Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Aber diese Gewalt, die du im letzten Absatz beschreibst, gibt es doch schon längst… Man muss sie verurteilen und sollte nicht auf den doppelten Standard hereinfallen, aber die “Büchse” ist schon längst offen.

Und diese Gruppierungen brauchen auch keine Legitimierung von Außen, ich habe eher den Eindruck, den kreieren sie längst selbst.

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Also erstmal, hör auf mich Heuchler zu nennen. Mit Beleidigungen um sich werfen ist wirklich nicht die feine englische Art, tu ich das? Nein, also kann ich das auch von dir erwarten.
Zweitens steigerst du dich in deine von dir selbst verzerrte Darstellung meiner Erfahrungen so hinein, wie ein Bluthund bei der Jagd. Etwas Ruhe, Gelassenheit und Durchatmen wäre angebracht. Denn so wie du es darstellst, hat das mit meiner hier dargestellten Erfahrung nix zu tun. Also chill a bisserl und komm runter und hör auf anderen Dinge wie Heuchler an den Kopf zu werfen, nur weil dir nicht passt, was andere schreiben. Mir Ignoranz und Arroganz vorzuwerfen ist vieles, aber weder wahr noch fair und das brauch ich mir von dir nicht gefallen lassen, ähnlich wie diese Totschlagargumente, die einfach sinnbefreit und falsch sind. Und nur so nebenbei, das letzte Mal, dass mein Freund diese WGeinladungen gemacht hat, hat grad mal anderthalb Wochen gedauert, während die vorherige Mieterin noch zugegen war, sprich keine finanzielle Einbußen. Also bevor du nochmal falsche Anschuldigungen machst, denk mal nach, frag nach, oder halts zam.

Du hast es ja IMMER noch nicht verstanden.

Deine positive Erfahrung ist IRRELEVANT, weil diese kein Problem darstellt.

Noch schlimmer ist die absurde Behauptung, dass jeder einen solchen komplexen Bewerbungsprozess überhaupt vollführen kann.

Wenn DU das kannst, dann ist es sehr schön. Zu behaupten es könne jeder, ist in der Tat ignorant.

Ich weiß ja nicht, wie es generell hier im Forum läuft: Aber wäre es nicht schön sich hier grundlegend mal darauf zu einigen nicht alles sofort persönlich zu nehmen?
Und zum Zweiten nicht immer mit Unterstellungen (oder Androhungen) zu agieren und mal lieber einmal mehr nachzufragen? - Allgemein gesprochen.

Ich hab den Eindruck, man schaukelt sich hier viel zu schnell hoch und das ist echt keine schöne Art und Weise zu diskutieren. (Es bringt mich persönlich ganz schnell raus, weil ich in der unmittelbaren Kommunikation ganz anders Gespräche führe und man sie schneller entwirren kann bei Missverständnissen.)

Gibt es da eine gute Lösung, wie man sich auf so etwas einigen könnte?
Oder seid ihr sonst happy bisher, wie mit euch umgegangen wird, oder ihr mit anderen umgeht?

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Seehofer: Racial Profiling gibts nicht.

Heute die Meldung so:

Gehts noch?

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Brauchen wir bald nen Ariernachweis?

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Da gebe ich dir recht und habe mine Antworten etwas überarbeitet. Ich habe die Schärfe, mit der ich argumentiert habe, nicht gänzlich entfernt, weil ich diese durchaus als geboten ansehe.

Ich will genau darauf hinaus was ich geschrieben habe:
Du kannst „Gewalt“ nicht so breit fächern und dann undifferenziert die ganze Zeit einfach über „Gewalt“ reden, ohne klar zu machen von was für einer Art Gewalt du redest.
Liess viele deiner Kommentare nochmals mit dem Verständniss durch, dass du „Gewalt“ sehr weit gefächert definiert hast, und dann verstehst du vielleicht besser was ich meine.
Für dich als Autor deiner Kommentare mag klar sein, bei welchen Kommentaren du von „physischer Gewalt direkt gegen Mitmenschen“ redest, und wo du über den breiten Sammelbegriff „Gewalt“ im Allgemeinen redest. Aber für den Leser ist es nicht klar.

Ok.
Da kann ich leider nicht viel dazu sagen. Für mich scheint es mehr als offensichtlich, dass es ein massiver Unterschied ist, ob du mit einem Stein eine Fensterscheibe einwirfst, oder den Schädel eines Mitmenschen…
Aber wie du oben schon gschrieben hast:

:man_shrugging:

Wobei ich nicht wirklich davon ausgehe, dass du diesen Unterschied tatsächlich nicht siehst.
Weswegen ich nicht ganz sicher bin, warum du mir hier wiedersprichst.

Ein solches Ungleichgewicht verschwindet nicht einfach, auch wenn der 1968 erlassene „Fair Housing Act“ die Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt schließlich verbot. Bis heute spiegelt sich die Benachteiligung in den Eigentumsquoten. 73 Prozent aller Weißen wohnen in ihren eigenen vier Wänden, aber nur 44 Prozent der Schwarzen. Eine niedrigere Quote findet sich bei keiner anderen Bevölkerungsgruppe. Für Amerikaner ist das eigene Haus aber immer noch der wichtigste Weg, um Vermögen zu generieren. Und so überrascht es nicht, dass laut US Census Bureau das mittlere Vermögen eines Schwarzen nur 9000 Dollar beträgt, während das eines Weißen bei 132.000 Dollar liegt. Und noch heute, so zeigen verschiedene Investigativrecherchen, ist es für Afroamerikaner deutlich schwieriger, bei Banken an Kredite oder über Makler an gute Häuser zu kommen.

Ganz gutes Video über die negativen Auswirkungen von Cancel Culture.

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Ich finde die Frage nach der Legitimität von Gewalt eigentlich ziemlich einfach zu beantworten. Wenn man von einem System unterdrückt und/oder benachteiligt wird und es keine Möglichkeit gibt an diesem Zustand mit den Mittel, die einem das System gibt, etwas zu ändern, dann ist Gewalt legitim. Ich würde sogar soweit gehen, dass Gewalt dann zwingend ist. Nun kann man natürlich fleißig darüber diskutieren, wenn eine Benachteiligung/Unterdrückung gegeben ist. Die Diskussion finde ich aber ziemlich überflüssig, da die Beweislast beim potenziellen Unterdrücker liegt und nicht beim Unterdrücktem. Vereinfacht ausgedrückt, wenn ich der Meinung bin, dass der Kapitalismus mich benachteiligt, muss dieser darlegen, warum das nicht so ist. Bis dahin ist Gewalt gegen die Unterdrückung legitim.

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Der Ansatz ist mir dann doch zu simpel. Er öffnet wirklich die Türe für so gut wie jede Art von Gewalt. Er differenziert nicht zwischen der Schwere der Unterdrückung und der Schwere der Gewalt. Dazu fordert er nicht, dass man tatsächlich unterdrückt wird, man muss sich nur unterdrückt “fühlen”. Dann kann mal die ganzen ethischen und moralischen Fragen auch direkt komplett wegwischen, weil so gut wie jeder der Gewalt anwendet, denkt auch, er hätte das Recht dazu.

Und dann schließt der Ansatz zusätzlich noch aus, dass man sich, als nicht “Unterdrückter” für andere einsetzen kann. Man darf nur für sich selbst kämpfen und nicht nur für andere?

Was du da schreibst klingt ehrlich gesagt nach einem ziemlich unsolidarischen und undurchdachten Konzept.

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du schreibst, gewalt ist legitim (und sogar zwingend erforderlich), wenn man der meinung ist, von einem system benachteiligt zu sein.
und das solange, bis das einem das gegenteil bewiesen wird.

wie ist es denn möglich, das gegenteil zu beweisen?
wie sieht das aus, wenn jemand seine meinung nicht ändern möchte?

meiner ansicht nach ist deine darstellung ein freifahrtschein für jegliche form für gewalt (du sprichst sogar von zwingend erforderlich), solange man sich unterdrückt fühlt oder unterdrückt fühlen möchte.
es kann ja gar keine objektiven gegenbeweise geben, da die gewaltausübenden subjektiv vom gegenteil überzeugt werden müssen. und dazu müssten sie erst einmal bereit sein.

d.h. solange man sich berechtigt fühlt, gewalt auszuüben, ist sie legitim (oder sogar zwingend) bis das gegenteil bewiesen wurde. und die instanz, die entscheidet, ob das gegenteil bewiesen wurde, und somit die berechtigung entzieht, gewalt auszuüben, ist derjenige, der gewalt ausübt.
in so einer welt möchte ich nicht leben.

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Er schreibt aber auch, dass es nur dann legitim ist, wenn das System keine anderen Möglichkeiten zur Verbesserung vorsieht. Das allein fängt schon recht viel willkürliches Sich-Unterdrückt-Fühlen auf bzw dessen Legitimation von Gewalt.

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Das sehe ich nicht so.

Hier ein Beispiel:
Ich glaube, dass ich von der Gesellschaft unterdrückt bin, weil ich eine grosse Nase habe. Jetzt habe ich leider keine andere legitime Art das zu ändern… denn mir glaubt leider keiner, dass meine grosse Nase zu meiner Unterdrückung führt. Weswegen all die anderen nicht-gewalttätigen Wege mich zu wehren und etwas am System zu ändern mir verschlossen sind. Das heisst jetzt also, dass ich nicht nur das Recht sondern fast die Pflicht habe, mich jetzt mit Gewalt gegen meine Unterdrücker (Leute mit normal-grossen oder kleinen Nasen) zu wehren!

Vergiss nicht:
Die Beweislast liegt (nach Lassics Idee) nicht bei mir zu beweisen, dass ich unterdrückt bin. Sie liegt bei dir und all meinen Unterdrückern zu beweisen, dass ich es nicht bin. Und bis dahin ist meine Gewalt gegen all meine von mir wahrgenommenen Unterdrücker absolut legitim.

Denn wenn du die Beweislast so setzt, dass man per Default unterdrückt ist, bis das Gegenteil bewiesen ist, dann ist man auch per default Systemisch Benachteiligt und man kann relativ einfach sagen, dass dir die Natur deiner „Unterdrückung“ verwehrt, andere nicht-gewalttätige Mittel des Systems effektiv zu nutzen um dich gegen deine Unterdrückung zu wehren.

Diesen Abschnitt halte ich für extrem vereinfacht und für ein ziemliches Problem. Denn sie setzt den Default bei allen Menschen als „Schuldig (in der Anklage der Unterdrückung) bis das Gegenteil bewiesen ist“. Und daran kann ich nicht viel Positives abgewinnen.

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https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-07/rassismus-polizei-wilhelm-heitmeyer-forderung-untersuchungen
Ein interessanter Beitrag zum Kontext Seehofer-Polizei-Rassismus

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Wenn die Gesellschaft nicht beweisen kann, dass es nicht um seine Nase geht, ja. Aber das geht relativ einfach indem man ihm aufzeigt, dass seine Nase nichts damit zu tun hat. Zeitgleich steht es ihm offen, sich politisch für Nasen-Unterdrückten zu engagieren, zu kandidieren ect. Solange man ihm da keine Steine in den Weg wirft, sehe ich da keine Probleme.

Warum so ein komisches Phantasie Beispiel?

Lebst du in einem Land in dem Menschen mit größeren Nasen wirklich unterdrückt werden und keine restliches Mittel hast dich dagegen zu wehren - dann ist Gewalt legitim.

Lebst du im heutigen Deutschland, dann ist deine Unterdrückung nicht real (es gibt keine Unterdrückung von großen Nasen) und der Staat gibt dir Mittel, zb psychologische Behandlung, um diese gefühlte Unterdrückung zu lösen - Gewalt ist nicht legitim.

Ach ja?
Wie denkst du ist das möglich?
Ich sehe keinen einfachen Weg zu zeigen, dass etwas dich NICHT benachteiligt.

  1. Weil ich extra ein Beispiel nehmen wollte, wo wur uns alle einig sein können, dass es vermutlich keine gute Idee wäre, wenn ich das als Legitimation für Gewalt nehmen würde.
    Hätte ich ein mehr realistisches Beispiel genommen müsste ich erstmal überprüfen, ob der jeweilige Leser mir überhaupt zustimmt, dass das von mir gewählte Beispiel überhaupt im realen Leben zu Benachteiligungen führt.
  2. Wenn die oben aufgeführte Methode gegen die ich argumentiere wirklich legitim wäre, dann sollte die Natur meines Beispieles keinen Unterschied machen.

Genau darum geht es.
Da die Beweislast nun bei DIR liegt mir zu beweisen, dass ich NICHT benachteiligt bin durch die grösse meiner Nase, musst du leider davon ausgehen, dass du mich tatsächlich nicht unterdrückst, bis du das Gegenteil beweisen kannst. Und ich sehe keinen Weg, wie du das beweisen könntest.

Genau deswegen habe ich das absurde Beispiel genommen: weil wir uns zwar alle einig sein können, dass ich nicht unterdrückt bin aufgrund meiner Nase… aber WENN ich das Gefühl hätte, dass ich es wäre, dann müsstest DU nun beweisen, dass ich es nicht bin.

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