Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Die Aussage verstehe ich nicht. Sollte man Autoren des eigenen Geschlechts besser finden als die des anderen? Zumindest klingt die Aussage so dass du sogar männliche Autoren besser findest. :confused:

Sag ma so: ich versteh den Hype um JKR nicht, bloß weil sie eine gute Autorin ist. Ihr Worldbuilding ist ganz gut und mag ich die HP Romane ganz gerne - sie haben nur Schwächen.

JKR ist halt keine Jane Austen … und fand ich es mies, dass andere bessere Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ihrem Schatten untergingen, weil sie sich besser vermarktete. Glaube TPerry hat sie mal (zurecht) hingewiesen, dass sie Fantasy nicht erfand …

'WHY IS it felt that the continued elevation of J K Rowling can only be achieved at the expense of other writers (Mistress of magic, News Review, last week)? Now we learn that prior to Harry Potter the world of fantasy was plagued with “knights and ladies morris-dancing to Greensleeves.”
In fact the best of it has always been edgy and inventive, with “the dark heart of the real world” being exactly what, underneath the top dressing, it is all about. Ever since The Lord of the Rings revitalised the genre, writers have played with it, reinvented it, subverted it and bent it to the times. It has also contained some of the very best, most accessible writing for children, by writers who seldom get the acknowledgement they deserve.

Rowling says that she didn’t realise that the first Potter book was fantasy until after it was published. I’m not the world’s greatest expert, but I would have thought that the wizards, witches, trolls, unicorns, hidden worlds, jumping chocolate frogs, owl mail, magic food, ghosts, broomsticks and spells would have given her a clue?’

Is this a complete storm in a teacup? Or is he venting a frustration felt by many a contemporary fantasist?

Hope all’s well,

Greg Daly.

P.S. - on a wholly unrelated note, having once linked to William Shatner’s remarkable rendering of ‘Common People’ on your site, have you ever seen his interpretation of Elton John’s ‘Rocket Man’ at the 1978 Science Fiction Film Awards? You can watch it here: http://www.ifilm.com/ifilmdetail/2654003?htv=12

Quelle

Um es ehrlich zu sagen, sie spielt seit Jahren ihre Sonderrolle als DIE bekannte AutorIN aus. Sie hat sich ihren Erfolg auch verdient, Gerade HP ist richtig toll mit Kindern zu lesen.

Aber. Seit ihrem Erfolg ist sie zu einer Person mutiert, dagegen ist die Marketingabteilung von Disney ein Lächerlschaaß.

PS und meine Aussage bezog sich daraufhin, dass sie die Rolle als arme Autorin in einem von Männern geprägten Umfeld inzwischen als Vorwand nimmt, sacrosant zu sein und eh niemand sie kritisieren darf, weil sie von ihrem Mann geschlagen wurde (Siehe ihre Antwort zu den transphoben Vorwürfen gegen sie).

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Ich finde irgendwie wird hier am Thema vorbei diskutieren.

Es geht ja eigentlich (zumindest wie ich den Eingangspost von @Marcey747) verstanden habe, nicht darum, dass jemand anhand von Grammatik und Sprache objektiv eine Auswahl trifft, sondern es nur eine Ausrede ist. Als erstes kommt ja der ausländisch klingend Name und dann erst noch als i Tüpfelchen die Sprache.

Ich persönlich halte das Aufregen darüber bzw. die echauffierte Unverständnis, dass jemand per se nach der Grammatik schaut, für verfehlt.
Es geht ja oft nicht nur um Sprache im Sinne der Rechtschreibung, sondern auch Still usw.

Wenn jemand seine Bewerbung mit so etwas anfangen würde, würde ich diese Person direkt aussortieren.

Yo alter…

Es kann eigentlich die netteste Person der Welt sein, aber bei der Masse an Bewerbungen muss man ja irgendwie eine Vorauswahl treffen.

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Ich hatte es so verstanden, dass es im Eingangspost vor allem um das Hinterfragen des Aussiebens und des eigenen Verhaltens im Kontext von Rassismus und diskriminierenden Strukturen auch im Hinblick auf die restliche Gesellschaft ging.
Deshalb wollte ich z.B. auch eher weg von den einzelnen Legitimierungen a la ‘irgendwo muss man ja anfangen eine Vorauswahl zu treffen’, hinzu, ist es allgemein problematisch.
Und wenn man sich nicht einigen kann, ob es sich um rassistisches Verhalten handelt, kann man sich vielleicht drauf einigen, dass es zumindest nicht integrativ ist, so auszuwählen.

Klar kannst du jetzt als Einzelperson sagen, dass es dir nunmal wichtig ist, wie das Anschreiben formuliert ist, unabhängig davon wie die Person selbst ist oder dann auch als Mitbewohner zu dir passen wird und dass dieses Anschreiben eben für dich die erste Hürde ist, die genommen werden muss, um in die nähere Auswahl zu kommen, auch wenn vielleicht andere Qualitäten für ein Zusammenleben wichtiger wären. Diese Einstellung kann man ja irgendwie bewerten.

Aber man muss vielleicht auch bei dem Eingangspost berücksichtigen, dass wenn diese Hürde an jede Form von Bewerbung gelegt wird, es auch bedeuten kann, dass Personen, die keinen Zugang zu perfektem Schuldeutsch haben, eben kein oder nur sehr schwer ein Zimmer bekommen, welches sie ggf vielleicht dringend für einen Job oder ein Studium brauchen und ob das nicht allgemein ein Integrationsproblem darstellt.

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Tut es. Aber eben nicht nur neudeutsch im Kontext von “Rassismus”, sondern eben auch als Diskriminierung nach Bildungsstand, Status, Erscheinungsbild, Alter, Geschlecht, Vermögen (natürlich muss ein Grundeinkommen da sein, um die Miete zahlen zu können) etc.
Willst du größtmögliche Fairness haben, muss gewürfelt werden. Jeder, der sich die Miete leisten kann (egal ob durch Job oder Hartz4) kommt in einen Lostopf und daraus wird zufällig gezogen, wer einziehen darf.
Wer also den eigenen Anspruch an sich hat, unvoreingenommen an die Sache heranzugehen, hätte eine Möglichkeit, sein freies Zimmer oder die Wohnung auf diese Weise zu vermieten. Ich bezweifel nur stark, dass irgendjemand so vorgehen wird, egal wie “anti-diskriminierend” er oder sie sich sieht.

Oder man schaut sich alle mal an und nimmt dann die Person, die am besten passt (im Sinne von Sympathie, Zuverlässigkeit beim Bezahlen, etc).

Das kostet einerseits enorm viel Zeit, wenn teils dutzende Bewerbungen auf einen Platz eingehen und andererseits entscheidest du dann ja wieder anhand irgendwelcher Schablonen in deinem Kopf, was für dich “sympathisch” oder “zuverlässig” ist.

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Wenn man Leute zum persönlichen Gespräch einladet, dann lernt man sie wenigstens kennen und kann so besser beurteilen, ob die Person passt. Ein Freund von mir macht das seit Jahren so und funktioniert wunderbar.

Das geht vielleicht, wenn sich nicht so viele Leute bewerben. Für die WG einer Freundin haben sich oft bis zu 100 Leute beworben.
Und auch bei einem persönlichen Gespräch ist man nicht gefeit vor

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Wenn man ein bisschen Selbstreflexion an den Tag legt, geht das ohne Probleme.

Ja, ach komm. :smiley: Das ist nicht mit „ein bisschen Selbstreflexion“ getan. Irgendein Heiliger schafft das sicher ohne Probleme. Man kann Vorurteile loswerden und minimieren, das ist klar. Aber das ist harte Arbeit und viele Sachen lassen sich leichter ausblenden als andere.

Am Ende weiß man dann erst wen man da vor sich hat, wenn man mit demjenigen zusammen wohnt. :smiley:

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„ein bisschen Selbstreflexion“ = wieso will ich diese Person nicht in der WG haben?
Kommt ein vernünftiger Grund :+1:
Kommt ein Grund wie „ist ne Frau“ oder „ist Jude“ etc. Dann sollt man mal sein mindset überdenken.

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Ich glaube es könnte auch helfen, wenn man z.B. die Gründe aufschreibt. Niemand (außer halt Rassisten) schreiben dann als Grund “Türkischer Name” auf. Dadurch bringt man sich zur Reflexion. Hilft in vielen Situationen m.M.n.

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Glaub die Fähigkeit und Tendenz sich selbst zu belügen, ist zu groß, als dass dort “ehrliche” Gründe aufgeschrieben würden. Vor allem, wenn man sich selbst als eher progressiv und weltoffen einschätzt. Dann wird so am Text herumformuliert, dass er dem moralischen Anspruch genügt, ohne was am Verhalten zu ändern. Stichwort: Kognitive Dissonanz

Besser wäre wohl, wenn mit einem neutralen Dritten darüber geredet wird und dieser entsprechende Fragen stellt und die Antworten genau begründet wissen will.

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Ein schöner Artikel der den "Schuld"begriff ein wenig einordnet und dazu Michael Rothberg zitiert.

https://www.zeit.de/2020/29/white-privilege-george-floyd-immanuel-kant-toennies-arbeitsbedingungen/seite-2

Doch die Grauzonen sind es, auf die Rothberg besonders blickt. Denn in denen wohnen im globalen Norden die allermeisten, auch er. Er positioniert sich vielschichtig: als Nachkomme weißer europäischer Aschkenasim, die vor dem osteuropäischen Antisemitismus flohen, lange vor dem Holocaust; Rothberg trat also in die US-amerikanische Geschichte der Sklaverei und des Siedler-Kolonialismus ein, obwohl seine Vorfahren an deren Menschenrechtsverbrechen keinen Anteil hatten. So gelangt er zu einer Haltung des Beteiligtseins und der Anteilnahme, die den Verstoß gegen Menschenrechte scharf kritisieren kann, gerade weil er die Menschenrechte nicht einfach als Machterhaltungsstrategie einiger Privilegierter verwirft.

Für all die, die weder Täter noch Opfer noch Mitläufer sind, bietet Rothberg den Begriff des verstrickten Subjekts an, den er als Beitrag zur kritischen Theorie der Gesellschaft begreift: Als verstrickt gelten ihm all jene, die in Machtverhältnissen wohnen, in die sie hineingeboren wurden. Zu deren Ungerechtigkeit sie durch ihr tägliches Handeln beitragen und von denen sie profitieren, ohne dass sie sich wirklich individuell schuldig machten. Wichtig ist in Rothbergs Denken, dass ein verstricktes Subjekt unweigerlich ein historisches Erbe antritt, oft mehrere zugleich, und in einer Gegenwart nachdenkt, sich erinnert und handelt, in der verschiedene Geschichten zusammentreffen.

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Bei der Mitbewohnersuche gibt es ja noch die zweite Stufe: einladen um sich persönlich kennen zu lernen und ins Gespräch zu kommen. Dabei werden einzelne Merkmale, die bei einer geschrieben Mail noch herausstechen, von allen anderen Teilen der Persönlichkeit komplett überschattet.

Wenn man also beim Durchgehen der Bewerbsmails einfach ein paar Leute bewusst extra einlädt, bei denen man weiß, dass sie es aufgrund bestimmter Merkmale, woanders schwer haben, bricht man sich halt absolut kein Bein. Wenns nicht passt, weil die Person einem unsympathisch ist, kann man immer noch jemand anderes auswählen.

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Das ist unrealistisch.

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Dann kannst du doch die Bewerbung gleich sein lassen und offen einladen

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Am Beispiel meines Freundes weiß ich, dass das sogar sehr gut geht.

Man hat also 100 Leute zu persönlichen Gesprächen eingeladen? Entschuldige mal meine Skepsis.

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