Klar, zb Kinder. Da steht unser Rechtssystem immer noch stark auf der Seite der Frauen, ihnen werden häufiger die Kinder zugesprochen, ihnen wird eher geklaubt wenn sie denn Vater anschwärzen wollen. Man kann die Vaterschaft nicht wieder austragen lassen wenn rauskommt das die Frau betrügerische gehandelt hat.
Männer werden viel häufiger Opfer von Gewalt, besonders von anderen Männern.
Psychische Erkrankungen, Männer haben viel mehr Hemmungen sich in Behandlung zu begeben.
Schulische Erziehung, nicht nur das es da an direkten Männlichen Vorbildern mangelnd. Jungen die negativ Auffallen werden weniger häufig durch Hilfsangebote aufgefangen. Männer die schon im Schulsystem scheitern schaffen es seltener aus der Unterschicht raus, es gibt zu wenig Hilfeangebote, besondners von Männern für Männern.
Absolut. Gibt eine recht ausführliche Liste.
Kommt aber auch extrem auf das Land und die Kultur an.
-Männer haben noch heute das Gefühl, sie müssen ihre Emotionen unterdrücken und immer “stark” sein (kulturelle Vorurteile gegenüber Emotionen=Schwäche --> Schwäche=Unmännlich)
-Männer haben eine Höhere Suizidrate als Frauen (hier kommen verschiedene Aspekte ins Spiel, z.B. dass bei Männern vor allem die Rate an “erfolgreichen” Selbstmorden höher ist, weil sie andere Arten sich umzubringen wählen)
-Männer sind absolut überrepräsentiert in Gefängnissen (auch das erklärt sich vermutlich durch einen Mix aus verschiedenen Gründen)
Findest online sicher eine ausführlichere Liste, werfe hier einfach ein Paar Beispiele raus, welche mir gerade in den Sinn kamen.
Also ja: Es gibt durchaus Aspekte unserer Gesellschaft wo der Mann das Nachsehen hat.
Was übrigens in vielen feministischen Strömungen absolut erkannt und angesprochen wird. Warum die Idee des Feminismus als eine Bewegung welche einfach den Frauen Vorteile verschaffen will, oder eine “Frau vs Mann”-Sache ist so fehlgeleitet ist.
Wenn du hier ganz runter gehst, dann findest du dazu einen spannenden Abschnitt (" UND DIE MÄNNER? FEMINISMUS IST FÜR JEDEN UND JEDE") Vielleicht etwas kurz, aber gut geschrieben.
Hast du hierfür gerade eine gute Quelle?
Ich höre da nämlich immer unterschiedliche Dinge. Ja, die Frau kriegt öfters das Sorgerecht ABER das liesse sich dadurch erklären, dass sie es oft eher will als der Mann, was die Statistik auf die Seite der Frau kippen lässt.
Ich sage nicht, dass das so stimmt. Ich weiss es nicht, darum frage ich dich, ob du dazu gerade etwas zur Hand hast.
„Humanismus“ gibt es als Begriff aber schon, und steht für etwas anderes
Der Grund warum es „Feminismus“ genannt wird hat eine Handvoll Gründe, unter anderem weil die Geschlechterrollen und die Ungleichheiten halt historisch aus einem Patriarchalischen System heraus gewachsen ist.
Aber wenn alles, woran man sich stört das Namensschildchen „Feminismus“ ist, aber man sonst im grossen Ganzen der „feministischen“ Bewegungen zustimmen kann, dann ist das für mich in Ordnung. Brauche welches Label du auch immer willst.
Sagt auch niemand, dass Humanismus und Feminismus im Konflikt stehen
Ich sehe mich Prinzipiell als beides. Die meisten Feministinnen/Feministen die ich kenne sind auch Humanisten.
Gäbe es keine Probleme bezüglich der Geschlechter in der Sprache, gäbe es A die Diskussion hier gar nicht und B gäbe es keinen fachwissenschaftlichen Bereich und das schon seit den 70er Jahren. Mit blinden Aktionismus hat das nichts zu tun. Es gibt Forschung seit 50 Jahren zu dem Thema und diese sollte genauso berücksichtigt werden, wie andere Forschungsbereiche auch.
Ich kritisiere ja auch die Lebenswirklichkeit. Ist es gerecht, dass Frauen in gewissen Berufen eher eine Anstellung finden als Männer? Ist es fair, dass man als Mann in der Kindergartenpädagogik schief angeschaut (und teilweise auch mit Pädophilie in Verbindung gebracht wird - und ja, diese Diskussion gibt es immer, wenn Kindergartenpädagogen am Werk sind). Nur um mal ein Beispiel von der “anderen” Seite zu zeigen.
Die FPÖ ist stark männerdominiert. Etwa doppelt so viele Männer wie Frauen wählen die FPÖ und viele der Frauen, die diese Partei wählen, sind gegen eine Gleichstellung von Mann und Frau (warum auch immer, das verstehe ich wirklich nicht).
Jede Rechtschreibreform ist genauso eine Manipulation in der Sprache und dagegen ist man doch auch nicht, oder? Sofern eine Reform zu einer Verbesserung führt, ist das doch etwas gutes, oder etwa nicht? Und ich erachte es als besser, wenn eine Sprache versucht gleichberechtigter für möchlichst viele Menschen zu werden.
Das ist einfach nicht richtig und du kannst dazu gern die Fachliteratur konsultieren. Das generische Maskulinum ist eine veraltete Form, die es gilt, langfristig aus der deutschen Sprache zu verbannen, weil sie eben NICHT alle Menschen anspricht. Würde sie es tun, gäbe es das Problem gar nicht.
Aber ich kann es dir ja mal versuchen anhand des Beispiels des Feudalismus zu erklären:
Dieser hat von ca 500 u.Z. bis ca 1600 u.Z. ziemlich gut funktioniert. Als sich die Gegebenheiten geändert haben, nämlich dass eine Bevölkerungsgruppe zu ökonomischer Macht, nicht jedoch politischer gekommen ist (die Händler des späten Mittelalters), hat das System nicht mehr funktioniert und musste sich wandeln. Hier haben wir ein ähnliches Phänomen, nämlich dass Frauen gesellschaftlich endlich zu mehr Gleichberechtigung gekommen sind (nicht zu 100%) und daher muss sich auch das sprachliche System ändern (so wie es das immer tut, wenn sich die Gesellschaft verändert). In diesem Fall verändert sich die Sprache, indem geschlechtliche Markierung verändert wird. Zuvor gab es nur das generische Maskulinum, weil es das einzige war, das notwendig war, da Frauen sowieso aus dem öffentlichen Bild de facto verbannt waren. Mit jedoch den in die Gesellschaft treten der Frauen hat sich das geändert und nun gibt es drei Wege, die man beschreiten kann:
man bleibt, wie man ist und negiert dadurch den gesellschaftlichen Fortschritt hin zu mehr Gleichheit der Geschlechter,
man markiert das männliche wie das weibliche Geschlecht sprachlich, oder
man markiert möglichst kein Geschlecht und ändert seine Sprache hin zu einer geschlechtsneutralen Sprache.
Langer Text, kurzer Sinn: Die Gesellschaft ändert sich, also muss es auch die Sprache tun, insbesondere wenn man dafür sorgen will, dass die Entwicklung zu mehr Gleichheit auch weiterhin vorangetrieben wird.
Andrologie, schon mal gehört? Falls nicht, könnte das vielleicht etwas damit zu tun haben, dass Männer eher selten Kinder austragen und verschreibungspflichtige Verhütungsmittel einnehmen, was so die häufigsten Gründe für Frauenarztbesuche sein dürften. Der Grund dafür, dass es noch keine „Pille für den Mann“ gibt, ist übrigens, dass man Männern die Nebenwirkungen nicht zumuten möchte, die Frauen seit Jahrzehnten in kauf nehmen, um nicht ungewollt schwanger zu werden. Wen das jetzt benachteiligt, kann ja jeder für sich selbst bewerten. Mit der Ignoranz der Medikamentenforschung gegenüber dem weiblichen Körper hat das aber genau gar nichts zu tun.
Auch das ist Quatsch, wie du ganz leicht hättest selbst recherchieren können. In den Beipackzetteln für Ambien und das deutsche Pendant Bikalm werden mögliche Beeinträchtigungen der Verkehrstüchtigkeit natürlich erwähnt, aber vom Fahren etc. abgeraten wird nur in den acht Stunden nach der Einnahme. Ist halt ein Schlafmittel. Wenn man danach grundsätzlich den ganzen Tag lang zu nichts zu gebrauchen wäre, könnte es ja auch keiner nehmen, der einen Job, Kinder oder sonst irgendwelche Verpflichtungen hat. Nur gilt diese Angabe bzw. die „übliche“ Dosis eben nur für Männer und nicht für Frauen und das wurde bei der Entwicklung übersehen, weil aus Bequemlichkeit nicht an weiblichen Mäusen und Menschen getestet wurde. Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.
Dann fang doch vielleicht mal damit an?
Natürlich, und die meisten davon sind vom Patriarchat hausgemacht. Man kann z.B. nicht erst festlegen, dass Frauen für die Kindererziehung zuständig sind und dann jammern, wenn das Sorgerecht der Frau zugesprochen wird.
Mehr Gleichberechtigung kommt allen zugute, ob man den Kampf dafür nun Feminismus nennt oder nicht. Dieser Artikel bietet einen ganz guten ersten Überblick darüber.
Was eben auch am veralteten Rollenbild der für die Kinder sorgenden Frau/Mutter liegt.
Das liegt meiner Meinung auch an der toxischen Männlichkeit die vielen Männern immer noch anerzogen und durch unsere Gesellschaft geduldet und reproduziert wird.
Weil Männer in unserer Gesellschaft „hart“ seien müssen. Und dagegen kämpft der Feminismus eben auch an.
Ich stimme dir im meisten zu was du hier schreibst, ausser hier:
Bist du dir dessen sicher…?
Soweit ich es weiss stimmt das nicht. Der Grund, warum es das für Männer nicht gibt ist, weil es sehr viel schwieriger ist, sowas für den Mann zu kreieren. Und weil die Nebenwirkungen halt eben NICHT die gleichen sind, und beim Mann wesentlich weniger Sinn machen im Kontext eines Verhütungsmittel (gehe darauf weiter unten nochmals ein).
Bei den Frauen musst du den Hormonhaushalt einfach so manipulieren, dass der Körper “denkt”, die Frau sei schwanger. Das verhindert den Eisprung, und ohne Eisprung keine Schwangerschaft.
Beim Mann funktioniert das nicht. Es gibt keinen Hormonschalter im Mann, der dafür sorgt, dass der Mann einfach keine Spermien mehr produziert. Zumindest keinen, der die Spermienproduktion nicht permanent stoppt. Bei der Frau ist dieser Schalter quasi “eingebaut”, da eine Schwangerschaft (oder eben: Wenn der Körper “denkt” er sei schwanger) natürlicherweise weitere Eisprünge stoppen würde.
Die “erfolgreichen” Beispiele die es gab führten zu Nebenwirkungen im Mann, welche absolut anders waren als bei der Frau.
Hier kann man darüber diskutieren, welche Nebenwirkungen jetzt problematischer sind… aber eine Nebenwirkung welche ziemlich oft aufzutreten scheint mit “Pillen für den Mann” sind Dinge wie reduzierte Libido und Erektionsprobleme.
Und dass es für ein Verhütungsmittel, welches gleichzeitig deine Fähigkeit UND Lust auf Sex reduziert keinen wirklichen Markt gibt… nun, das dürfte man wohl einsehen. Und soweit ich weiss ist DAS keine Nebenwirkung welche die Pille für die Frau hat.
Ich glaube da kamen auch noch Depressionen obendrauf?!?
Aber ganz im Ernst: wenn schon behauptet wurde, dass es einem als Mann (angeblich) egal sei, dass hormonelle Verhütung bei Frauen Nebenwirkungen hat, habe ich eh keine Lust darüber zu reden. ( Bzw wurde das hier ein wenig impliziert, aber nicht von dir)
Es wird schnell behauptet, dass es 50% der Bevölkerung kackegal ist, dass die hormonelle Verhütung bei Frauen auch problematisch sein kann.
Das natürlich auch, es gibt und gab ja schon so einige Versuche, so ein Medikament zu entwickeln und die sind sicher aus unterschiedlichen bzw. oft auch aus mehreren Gründen gescheitert. Nebenwirkungen sind aber einer davon, siehe zum Beispiel hier. Und das sind (abgesehen von den Schmerzen durch die Injektion natürlich) alles Nebenwirkungen, die die Pille auch hat.
Doch, natürlich. Sowohl Libidoverlust als auch weniger Lubrikation oder häufigere Infektionen (sprich, Schmerzen beim Sex) sind Nebenwirkungen der Pille, und zumindest ersteres absolut keine seltene.
Ich frage mich übrigens echt wieso trotzdem fast alle Frauen die ich kenne die Pille nehmen.
Auch die Singles ich würde mir echt nicht „einfach so“ Hormone reindrehen^^
Edit: nochmal nachgedacht und mir ist eingefallen, dass ja Hormonpillen durchaus Menstruationsbeschwerden reduzieren können!
Und einige Pillen sollen ja auch „Schönmacher“ beigemengt haben. Ist zweiteres dann eigentlich ein perfides Mittel um Hormonbomben zu verkaufen?!?
Dafür gibt es viele Gründe. Die Pille wird heutzutage leider immer noch oft als „Lifestyle-Produkt“ beworben, das Haut und Haare schöner macht und mehr Kontrolle über die lästige Menstruation verleiht. Auch für viele Frauenärzte ist die Pille noch das Nonplusultra, über nichthormonelle Alternativen wird oft gar nicht aufgeklärt. Und selbst wenn, sind die oftmals auch nicht attraktiver (z.B. die Spirale - viele Frauen werfen sich lieber unsichtbare Hormone ein, als einen Fremdkörper im Uterus zu haben). Dadurch, dass so viele Frauen die Pille nehmen, besteht natürlich auch ein gewisser gesellschaftlicher Druck, sowohl seitens der Männer, die in Beziehungen keine lästigen Kondome nutzen wollen, als auch von anderen Frauen, die sie schon nehmen und damit „keine Probleme“ haben.
Last but not least treten viele Nebenwirkungen auch nicht sofort auf, sondern ganz schleichend während jahrelanger Einnahme. Viele Frauen merken erst, wie sehr die Pille sie beeinflusst, nachdem sie sie absetzen.
Für die sexuelle Selbstbestimmung der Frauen war die Pille ein Segen und sie ist es heute noch für viele Frauen mit hormonellen Beschwerden, aber sie ist halt auch ein hammerhartes Medikament und sollte nicht verharmlost werden.
Danke für die Quellen. Sehr informativ. Wobei ich den Libidoverlust in diesem Artikel und einem weiter verlinkten Artikel nur als Behauptung finde, ohne Zahlen angegeben. Muss mir da mal noch etwas mehr Zeit nehmen um mich besser einzulesen.
Die sind aber bei den Frauen auch als Nebenwirkungen vorhanden. Kann dir hier empfehlen die Quelle und die weiterführenden Links von Moonflowerewolf durchzulesen.
[quote=„anon61269843, post:4446, topic:45200“]
Ich frage mich übrigens echt wieso trotzdem fast alle Frauen die ich kenne die Pille nehmen.[/quote]
Ja, eben… woran könnte das wohl liegen?
Ich würde behaupten, dass liegt eben daran, dass die Frauen jetzt das Gefühl haben, es sei IHRE Verantwortung. Man nimmt die Nebenwirkungen in Kauf. Denn solange die Verhütung durch Kondome passierte war die Verwantwortung zwar nicht beim Mann, aber immerhin bei beiden Parteien. „Dank“ der Pille (und anderen Methoden, welche alle bei der Frau liegen) ist es jetzt aber so, dass sie „immer bereit sein könnte“. Auch wenn man gerade kein Kondom zur Hand hat.
Das heisst hier nicht, dass das bewusste Machtspielereien oder bewusste Schuldzuschiebungen sind. Weswegen deine Reaktion vorher:
in meinen Augen etwas vorschnell war.
Wir reden hier (fast) nie von BEWUSSTEN Dingen, wo die Männer aktiv sagen: „Och, ist mir egal“ oder irgend sowas in der Art.
Es geht mehr um die unbewussten Nachrichten, welche Frauen in unserer Gesellschaft erhalten, wenn die absolute Mehrheit der Verhütungsmittel reine Frauensachen sind, wo Frauen dann auch noch extreme Nebenwirkungen aufnehmen müssen.
Ich glaube, wenn es fast nur Verhütungsmaterialien gäbe, welche vom Mann verlangen, dass sie regelmässig Medikamente nehmen müssten oder zum Urologen gehen um sich etwas einzupflanzen… nun, ich glaube dann würden wir Männer vermutlich etwas eher begreifen, was das gesellschaftlich für uns für einen Druck auslösen würde.
Ich sage nicht, dass es den Männern egal ist. Ich sage, die Männer verstehen die Sache oft als als:
„Och, praktisch, jetzt gibt es all diese Methoden die Sex so viel unkomplizierter machen“ während es bei den Frauen ist:
„Hm, welcher medizinischen Methode sollte ich mich jetzt aussetzen? Muss mal nachlesen, was welche mit mir anstellt. Ach, und dann kommt noch der Preis dazu, der für mich permanenter wird… Soll ich gar keine haben und nur das Kondom benutzen? Aber bin dann ich schuld, wenn wir mal keines dabei haben und wir keinen Sex haben können…?“
Und nochmals:
Ist nicht IMMER so, ist nicht bei ALLEN so, und je mehr sich der Mann auf Gespräche über diese Themen mit seiner Partnerin einlässt, desto mehr wird es ein Thema, welches beide angeht… aber es ist im Moment eine einseitige Sache, und zu erwarten, dass die Männer sich da NICHT automatisch weniger betroffen fühlen, wenn die Realität des Themas nun in erster Linie die Frauen anspricht… nun, das halte ich für illusorisch.