Vollkommen okay. Deine Aussage ist trotzdem zu kurz gedacht. Du implizierst die Statuen würden zerstört werden nur um sie zu zerstören und dass man es vorher nie anders probiert hätte. Das ist einfach nicht richtig.
Es gibt viele Menschen, die nie bekommen, was sie wollen… dürfen die alle Gewalt anwenden?
Sagst du das auch zu den Menschen der frz.Revolution oder der von 1848?
Wenn das was sie nicht bekommen ein Grundrecht ist, und alle anderen Möglichkeiten erschöpft sind, dann ja.
Jetzt bin ich fast enttäuscht… die Keule wäre doch viel besser gewesen, wenn Du das mit dem Warschauer Ghetto in Verbindung gebracht hättest. Wie es schon mal im George Floyd Thread gemacht wurde.
Die Komplexität und zeithistorische Einordnung der Konflikte einfach auszublenden finde ich grob fahrlässig.
Schwarze sind in den USA gesetzlich nicht mehr benachteiligt. Das heißt nicht, dass es keinen strukturellen Rassismus gibt!
Aber um das erkämpfen von Rechten und damit Vergleichen zur französischen Revolution geht es hier nicht.
Es geht um gesellschaftliche Akzeptanz. Und die kriegt man nicht durch Randale. Ganz egal wie nachvollziehbar und im moralischen Recht man ist.
Nein, das ist keine Keule, das ist schlicht eine konkrete Frage, nicht mehr und nicht weniger. Erst die Geschichte wird zeigen, wie die aktuellen Ereignisse einzuordnen sind, ob sie mit einer Revolution wie der 1789 zu vergleichen ist oder mit z.B den Circusaufständen von Konstantinopel. Das jetzt zu beurteilen ist weder dir noch mir möglich.
Was man bekommt ist Gehör, und das ist schon mehr als vorher.
Alle Konflikte, die hier zum Vergleich dienen haben in absolutistischen Monarchien und faschistischen Diktaturen stattgefunden. In Zeiten, in denen Gewalt zur Durchsetzung politischer Interessen Usus war.
Die USA sind eine Demokratie mit Gewaltenteilung, in der eine gewaltlose Konfliktlösung grundsätzlich möglich ist.
Historische Vergleiche sind deshalb Bullshit. Und dabei bleibe ich.
Immer in Verbindung mit Riots. Das können wir in der linken Bubble gerne abfeiern. Die Mitte der Gesellschaft bekommt man so aber nicht. Und die braucht man um politisch etwas zu bewegen.
Die Gewaltenteilung existiert in den USA de facto nicht und eine Demokratie würd ich es auch nur bedingt nennen, wenn es nicht allen Menschen faktisch möglich ist wählen zu gehen. Noch dazu ist es absolut irrelevant in welchem System man aufbegeht, denn bisher hat noch jedes System gezeigt, dass es fahrlässig mit Menschen umgeht.
Ein Beispiel aus einer Demokratie: der Spartacusaufstand in Rom (damals noch keine Monarchie oder Diktatur)
Also hat Trump das Oberste Gericht angewiesen zu urteilen, dass er seine Steuerunterlagen nicht verheimlichen darf und somit seine Wiederwahl selbst demontiert.
Interessante Theorie…
Beschäftige dich damit im US Thread, ich bin beileibe nicht die einzige Person, die so denkt. Dort findest du genügend Ausführung dazu.
Gesetze und Rechte auf dem Papier sind nichts wert, wenn der Staat nicht dafür sorgt, dass dir diese Rechte garantiert werden.
Es gibt so viele Beispiele, die zeigen, dass dies einfach nicht stimmt. Die USA ist keine funktionierende Demokratie und für viele Menschen ist es kein Rechtsstaat.
Es gibt etliche Mechanismen, die dafür sorgen, dass Schwarze nicht wählen können: Gerrymandering, erschwerter Zugang zu Wahllokalen in Schwarzen Communitys, Wahlausschluss für Verurteilte (was größtenteils Schwarze trifft), das Streichen von Wählerlisten, bis hin zu astreine Wahlmanipulation
Dau kommt die Masseninhaftierung von Schwarzen um die Quotenvereinbarungen zwischen privaten Gefängnissen und den Regierungen zu erfüllen, Polizeigewalt, rassistische Richter und vieles mehr.
Ich habe nie behauptet, dass es keine Probleme gibt. Voters Suppression ist ein riesen Problem.
Nur wird davon ausgegangen, dass nur Schwarze im Sinne der schwarzen Bevölkerung stimmen können. Und das ist Quatsch. Ohne die weiße Bevölkerung wird es keine Veränderung geben, denn sie stellt die klare Mehrheit.
Deswegen stimme ich ja zu, dass man Aufmerksamkeit erzeugen muss. Aber mit Riots bewirkt man das Gegenteil.
Das Gegenteil von Aufmerksamkeit ist Unaufmerksamkeit oder Ablenkung, passt hier denk ich nicht so wirklich
Du bist der Meinung das Thema hätte gerade keine Aufmerksamkeit?
Aktuell ist das Thema so groß wie noch nie. Vor allem auf lokaler Ebene werden ganz viele von den Forderungen von BLM gehört und angegangen.
Polizei wird defunded und teilweise plant man sie komplett abzuschaffen, etliche progressive demokratische Kandidaten haben sich bei den Primaries gegen alte “Establishment”-Kandidaten durchgesetzt und werden demnächst in den Kongress ziehen, Straßen, Militärbasen usw werden umbenannt, Statuen abgebaut, überall steigen die Umfragewerte für die Forderungen von BLM und es beteiligen sich so viele Weiße an den Demonstrationen wie noch nie zuvor, sehr viele Weiße realisieren überhaupt jetzt erst, was eigentlich los ist und solidarisieren sich.
Deine These, dass man durch die Proteste die gesellschaftliche Akzeptanz verliert, stimmt einfach nicht. Das Gegenteil ist der Fall.
Nicht durch Proteste. Durch Gewalt. Und wie viel mehr könnte man erreichen ohne die Riots und Leute, die sich davon abgestoßen fühlen? Die Frage stelle ich mir dann halt.
Die wirst du nur beantworten können, wenn du dir ne Dimensionenpistole a la Rick n Morty baust. Ansonsten ist das ein hätte-wäre.
Black Lives Matter gibt es seit 2014, die Bürgerrechtsbewegung noch viel länger.
Erst durch die Ausschreitungen in Minneapolis nach Floyds Tod, das Abbrennen der dortigen Polizeistation usw. gab es die nötige Aufmerksamkeit, die das Thema jetzt hat.
Man hat es soooo lange auf friedlichem Weg versucht und die Antwort war immer Ignoranz.
Wer sich nach der Polizeigewalt der letzten Wochen immer noch nicht solidarisiert, hätte das sowieso nie getan.
Die kannst du dir ganz leicht selbst beantworten wenn du dir die Jahre davor anschaust.