Konnte das Video noch nicht ganz fertig schauen. Bin erst mal durch mit den ersten 20 Minuten.
Soweit finde ich es inhaltlich nicht schlecht. Es werden unterschiedliche Ansichten beleuchtet und verschiedene Leute kommen zu Wort.
Aber der Aufbau des Filmes sowie der Titel des Videos UND den mehr als reisserischen Beschreibt unter dem Video (An informative and entertaining norwegian top quality documentary series about norwegian sociologists trying to brainwash the norwegians.) lässt mich befürchten, dass es nicht so differenziert bleiben wird in der zweiten Hälfte…
Mal schauen.
Jetzt bin ich aber gerade bei dem Wissenschaftler angekommen, der das „Spielzeug“-Experiment mit kleinen Kindern zeigt und erklärt… und da wurde ich doch recht skeptisch.
Die Kinder, die er da zeigt, die kriechen schon am Boden herum, können schon gezielt auf Spielsachen zugehen, etc…
Das sind keine Neugeborenen. Die müssen schon mehrere Monate, bis ein Jahr alt sein.
Der Interviewer fragt dann, ob es nicht sein könnte, dass diese Präferenzen jetzt schon vorher mitgegeben werden könnten (z.B. durch die Spielsachen, mit welchen diese Kinder innerhalb dieses ersten Jahres Kontakt hatten), was genau auch die Frage war, die mir auffiel…
Und die Antwort war: „Ich denke nicht.“
Und genau da hätte ich mir etwas mehr Nachbohren gewünscht. Der Wissenschaftler glaubt das nicht. Ok… warum nicht? Was sind die Daten? Ich meine, wenn man bedenkt, wie viel Entwicklung und formative Erfahrungen ein Kind im ersten Jahr durchgeht sollte diese Frage hier extrem kritisch angegangen werden. Stattdessen wird sie im Moment einfach schnell, schnell abgehandelt, und mit einer persönlichen Meinung abgefertigt.
Denn ehrlich: MEINE These, von der Beobachtung mit meinen Nichten, wäre dass sich die Kinder zu den Spielzeugen hingezogen fühlen, welche sie am ehesten mit Spielsachen identifizieren, die sie schon von Zuhause kennen.
Das ist eine persönliche Anekdote und hat null Wert bezüglich Wissenschaftliche Analyse, aber genau das meine ich ja: Was ist die wissenschaftliche Grundlage zur Annahme, dass die Kinder in diesem Experiment wirklich „unvoreingenommen“ sind?
Hoffe ich mal, dass in der zweiten Hälfte noch etwas mehr darauf eingegangen wird. Werde ich mir dann auch noch anschauen, natürlich noch zu früh um ein Fazit zum Film zu geben. Aber der Titel und die Beschreibung zum Video hätte wirklich etwas weniger reisserischer und Alu-Hut-anziehend sein können…
Der Aufbau des Filmes ist im Moment so, dass erst die Leute gefragt wurden, welche die These vertreten, dass vieles damit zu tun hat, wie wir kulturell geprägt werden. Jetzt scheint er zu den Leuten zu gehen, welche die andere These, dass es biologisch ist, zu gehen, und diese direkt auf die Behauptungen der ersten Hälfte antworten zu lassen. Würde mich interessieren, wie es umgekehrt laufen würde (z.B. wenn er die Resultate der Spielzeug-Studie zuerst gezeigt hätte, und danach damit zu den Leuten gegangen wäre, welche er am Anfang im Video zeigt… Hoffentlich macht er das noch ).