Hier noch mal Jane Eliott. Ich finde sie großartig.
Ich weiß gar nicht mehr, wie lange mir es schon bekannt ist, dass wir auf verzerrte Karten schauen. Auf so mancher Folie in Politikwissenschaft war noch die falsche, während Sendungen wie “Mit offenen Karten” es angepasst haben. Sie führt das aber noch mal auf eine spannende Ebene:
Die Begründung, die Jane Elliot gibt, weshalb die Mercator-Projektion so aussieht, wie sie aussieht, ist einfach falsch. Es ging nicht darum, die Länder größer darzustellen, “wo das Christentum” bzw. “die Weißen” zuhause sind, sondern, um auf See in gerader Linie auch da anzukommen, wo man hin möchte. Und da die Erde eine Kugel ist, ist eine lückenlose 2D-Darstellung zwingend verzerrt und damit auch JEDE Karte “falsch”.
Aber die sagen im Video doch auch, dass es oft sinnvoller wäre, z.B. in Schulen, eine Karte zu wählen, die die richtigen Größenverhältnisse zeigt, als eine mit der man übers Meer navigieren kann.
Richtig verrückt wirds übrigens bei Karten in Australien
Danke, mir sind die Gründe schon bekannt gewesen. Ich konnte Jane Elliott aber gut nachvollziehen, warum wir hinterfragen sollten, dass in vielen Schulen noch nicht korrigiert wurde.
Frage zur gendergerechten Sprache. Wenn man eine Gruppe von Menschen derselben Profession anspricht, dann sollte man ja Formen wie “Autor_in” verwenden, um sowohl die Männer, Frauen als auch jeden dazwischen sichtbar zu machen.
Wie ist es aber, wenn man eine einzige Person anspricht, von der man weiß, dass sie weder männlich noch weiblich ist bzw. sie sich nicht dementsprechend identifiziert? Was wäre ihre Berufsbezeichnung, wenn für den einzelnen Mann “Autor” gilt und für die einzelne Frau “Autorin”? Ist die inklusive Form “Autor_in” für Gruppen gleichzeitig die Form für die Einzelbezeichnung oder gibt es da noch eine andere Schreibweise?
Wenn du keine anderen Anhaltspunkte hast, wie z.B. eine von der Person bevorzugte Ansprechweise/Pronomen, würde ich es so machen. Habe diese Formulierung auch viel im Zusammenhang mit Hengameh Yaghoobifarah gelesen.
Der Unterstrich _ bzw. das Sternen * wird auch als Freiraum gelesen und beim Sprechen macht man dann macht dann eine Pause, bzw. hebt es ab.
Also nicht Professorinnen und Professoren (binär), sondern Professor_Innen. Dieser Freiraum beim Sprechen könnte dann implizieren, dass es etwas dazwischen gibt.
Wenn die Person konkret angesprochen werden soll kann man auch nach dem Personalpronomen fragen oder eben nur den Namen nennen. -“Ich gebe jetzt das Wort an Professor_In [Name]”. Bei der Aussprache abheben. Das könnte eine Möglichkeit sein.
Im Idealfall findet man geschlechtsneutrale Alternativen:
Manchmal klingen die gut (Pflegekraft statt Krankenschwester), manchmal sind sie aber auch ein bisschen meh (“Bücher schreibende Person”).
“*” oder “_” sind wohl immer gut, “/” nicht.
Was man manchmal auch sieht, ist z.B. Lieb* Alex, anstatt Lieber Alex.
Non-Binary ist ja auch nur eine Sammelbezeichnung. Je nachdem gibt’s da auch verschiedene Präferenzen. Deshalb, wie die anderen schon geschrieben haben, im Zweifel einfach nachfragen.