Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

z.b. über den artikel, den ich heute mittag geteilt habe:

oder darüber wie es z.B. zu solch einem verhalten kommen kann und wie man das zukünftig verhindern kann:

https://twitter.com/ABC/status/1277996523352133632

oder aurels beitrag auf instagram:

der thematisiert wie es sich als PoC anfühlt, wie wir in unserer gesellschaft mit unserer kolonialgeschichte umgehen.

oder aurels beitrag bei medienkuh:

alles beiträge von heute.

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und du verstehst es nicht, dass sich BPOC für manchen nach „weißer Schimmel“ anhört?

Korrekt, das verstehe ich tatsächlich nicht. Könntest du das weiter ausführen?

Naja,
wenn man Sie people of colour nennen soll, statt black people, aber dann auf einmal mit “black people of colour” um die ecke zu kommen, ist eben so wie ein weißer schimmel.

Ein Schimmel ist ein Pferd dass bereits weiß ist, sonst ist es kein Schimmel, weswegen der Zusatz weiß unnötig ist.

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Und du wunderst dich echt warum keiner Bock auf ne Diskussion mit dir hat?

Du kommst rein, stellst ne falsche Behauptung auf, dann sind alle anderen schuld nur du nicht und zur Krönung dann noch mit „Man darf ja nichts mehr sagen!!!1!11!“ kommen. :roll_eyes:

versuche es mal damit, “PoC” mit “Menschen mit Diskriminierungserfahrung aufgrund ihrer nicht-weißen Hautfarbe” zu übersetzen.
dann ergibt das “Black” davor nämlich sinn. denn das “of Color” meint nicht direkt eine hautfarbe im biologischen sinn, sondern ist ein sammelbegriff für menschen mit rassismuserfahrung aufgrund ihrer vermeintlichen hautfarbe.

aus
https://www.zeit.de/campus/2018-08/rassismus-dekonstruktion-weisssein-privileg-robin-diangelo#people-of-colour-3-tab

Der Zusatz of Color meint ebenfalls keine Hautfarbe im biologischen Sinn, sondern ist ein Sammelbegriff von und für Menschen mit Rassismuserfahrungen aufgrund ihrer vermeintlichen Hautfarbe. Er kommt aus dem angloamerikanischen Raum; im deutschsprachigen Raum übernehmen ihn einige mangels treffender Übersetzungen wörtlich. Verwendung findet er vor allem in der Wissenschaft und unter politisch aktiven Menschen. Gängig ist auch die Abkürzung PoC für People of Color, ausgesprochen [pi:-əʊ-si:].

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Ich würde sagen, folgende Sachen könnten hier vieles beantworten:


(Kleine Anmerkung hierzu: Berber wird eigentlich auch als Fremdbezeichnung abgelehnt. Es sind unglaublich vielfältige Gesellschaften, eine selbstgewählte Bezeichnung ist eigentlich Amazigh.)

https://www.suhrkamp.de/buecher/das_verhaengnisvolle_dreieck-stuart_hall_58725.html

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Blöderweise ist die Übersetzung “People of Color”.

siehe mein edit.

Ah, ja das ergibt richtig viel Sinn! Danke. :smiley:

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gern geschehen.
freut mich, dass ich dir helfen konnte und es dir jetzt klar geworden ist. :slight_smile:

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Ich danke dir und dem Random Internet Typen für diese Erleuchtung. :slight_smile:

und ich danke dir für deinen konstruktiven, wertschätzenden und anerkennenden beitrag in diesem komplexen, schwierigen und emotionalen thema.

übrigens zu Robin DiAngelo, die (!) ich zitiert habe und die keineswegs ein “random internet typ” ist sondern eine fachfrau zum thema, findet man in einem informations-kasten zu dem verlinkten interview folgende information:

Robin DiAngelo ist Soziologin und forscht seit Jahren zum Thema Rassismus. Sie lehrt unter anderem an der University of Washington in Seattle. Außerdem gibt sie seit mehr als 20 Jahren Kurse zu Antirassismus. 2011 hat sie den Begriff white fragility geprägt, der die abwehrende und aggressive Reaktion vieler Weißer erklärt, wenn sie mit dem Rassismus konfrontiert werden, der von ihnen ausgeht.

das interview ist mMn übrigens auch lesenswert und beschäftigt sich mit einer annäherung einer antwort zu der frage:

Warum reagieren Weiße so abwehrend, wenn es um Rassismus geht? Weil sie es nicht gewohnt sind, sich mit ihrem Weißsein zu befassen, sagt die Soziologin Robin DiAngelo.

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Eine “Antirassistin” kategorisiert Leute anhand ihrer Hautfarbe. Genial!
Und nein, ich will keinen Link zu dem “Warum es keinen Rassismus gegen weiße gibt” Artikel. Halte ich für Blödsinn, der aber hervorragend in den Zeitgeist passt.

Bei dem Thema findet leider kein richtiger wissenschaftlicher Diskurs statt. Jemand stellt eine These in den Raum, dann steht diese fest und es wird nicht mehr hinterfragt. Wer hinterfragt ist ein Rassist. Blöd, dass echte Wissenschaft anders funktioniert.

Deswegen kann ich diese “Quellen” nur bedingt ernst nehmen.

Und hier im Thread läuft es leider genau so. “Hier sind 30 Links. Alle sind Gottes Wort. Und jetzt bilde dich mal - aka übernimm die in diesen Links geäußerten Meinungen.”

Das hier sollte verdeutlichen was ich meine.

Eine Arbeit hat propagiert männliche, weiße Studendierende im Hörsaal an den Boden zu ketten und wurde von den Reviewern gefeiert.
Eine andere Arbeit war eine umgeschriebene Version von Hitlers Mein Kampf und wurde auch publiziert.

Und das beste an der Sache: Nicht die offengelegten Mißstände in diesem “Forschungsfeld” wurden kritisiert. Die offenlegenden Forscher wurden kritisiert.

Im Anschluss an das Bekanntwerden des Projektes sind in sehr kurzer Zeit zahlreiche Artikel über Ideologiefreiheit und Forschungsethik in Fachzeitschriften wie in Tages- und Wochenzeitungen verfasst worden. Unter anderen berichteten die New York Times,[9] das Wall Street Journal,[10] The Economist[11] und The Atlantic.[2] In den deutschsprachigen Medien haben die Frankfurter Allgemeine Zeitung[12], Der Spiegel,[13] die Süddeutsche Zeitung[14], der Schweizer Tages-Anzeiger[15] und die Neue Zürcher Zeitung[6] zu dem Thema berichtet. Der Freitag erweiterte die Kritik der Urheber und die Diskussion auf die Naturwissenschaften.[16]

Anfang Januar 2019 wurde bekannt, dass die University of Portland aufgrund des Sokal-Squared-Projektes eine Untersuchung gegen Peter Boghossian wegen wissenschaftlichen Fehlverhaltens (scientific misconduct) forschungsethischer Art eingeleitet hat.[17] Als Reaktion haben sich zahlreiche Wissenschaftler mit Boghossian solidarisch erklärt, darunter u. a. Richard Dawkins[18], Steven Pinker[19] und Jonathan Haidt[20].

Nach Boghossians Angaben beschloss seine Universität, dass er seine „Meinung bezüglich sogenannter geschützter Gruppen nicht kundtun dürfe.“[21]

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Ursachen und Erscheinungsformen von Rassismen

Auf die Frage, wie Rassismus sich äußert und wer oder was dafür verantwortlich ist, geben ver- schiedene Rassismustheorien verschiedene Antworten, die sich grob in drei Gruppen einteilen lassen: Die erste führt Rassismus auf Vorurteile zurück (vgl. Katz 1978), auf die Tendenz be- nachteiligter Individuen, andere für ihre Benachteiligung verantwortlich zu machen (Sünden- bocksyndrom), auf die Projektion eigenen Unvermögens oder eigener Frustration auf andere. Diese Theorien sehen die Ursache von Rassismen im individuellen Fehlverhalten von Individuen oder Gruppen von Individuen, die es durch Aufklärung und/oder Bestrafung zu korrigieren gilt (vgl. Broek 1988).

Zur zweiten Gruppe gehören diejenigen Theorien, die Rassismen als Bestandteil allgemeiner gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse erklären (Elias/Scotson 1990), als Mittel der Aufrecht- erhaltung von Klassenherrschaft (vgl. Allen 1994, Miles 1991), kultureller Dominanz (vgl. Rom- melspacher 1995) oder/und der (Re-)Produktion des Nationalstaats (vgl. Balibar/Wallerstein 1998).

In seiner Geschichte der „Erfindung der Weißen Rasse“ erklärt Theodore Allen Rassismus als eine Vergemeinschaftungsform, mit der die Bourgeoisie die Kontrolle in einer Klassengesell- schaft aufrecht erhält: Ein Teil der untergeordneten Klasse wird als Mitglied einer imaginären klassenlosen Gemeinschaft (der Weißen Rasse in Anglo-Amerika, der protestantischen Religion in Irland) konstituiert und, indem sie gegenüber anderen Gruppen (nicht-weißen, nicht prote- stantischen) in der gleichen Klasse privilegiert wird, mit der herrschenden Bourgeoisie ideolo- gisch verknüpft. Das Projekt Ideologietheorie (1980) hat eine vergleichbare Analyse des deut- schen Faschismus als Herstellung von klassenübergreifendem Konsens geleistet. Ähnlich, wenn auch ohne die politisch-ökonomische Analyse, sieht Rommelspacher (1995) in der Teilhabe an und Identifikation mit einer Dominanzkultur die Ursache für rassistisches Verhalten. Balibar (1998) analysiert Rassismus als eine Praxis, mit der Nationalstaaten (die alle ethnisch heterogen sind) sich eine imaginäre homogene ethnische Basis verschaffen. Durch den Bezug auf ein An- deres, welches dem nationalen Selbst als negativer Spiegel dient, wird die Zugehörigkeit zu ei- ner gemeinsamen Nation hergestellt. So kann Konsens bei Beibehaltung gesellschaftlicher Ge- gensätze organisiert werden (für die Bundesrepublik siehe Räthzel 1997).

Für Bauman (1992) sind Rassismen mit dem Ziel der Moderne verknüpft, eine perfekte Ge- sellschaft zu schaffen. Diejenigen, die als fremd definiert werden, stehen diesem Ziel entgegen und müssen entfernt werden wie der Gärtner das Unkraut entfernt. Staatliche Bürokratien und andere gesellschaftliche Institutionen definieren die Fremden als absolut anders und schaffen dadurch die Voraussetzung, sie ohne moralische Skrupel zu eliminieren.

Die Trennung zwischen individuell und strukturell argumentierenden Theorien ist nicht ab- solut. Es gibt eine dritte Gruppe von Theorien, die den Zusammenhang zwischen Herrschafts- strukturen und individuellen Alltagsrassismen explizit analysiert (vgl. Osterkamp 1996, Cohen 1994, Leiprecht 2001, Hall 1989, 1994, 2000; Räthzel 2000, Räthzel et al. 2007). Dazu gehören die meisten feministischen Untersuchungen zum Zusammenhang von Rassismus und Sexismus, z.B. Rommelspacher 2002, Uremovic/Oerter 1994, Lutz 1992, Hügel 1993, Collins/Anderson 1995, Attia/Marburger 2000. Rassismen sind für sie Handlungsformen und Institutionen, durch die und in denen sich die Individuen den herrschenden Verhältnissen unterordnen. Auf einer quer zu die- ser Gruppeneinteilung stehenden Ebene, argumentieren psychoanalytisch (vgl. Kristeva 2001), psychoanalytisch-marxistisch (vgl. Žižek 1997) und philosophisch (vgl. Todorov 1989) orientierte Theorien der Konstruktion von Alterität. Sie analysieren individuelle Gewordenheit als his- torisch spezifische Vergesellschaftungsformen. Magiros (2004) befragt Adorno und Foucault auf ihren Nutzen für die gesellschaftstheoretische Analyse von Rassismus.

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okay,
ich erkenne nun, dass deine vorherigen beiden posts offenbar nur sarkastische kommentare sein sollten, also trollerei.
den link hast du offensichtlich auch nicht gelesen, denn sonst wüsstest du, dass die begriffe „White“/„Weiss“ und „Black“/„Schwarz“ und PoC keine unterteilung in hautfarben darstellen, wie du unterstellst, sondern in dem zusammenhang soziale und politische kategorien sind.

aber weiterführenden links verweigerst du dich eh kategorisch, weil du deine meinung bereits gebildet hast und sie für blödsinn hältst.

des weiteren stellst du jede wissenschaftliche auseinandersetzung mit dem thema in abrede.
ich frage mich, ob du allen geisteswissenschaften die wissenschaftlichkeit absprichst.

übrigens, natürlich gibt es biases in wissenschaften, und nicht nur in sozialwissenschaften, sondern auch in naturwissenschaften. das entzieht ihnen aber nicht automatisch die legitimation.

das wichtigste aus deinem post für mich ist folgender satz:

denn darum geht es offenbar.
man selbst ist doch kein rassist. das ist ja unerhört!
rassismus ist so ein tabuthema, dass jede selbstreflektive beschäftigung sofort kategorisch abgelehnt wird. das greift das selbstkonzept im innersten an.

mir persönlich geht es aber gar nicht darum, jemanden an die wand zu nageln und „RASSIST“ auf die stirn zu tätowieren.
denn man kann sich auch rassistisch verhalten und rassismus unterstützen, ohne es bewusst zu wollen. ich hab mich selbst auch schon oft diskriminierend, sexistisch, rassistisch, ausgrenzend, herabwürdigend, beleidigend und und und verhalten - bewusst und unbewusst. ich bin nicht stolz drauf, aber ich versuche, es beim nächsten mal besser zu machen.
und darum geht es doch: ein bewusstsein schaffen, mitgefühl zu erzeugen und zu versuchen, es beim nächsten mal etwas besser zu machen.

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Tu nicht so als seien deine Posts keine passiv aggressiven Spitzen gewesen.

So kann man sich auch herausreden. Ich schätze die Zuordnungen sind Zufall? Das ist nur eine Rechtfertigung um selbst rassistische Thesen vom Stapel lassen zu können.
Siehe "alte weiße Männer"™

Auf die Nebelkerze, den Vorwurf gehe ich nicht ein.

Eine “wissenschaftliche” Arbeit, die propagiert Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe an den Boden zu ketten, als großes Werk zu feiern ist bloß ein Bias?

Und jeder der bestimmte Verhaltensweisen oder Äußerungen, die du so einordnest, nicht selbst so sieht tabuisiert es oder versteckt sich hinter seiner “white fragility”.

Dabei fällt nur eins unter den Tisch: Es ist nur deine Meinung. Unterlasse gern was du nicht mit dir vereinbaren kannst, aber akzeptiere, dass andere Menschen anders denken. Vielleicht sogar anders als Robin DiAngelo.

Edit: Und ja, jetzt kommt das N Wort und die Kapuzen Typen aus den USA. Das meine ich nicht.

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:cluelesseddy:
du unterstellst jetzt allen ernstes frau DiAngelo, dass sie diese begriffe wählt, um sich diskriminierend gegenüber Weißen zu äußern? verstehe ich dich da richtig?
und wie passt „alte weiße männer“ da rein?

und du verstehst mich komplett falsch.
es geht mir überhaupt nicht darum, wie ich etwas einordne oder nicht.
es geht mir darum, menschen mit diskriminierungs- und rassismuserfahrung zuerst einmal einfach zuzuhören und mitgefühl zu schenken. und im anschluss dann gemeinsam zu überlegen, wie wir zusammen etwas daran ändern können.

oder vielleicht muss man wirklich komplett bei null anfangen und erst einmal überein kommen, dass diskriminierung, sexismus, rassismus und klassismus etc existieren und ein relevantes gesellschaftliches problem darstellen?
können wir uns darauf einigen?

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Leider ja. Und zwar scheinbar immer und immer wieder und mit jedem einzeln.

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Welche Weiße meinst du jetzt genau? :smirk:
Ja, genau das will ich sagen.

Da ist es ja auch ok Leute und ihre Taten auf ihre Hautfarbe oder ihr Geschlecht zu reduzieren. Weil man es aus der richtigen Richtung tut.

Ich glaube zumindest darin sollte es einen breiten Konsens geben. Beim Thema in welchen Situationen sich das genau äußert fächert es dann wieder extrem auf.

Aber ich sehe das als Konsens und als Ausstiegspunkt hier. Gute Nacht. :slight_smile:

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