Genau das ist es übrigens was mit Quoten etc. aufgebrochen werden soll.
Kinder können ja auch nur eine bestimmte Zeit eine Figur sprechen, wenn sie in die Pubertät kommen könnte sich die stimme zu sehr verändern. Bei Serien die länger laufen soll, ist das natürlich blöd.
Bei denn Synchronsprechern wird es dann komisch, wenn diese gezielt eine Stimmlage oder eine Akzent imitieren. Hier kann man dann schon fragen warum nicht jemand genommen wurde der die Stimme natürlicher wiedergeben kann.
Und, wie auch woanders, geht es darum das ein Pool von Personen geschaffen wurde und neue haben es sehr schwer da rein zu kommen und es viel über kontakte funktioniert. Wenn PoC aber eben nicht in diese Schichten und oder Kreise vordringen, aus bekannten gründen, dann muss man dem eben nachhelfen und stimmen gezielter besetzen.
Bei den Simpsons find ich alle Argumente noch mal bescheuerter, weil das eigentlich immer die gleichen 4 Sprecher waren (plus Gastrollen, die sich selbst sprachen). Die alle Rollen unter sich ausmachten. Was ja den Charme der Simpsons ausmachte.
Bei neuen Sachen könnte man gerne weiter casten.
Und in wie fern ist das vergleichbar mit Schwarzen Charakteren welche von Weissen gesprochen werden?
Sagst du hier im Prinzip, dass Weisse Sprecher besser wie Schwarze sprechen können…?
Im Zusammenhang mit Frauen welche Kinder sprechen hat es damit zu tun, dass BEIDE Gruppen (Mann und Frau) nicht dem Charakter entsprechen, eine der Gruppen (die Frauen) aber besser das imitieren können, was das Kind ausmacht (die höhere Stimme) als die andere Gruppe.
Im Zusammenhang mit Schwarzen Sprechern kannst du diese Begründung nicht bringen. Du kannst nicht argumentieren, dass von allen demographischen Gruppen die Weissen Sprecher einfach besser zu den Schwarzen Charakteren passen können als umgekehrt…
Und da die Charaktere in den Simpsons nicht alle gleich sprechen, sondern oft gezielt versuchen wie „ein Inder“ oder „ein Schwarzer“ zu tönen… nun, dann wird es schon etwas schwierig zu argumentieren, warum das von einem Weissen gesprochen werden sollte.
Die Frage, wie sehr der Sprecher wirklich zur Rolle passen muss (die Rolle ist X, muss jetzt also der Sprecher unbedingt auch X sein?) ist eine schwierige, und ich finde man darf es sich da auf beiden Seiten nicht zu einfach machen… aber der Vergleich den du hier bringst bezüglich Frauen welche Kinder synchronisieren ist EXTREM fragwürdig.
Und trotz der Vielfalt der Simpson-Charaktere keine einzige PoC…
Ist schon eigenartig, oder…
Aber eigentlich spielt es für mich nicht mal so eine Rolle.
Hank Azaria zum Beispiel hat sich selber dazu geäussert, dass die Art wie er bestimmte Stimmen (v.A. die von Apu) gemacht hat heutzutage vermutlich nicht mehr ok wäre. Und dass er es einsehen würde, wenn man ihn ersetzen würde.
Ich glaube, wenn der Sprecher selber der Meinung ist, dass seine Arbeit so heute nicht mehr angebracht ist, dann sehe ich den Grund nicht, sich darüber aufzuregen.
Hier sieht man einfach mal wieder, wie gewisse Leute etwas schnell als einen Angriff sehen.
Nein, natürlich hatte man DAMALS den Charakter und die Stimmen nicht gleich aufgefasst wie heute. NATÜRLICH stammt das aus einer anderen Zeit und heute würde man es anders machen. Und es sagt niemand, dass Azaria oder Groening oder wer auch immer “Rassist” ist, weil man das so als lustig angesehen hat. Die Kritik an die Simpsons und das Verlangen, dass man dies heute halt verbessert sollte, ist doch kein Angriff oder irgend sowas. Es ist aber doch Zeit, diese Dinge etwas kritischer anzusehen.
Ja, sobald mehrere weiße Menschen zusammenarbeiten kann da nur etwas faul sein, da muß mehr dahinterstecken!
Es ist ja nicht so, das hinter Darth Vader die Stimme von James Earl Jones steckt…
Und weshalb ist es heute nicht mehr ok?
Genau, weil sich heute über alles echauffiert wird und auf Twiiter sofort die Hashtags vor Empörung und Wut rotieren, sei es noch so lächerlich.
Ich glaube nicht das Hank Azaria ohne den Druck der Empörten darin ein Problem gesehen hätte.
Genau das ist der Punkt, etwas was nie rassistisch, beleidigend, diskriminierend oder sonst wie ausgelegt war, wird durch die radikale political correctness und Dünnhäutigkeit einiger als Angriff angesehen.
Verbessern liegt im Auge des Betrachters und man sollte Dinge wie tatsächlichen Rassismus kritisch und als Problem ansehen, pointierte Stereotypen in einer Cartoon-Serie zählen meiner Ansicht nach nicht dazu.
Doch wenn wir gerade bei Stereotypen sind, die Darstellung von Apu ist ein Problem und ein veraltetes Klischee, doch der inkompetente adipöse Polizeichef Wiggum oder der böse alte weiße reiche Unternehmer Burns sind in Ordnung?
Filme wie “Vom Winde verweht”, ganze Serien wie “Little Britain” oder Folgen aus Serien wie “Scrubs - Die Anfänger” oder “30 Rock” zu entfernen ist absolut in Ordnung, aber zeitgleich Filme wie “White Chicks” unangetastet zu lassen ist ok?
Ganz ehrlich, mit dieser gruseligen überkorrekten Moralvorstellung würden wir uns irgendwann an einem Punkt befinden, wo ein bloßer Blick als Angriff auf die persönliche Rechte angesehen werden würde.
Nein, Sprache entwickelt sich permanent und Wörter verändern ihre Bedeutung, oder wäre es für dich heute noch ok den Begriff „Weib“ anstelle von „Frau“ zu nutzen?
Sie, das ist einfach deine Prämisse.
Ist lächerlich. Ok… natürlich kann man da nicht mehr viel dazu sagen. Wenn man Probleme anspricht, welche man heute vielleicht etwas anders sieht als damals nennt man es einfach „lächerlich“ und stoppt damit den Diskurs sofort. Ich weiss leider nicht, wie ich darauf antworten kann.
Ok…
Keine Ahnung wie du DAS behaupten kannst. Wirklich beim besten Willen nicht. Das einzige was ich sehen kann ist: DU denkst das Problem sein „lächerlich“ und darum wird es Azaria wohl auch so sehen.
Oder hast du irgend eine Basis für diese Aussage? Abgesehen davon, dass DU halt kein Problem darin siehst?
Da hast du mich völlig falsch verstanden.
DU siehst die Kritik an die Simpson als „Angriff“ an. Obwohl es das nicht. Es ist eine Kritik an etwas, was man vor zehn Jahren nicht bedacht hatte. Und manche Leute können da den Unterschied nicht sehen.
Apu zum Beispiel ist eine Karrikatur eines Inders. Eine ziemlich überzeichnete sogar. Und er wird von einem Weissen Darsteller dargestellt. Einer, der einen überzogenen, künstlichen, indischen Akzent hinlegt.
Potentielle Probleme damit einfach als „lächerlich“ abzuwinken halte ich für extrem kurzsichtig. Nein, das hat nichts mit Dünnhäutigkeit zu tun, wenn man das anspricht. Und hat nichts mit Dünnhäutigkeit zu tun, wenn man damit Probleme hat.
Ich bin hier nicht ganz sicher, ob du das ernst meinst. Hast du da vielleicht etwas schnell aus der Hüfte geschossen, oder denkst du wirklich, dass Wiggum und Apu zu vergleichen sind…?
Du siehst da keinen Unterschied?
Wer redet denn hier irgendwo davon etwas zu „entfernen“?
Das ist genau das, was ich weiter oben angesprochen hat:
Leute kritisieren etwas, wo man in einer alten Serie oder Filmen vielleicht etwas unachtsam mit einem Thema umgegangen ist, und du interpretierst das gleich als: „OH, ihr wollte das alles ENTFERNEN und ZENSIEREN!!!“
Davon redet doch gar niemand. Oder ich zumindest nicht.
Mit derart überspitzen Angstmachereien tust du dir hier keinen Gefallen. Das ist die gleiche Argumentation wie: „Oh, wenn wir heute Schwule heiraten lassen, dann müssen wir in Zukunft Poligamie und Pädophilen-Hochzeiten akzeptieren!!!“
Sorry, du überzeugst mich nicht davon, alte Filme und Fernsehserien aufgrund ihrer problematischen Aspekte zu kritisieren, nur weil du mit absurd überspitzen Szenarien um dich wirfst. Damit hilfst du deinem Standpunkt nicht.
Kommt total auf den Kontext an. Ich kenne Männer, die in Liebe oder im Scherz von “ihrem Weib” reden. Aber natürlich gibt es auch den abwertenden Gebrauch. Ich persönlich finde es wichtig, dass Worte immer im Kontext betrachtet werden.
Irgendwie kann man ja aus jedem Wort ein Schimpfwort machen. Ich habe lange nicht verstanden, warum “Social Justice Warrior” ein Schimpfwort sein soll.
Schon klar, dass Kontext eine Rolle spielt, ich spreche hier aber von der allgemeinen Nutzung im Vergleich mit “Frau”. Früher wurde “Weib” so wie heute “Frau” benutzt und zweiteres meinte adelige verheiratete Frau, um das 19. Jahrhundert hat sich die Bedeutung verschoben und “Weib” wurde mehrheitlich zum Schimpfwort.
Ich behaupte, es gibt gar keine “allgemeine (kontextlose) Bedeutung”.
Edit: Zumindest keine eindeutige.
Falsch, kannst aber gern mal etwas googlen
Ich weiß schon was du meinst: Den “mehrheitlichen Gebrauch”. Um den muss ich mich scheren, wenn ich nicht missverstanden werden will. Aber im richtigen Kontext kann ich die Beudeutung von Worten verändern. Zum Beispiel in einem Gedicht.
Hab nie gegenteiliges behauptet, aber das ist in der aktuellen Situation irrelevant.
Du hast angedeutet, dass es heute nicht mehr “ok” sei, das Wort “Weib” zu benutzen.
Edit: Und ich habe darauf hingewiesen, dass Kontext eine wichtige Rolle spielt.
Ja eh und das in so ziemlich 90% aller Fälle, weil ich von der allgemeinen Wortbedeutung, in welcher Weib herabwürdigende Bedeutung hat.
Der Kontext wurde oben gegeben:
Das Wort „Weib“ heute im gleichen Kontext zu gebrauchen, wie wir das Wort „Frau“ heute nutzen wäre beleidigend.
Die Aussage auf die es sich bezieht war diese:
Das halte ich einfach für massiv kurzsichtig. Unsere ganze Kultur, unser ganze Fortschritt im Bezug auf unsere soziale Entwicklung, ist darum herum aufgebaut, dass wir Dinge welche früher als „nicht rassistisch, beleidigend oder diskriminierend“ angesehen haben heute besser verstehen und sehen, was für einen engativen, beleidigenden oder rassistischen Einfluss es auf unsere Gesellschaft hat. Die Idee, dass wir etwas nicht als rassistisch oder beleidigend ansehen können, nur weil es „damals“ nicht so „ausgelegt war“ kann ich einfach nicht unterschreiben.
Einer Frau im Arbeitsplatz als Chef irgendwelche „Kosenamen“ zu geben („Schätzchen“ oder so…) wurde früher nicht „als beleidigend“ oder „als sexistisch“ angesehen…
Und darum können wir das heute nicht besser verstehen… nur weil es damals nicht so angesehen wurde?
Ich glaube, da verstehe wir hoffentlich alle, warum das nicht so funktioniert.
Ich werfe @anon48755337 übrigens nicht vor, dass das WIRKLICH die gedachte Aussage hinter dem zitierten Abschnitt war… aber ich bin nicht ganz sicher, wie es sonst gemeint sein könnte.
Gutes Beispiel. Und ich wurde schon als Mann von einer Frau über mir “Schätzchen” genannt und war damit einverstanden, da zwischen uns ein entspannter Umgang herrscht. Es wird erst dann ein Problem, wenn einer nicht damit einverstanden ist, sich einer aber dennoch das Recht herausnimmt, so mit jemdandem zu reden, obwohl jener das nicht toleriert. Dann muss derjenige ermahnt werden, dies zu unterlassen.
Aber eine Vorverurteilung halte ich für Quatsch. Wollen wir wirklich in einer Gesellschaft leben, in der wir jedes unserer Worte auf die Goldwage legen müssen, weil wir uns nicht entschuldigen (und ändern) können, wenn wir mal in ein Fettnäpfchen getreten sind?
Und denkst du, das hat früher eine Rolle gespielt, ob die Frau die Kosenamen ok fand oder nicht?
Denkst du, wir können zum Beispiel bei alten Filmen einfach davon ausgehen, dass das ein gegenseitig respektierliches Verhältniss zwischen Arbeitsgeber und Arbeitsnehmer ist, wenn wir einen Boss sehen, der seine Sekretärin so betitelt?
Oder ist es legitim diese Filme und Serien welche sowas zeigen kritisch anzuschauen und zu sagen: “Ok, nein… das was hier gezeigt wird ist kein akzeptables Verhalten”?
Oder sollten wir diese Art Arbeitsgeber/Arbeitsnehmer-Verhältniss auch heute noch so darstellen… weil es halt damals nicht als beleidigend angesehen wurde?
Und wie ich oben schon in einem anderen Austausch geschrieben habe:
Wer reden denn von sowas?
Niemand! Diese Ziel habe weder ich noch irgend sonstwer hier beschrieben! Wir reden hier vom GEGENTEIL. Wir reden hier genau davon, DASS wir in einem System operieren, wo man Fehler erkennen und korrigieren kann, und sich weiterentwicklen kann. Wo “Fettnäpfchen” aus der Vergangenheit nicht definieren müssen, wie wir HEUTE mit solchen Dingen umgehen.