Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Was genau würde deiner Ansicht nach einen nachhaltigen Wandel voranbringen?

Kommt drauf nach welchen Lehrbüchern und Zielen du wirtschaftest. Auch in der Ökonomie gibt es mehrere Ansätze als nur Gewinnmaximierung.

Wir sind uns doch ALLE EINIG, dass es Gesetze braucht. Niemand sagt, dass die Firmen sich ändern weil ich einmal “du bist böse” sage.

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Ich kann nicht verstehen, wie es „ökonomischer“ sein kann 50% der Gesellschaft den Vorrang zu geben aufgrund des Geschlechtes.

Der einzige Bereich wo ich da ein Argument sehe ist bezüglich Schwangerschaft. Und da handelt es sich um ein künstlich aufgebauschtes Problem. Frauen KÖNNTEN bis weit in die Schwangerschaft arbeiten und KÖNNTEN nachher relativ schnell wieder zur Arbeit zurück. Der Ausfall der aus biologischer Sicht entsteht ist da nicht riesig. Wir entscheiden uns als Gesellschaft oft, dass wir Müttern mehr Zeit geben wollen… aber das ist eine Gesellschaftliche Entscheidung, die wir genauso gut auf den Mann ausweiten KÖNNTEN und dann hast du diese Diskrepanz bereits wieder nicht.

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Anscheinend ist der wenige Ausfall trotzdem noch zu viel.
Vor allem ist es für mich auch eher ein Problem, das die wirtschaft so Kinderunfreundlich ist, und nicht das Frauen Kinder bekommen.

Wie beim Rassismus, geht es um das beibehalten von einer Ordnung, die Macht festigt und Männer nur die Konkurrenz von Männern liefert.

Dann während quatsch Argumente geliefert wie ‘Frau bekommt Kinder und dann fällt sie aus’ genannt und nebenbei interessiert es kein das Heinz-Peter 120kg wiegt und schon die zweite Knie OP hat.

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Ich find der Ansatz Firmen die Frauen einstellen finanziell zu entschädigen klingt für mich auch wieder sehr nach FDP “Anreize statt Verbote”.

Es ist wie als würde ein Kind seinen Kuchen nicht teilen wollen und statt dem egoistischen Kind beizubringen zu teilen geben wird dem egoistischen Kind einfach so viel Kuchen bis es ruhig ist.

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“Sozialer Status” ist erstmals Bestandteil in einem Antidiskriminierungsgesetz. Soeben hat eine Mehrheit im Berliner Landtag für das Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) gestimmt. Jetzt sollte Sozialer Status auch im #AGG aufgenommen werden. #Klassismus
5:06 PM · Jun 4, 2020
https://twitter.com/AndreasKemper/status/1268559676171583489

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Andreas Kemper macht so eine gute und wichtige Arbeit. Klassismus ist in unserer Neoliberalen Welt allgegenwärtig.

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sehe ich komplett anders.
die gesellschaft soll den ausgleich für potenziell entgangene profite zahlen?
wo kommen wir denn da hin?
es gibt kein recht auf (maximalen) profit.
das hat auch das bundesverfassungsgericht vor nicht allzu langer zeit im rahmen der mietpreisdeckelung festgestellt.

das wär ja noch schöner, wenn steuergelder dafür verwendet würden, um potenziell entgangene profite auszugleichen.

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Nur würde dann der Mann keinen Vorteil mehr haben.
Männer sind im Alltag risikofreudiger, verletzen sich öfters, sterben öfters in jungen Jahren als Frauen…
Wenn du das „Risiko“ eines Ausfalls bei einer Frau durch die Schwangerschaft realistisch mit dem Risiko eines Mannes für Ausfälle wegen anderen Gründen aufhebst, dann würde es mich überraschen, wenn die Frau schlechter wegkäme.

Weswegen ich die Idee, dass es ökonomisch Sinn macht dem Mann den Vorzug zu geben nicht wirklich nachvollziehen kann.

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Man darf auch nicht vergessen, dass Frauen statistisch öfter zum Arzt gehen und so Krankheiten früher erkannt werden können.

Schön das du den Rest meines Beitrages nicht betrachtest.
Aber ja, wenn du nur das betrachten möchtest, bitte.

Wie gesagt, ich weiss nicht, welche demographischen Gruppen wie „gefährdet“ sind und warum. Ich halte es einfach für absurd bei der Frau die Schwangerschaft als dieses Spezialding anzusehen, wo man dann halt unbedingt die POTENZIELLE ökonomische Einbusse mit einbeziehen muss, während man das sonst so eher nicht macht. Bei keiner anderen Demographischen Gruppe siehst du die Chefs mit dem Rechner dahinter stehen und auszurechnen, wer jetzt wann wie lang für wie viele Tage POTENTIELLE Ausfallrisiken hat.

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bzgl. der bevorzugung des mannes gibt es mMn einen weiteren punkt, der bisher noch nicht zur sprache kam.

selbst durch die kapitalistische brille betrachtet ist es, unabhängig von der gebärfähigkeit, sinnvoll männern in lohnarbeit den vorzug zu geben, da frauen dann die gesellschaftlich unentbehrliche care-arbeit (kinderbetreuung, seniorenpflege) zuhause währenddessen weitgehend unbezahlt übernehmen, oft sogar zusätzlich zu einer lohnarbeitsstelle.
würden männer gleichermaßen diese care-arbeit übernehmen, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass stimmen laut würden, die diese geleistete arbeit bepreisen möchten, von angemessenen renten ganz zu schweigen.
damit verringert man zusätzlich die sog. reservearmee, also die anzahl potenzieller arbeitnehmer, da sie ja bereits zuhause bei der care-arbeit sozusagen in lohn und brot stehen. das erhöht wiederum den druck auf arbeitgeber, höhere löhne zu zahlen.

das ist jetzt zugegeben sehr theoretisch und in der kürze nicht gut dargestellt.
aber die klassische rollenverteilung unterstützt die kapitalistische klassengesellschaft.

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Das ist mir bewusst, ich habe sogar einige davon studiert :stuck_out_tongue: Gewinnmaximierung und Kosteneffizienz spielen dabei aber die überordnete Rolle. Die meisten innerbetrieblichen Entscheidungen werden aus dem internen Rechnungswesen abgeleitet. Auf Kapitalgeber-Seite begründen sich die meisten Entscheidungen aus den Bilanzkennzahlen der Jahresabschlüssen (EK-Rendite, Cashflow) und auch beim Kunden ist es noch immer der Preis, der maßgeblich entscheidet.

Weil das eine reine Kostenrechnung ist und das andere Gleichberechtigung. Und das Schwangerschaftsproblem ist kein künstlich aufgebauschtes, es sind reale kalkulatorische Kosten, die da angestellt werden, mindestens in Gedanken.

Es ist kein Quatsch-Argument, auch wenn du es dafür halten willst. Die 120kg und die zweite Knie-OP sind geschlechtsunabhängig. Es mag eine überbetonte Rolle in der Entscheidungsfindung einnehmen, das kann sein.

Ich verorte das eher links und sozialpolitisch - die staatliche Errichtung eines Solidaritätsfonds oder Versicherung, die die Kostenunterschiede zwischen den Geschlechtern ausgleicht.

Nein, die Gesellschaft soll den Kostenausgleich schaffen, also nach meinem Modell und Blickwinkel. Ansonsten sind die Unternehmen, die eine von der Gesellschaft geforderte Vorreiterrolle einnehmen die ökonomischen Verlierer von Morgen.

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Doch, ist aufgebauscht.
Vor allem heutzutage. Wie gesagt: Frauen könnten lang, lang in die Schwangerschaft rein weiterarbeiten und sehr bald nach der Schwangerschaft wieder anfangen zu arbeiten. Da kriegst du nicht mehr Ausfall, als wenn ein Mann wegen etwas anderem (Unfall beim Autofahren, oder Sport, oder sonstwo, wo Männer überall statistisch gesehen gefährdeter sind als Frauen) vorübergehend ausfällt.
Darum sage ich: Ist künstlich aufgebauscht. Man nimmt EINEN Aspekt raus, wo eine Frau MÖGLICHERWEISE irgendwo mal für eine Zeit ausfallen könnte, und tut so als sei das etwas spezielles, während du beim Mann die gleiche Rechnung in anderen Aspekten machen KÖNNTEST, es aber nicht machst.

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wofür denn ausgleich?
wenn es gesetze gibt, die unternehmen vorschreiben, dass sie keine diskriminierenden entscheidungen treffen dürfen, dann gilt das zunächst mal für alle unternehmen gleichermaßen.
da muss nichts ausgeglichen werden. die wettbewerbsbedingungen sind ja innerhalb des landes gleich.
sonst könnte man ja bspw. argumentieren, dass deutschen unternehmen dafür aus öffentlicher hand ein ausgleich gezahlt werden müsste, dass kinderarbeit in deutschland verboten ist.

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Ich mach hier mal Schluss, denn eigentlich interessiert mich das Thema gar nicht so besonders. Mir war nur langweilig vorhin, wenn ich ehrlich bin :smiley:

Schön ich auch und ich finde, da merkt man auch die Problematik an einem Studium in dem Bereich.

Das hier ist keine Rechnungswesen Klausur (kannst die T-Konten wieder einpacken) allen ist bewusst, wie sehr viele Unternehmen wirtschaften. Es geht darum, dass das kein Naturgesetz ist und jeder Betrieb für sich selbst entscheiden kann nach welcher Maxime er wirtschaftet.

Mein Gott ist das denn so schwer zu verstehen.

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