Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Mit Rassismus sieht es leider bei den meisten Aufklärern sehr übel aus.
Gleiches gilt für Antisemiten unter den Künstlern - Wagner z.B.
Und Sexismuskritik müssten sich vermutlich alle Berühmtheiten, die vor 1950 geboren sind gefallen lassen, selbst die weiblichen.
Auch wenn der Vorschlag mit der Benennung nach Gegenständen und Werkzeugen natürlich ein Scherz war, fänd ich es nicht schlecht, viel mehr auf Tiere, Pflanzen und Biotope und geographische Beschreibungen einzugehen. Unter Amselallee, Waldstraße, am Schwanenteich und Hügelgasse kann ich mir viel mehr vorstellen, als unter Richthofenstraße und Co.

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Anstatt die Straßen nach Namen zu benennen könnte man sie ja auch vllt einfach nach dem nennen was sie geleistet haben. :thinking:

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Was haben die Straßen denn geleistet? Aaaaach sooo meinst du das. Sorry, stand grad wirklich auf dem Schlauch. Aber du meinst so alá Straße der Aufklärung oder Allee der Vereinten Nationen, oder? Das find ich auch nicht schlecht, sollte halt nur nicht zu lang werden.

Naja im Artikel wird eben auch erklärt, dass er juden verteidigte, selbst aus einer jüdischen Familie kam und auch da die Unterdrückung etc. aufzeigte.

Ist halt noch mal was anderes als jemanden ein Denkmal zu bauen, der aktiv dazu beigetragen hat. Und in dem Artikel steht eben auch, dass die Texte kritisiert werden müssen.

Wenn ich oder viele andere, wissentlich oder nicht, was rassistisches sagen, bin ich noch lange kein Rassist. Wichtig ist aber, dass ich reflektiert ran gehe und ich zuhöre, wie auch lerne und mein Verhalten bessere. Auch immer im Kontext des Zeitgeistes.

Lincoln und viele andere Menschen, die sich für die Rechte der poc aussprachen oder gegen die sklaverei, sprachen auch vom „Neger“ und dennoch würde man wohl unter Berücksichtigung des Kontextes und des Zeitgeistes nicht als Rassisten bezeichnen. Denn ihre Taten sind das, was zählen.

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Ja. Oder statt dem Erfinder eben die Erfindung. Oder das Werk statt dem Künstler.

Ist jetzt nur so ein Hirnfurz und nicht sonderlich durchdacht ob das überhaupt praktikabel ist. Aber so könnte man halt die Leistung ehren unabhängig davon was die Person noch gemacht hat.

Eben, und deswegen sind auch Statuen für Winston Churchill vollkommen in Ordnung.

Churchill war Kolonialist, war auch erst gegen Faschismus als Hitler ihn Angriff und vorher fand er es ganz toll was Italien da macht und besonders Imperialist und Kriegsverbrecher. Er tat es halt wirklich und hat sich nicht dagegen ausgesprochen oder eingesetzt.

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Zum Schluss war er eine wichtige Säule für den Sieg gegen Deutschland im zweiten Weltkrieg.

Sind nicht die meisten Menschen Arschgeigen? Was heute wichtig und gut ist, kann in 50-100 Jahren das pure böse sein. :woman_shrugging:

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Es geht ja auch um ein Symbol. Die Churchill Statuen stehen für mich nicht für Rassismus.

Ich finde Statuen zerstören egal wer es ist Fragwürdig. Wenn sie unpassend werden, ab ins Museum.

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Naja, in einer Bewerbung, und sei es auch nur eine WG Bewerbung schon.

Zeigt mir dann als Empfänger eben, dass die Person es nicht mal für nötig erachtet hat, jemand anderes mal drauf schauen zu lassen, da Leute die nicht gut deutsch sprechen, sich dies ja eigentlich bewusst sind.

Und wenn die Person sich da schon keine Mühe gibt, fragt man sich eben, wie das erst im Zusammenleben in einer WG wäre.
Klar, wenn sonst alles passt und man wenige Bewerbungen hat, kann man die Person trotzdem einladen, aber wenn man in einer Stadt ist und eh 100 Bewerbungen hat, landet so eine Bewerbung eben im Papierkorb.

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Sehe ich zwar auch so…
Aber das Problem ist, dass halt in vielen Fällen (bei weitem nicht allen Fällen, aber bei vielen) dieser Aufruf “Stellt die Statuen irgendwo anders hin, wo sie nicht mehr zum Zelebrieren angesehen werden!” schon seit langer Zeit ignoriert wird. Dass da dann irgendwann genug ist, und sich Leute sagen: “Wir haben genug. Ihr, welche die Statuen behalten wollen, hatten die Chance sie irgendwo anders hinzustellen und ihr habt euch geweigert. Und jetzt ist genug!”

Nein, ich finde man sollte sie nicht zerstören. Aber stell dir mal vor, du wärest ein Schwarzer Bürger, und müsstest regelmässig an Statuen vorbeilaufen, welche Menschen zelebrieren, welche dafür gekämpft haben, dich in sub-menschlichem Status zu halten…
Ich glaube, dieses Gefühl kann man sich vermutlich nur schwer vorstellen.

Und wie gesagt:
Ist nicht im Fall aller Statuen so, und es gibt genug Beispiele, wo die Grenze zwischen “Kann man stehen lassen” und “sollte man irgendwo anders hinstellen, wo der richtige Kontext gegeben ist” extrem schwierig zu ziehen ist.

Aber man muss auch sehen:
Gerade in der USA gibt es einen grossen Teil der Bevölkerung, der sagt, man soll GAR KEINE der Statuen wegstellen, inklusive dem verdammten Präsidenten. Wenn die Diskussion bereits da abgewürgt ist, dann halte ich es für etwas unfair von den Statuen-Gegner zu verlangen, dass sie all diese Statuen und dieses freche, respektlose Abblocken alleine der DISKUSSION halt mit radikalen Mitteln entgegen wirken.

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Sorry, könnt ihr mir die Diskussion etwas erläutern? Es wäre wichtig, dass ein potentieller Mitbewohner nahezu perfektes Deutsch spricht? Ihr würdet also nie mit z. B. Austauschstudenten zusammenwohnen? Oder mit Leuten, die relativ neu im Land sind? So lange man sich verständigen kann und sich sympathisch ist, sollte das doch reichen.

Und ihr lasst euch Bewerbungsschreiben von potentiellen Mitbewohnern geben? Ist der Wohnungsmarkt in Deutschland mittlerweile so schlimm? :flushed:

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Man kann es so (vereinfacht, bis an die Grenze der Verfälschung) sagen.
Nur weil Hitler im speziellen und NS-Deutschland im Allgemeinen eine Faschismus-Wert von 9000 hatte, macht das den Faschismus-Wert von Churchill von 100 nicht besser.
Ich hoffe die Analogie ist nicht zu krum.

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von Freunden in Uni Städten, kriege ich mit, dass WGs teilweise wirklich eine Bewerbung wollen, sonst wird man gar nicht berücksichtigt.
Sprich Photo, infos über sich selbst, Anschreiben.

Und wenn man dann 200 Bewerbungen für ein WG Zimmer hat, dann fliegen wahrscheinlich die schlecht geschriebenen zuerst raus.

Ausser eben man sieht “ah Amerikaner, ja ok daran hätten wir Interesse, den schauen wir uns mal an”

Ich hoffe, dir und deinen Freunden ist bewusst, dass genau so ein Verhalten der Alltagsrassismus ist, den wirklich niemand braucht.

Ich habe selten etwas unqualifizierteres gelesen als

Die Schlussfolgerung, dass jemand, der kein perfektes Deutsch kann oder grammatikalisch vielleicht nicht auf der sicheren Seite ist, auch automatisch nicht putzt und sich im WG-Leben keine Mühe gibt, ist in allen Belangen so unfassbar weit hergeholt - und zwar ganz abgesehen von dem erwähnten Alltagsrassismus. „Oh, der hat da die Kommasetzung verkackt, der spült bestimmt nicht regelmäßig, den nehmen wir nicht.“ :roll_eyes: Ist das für euch dann auch relevant, wenn Bruno Müller Grammatik nicht beherrscht? Oder spielt das nur für Erkan Can eine Rolle?

Echt, wie mich sowas aufregt…

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Also wenn ich mich irgendwo bewerbe, lasse ich nochmal andere über meine Bewerbungsunterlagen drüber schauen, einfach weil einem selbst Fehler nicht unbedingt auffallen.

Wie gesagt, wenn einer WG 100 Bewerbungen vorliegen, am besten noch mit 100 Bürgschaften, dann fliegen eben zuerst die raus, die denn anschein haben, dass sich keine Mühe gegeben wurde.

Und anwenden tue ich es ja nicht, da ich keine WG zu vergeben habe, also weigere ich mich, mich da als Rassisten beschimpfen zu lassen.

Ich hab eben nur erzählt, dass es so in WGs abläuft und auch in Firmen, wo ich es selbst her kenne aus der Ausbildung, dass Anschreiben die viele Rechtschreibfehler haben, aussortiert werden.

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Weil ich gerade die Meinung vom ehemaligen NHL-Profi mit inuitischer Herkunft Jordin Tootoo zu Eskimos und Edmonton Eskimos gelesen hab, hatte ich mir das Wort und Herkunft mal angeschaut.

https://twitter.com/Jtootoo22/status/1281007808972910592?s=19

Es ist durchaus interessant, dass man denkt mit der Verwendung “Inuit” mache man alles richtig, nur nicht alle der Volksgruppe sind Inuit oder bezeichnen sich als Inuit. Falls man es richtig machen möchte, müsste man verschieden Begriffe nutzen.

Obwohl ihre Siedlungsgebiete geographisch weiträumig und nicht zusammenhängend sind, zeichnet die zu den Eskimos zählenden Volksgruppen eine einheitliche Kultur und enge Sprachverwandtschaft aus, doch macht die gewöhnlich „Mensch“ bedeutende Eigenbezeichnung auch Unterschiede deutlich. In Südalaska nennen sich die Ureinwohner „Yupik“, in Nordwestalaska „Inupiat“, im Mackenziegebiet „Inuvialuit“, in Nord- und Nordostkanada „Inuit“ und auf Grönland „Kalaallit“.

Inuit, Yupik, Inupiat, Inuvialuit und Kalaallit. Das war mir sogar nicht bekannt, dass das Wort Inuit nicht in jeder Sprache bekannt ist.

Woher kommt das Wort “Eskimo” zur Bezeichnung der ganzen Volksgruppe? Dafür gibt es auch verschiedene Herleitungen und eine beleidigende Bedeutung hielt sich halt auch.

  • Es soll aus der Sprache der Anishinabe kommen, "ashkipok: „Rohfleischesser“ (eaters of raw meat).
  • Eine andere Herleitung entstammt aus dem Cree-Wortschatz: “aayaskimeew” , „Schneeschuhflechter“ (snowshoe netters).
  • Seit dem 70ern gibt es noch die Verbindung zur Sprache der Innu-Montagnais und leitet sich von "Menschen, die eine andere Sprache sprechen“ ab.

Tatsächlich sehr interessant, wenn bisher immer nur über die Kontroverse “Eskimo” wusste und dann immer zu “Inuit” gewechselt ist.

Auch noch ganz interessant und zusammengefasst:

https://www.npr.org/sections/goatsandsoda/2016/04/24/475129558/why-you-probably-shouldnt-say-eskimo

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