Lies die Studie
Nur wird des öfteren, ich les und hör das zumindest immer wieder, dass die Lesbarkeit darunter leide. Dass die Studie nicht der Weisheit letzter Schluss ist, ist mir auch klar. Aber es entkräftet zumindest mMn den Glauben Gendern würde die Lesbarkeit entscheidend hemmen.
Die Studie befasst sich halt überhaupt nicht mit den kontroversen Dingen wie “Liebe* r Benutzer* in” oder “Bürger_innen” usw.
Sondern nur darum, wie es ankommt, wenn nicht allein die männliche Form verwendet wird. “Ingenieurinnen und Ingenieure”. Wenig überraschend ist das unproblematisch.
Für dich vielleicht. Wie gesagt, hatte genug Situationen, in denen auch das stark bezweifelt wurde. Sollte dich diesbezüglich es genauer interessieren, in dem ein Stück weiter angeführten Artikel von Stahlberg/Sczenzy wird darauf näher eingegangen.
Ich hab gerade Mathe Übung, da ne ganze studie zu lesen ist schwierig
Wenn ich das aus dem chat hier richtig deute, wurde nur die verlängerte „und-form“ betrachtet, dass die die Lesbarkeit nicht einschränkt, kommt für mich jetzt nicht überraschend.
Leute die behaupten zwei weitere wörter würden die Lesbarkeit (!) einschränken, haben aber auch einen an der klatsche meiner Meinung nach.
Das einzige was sich dadurch ändert, ist die länge des textes und vielleicht werden es manchmal zu viele „und“s in einem satz, aber das jann man ja mit umformulierungen lösen, die das gleiche bedeuten
Ich finde durch die Erwähnung beider Geschlechter in einer Aussage wird so ein merkwürdiger Schwerpunkt auf das Geschlecht gelegt, obwohl dieses für die Aussage selbst völlig irrelevant ist.
Ein Beispiel:
90% aller Ärzte in Deutschland empfehlen mehr Sport.
Geschlechtergerecht:
90% aller Ärtztinnen und Ärzte in Deutschland empfehlen mehr Sport.
Da wird Geschlecht mit in den Blick genommen, obwohl Geschlecht gar keine Rolle spielt.
Ich hätte lieber die Möglichkeit offen, Geschlechtlichkeit zu betonen, wenn ich es möchte. Nicht, weil ich dazu gezwungen werde. Wenn ich allgemein vom “Arzt” spreche, meine ich jedenfalls die Profession, egal welches Geschlecht, Hautfarbe oder Religion der einzelne haben mag…
Es wär sowieso das beste mMn sich geschlechtsunmarkiert auszudrücken, was oft aber ohne Neologismen leider nicht immer machbar ist. Da jedoch “Ärzte” geschlechtlich markiert sind und mir ad hoc keine geschlechtsneutrale Formulierung einfällt, ist Gendern mMn noch besser als die rein männliche Formulierung.
Zum Beispiel. Why the heck not. Ist vl ungewohnt, aber daran kann man sich gewöhnen.
Ja find ich besser als Ärzte und Ärztinnen oder ÄrztInnen. Find die Seite eh ganz spannend.
Medizinkraft wär mir spontan eingefallen als (vll) Neologismus, dann wärs sogar in einem Wort statt der Phrase, was für die allgemeine Sprachökonomie auch ganz passend wär.
Was soll daran besser sein? An meine Sprachtradition anknüpfend kann auch das geschlechtsneutrale Alien vom Planeten hinter Beteigeuze „Arzt“ sein (sofern es die nötigen Prüfungen absolviert hat :D) und muss sich kein „Geschlecht aussuchen“.
Fun fact, Ärzte war für mich immer geschlechtslos.
Weil “Arzt” eindeutig männlich markiert ist. Dadurch werden Ärztinnen sprachlich und nachewiesenerweise auch mental ausgeklammert.
Wenn du “90% aller Ärzte in Deutschland empfehlen mehr Sport.”, liest und meinst, die Pointe des Satzes läge darin, dass Ärtzinnen NICHT in den Blick genommen werden, haben wir ein Problem, weil wir dann nicht mehr dieselbe Sprache sprechen.
Ich orientiere mich halt an der Genderforschung, wozu ich bereits hier nen Artikel empfohlen hab, den du lesen könntest.
Das bisschen Naivität gestehe ich mir schon zu, damit ich nicht zynisch und misanthrop werde
Ich denk, Veränderungen wird man nur erreichen, gerade sprachlich, indem mans einfach macht und so lang wiederholt, bis es als “normal” erachtet wird. Deswegen versuch ich konsequent zu gendern bzw wenn möglich geschlechtsneutral zu schreiben. Ich sag nicht, dass deswegen alle damit anfangen, aber wenn schon 2-3 Leute zum Hinterfragen des eigenen Sprachgebrauchs anfangen, ist das für mich bereits ein guter Schritt vorwärts.
Weil es nie die Forderung gab Anglizismen zu verwenden sondern jeder hats freiwillig gemacht. Es gab kaum bis garkeinen zwang diese zu verwenden, niemand wurde zurecht gewiesen wenn er Rechner anstatt Computer gesagt. Es hat sich mehr und mehr eingebürgert. Deshalb fühlt es sich natürlich an.
Beim gendern wird halt gefordert das grammatikalisch korrekte Sprache einfach nicht mehr benutzt wird und wehe wenn doch.
Für mich persönlich wirds ganz schlimm wenn solche sachen wie Studierende genommen werden. Das ist nicht die generische mehrzahl von Student sondern von Studierender. Das sind zwei unterschiedliche Dinge.
@godbrakka
Diese studie ist leider hinter ner 20€ paywal und somit weder lesbar noch sind die aussagen im abstract nachvollziehbar da es nicht ordentlich zu seinen statements referenziert. Sowas "However, even when the authors expressly point out that masculine forms are being used to refer to both women and men, readers and listeners predominantly form mental images of men. " muss referenziert werden sonst ist es nur ne behauptung.