Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Darfst meine Beiträge gerne lesen. Da steht das drin.

Dass die Anhänger des Genderns nicht zwischen Genus und Sexus unterscheiden können, wissen wir ja bereits.

Also ist es doch gar nicht das Problem des Wortes, sondern des Denkens? Ich persönlich denke bei den Allgemeinformen nicht an bestimmte Geschlechter, weil sie auch keine implizieren. Ich betrachte sie eben als allgemein und alle inkludierend. Genau damit haben aber gewisse Menschen ein Problem, da es ja nicht sein kann, dass es so einfach ist. Man könnte auch durch Bildung dafür sorgen, dass Genus und Sexus bewusster getrennt werden.

Ok, dann nochmal: Genus ungleich Sexus.

Nö, es ist die Bezeichnung für Menschen, die dem entsprechenden Beruf nachgehen. Nichts weiter. Jegliches Geschlecht wird gerade nur von dir persönlich darein gedichtet, da du scheinbar in Geschlechter getrenntem Schubladendenken gefangen bist.

Weil’s so ist? Im Duden steht übrigens auch nichts davon, dass nur Männer Autoren sein können.

Nicht gemeint. Benannt. Angesprochen.

Haben wir mit AutorInnen doch schon gemacht.

Genus. Sexus. Und so. Davon ab ist er nicht einmal immer männlich. Die Person z.B. ist ein neutrales Wort aber feminin. Wieso fordert hier keiner die Form „Person_Er“?
Es gibt auch feminine Berufsbezeichnungen wie z.B. Hebamme. Aber wo sind die ganzen Hebamme_Ern?

Was denn jetzt?

Also werden Männer und Frauen jeweils explizit genannt. Und alle anderen werden durch den Platzhalter mitgemeint. :slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Weiß ich nicht mehr, war irgendwann im Winter glaube ich. Soweit ich mich erinnere ging es nur darum dass ich das falsche Zeichen in einem Text benutzt hab. Lese aber auch so im Internet immer wieder das Leute wegen den drei Schreibformen Kritisiert werden weil jemand meint das ist so falsch und respektlos etc.

Jep, hast recht. War unnötig!

2 „Gefällt mir“

Gut. :slightly_smiling_face:

Hab meinen Post jetzt auch gelöscht.

1 „Gefällt mir“

Addearheart:
Geschlechtsneutrale Formulierungen

Geschlechtsneutrale Formulierungen beziehen sich auf alle Geschlechter, machen diese aber sprachlich nicht sichtbar. Wenn Platzmangel (Broschüren, Flyer etc.) herrscht, Stil oder Lesbarkeit in Frage gestellt werden, können neutrale Formulierungen geeignet sein. Sie sollten aber im Wechsel mit Schreibweisen eingesetzt werden, die das Geschlecht sichtbar machen. Damit wird vermieden, dass das unterrepräsentierte Geschlecht übersehen wird.

:beankiss:

4 „Gefällt mir“

Der Absatz zeigt wunderbar die völlig wirre Denkweise auf. Einerseits wird die Alternative von neutralen Formulierungen empfohlen, was ja erstmal sinnvoll klingt. Andererseits soll man dann aber trotzdem geschlechtsspezifische Begriffe reinmischen, um unterrepräsentierte Geschlechter zu betonen? Also einzelne Geschlechter gesondert behandeln.

1 „Gefällt mir“

Ah ok, ich selbst hab das wenn überhaupt nur erlebt, wenn Leute Menschen andere missgendern. Aber dann auch nie wirklich beleidigend sondern einfach drauf hinweisend. Im Internet wo man nicht alle persönlich kennt und nur Nicknames und Profilbilder hat kann man ja eh super schnell falsch liegen.
Ich dachte z.B. bei dir oder @Addearheart am Anfang direkt an Frauen aber als euch Leute die euch anscheinend schon etwas länger kennen mit männlichen Artikeln angeschrieben haben war mir klar, dass das ja gar nicht stimmen muss.

Geht mehr darum, (weibl.) Rektorinnen auch als Rektorinnen anzureden oder (männl.) Professoren als Professor, eine non-binary Person so, wie sie es wünscht, zu bezeichnen. Oder die Erfinderin der Programmiersprachen als Mathematikerin und nicht als Mathematiker, die Landeshauptfrau von Niederösterreich nicht als Landeshauptmann, die Komponistin des TRON-Soundtracks nicht als Komponist (auch wenn sie als Mann geboren wurde).

3 „Gefällt mir“

Ich hab @Addearheart versehentlich falsch gegendert. Habs ausgebessert. Sorry :beansad:

Dann aber alle vernünftigen anzupissen indem man es aus Prinzip nicht beachtet nur weil mich einer mal dumm angepflaumt hat ist aber auch nicht cool.

Na wie gut dass du das Maß aller Dinge bist und für alle anderen Menschen der Welt mitdenkst.

Demnach wäre das femininum ja überflüssig. Oder man könnte genausogut auch das generische femininum einführen. Da würde ich dann aber gerne mal das Geheule der Männer hören wenn sie sich plötzlich nicht mehr angesprochen fühlen.

AutorInnen ist kein generisches femininum sondern ein Kompromiss aus femininum und Maskulinum, eben genau aus dem Grund das Männer durch die Trennung durch das Binn-I noch verstehen das beide Geschlechter gemeint sind.

Was? Da steht zwei mal das gleiche.

Das Argument find ich auch immer sehr „wild“. Also unabhängig davon, dass ich nicht sehe wie viel Energie es kosten soll ein * oder _ zu nutzen und es auch niemanden was angeht für was ich diese Energie aufwende, wenden du und @anon82894354 doch gerade selbst Energie dafür auf anderen zu zeigen wie „falsch“ sie doch liegen.

6 „Gefällt mir“

Oh das hatte ich damit gar nicht gemeint/gewusst, mir ist nur beim schreiben aufgefallen wie sehr ich selbst automatisch geschlechter zuordne ohne mir sicher sein zu können und auch immer nur binäre.

Wenn es nur so einfach wäre. Gib mal Menschen Stellenbeschreibungen die im generischen Maskulinum geschrieben sind (inkl. der Bemerkung, dass sich natürlich auch Frauen bewerben können) und welche die geschlechtsneutral geschrieben sind. Wundere dich, warum sich kaum Frauen für erstere Stellen bewerben und höre dir dann an “Die wollten doch nur Männer”.

Das Phänomen ist einfach eingeimpft, dass sich Frauen (gerade die älteren Semester) nicht angesprochen fühlen, wenn rein das generische Maskulinum verwendet wird.

Natürlich nicht! :upside_down_face:

5 „Gefällt mir“

Ich war mir mal bei ner Stellenanzeige unsicher ob ich mich bewerben soll weil nur die weibliche Form benutzt wurde.

2 „Gefällt mir“

Ich beachte es ja, hab ich doch gesagt. Ich wechsle 3 Formen durch. :confused:

Ich wurde mal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Danach wurde mir gesagt dass sie eigentlich eine Frau suchen (aber alle Bewerber einladen müssen, weil Staatsnaher Betrieb) da sie sich nicht vorstellen können dass ein Mann nur Teilzeit arbeiten will und wurde deswegen abgelehnt. :sweat_smile:

Was auch nicht optimal ist wenn mindestens eine davon veraltet ist.

Ich nehme an, du hast den Judtih Butler Link mal angeklickt oder? Schließlich ist die Konstruktion von Geschlecht eine wesentliche Basis für Sprechakte und die Anwendung neutraler Begriffe. :slight_smile:
Gehen wir mal einen Schritt weiter:

(De)Konstruktivismus und genealogische Methode
Das Stichwort der Konstruktion von Geschlecht, das ‚doing gender‘, ist zum Leitmotiv der jün- geren Frauen- und (insbesondere) Geschlechterforschung geworden. Butler verortet sich selbst, wenn auch nicht allzu systematisch, im Kontext feministischer konstruktivistischer Ansätze (Butler 1995: 10, 131ff.). Jenseits von Butler – und zeitlich wesentlich früher – meint Konstruk- tivismus im Kontext der Geschlechterforschung zunächst eine Perspektive, die davon ausgeht, dass das Geschlecht keine natürliche oder ontologische Tatsache darstellt, sondern als Produkt (sozialer) Praxen begriffen werden muss. Dabei wird gerade auch biologisches Wissen – in je sehr unterschiedlicher Weise – hinterfragt und als epochenspezifischer Diskurs (feministische Wissenschaftsgeschichte und -kritik) bzw. spezifisches lebensweltliches Wissen (Ethnometho- dologie, symbolischer Interaktionismus) relativiert. Allerdings sind die konstruktivistischen Per- spektiven innerhalb der Geschlechterforschung sehr verschieden. Die „Spielarten des Konstruk- tivismus“ (Knorr-Cetina 1989) reichen von naturwissenschaftlich orientierten Ansätzen im Kontext des ‚radikalen Konstruktivismus‘ bis hin zu phänomenologisch geprägten mikrosozio- logischen Studien zur Leiblichkeit des Geschlechts (vgl. Lindemann 1993). Insofern ist es nicht unproblematisch, sich wie Butler im Kontext des (feministischen) Konstruktivismus zu verorten, ohne dabei zu klären, was genau darunter verstanden wird. Mit dem Begriff der Dekonstruktion verhält es sich ähnlich: In der Frauen- und Geschlechterforschung hat sich eine sprachliche Gleichsetzung von Konstruktion und Dekonstruktion eingeschlichen, die ungenau ist. Dekonstruktion bezeichnet (vgl. Wartenpfuhl 2000) Argumentationen im Anschluss an Derrida, die sich vor allem in der Sprach- und Literaturwissenschaft gegen hermeneutische Verfahren ab- grenzen und nach textimmanenten Differenzen und deren produktiver Kraft für die Schaffung von Sinn suchen. Der Sinn eines Textes ergibt sich demnach auch daraus, dass das, was nicht gesagt bzw. geschrieben wird, konstitutiv für den explizit formulierten Sinn ist.
[…]
Grenzen, Kritik und produktive Fortführungen

Butler stellt zentrale Fragen der feministischen Theorie neu; sie hinterfragt im „radikalen Gestus dekonstruktiver Kritik“ (Becker-Schmidt/Knapp 2000: 81) zentrale Kategorien feministischen Denkens und Tuns. Dies stimmt unbehaglich und hat ebenso Kritik wie Begeisterung ausgelöst. Ihr Entwurf eines „postsouveränen Subjekts“ (Butler 2003) hat ihr im feministischen Kontext den Vorwurf eingehandelt, Handlungsfähigkeit und eine darin begründete Chance feministi- schen Widerstands gegen hegemoniale Verhältnisse ad absurdum zu führen. Wie kann sich feministische Kritik gegen bestehende Sexismen und Herrschaftsverhältnisse richten, wenn jede Frau anerkennen muss, mit diesen Verhältnissen nicht nur heillos verstrickt zu sein, sondern die- sen die eigene Existenz als intelligibles Subjekt zu verdanken? Obwohl Butler diesen Punkt plausibel parieren kann, bleibt es einer andauernden Diskussion überlassen, an genau welchen ‚Schnittpunkten des Diskurses‘ (feministische) Kritik an Diskursregimes formulierbar wird und wie die Individuen, die dies leisten (können oder sollen), beschaffen sein müssen. Diese Frage berührt nicht nur die Analyse der Konstitution von Subjekten, sondern – und vielleicht noch mehr – die nach gesellschaftlichen Strukturverhältnissen. Denn Diskurse sind auch immer ge- bunden an ihre Seinsbedingungen, sie wirken in konkreten Räumen, zu konkreten Zeiten. But- lers Analysen vollziehen sich aber im „geschichts- und empiriefreien Raum“ (Becker-Schmidt/ Knapp 2000: 84, auch Villa 2003: 135f.).
[…]
Insbesondere die Frage, wie die Zweigeschlechtlichkeit als Geschlechterdifferenz einerseits und ihre strukturellen Folgen bzw. Verwendungen als Geschlechterverhältnis andererseits miteinander verwoben sind, wird auch weiterhin ein weites Forschungsfeld bleiben. Hier wäre auch der Frage im Einzelnen nachzugehen, wie sich z.B. die performative Kraft von Diskursen, ihre potenziell kritischen Effekte und Sprache als eine zentrale Ressource im Kontext sozialer Ungleichheit (Bourdieu 1990) zueinander verhalten. Die Macht des Wortes ist eben nicht dasselbe wie das Recht auf das gewichtige Wort. Letzteres ist auch nicht allein auf der sprachimmanenten Ebene zu beantworten, auch wenn Butlers Diskurstheorie systematisch von Macht handelt.
Schließlich ist wichtig zu sehen, dass sich Butler mit Identität beschäftigt, wenn sie etwa von gender spricht. Meines Erachtens stellt dies eine Engführung des Begriffes dar (Villa 2003: 148ff.), denn gender ist in den Sozialwissenschaften weitaus mehr. Gender zielt hier auf Vor- stellungen, Normen und ideologische Aspekte des Geschlechts sowie ihrer institutionellen, politischen und sozialen Sedimentierungen. Anders gesagt: Butler unterschlägt die gesellschafstheoretischen Aspekte des Geschlechts und engt den Begriff auf die Geschlechtsidentität ein. Gleich- zeitig weitet sie den Begriff der Identität stark aus. Muss man aber (Geschlechts-)Subjekte not- wendigerweise identitätslogisch denken? Neuere Arbeiten, etwa zu Phänomenen der Populärkultur (vgl. z.B. Menrath 2001), zu queer theory (vgl. Hark 1996, Jagose 2001) sowie neuartige politische Interventionspraxen (vgl. z.B. www.kanak-attack.de) zeugen davon, dass zu dieser Frage produktiv weiter gedacht wird. Dass die Diskussionen mit und über Butler anregend und produktiv bleiben, daran besteht kein Zweifel – nicht zuletzt auch deshalb, weil sich für Butler kein Begriff abschließend definieren lässt.
(Paula-Irene Villa)*

Weiterhin spannend könnte für dich auch der Ansatz des Differenzdenken sein:

Das Denken der (Geschlechter-)Differenz

Diese Italienerinnen [DIOTIMA] stellen in Anlehnung an Luce Irigaray (1979, 1980) die These auf, dass die Geschlechterdifferenz im abendländischen Diskurs bisher nicht als egalitäre Differenz gedacht worden sei, sondern sich innerhalb einer Identitätslogik bewege, in der Weiblichkeit nur als Negation und Komplementarität von Männlichkeit gelte. ‚Differenz‘ ist in diesem Ansatz eine offene Potenzialität und ähnelt der von Jacques Derrida (z.B. 1990) als différance benannten Kunstfigur, einer strukturellen (nicht inhaltlichen!) Qualität des Unterschieds, die weder hör- noch sprechbar ist. Diese irreduzible Differenz meint das ganz andere Andere und steht im Ge- gensatz zu Identität (nicht Gleichheit). Die meisten Vertreterinnen dieses Ansatzes lassen offen, was die Geschlechterdifferenz inhaltlich ausmacht, und lehnen die Unterscheidung zwischen biologischen und sozialen Aspekten des Geschlechts als moderne Spaltung von Körper und Denken ab. Muraro (1993, 2006) versteht ‚Geschlecht‘ als „fleischlichen Kreis“, dessen Zeichen die symbolisch-materielle Einheit des Körpers ist. Zweigeschlechtlichkeit ist in diesem Theorem eine symbolische Konstruktion, die als Differenz erst noch zu etablieren ist, in der Weiblichkeit nicht länger auf Männlichkeit zurückgeführt werden kann. Erst ein Denken der irreduziblen Ge- schlechterdifferenz ermöglicht demnach, mehr als zwei Geschlechter zu unterscheiden.

Die Differenzdenkerinnen unterscheiden neben der Differenz zwischen den Geschlechtern noch die Differenz zwischen Frauen (z.B. durch Klasse, ethnische Zugehörigkeit) und die Differenz innerhalb jeder einzelnen Frau (durch die verschiedenen Erfahrungs- und Reflexionsdimensionen). Das zugehörige Subjekt ist gespalten, fragil, immer prozessierend und jenseits der (Ge- schlechter-)Differenz nicht denkbar.
[…]
„Mehr Frau als Mann“ –
Differenzdenken in verschiedenen Diskursfeldern

Das Differenztheorem wird insbesondere von den DIOTIMA-Philosophinnen in verschiedenen Diskursfeldern vertieft (vgl. DIOTIMA 1989, 1990, 1992, 1996, 1999a, 1999b, 2002, 2005). Bei- spielsweise hat Muraro aus dieser Sicht (1993, 2006) eine psychoanalytische Theorie entworfen (vgl. Kahlert 1996b: 111-151), Piussi (1989, 1990) wendet es auf pädagogische Fragestellungen, wie z.B. Ko- oder Monoedukation und Curriculumentwicklung an, Cavarero (1990, 1992a, 1992b) reformuliert aus Differenzperspektive die demokratischen Grundwerte und den Gesellschaftsvertrag (vgl. zur italienischen Rezeption z.B. Calloni 1995, Janowski 2002), und Zamboni (2005) zeigt aus immer neuen Blickwinkeln, wie das menschliche Begehren auf dem Weg über die Sprache – über „wahre“ oder „unverbrauchte“ Worte eben – die Beziehungen zwischen Men- schen untereinander, aber auch zwischen Menschen und den Dingen, die sie umgeben, und den Umständen, in denen sie leben, vermittelt.

Diese Differenzdenkerinnen treten seit der Flugschrift „Mehr Frau als Mann“ (Libreria 1996b) und der weiteren Ausarbeitung der Politik des ‚affidamento‘ (Libreria 1988) dafür ein, Geschlech- terpolitik als Querschnittspolitik und nicht als spezielle Politik zu betreiben und zu institutionalisie- ren, da eine besondere Frauenpolitik die weibliche Unterordnung unter das männlich-geprägte All- gemeine bestätigen würde. Zudem plädieren sie wie Irigaray für eine „Bisexualisierung“ des Rechts (Cavarero 1990). Geschlechtsdifferenzierte Rechte müssten u.a. die Freiheit von Frauen, die Unverletzlichkeit des weiblichen Körpers sowie die gegenseitigen Pflichten zwischen Müttern und Kindern, aber auch zwischen Müttern und Vätern regeln (vgl. Irigaray 1990).
(Heike Kahlert)*

*Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie, 2010.

Nun, lass mich gerne wissen, wie du Praxis dahingehend bewertest, ob wir mit Sprache nicht auch unsere gesellschaftlichen Werte zunehmend reflektieren und dahingehend Räume öffnen (sinnbildlich gesprochen) für verschiedene Identitätsprozesse und wie wir diese produktiv inklusiver über Sprache gestalten könnten, sofern es für dich möglich ist über ein generisches Maskulin hinauszudenken. Schließlich landen wir bei der Frage: Formt Sprache unser Denken oder Denken unsere Sprache? Inwieweit sind die kognitiven Prozesse formbar? Schließlich halte ich das generische Maskulinum gefärbt von einem soziokulturellen Kontext, der vorwiegend männlich geprägt ist und im Grunde erst seit den ersten Frauenbewegungen im 18. Jahrhundert mehr partizipative Diskurse zulässt. :slight_smile: Wie ordnen wir Bedeutungssysteme und die kognitive Ebene von Sprache und Denken, hinsichtlich marginalisierter Identitäten? Das ist zum Beispiel eine Frage, die mich sehr interessiert.

7 „Gefällt mir“

Ein großes Manko ist, dass zu wenig Intersexualität in vielen Diskursen mitgedacht wird. So auch in der feministischen Theorie.
Nur ist hier die Frage, wie soll man etwas beschreiben und eingliedern, was man selbst nicht kennt? Weshalb es ein unglaublich wichtiger Bestandteil ist Intersektionalität mitzudenken.
Der Deutsche Ethikrat hat dazu auch eine interessante Veröffentlichung gemacht, die auch eine juristische Ebene und persönliche Erfahrungen miteingliedert. (Ist von 2012, ein aktueller Stand wäre natürlich interessant).

4 „Gefällt mir“