe extra erwähnt, dass sich der Junge eben nicht als Mädchen, sondern als etwas völlig non-binäres identifiziert. Du musst schon bei der Wahrheit bleiben, bzw. genauer lesen.

Meine Wahrnehmung ist, wenn wir beim Beispiel Zahlenstrahl von Null bis Zehn bleiben, dass ein Pol die Null ist und der andere Pol die Zehn ist. Nehmen wir an, der männliche Pol ist die 0. Eine 3 ist erstmal eine 3. Im Kontext des Beispiels ist die 3 für mich aber eine 0+3. Also eine hinzuaddierte 3 zur 0. Die 0 bleibt. Besitzt aber die dazuaddierten Eigenschaften durch die 3. Hier brauchst du etwas Willen, denn das Beispiel mit dem Zahlenstrahl hinkt leider etwas. Aber ich bin mir sicher, du bist ein helles Köpfchen und verstehst was ich meine. Wir haben als die 3 oder eine 4 oder eine 5. Alle drei Zahlen besitzen aber jedes mal die 0 als Fundament. Das Fundament bekommt nur durch die addierten Eigenschaften einen neuen Aufbau. Die Null bleibt aber letztlich das Fundament. Und so denke ich auch, dass es Männer geben kann, die sich sehr weiblich fühlen und sehr weiblich sind aber dennoch Männer sind. Sie sind eben beispielsweise nur androgyn. Wieso kann man gewisse Eigenschaften nicht einfach akzeptieren, sondern muss gleich in die “Gender-Trickkiste” greifen? Die Zahlen zwischen Null und Zehn existieren. Das streite ich nicht ab. Sie sind aber immer das Resultat einer Subtraktion der 10 oder einer Addition der 0. Wie man die Zahlen zwischen den Polen am Ende nennt ist völlig egal. Was bleibt ist aber die Basis und ich denke, die muss man, wenn man sein Gender neu erfindet, wählt oder frei definiert gar nicht ausblenden und alleine stehen. Wie gesagt. Das ist an dem beispiel etwas schwierig zu erklären aber ich wollte einmal dabei bleiben, wenn wir schon bei diesem Beispiel sind. Ich hoffe, du konntest mir folgen.

Wie gesagt, ich verneine die Existenz der Punkte dazwischen nicht. Ich behaupte aber, dass sie nicht alleinstehend sind, sondern ohne die Null und die Zehn nicht existieren. Das heißt, sie haben immer den selben Bezug. Entweder zur Null oder zur 10. Alles zwischen Null und Zehn sind addierte oder subtrahierte Eigenschaften und stellen die natürliche Vielfalt dar. Dennoch bleiben sie addierte Nullen oder subtrahierte Zehnen.

Wie bereits gesagt. Ich streite es nicht ab und ich verneine es auch nicht. Ich sehe es nur aus einer völlig anderen Perspektive. Nämlich aus der Perspektive des Bezugs, bzw. des Fluchtpunkts, wenn wir schon bei Perspektive sind.

Es ist wie die Farbe Violett. Du kannst sie aus Blau und Rot mischen. Du bekommst, je nach Mischverhältnis fast unendlich unterschiedliche Töne heraus. Was bleibt ist aber, dass es eine Mischfarbe aus zwei Grundfarben ist. Und ich behaupte, dass wir 2019 einfach erfinden, dass Violett eine Grundfarbe ist. Und das ist einfach falsch.

Nein. Dafür mag ich dich zu sehr. Dich und deine Eier. Die meisten haben nämlich keine, werfen deswegen zu schnell das Handtuch und kommen lieber mit der Nazikeule, weil sie rechtes Gedankengut oder ähnliches vermuten, bzw. nicht das Durchhaltevermögen für eine größere Diskussion haben. Du bleibst am Ball spielst und spielst ihn mir immer wieder zu. Das gefällt mir.

Ich weiß, dass du anhand meines Standpunktes davon ausgehst, dass ich mich damit nicht auseinandergesetzt habe. Wie ich dir bereits zuvor schon geschrieben habe, habe ich mich direkt schon mit betroffenen unterhalten und mit einer Kundin von mir sogar sehr sehr lang und intensiv. Ich habe mir auch Videos zum Thema angesehen, Vorträge angeguckt und Berichte gelesen. Dennoch glaube ich, dass diese Punkte zwischen den beiden vermeintlichen Polen eben nur eine unfassbar ausgeprägte Vielfalt der beiden Pole sind und nicht alleinstehend funktionieren, da sie immer den Bezug haben.

Wenn wir aber schon hier im Forum bei den Bohnen abhängen, die mit Funk arbeiten, warum nicht einfach mal Funk-Content zum Thema sprechen lassen? Im folgenden Video erkenne ich eine junge Frau. Sie besitzt in meinen Augen sehr maskuline aber auch sehr weibliche Eigenschaften. Der Moderator, bzw. Interviewer hat ihr eigenes Zimmer gleich zu Beginn zufällig als weiblich identifiziert. Dabei ist sie doch aber angeblich gar nicht weiblich. Wie kann das eigene Zimmer also schon das Gegenteil behaupten? Sie selbst behauptet allerdings, dass das gar nicht so weiblich wäre, würde man dies und jenes ändern. WÜRDE. Hat sie aber nicht. Kommen wir zum nächsten Punkt. Sie bindet sich Brüste mit einem Binder ab. Und warum? Weil sie sich laut ihrer eigenen Aussage “flach” fühlt. Sie fühlt sich zwar flach, ist es aber faktisch nicht. Was sagt das über die Realitätsnähe ihrer Gefühle aus, die sie dazu veranlassen ihr Geschlecht abzulehnen und nun non-binär zu sein? Ist die Erde jetzt auch flach, weil ich sie so fühle? Oder bin ich vollbusig, weil ich mich so fühle? Nein, ich bin wie ich bin. Und die Erde ist wie sie ist. Und genau so auch diese junge “Dame”. Gehen wir weiter zum nächsten Punkt. Der Interviewer zeigt ihr ein Video von einem Jungen, der mal dachte, dass er non-binär wäre. Dann stellte sich heraus, dass er die Blicke genoss, wie er selbst sagte. Sie räumt ein, dass es ihr ähnlich geht, wenn das auch nicht gleich der Grund ist, warum sie angeblich das ist, was sie vermeintlich ist. Ich kenne niemanden und habe auch noch niemanden gesehen, der sein Geschlecht total locker nimmt, damit weder auffallen noch provozieren will, sondern einfach er oder sie selbst sein will aber dafür riesengroß auf seinem Laptop einen Sticker prangern hat, was er für ein Geschlecht ist. Sie hingegen schon. Das beißt sich alles zu sehr für meinen Geschmack und ich werde den Eindruck nicht los, dass sich hier jemand einfach noch nicht selber wirklich genug erforscht hat, sondern bisher nur den Rebellen gefunden hat, der mehr ablehnt, als dass er schon akzeptieren kann. Wie das eben so ist, in den jungen Jahren… Da gibt es noch wesentlich mehr Punkte, die ich hier erwähnen könnte aber ich muss bald wieder auf Arbeit und somit erstmal ins Bettchen. Ich bin mir sicher, hier wurde das letzte Wörtchen noch nicht gesprochen. Von daher mache ich hier erstmal nen Cut. Wir sehen uns sicher morgen wieder.

Gar nicht.
Ich sage, es würde keine Akzeptanz herrschen, wenn der Christ vom Moslem behauptet: „Oh, du behauptest, dass du an Allah glaubst? Naja, ich denke nicht, dass Leute die an Allah glaube wirklich existieren… aber ich akzeptiere dich trotzdem“.

Ich will dir ERSTMAL erklären, dass du die Leute über die du hier urteilst (den Leuten, über die du sagst, du wüsstest besser wer oder was sie sind, als sie selber) ganz offensichtlich missverstehst und ihnen augenscheinlich noch nie zugehört hast um ihren Standpunkt überhaupt zu verstehen.
Darum sage ich dir: Das wäre der Punkt, an dem du Anfangen solltest.

Sorry, aber wenn wir über die IDENTITÄT von Leuten reden, die du ihnen aberkennst, dann hat das nichts mit „Gefühlen“ oder so zu tun. Dann hat das damit zu tun, was DIESE Leute zu sagen haben… nicht was ICH dazu zu sagen habe.

Jep… Ich verstehe, dass du DENKST, dir das vorstellen zu können.
Natürlich, ich habe dir schon erklärt, wo es „hakt“ und warum ich dir hier keine Erklärung gebe, aber hey… warum einfach meine Erklärung akzeptieren, warum ich dir dieses Zeugs hier nicht „erkläre“, wenn du dir eigene Gründe ausdenken kannst, warum es „hakt“ :wink:
Wie gesagt: Geh, und informiere dich mal etwas darüber, was Trans-Leute und Nicht-Binäre Leute dazu zu sagen haben, oder lass es einfach sein. Das ist deine Wahl. Aber erfinde bitte nicht irgendwelche Gründe, warum dir ein Cis-Hetero-Mann nicht die Identität einer Trans- oder Nicht-Binären-Person erklären will…

Es hinkt EXTREM! Denn bei der Logik ist die 10 eine 0+10!

Genau wie die 10.

Ok, ganz ehrlich, diesem Gedankengang kann ich rein gar nicht folgen! Überhaupt nicht.
Denn deine Analogie macht deinen Standpunkt eher SCHWÄCHER.
Denn wenn du DAS machst und z.B. die 10 als weiblich nimmst und die 0 als männlich und einfach anfängst von der 10 abzuzählen (wenn eine Frau etwas männlicher ist) oder bei der 0 dazu zu zählen… dann kommst du dann irgendwann zur 4, 5 und 6, wo es sehr, sehr offensichtlich wird, dass einfach zu sagen: „Nun, eine 4 ist quasi eine 0, nur mit 4 dazu, und eine 6 ist quasi eine 10, einfach mit 4 weniger“.

Genau wie du es hier machst:

Merkst du nicht, in was für eine bizarre Situation du dich hier bringst?
Alles, das ein bisschen von den beiden Polen weg geht wird automatisch zu einer von dir völlig beliebigen Konstruktion, weil du es binär sehen WILLST.
Du hast keinen Grund die beiden extreme als „Basis“ zu nehmen und zu behaupten, dass alles einfach „dazu addiert“ oder „weg subtrahiert“ ist. Du könntest genauso gut sagen, dass alles bis zur 8 addiert ist, und alles von 8 aufwärts subtrahiert…
Der Grund wieso du das NICHT machst ist, weil du mit der Ansicht ANFÄNGST, dass es binär geteilt sein MUSS… anstatt zu realisieren, dass du in einem solchen Kontinuum nicht einfach so tun kannst, als gehöre alles rechts der „5“ zur 10 und alles links der „5“ zur 0…
Das ist VÖLLIG beliebig gewählt von dir. Du könntest mit der genau gleichen Logik argumentieren, dass Geschlechter Quartär sind. Du nimmst 0, 3.3, 6.6 und 10 als Basis und subtrahierst und addierst von denen weg.

In deinem eigenen Beispiel mit dem Zahlenstrang siehst du sehr deutlich, dass es nichts mit „Trickserei“ zu tun hat. All die „Zahlen“ existieren wirklich, bei deiner eigenen Analogie, du WILLST sie einfach in binäre Schubladen stecken und sagst darum, dass man in gewissen Fällen einfach dazu rechnet, und in anderen subtrahiert.

Niemand behauptet, dass sie ohne Null und Zehn nicht existieren. Gar nicht. Ich habe immer von einem Spektrum geredet, das zwischen Männlich und Weiblich liegt. Das Problem ist, dass ich nicht versuche so zu tun, als ob jemand der auf der „Skala“ 40% männlich und 60% weiblich wäre einfach per Default als „Frau“ zu definieren ist… ERST RECHT NICHT wenn diese Person mir sagt, dass sie halt KEINE ist.
Eine 4 ist nicht weniger eine 0+4 als dass sie eine 10-6 ist… und sie ist in beiden Fällen eine 4.

Und was die ganze Sache noch weniger sinnig macht ist die Tatsache, dass diese Skala nur eine Analogie für etwas ist.
Denn in der Realität haben wir keine Skala, sondern ein Paar Hundert Faktoren, wie äussere Geschlechtsmerkmale, Hormonspiegel, Chromosomen, etc, etc, etc…
So zu tun als könne man all diese Faktoren einfach „quantifizieren“ und die Person anhand dieser Quanta auf zwei klar geteilte Seiten stellen… nun, sorry, aber das ist etwas gar über-einfach und ignoriert einfach riesige Aspekte der Realität.

Diese Analogie macht keinen Sinn.
Was wir im 2019 sagen ist, dass Violett eine Farbe ist die existiert, und nicht einfach Rot+etwas oder Blau-etwas ist.

Vielen Dank, meine Eier wissen das absolut zu schätzen.
Aber ich sage, dass du mich in diesem Fall ignorieren solltest, nicht um die Diskussion abzuhaken, sondern dass du deine Zeit besser investieren kannst, wenn du mit diesen Leuten selber redest.

Ok…
Und was hat sie dazu gesagt, dass du sie einfach als eine „Frau-etwas“, bzw als ein „Mann+etwas“ ansiehst? Das würde mich wirklich interessieren.

Danke für das Video…
Zu deiner Einschätzung dazu hätte ich einiges zu sagen, aber das würde den Text wieder zu lange machen.
Zwei Dinge, welche ich doch ansprechen muss:

Hier bist du einfach einem extrem Stereotypen aufgesetzt, wie männliche und weibliche Zimmer auszusehen „haben“.
Ich sage nicht, dass du behauptest Männer MÜSSEN das eine in ihren Zimmern haben und Frauen MÜSSEN das andere drin haben… aber du scheinst zu denken, dass der Zimmerschmuck intrinsisch das Geschlecht wiederspiegelt, und ich weiss gar nicht wo ich da ansetzen soll…
Die Idee, dass der Zimmerschmuck ein Indiz für IRGENDWAS relevantes im Bezug aufs Geschlecht ist finde ich bereits völlig befremdlich, da dir der Zimmerschmuck genau über ETWAS Auskunft gibt: „Hey, hier wohnt eine Person, welche all diese Dinge die ich hier sehe besitzt“.
That’s it.
Wenn man Dinge wie Zimmerschmuck bereits in die Diskussion einliessen lässt, dann ist man bereits Klischees und Stereotypen aufgesprungen.
Interessant hierbei übrigens: Sie sieht sich als NICHT-BINÄR, also nicht nur als NICHT WEIBLICH, sondern auch als NICHT-MÄNNLICH… was bedeutet, wenn ihr Zimmer ANDERS ausgesehen hätte, dann würdest du argumentieren, dass sie offensichtlich nicht nicht-binär ist, da sie ein männlich eingerichtetes Zimmer hat? Bei dem Standard den du hier mit dem Zimmer zu bringen scheinst gibt es für sie keine Möglichkeit ihr Zimmer… „entsprechend“ einzurichten.

Zweiter Punkt:

Sagt sie aber auch nicht. Hier argumentierst du eben genau gegen etwas, was schlicht und ergreifend nie behauptet wird. Sie sagt nicht sie hat das Gefühl, dass sie keine Brüste hat, und darum hat sie keine. Was sie erklärt ist, dass sie sich „flach“ richtiger fühlt, mehr ihrem Körper entsprechend. Wenn sie denken würde, sie könne ihre Brüste einfach „wegdenken“, weil sie sich nicht so fühlt, dann würde sie die Brüste nicht extra abbinden.
Das ist die Sache, wo ich einfach das Gefühl habe, du hörst ihre Aussage ganz anders als wie sie es eigentlich sagen.
Sie sagt im Prinzip: Ich binde mir die Brüste flach, weil ich mich damit wohler fühle.
Und du scheinst zu hören: Sie denkt, sie hat keine Brüste, weil sie sich flach fühlt.

Und zu guter Letzt:

Und das sind genau solche Aussagen, welche einfach nur herablassend sind.
Sorry, ist einfach so.
„Oh, ist nur eine Phase.“
Sie sagt: Sie fühlt sich nicht als Frau oder Mann. Dein Weltbild ist aber, dass sie eines von beiden sein MUSS. Schlussfolgerung: Sie muss sich wohl selber nicht gut genug kennen. Ist nur eine Phase.

Und das ist so frustrierend, weil das GENAU das Argument war, das man immer gegen Homosexuelle gebracht hat, und auch heute noch hört.

„Wenn du älter bist wächst du aus diesem rebellischen Getue raus. Homosexualität gibt es nicht WIRKLICH, das ist eine Entscheidung die du triffst, und im Moment bist du halt in einer rebellischen Phase.“

Und basierend worauf?
Nun… soweit ich es beurteilen kann nur darauf, dass sich gewisse Dinge „beissen“, weil diese Person ein Zimmer hat, welches offenbar „weiblich“ ist obwohl sie sich nicht als weiblich Einschätzt, und nicht-binäre Leute offenbar ihr Zimmer… „Nicht-binär“ einrichten müssen (was auch immer das heissen soll)… ach, und darauf, dass DU denkst, dass Geschlechter halt rein binär sein müssen.
Worauf DAS beruht, übrigens, weiss ich bis jetzt nicht. Das einzige was ich bis jetzt gesehen habe ist, dass du „natürlich“ denkst und du das Gefühl hast, dass die Natur generell in klar einzuteilenden Kategorien arbeitet… was schon wissenschaftlich gesehen nicht korrekt ist.

Ich bin mir überzeugt, dass du das Gefühl hast, du respektierst diese Leute…
Aber Aussagen wie „Ich habe das Gefühl, diese Person kennt sich einfach noch nicht richtig“, basierend auf einem 10 Minütigen Video, und weil sie nicht deinen binären Kategorien entspricht ist nunmal nicht sehr respektvoll. Es ist herablassend und ziemlich arrogant.
Und ich meine das nicht als Angriff gegen dich, aber es gibt kein anderes Wort, das ich dafür brauchen kann.

5 „Gefällt mir“

Nein das is Sex. Gender is was anderes nicht physisches.

1 „Gefällt mir“

Wow alter, auf jeden Fall krass aber auch mehr Blödsinn. Welches Geschlecht wer is, is halt kein Fakt so wie die Erde ist rund. Geschlecht existiert ja nur als geselschaftliches Produkt, also Ideen von Geschlecht existieren in unserem Canon aber sind eigentlich nicht echt. Also kann ja jeder sich einfach an allen Ideen bedienen wie er bock hat und das geilste is: es kann dir auch echt egal sein. Kann man eh nix machen.

Bist du dir da sicher, weil ich dir das nicht wirklich glauben kann. Ich kenne sehr viele Männer dennen sehr wichtig ist als männlich gesehen zu werden und Dinge tun die sie selbst als sehr männlich bezeichnen. Ian zum Beispiel. Genau so kenne ich Frauen dennen ihre Weiblichkeit und das präsentieren derer wichtig ist. Ich würd sogar sagen jeder Mensch auf der ganzen Welt definiert sich auf ne Art durch sein Geschlecht. Bei Leuten die binär sind wundert sich nur keiner.
Und dann sind nb Menschen ja noch relativ selten und dann aufmerksam darauf zu machen is sogar ziemlich gut. Vor Allem wenn man dadurch, dass man es normalisiert anderen Leuten hilft selber zu sich zu finden.

4 „Gefällt mir“

Okay, jetzt machst du mir Angst. Wenn ich dir jetzt meine anderen Podcasts sage, hörst du die auch Probe? Stehst du dann auch demnächst vor meiner Tür in den gleichen Klamotten, die ich trage :scream:
Wenn du Podcasts Empfehlungen möchtest, kann ich dir sie gerne per PM schicken, falls du aber nur kurz reinhören willst, um dann hier meine Aussage zu entkräften, kann ich auch einfach das durchgehend meines vorherigen Post ändern, um mich richterlich abzusichern.

Wenn das auf dich so zutrifft ist das auch völlig in Ordnung. Niemand spricht dir das „Mann“-sein ab. Was du aber scheinbar nicht verstanden hast, ist dass die Rolle des Genders „Mann“ sich gerade in den letzten 100 Jahren drastisch verändert hat. Das Konzept des pater familias ist heutzutage bei Weitem nicht mehr die Norm, nur um mal ein Beispiel zu nennen.

Nochmal: jedes Gender ist eine Erfindung ohne Ausnahme. Gender ist ein soziales Konstrukt, nicht mehr und nicht weniger.

Hier verwechselst du akzeptieren mit tolerieren. Das sind zwei unterschiedliche Begriffe. Akzeptieren bedeutet, dass man die entsprechende Ansicht annimmt, tolerieren bedeutet, dass man die entsprechende Ansicht duldet, jedoch nicht diese teilt!

Diese bösen FeministInnen, die dafür eintreten, dass man sie auf gleiche Weise behandelt wie die Männer, sind ja so furchtbar böse. Was fällt ihnen ein für Gerechtigkeit einzutreten :thinking::wink:

3 „Gefällt mir“

Annehmen ist etwas anderes als übernehmen. Anerkennen ist etwas anderes als erdulden.

Akzeptieren kommt vom Lateinischen: acceptare = annehmen
Tolerieren kommt ebenso vom Lateinischen: tolerare = ertragen, (er-)dulden