Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Was ist mit der Vermutung, dass Frauen in der Regel der jüngere Partner in der Beziehung ist? Das Einkommen steigt oftmals mit dem Alter …

Nachtrag: In 73% der Fällen ist der Mann älter, in 17% ist es die Frau. Durchschnittsabstand liegt bei 4 Jahren, statistisches Bundesamt 2017.

Die Interpretation ist immer das Entscheidende. Genau deshalb muss man ja möglichst viele Aspekte in Betracht ziehen um zu einem stimmigen Bild zu kommen.
Deshalb wäre es eben nicht stimmig allein zu sagen, Frauen bleiben zu Hause, weil sie weniger Geld verdienen. Warum ist das überhaupt wichtig, wer mehr Geld verdient? Weil wir in eine System leben, in dem Geld einen hohen Stellenwert innehat. Warum verdienen Männer mehr? Weil sie profitablere Berufe ergreifen. Warum ergreifen sie profitablere Berufe? Usw usw.

Exakt und daran wird ja genau gearbeitet. Momentan herrscht aber in vielen Bereichen nur eine Scheinfreiheit. Klar, theoretisch steht es jedem Mädchen offen Ingenieurin zu werden. Faktisch gibt es da aber viele viele Hürden.

Du hättest als Junge auch die die Freiheit gehabt in nem Rock zur Schule zu gehen. Aber warum hast du es nie gemacht? Ist ein Rock ein gottgegebenes Kleidungsstück für Frauen?

Ich frage eher dich, was machst du jetzt aus dieser Erkenntnis?

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Die Sache ist tatsächlich relativ simpel.
Wenn ein Paar ein Kind erwartet, steht es vor der Entscheidung, wer auf Gehalt verzichtet und zu Hause bleibt oder in Teilzeit geht. Natürlich ist die Höhe des Gehalts dabei wahrscheinlich der oder mit der wichtigste Faktor, neben Zukunftssicherheit - gerade bei Familienplanung.

Und da häufig der ältere Partner der besserverdienende ist, bleibt der jüngere zu Hause.
Was in den meisten Fällen schlicht die Frau ist.
Dies schon mal ist ja statistisch belegt.

Dazu kommt noch eine Vermutung von mir - in unserer Gesellschaft ist es weiterhin so, dass eine Frau sich selten abwärts liiert. Eine Ärztin heiratet keinen Lagerarbeiter. Auch hier natürlich: Ausnahmen bestätigen die Regel.

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Vollkommen richtig. Aber interessant wird es doch, wenn man sich fragt warum es diesen IST-Zustand gibt.

Ich wage nicht vermuten zu wollen, warum Frauen das tun.
In meinem Job, wo auch Frauen in Teilzeit ganz ordentlich verdienen, ist nicht eine Kollegin im Umfeld die sowas sagen kann wie “mein Mann arbeitet bei Netto an der Kasse”.

Also doch nicht ganz so simpel?

Steile These: Solange Frauen sich nicht abwärts liieren, wird das nichts mit der Abschaffung eines evtl. Gendergaps.

Warum nur „männliche Triebe“?
Ich glaube, das ist auch etwas, was noch sehr in unserer Gesellschaft verankert ist. Diese Idee, dass primär die Männer diesen extremen Sexualtrieb haben, der halt eine ganze Industrie öffnen kann.
Ich glaube, wenn man die weibliche Sexualität etwas entstigmatisieren würde (was zum Glück immer mehr gemacht wird), UND das Stigma vom Sexworking entfernen würde, dann hättest du da bestimmt auch eine Industrie, welche nicht nur auf die Männer abzuzielen hat, und nur für die MÄNNLICHEN Sextriebe da ist.

(PS: Bin mir durchaus bewusst, dass es bereits Sexworking für beide Seiten gibt, aber ich denke wir alle denken bei dem Wort PRIMÄR an weibliche Arbeiterinnen für männliche Kunden)

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Naja mathematisch wird es schwer den Paygap zu überwinden, wenn Frauen nur hoch-liieren

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Das sollte die Sichtweise von Emma und Co sein, die sehen fast nur die triebbefriedigung von Männern.

Ich glaube auch das sich Mann und Frau da eigentlich nur wenig unterscheiden. Und die Stigmatisierung von Sexworking muss dringend abgeschafft werden, gerade aktuell.

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Oh, ok.
Sorry, dann habe ich das falsch verstanden. Dachte, dass sei einfach ein Ausrutscher von dir gewesen, weil es halt wirklich bei vielen Leute so gelernt ist, dass man Sexworking erstmal mit diesen Rollenverteilungen sieht.

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Dachte, ich poste dieses Video hier mal.
Denn es macht viele gute Punkte über Rassismus, Diskriminierung und dem Unterschied wie verschiedene demographische Gruppen etwas wahrnehmen können.
Es macht gegen Ende hin auch eine gute Differenzierung dafür, was den Unterschied zwischen „Rassismus“ oder „Vorurteil“ sind und warum der Systemische Aspekt mit bedacht werden muss.

Und bitte: Wenn die Hauptkritik an viele Punkte ist: „Aber das ist nicht Rassismus, das ist (Was-auch-immer)“, dann vielleicht einfach mal die Semantik beiseiten lassen und versuchen dem inhaltlichen Punkt zu folgen. Ich verstehe, dass die Label hier vielleicht nicht alle gleich nutzen, aber das Video erklärt relativ gut, was der SPRECHER mit den Begriffen meint, also kann man den Argumenten immer noch folgen, auch wenn man vielleicht nicht mit den Labeln einverstanden ist.

Und: Das Video sagt nicht, dass du ein schlechter Mensch bist, wenn du „Green Book“ gut findest. Es ist nur eine gute Erklärung, warum dieser Film und VOR ALLEM sein Oskargewinn problematisch sind :wink:

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Sry, dass ich gerade diese zwei Zitate (die @Lassic selber scheiße findet) schnell zitiere, das ist kein Affront gegen ihn oder sonst was.

Aber wisst ihr, wie lange ich gebraucht habe, für meine Forenpost: 3 1/2 Stunden!

Da hätte ich inzwischen auch meien BSC-Liste fertig machen können.

Ich glaube Wien ist da ein gutes Vorbild, weil die gerade im Sommer genau darauf achten, das Klima im kleinen zu erhalten, um trotz des weltweiten Klimas die Lebesqualität zu erhalten… Und ja, wenn ich das Klima im Kleinen nicht verbessere (weil eh wurscht) brauche ich mich nicht wundern, dass es im großen auch nicht klappt. Zumindest in Tirol sind mir einige Klimainitiativen bekannt, die trotz allem versuchen, Flora und Fauna irgendwie zu retten.

Fakt ist: Frauen (in absoluten Zahlen) verdienen weniger als Männer. Den Rest habe ich in meine anderen Post bereits beschrieben, den du (so wie es aussieht) nicht gelesen hast. Zumindest kannst du mir auf keine meiner Antworten, die ich in meinem Beitrag beschrieb, eine andere Antwort geben, außer: Ist halt so. Ich wüsste nicht, wo ich jedem deiner nochmaligen Beispiele keine Antwort gab. Falls ich Unrecht habe bitte gerne vermerken. Aber (NEIN WIR MÄNNER UND ÜBERHAUPT UND …) … es hinterlässt bei mir den Eindruck, du hast nichts von dem, was ich beschrieben habe, gelesen.
Und fühle ich mich nicht davon überzeugt, mich zu wiederholen (oder dir die Zitate meines Beitrages herauszusuchen - still sein und zuhören. ZUHÖREN).

Den Rest in etwa genauso, nur - antwortest du meinem Beitrag eigentlich, oder wiederholst du nur deine Propaganda zum Zigsten Male? :cluelesseddy:

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Ja, merkt man auch.
Und ist ein guter Beitrag und super, dass der jetzt hier im Forum steht. Leute, welche sich wirklich mit dem Thema des Gender Pay Gap auseinander setzen wollen kriegen damit einen sehr guten Überblick, was das Problem ist, wie es vermutlich entsteht, und was man bei den Zahlen beachten muss, und welche Argumente bezüglich darauf eben legitim sind und welche nicht (und primär auf einem Misverstädniss der Zahlen aufbaut).

Ist klar, dass nicht Jede/r den Post mit der nötigen Aufmerksamkeit lesen wird, erst recht nicht, wenn er/sie bereits davon ausgeht, dass sie man eh schon alles übers Thema weiss und seine/ihre Meinung schon im Voraus steht…
Und wird sicher auch nicht das letzte Mal sein, dass man in diesem Forum den Pay Gap erklären muss.
Aber immer Leute, welche ab und zu durch alte Foren gehen oder Diskussionen zurückverfolgen, und dann ist es gut, dass es für diese Leute differenzierte, überlegte Beiträge gibt, welche die Nuancen eines Themas beleuchten.

Man kann niemand dazu zwingen sich mit den Details auseinander zu setzen. Aber man kann die Informationen zumindest in den Raum stellen.

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Nur ist das hier nicht der Fall…

Addearheart geht danach vor allem auf den erklärten Anteil ein und beleuchtet, warum DA auch schon Probleme vorhanden sind, die man auf verschiedene Arten angehen kann.
Das bedeutet aber nicht, dass man den nicht-erklärten Anteil einfach links liegen lassen kann und so tun kann, als müsse man neben den Lösungsansätzen für den erklärten Anteil nicht auch noch diesen unerklärten Anteil angehen.

Ich hatte auch nicht die Absicht eine andere Erklärung abzugeben, sondern mich zu deiner Aussage zu äußern, dass man sich „nur um Prozentzahlen“ streitet. Wenn man wie du auch die Teilzeit als Faktor benennt, vollkommen egal, warum oder wo diese stattfindet aber ignoriert, dass sie in 80% der Fälle von denjenigen Frauen für gut befunden wird, kann ich halt nicht anders als zu denken, dass man damit etwas suggerieren will, was halt schlicht nicht der Fall ist.
Genauso mit dem Thema Beruf. Du erklärst zwar schön, dass es bei Frauen tendenziell Berufe sind mit schlechteren finanziellen Aussichten. Und trotzdem ist die Berufswahl ziemlich sicher freiwillig. Niemand zwingt sie in diesen Branchen zu arbeiten und wenn man da anfängt ist man sich ziemlich sicher der schlechten Bezahlung bewusst. Und dazu kommt dass diese Branchen in der Regel auch weniger körperlich belastend sind, als die eher von Männern ausgeführten Berufe. Nicht ohne Grund sind weit über 90% der tödlichen oder schweren Arbeitsunfälle mit männlichen Opfern.
Frauen arbeiten nicht in diesen Branchen in Teilzeit, weil buhu das böse System, sondern weil sie es in den aller meisten Fällen so wollen. In unbestreitbar frauenfeindlicheren Ländern wie Iran ist der Anteil von Frauen in STEM-Fächern höher als im Gleichberechtigungswunderland Schweden. Wenn Iranerinnen es hinkriegen, sich finanziell unabhängig zu machen, warum sollten es nicht auch Österreicherinnen? Und genau deswegen streite ich um diese Prozentzahlen, weil es eben nicht das aussagen, was oft suggeriert wird, was sie aussagen. Es ist keine Unterdrückung oder Diskriminierung von Frauen, sondern deren bewusste Entscheidung auf Grund oben angerissenen Vorzügen.

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Die Mehrzahl dieser Frauen sagt aber auch das sie sich sorgen um ihre Rente macht und die Statistik fragte nach der allgemeinen Zufriedenheit mit der mehrzeit für Familie und co.

Letzte Diskussion wieder vergessen? Und wer soll es denn dann machen? System Relevant heißt es aktuell und ja das sind diese Jobs. Man könnte sich also dafür einsetzen das diese Berufe besser bezahlt werden.

Und trotzdem ist die Berufswahl ziemlich sicher freiwillig. Niemand zwingt sie in diesen Branchen zu arbeiten und wenn man da anfängt ist man sich ziemlich sicher der hohen Gefahr bewusst. :kappa:

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Das meinte ich übrigens mit, dass du gar keine Diskussion willst. Im Gegensatz zu euch versuche ich daraus keine Gender Death Gap Diskussion zu machen. Natürlich ist das genauso freiwillig. Männer gehen im Durchschnitt höhere Gefahren ein und bekommen dafür mehr Geld. Frauen sind im Durchschnitt nicht bereit diese Gefahren einzugehen und nehmen lieber die schlechter bezahlten aber ungefährlicheren Jobs. Aber nur eine Seite beschwert sich darüber, wie unfair es sei.

e: :kappa::kappa::kappa::kappa::kappa::kappa::kappa::kappa::kappa:

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Frauen sind also schlauer und gewissenhafter als Männer und opfern sich fürs Allgemeinwesen, indem sie diese aus reinem Pflichtbewusstsein ergreifen und ausführen, während die egoistischen Männer nur ans Geld denken und Jobs wählen, auf die sie Bock haben.

Was soll ich denn zu diesen beiden Sätzen sagen?

Du gehst davon aus den die Berufswahl komplett freiwillig wäre, woher nimmst du diese Erkenntnis bzw. lässt du da einges unter denn Tisch fallen wie Sozialisation.

Und dann kommst du damit das Männer in gefährlicheren Jobs arbeiten. Was hat zu einem mit dem Gender Pay Gap zu tun? Und du hast doch vorher schon ausgeführt das die Berufswahl frei wäre. Also begeben sich Männer freiwillig in dieses Gefahr, was soll man nun daran über die Gender frage ändern, wenn hier doch alles frei ist.

Sehr verkürzt und emotional ausgedrückt aber ja. Eine Mischung aus Erwartungen,
erlernen Pflichtbewusst sein und Vorleben lässt Frauen eher diese Jobs wählen und Männer andere.
Und ja das ist ein Problem, ich kenne selbst Frauen die sagen ‚ich möchte aber helfen, mir ist egal was ich bekomme‘. Sehen aber nicht das sie damit Löhne drücke, sich Ausnutzen lassen und nicht alle in der Branche denn ‚Luxus‘ haben wenig verdienen zu können weil sie davon nicht leben müssen, sondern es nur ein zweit Gehalt ist.