Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Ach komm… ich hab mir jetzt echt Mühe gegeben, dir nen Kompromiss anzubieten, war selbstkritisch und hab versucht, die Diskussion in ne andere Richtung zu bewegen. Und das ist alles, was du darauf antwortest?

Gute Nacht…

Edit: Ah, da kommt noch mehr

In gewisser Weise. Eine Analogie wären z.B. Superreichen, die Benefizveranstaltungen geben, die wiederum nur dazu dienen sich selbst zu profilieren.

Ich glaube ein Problem ist, dass viele schnelle Lösungen haben wollen, weil sie selbst in einer besseren Welt leben wollen. Es reicht Ihnen nicht an einer besseren, nachhaltigen Welt für zukünftige Generation zu arbeiten. Daher wird gerne eine einfache, schnelle “Lösung” oder “Lösungsansatz” gesucht, welches aber gar nichts löst.

Ich würde sagen, dass die Diskussion um die Sprache und die Verwendung bestimmter Begriffe eine Art Populismus ist.

Das große Problem ist, dass wir am Ende womöglich zu keiner Lösung kommen werden, zumindest nicht in dieser Diskussion hier und das ärgert viele. Gebe es eine solche schnelle, einfache Lösung, dann wäre sie längst umgesetzt.
Es ist ein langwieriger Prozess, der im Endeffekt nie erreicht werden kann.

Gandhi hat das im Bezug auf Frieden treffend formuliert und das trifft auf vieles, wenn nicht sogar alles zu:

Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg

Was wir alle tun können ist, alle Menschen mit Respekt behandeln und dann gebe es diese Diskussion gar nicht.

Ein Problem wird niemals verschwinden, nur weil man es umbenennt. Auch werden die Gesellschaftlichen Problem nicht verschwinden, wenn man Bücher, Filme usw. bloß sprachlich bereinigt, aber die gesellschaftlichen Probleme nicht löst.
Es ist ähnlich wie wenn man einen Spiegel zerbricht, weil man sich fett vorkommt.

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Und jetzt singen wir alle nochmal zusammen Imagine und schon haben wir Weltfrieden.

Sorry, das musste sein :smiley: . Das klingt nämlich noch naiver, als zu glauben, Sprache alleine würde das Problem lösen (ich weiß, dass du es anders meinst).

Respekt und Frieden werden nur kommen, wenn die Proteste ungemütlich bleiben.

Was immer noch niemand hier behauptet hat. Das alleine bringt gar nichts. Es kann aber ein wichtiger Teil eines viel größeren Prozesses sein.

Du sagst, die Auswirkungen von Sprache werden überschätzt, ich und andere sagen, dass Rassismus sich nur über Sprache und Symbolik verankern konnte und deshalb auch eine Rolle bei der Beseitigung von Rassimus spielen muss. Das ist wahrscheinlich der Hauptunterschied in den Argumenten.

Wie gesagt, niemand hier sagt, dass Sprache der wichtigste Teil beim Überwinden des Rassismus ist und erst recht behauptet niemand, das alleine wäre auch nur ansatzweise ausreichend.

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Es erscheint unmöglich, aber die Sklaverei hatte den selben Anschein, würde ich sagen (immerhin gibt es das mindestens seit der Antike).

Nein, das sage ich nicht. Was ich sage ist, dass es dazu dienen kann gesellschaftliche Probleme aufzudecken. Es aber unsinnig ist nur den medialen Abdruck zu bereinigen. Genau das wird letztendlich aber gemacht. Sämtliches Film und Fernsehen (außer es hat explizit Rassismus zum Thema) hat wenig mit der Realität zu tun.

Und dann wären wir bei der anfänglichen Frage warum, dann genau dieses Thema immer wieder den größten Part in solchen Diskussionen einnimmt.
Woher dann der Beißreflex, wenn man das kritisiert?
Die hohe Priorisierung dieses Themas impliziert für mich genau diese Aussage:

dass Sprache der wichtigste Teil beim Überwinden des Rassismus ist

Im nach hinein zu behaupten, dass so sei so gar nicht gemeint, ist wie wenn Politiker meinen, dass sie es nie exakt so gesagt hätten.

Aber genau danach wird gehandelt.
Wenn man rechts abbiegt, es aber nicht vorher gesagt hat, ist man dennoch rechts abgebogen.

Genau diese Arroganz ist es, die mich davon abhält hier in dem Thread noch irgendetwas beizutragen. Keiner hat hier behauptet, dass Blackfacing unproblematisch ist. Ich habe das sogar im voreilenden Gehorsam in kurzen Sätzen erklärt, wo es her kommt.

Wenige Beiträge über deinem Post steht:

Desweiteren:

Es geht einzig und allein um die Frage, ob man Filme und Serien, die ein Blackface haben zensieren sollte und ich komme eben zu dem Schluss: Nein.

  1. Weil ich einfach aus Prinzip gegen jeden Eingriff in ein künstlerisches Werk bin.
  2. Weil man dann Tür und Tor öffnet, alles mögliche zu zensieren, was einem heute nicht mehr genehm ist.
  3. Weil man das Blackface in moderneren Produktionen zwar immer noch geschmacklos finden kann (das tue ich auch), es aber nicht mehr in seiner historischen Form der rassistischen Propaganda benutzt wird und es oft in der entsprechenden Serie bzw. dem Film als rassistisch kontextualisiert wird. (Beispiel: In der entfernten Community-Folge wird das Backfacing „Hate Crime“ genannt)

Das ist weder eine uninformierte noch eine undifferenzierte Meinung. Das Problem ist in diesem Thread, dass man hier nicht wirklich diskutieren will, sondern vor allem Statements abgibt, um die moralische Überlegenheit zu manifestieren. Derjenige, der widerspricht, ist halt uninformiert (und was man zwar nicht ausspricht, aber dann zwischen den Zeilen steht: dumm).

Ihr müsst euch nicht wundern, wenn hier regelmäßig Leute einen Meltdown haben, weil sie gegen diese Mauer nicht ankommen.

Die Szenen werden raus geschnitten. Also ist es trotzdem Zensur. Zeter und Mordio!

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Warum fühlst du dich angesprochen?

Dann wende dich damit am besten an die Unternehmen die es ohne Not tun um irgendwie symbolisch was zu tun oder weil sie das Problem nicht verstanden haben.

BLM demonstriert für Gleichbehandlung. Dafür nicht mehr ständig von Polizisten umgebracht zu werden und dafür dass die dann nichtmal dafür belangt werden. BLM demonstriert nicht dafür dass irgendwelche Folgen aus Serien gestrichen werden. Ich folge inzwischen einigen PoC auf Twitter, nicht eine davon hat das je gefordert. Im Gegenteil, sie finden das selbst unnütz.

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Das ist zwar wieder eine unsinnige Definitionstreiterei des Wortes Zensur, aber ich kann verstehen, wenn das Ganze für Viele nicht unter Zensur fällt, sondern unter sowas wie „nachträgliche Verbesserung“ durch den Autor selbst.
Nach deiner Logik „Szene wurde nachträglich rausgeschnitten also = Zensur“ wären auch viele Star Wars-Szenen in der Special Edition nachträglich „zensiert“ worden.

Zensur wäre für mich eine staatlich angeordente Pflicht, dass Ganze rauszunehmen bzw. die ganze Folge auf einen Index zu setzen. Aber auch auf Youtube kann man sich die kritischen Scrubs-Szenen noch fröhlich weiter ansehen, ohne das der Staat da eingreift (außer vielleicht aus Copyright-Gründen). Auf aktuellen Bluereays und DVDs sind die Szenen auch noch drauf. Soweit ich das sehe geht es nur ums Entfernen auf Streaming-Diensten.

Und noch passend zum Thema und weil es gerade auf der Reddit-Frontpage ist:

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Demnach wäre alles irgendwie zensiert weil bei jedem Film und bei jeder Serie immer irgendwas dem Schnitt zum Opfer fällt.

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Gutes Beispiel dafür wie Firmen irgendwas raus nehmen weil sie glauben es könnte eventuell irgendwann irgendwem aufstoßen. Es zeigt sehr gut wie sich einfach überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt wird. Sie haben keine Ahnung was eigentlich problematisch ist und was nicht. Und ich behaupte es liegt zu großen Teilen daran dass da wieder keine PoC an der Entscheidung beteiligt war.

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Ich habe gerade mal versucht die betreffenden Scrubs-Szenen anszusehen und finde bisher nur die Szene aus 5-17, My Chopped Liver.
Die Szene ist sogar etwas Meta, weil es explizit darum geht, dass BlackFacing nicht okay ist ist.
Die hätte man meiner Ansicht nach auch drin lassen können, aber ich habe mir bisher nicht angehört was Braff und Faison in ihren Podcast dazu gesagt haben.

Die anderen beiden Szenen finde ich gerade nicht, aber ich glaube das müssten Szenen sein in denen sich JD als Turk verkleidet. Da kann ich die „Zensur“ :grin: eher verstehen.

Wie gesagt, in den allermeisten Fällen muss man die nicht rausschneiden. Hat auch niemand verlangt. Dass es passiert liegt imho daran dass man sich nicht mit dem Problem beschäftigen will.

Zum Thema „Zensur“: es findet hier ganz klar keine Zensur statt. Niemand zwingt irgendwen irgendwas zu „zensieren“. Die nehmen sie freiwillig offline. Und solange nicht klar ist was genau mit den Folgen passiert kann eh nicht von einer Zensur gesprochen werden, nichtmal im weitesten Sinne. Am Ende kommen die alle mit ner einordnenden Texttafel am Anfang der Folge wieder und das ganze Geschrei war komplett umsonst und hat nur wieder vom eigentlichen Thema abgelenkt.

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11 geschichten von betroffenen

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Weil Du auf die Diskussion reagiert hast, die vom Netflix-Thread verschoben wurde und deren Teil ich war.

Das wurde auch schon thematisiert: Diese Unternehmen werden sich da nicht umstimmen lassen, denn es geht ihnen um Ruf und Reichweite und damit um Geld. Denen geht es nicht um Kunst. Deswegen ist es verschwendete Lebenszeit sich an sie zu wenden.

Für diesen Beitrag danke ich Dir. Wirklich ohne Ironie. Nicht nur BLM, sondern auch andere Organisationen dieser Art werden auf Social Media und in Kommentarspalten wegen der Zensuren angefeindet, obwohl sie die nie gefordert haben. Im Grunde schadet es also sogar der Bewegung.

Ich glaube nicht, dass der Autor oder auch nur irgendein Beteiligter vorher gefragt wird, wenn etwas entfernt wird. Und wenn sie sich positiv dazu äußern, muss man immer im Hinterkopf behalten, dass sie das müssen, wenn sie weiter eine Karriere haben wollen.

Was der Autor bzw. die Macher wirklich wollen, können wie nicht wissen.

Das sind aber künstlerische Entscheidungen. Im Schnitt eines Films entscheidet der Macher, was in den Film kommt und was nicht. Er entscheidet mach Dramaturgie, Pacing, Kohärenz etc… Es ist nicht etwas, dass auf gesellschaftlichen Druck geändert wird. Wenn George Lucas ändert, ob Gredo oder Han zuerst schießt, ist das seine Sache.

Die Änderungen bzw. Entfernungen jetzt passieren aber auf äußeren Druck und nicht, weil es eine künstlerische Entscheidung ist.

Absolut… und deswegen habe ich das weiter oben auch bereits geschrieben. Aber mit einer Einordnung, warum ich das nicht mehr richtig finde und das geht auch auf deinen Einspruch ein, warum das denn so schlimm sei, weil es das doch überall noch gibt:

Ein von den Medien und Bloggern aufgebauter Druck zwingt sie. Das definiere ich als gesellschaftliche Zensur. Zum Rest, dass das natürlich alles nicht verboten und beziehbar ist, habe ich schon geschrieben, dass das vielleicht jetzt noch der Fall ist, aber was passiert, wenn alles digitalisiert wird und alles in den Händen immer weniger großer Unternehmen ist? Ich erwehre mich lieber den Anfängen.

Was dieses Thema mit Kunst und Kultur macht ist also unwichtig? Wer bestimmt das, Du?

Auch dazu wollte ich noch etwas sagen, denn ich finde das überaus absurd. Der Grund dafür ist nicht ein irgendein gearteter Rassismus, sondern es ist ganz einfach Anthropologie. Menschen haben eine natürliche Angst vor der Dunkelheit, denn die ersten Menschen waren Nomaden und hatten keinen Wohnsitz. Man hatte keine Taschenlampe um sich den Weg durch gefährliches Gelände zu bahnen und viele Raubtiere jagen nachts. Auch psychologische Gründe spielen eine Rolle, denn Dunkelheit hält uns Wissen vor. Wir wissen nicht, was in der Dunkelheit ist.
Des wegen ist Dunkelheit und Schwärze in der Erzählung oft mit dem Bösen assoziiert.

Hier wird die nächste Windmühle aufgebaut, an der man sich abarbeiten kann. Und Du schreibst, dass man nicht vom Thema ablenken soll?

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Wenn du nichts von dem machst was ich allgemein vorwerfe brauchst du dich auch nicht angesprochen fühlen.

Dann ist die Lebenszeit genauso verschwendet wenn du hier in diesem Forum dagegen argumentierst.

Wenn der Produzent entscheidet dass er kein Blackfacing mehr in seinem Produkt haben will ist das genauso seine Entscheidung.

Was ist mit den Szenen die nach dem Testscreening geändert werden? Das ist auch keine künstlerische sondern eine wirtschaftliche Entscheidung. Auch Zensur?

Da würde ich gerne mal die Quellen sehen.

Welchen Einfluss hat es auf Kunst und Kultur wenn bei einer Folge Scrubs in Zukunft am Anfang ne Texttafel steht die das Blackfacing in der Folge einordnet?

Mir geht es da nur darum dass es falsch ist zu denken Fiktion wäre nicht von der Realität beeinflusst. Nur weil Orks keine Menschen sind heißt das nicht dass die Porträtierung nicht rassistisch beeinflusst ist. Das wird hier von manchen allerdings grundlegend abgelehnt. „Das sind Orks, es kann nicht rassistisch sein!“ „In dem Film gibt es sprechende Tiere, das kann nicht rassistisch sein.“

Ich hab das Thema nicht aufgeworfen. :man_shrugging:

Im Falle von Scrubs war es Bill Lawrence (Idee, Hauptautor, größter Produzent), der den Anstoss gebracht hat, weil er auf Twitter darauf aufmerksam gemacht wurde. Er wurde also definitiv vorher gefragt.
Die Meinung von Zach Braff (Hauptdarsteller, Autor vieler Folgen, zweitgrößter Producer,Blackfacing-Täter) dazu kann man sich in seinem Podcast „Fake doctors, real friends“ anhören.
Also man kann hier schon erfahren, was der Autor wirklich wollte.

Oder meintest du mit „wirklich“ - Das wurde nur wegen dem öffentlichen Druck gemacht und er möchte sein Werk garnicht aus freien Stücken heraus nachträglich verbessern?

Das kann wohl keiner sagen, das ist Kaffeesatzleserei. Ich kenne Bill Lawrence aus den ganzen Making-Ofs und halte seinen Pull-Back für ehrlich und aufrichtig, wenn auch etwas übertrieben.

EDIT: Im Fall von „The Office“ war es Greg Daniels (Idee, Hauptautor, größter Produzent), der eine BlackFace-Szene entfernen lies. Bei der entfernten Community-Folge war es Netflix bei „Golden Girls“ Hulu.

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Nochmal: Bill Lawrence, der Creator von Scrubs, hat sich freiwillig und aus freien Stücken dazu entschieden, die drei Episoden vorerst aus den Streaming-Angeboten entfernen zu lassen, weil er sich schlecht fühlte bei dem Gedanken, die Ausstrahlung von solchen Sachen zu verantworten. Es ist seine Show und er kann damit machen, was er will (so sagt er es selbst). Zach Braff, der als J.D. an zwei dieser Szenen beteiligt war, sagt dazu, dass er sich schon damals schlecht dabei gefühlt habe, denn das Blackface nicht cool ist, war ja auch damals schon bekannt.

Es ist mir wichtig, im Falle von Scrubs darauf hinzuweisen, dass es hier eine Entscheidung der Künstler selbst war und man deshalb in meinen Augen, auch wenn man die Definition etwas dehnt, auf keinen Fall von Zensur sprechen kann.

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find ich sollte generell nicht erlaubt sein ohne das das originalwerk nicht in irgendeiner form erhalten bleibt.

Im schnittraum oder for dem release kann man ändern was man will aber sobald man es der öffentlihckeit zugänglich macht sollte es nicht mehr erlaubt sein es zu verändern wenn man nicht die möglichkeit lässt das originalwerk weiter zu betrachten. Egal ob Film/Musik/Kunst/serie

Und wie willst das durchsetzen? Mit ner Kunstpolizei oder wie?