und deine nachhilfe-schülerInnen, nachbarInnen und arbeitskollegInnen sprechen also “einfache (Assi)-Sprache” und sind “zu blöd um einfache Kontexte zu verstehen, noch dazu unhöflich und dreckig”, soso!
dass du bei täglichen einkäufen, u-bahnfahrten o.ä. den bildungsabschluss und/oder die soziale herkunft von wildfremden leuten bestimmen kannst, das wage ich mal zu bezweifeln.
wenn man keine empfehlung für realschule oder gymnasium bekommt, wenn man bspw. aus einem bestimmten stadtviertel kommt, wenn man z.B. keine wohnung in einem anderen stadtviertel aufgrund der sozialen herkunft oder wegen hartz4-bezug bekommt oder einen job nicht, obwohl man zwar qualifiziert wäre, aber wegen der sozialen herkunft eine einfachere sprache spricht, dann ist das diskriminierung. punkt.
da geht es nicht darum, ob es PoC vielleicht schlechter haben oder ob eine transsexuelle, schwarze, blinde person aus ärmlichen verhältnissen es möglicherweise noch schwerer hat.
es geht bei diskriminierung doch nicht darum, eine rangliste aufzustellen, wessen diskriminierung am schwerwiegendsten ist.
sind die forderungen von feministInnen weniger wert, wenn sie weiß sind?
das ist doch quatsch.
so eine diskussion möchte ich nicht führen müssen.
Schon mal versucht bzw. dich informiert wie das geht. Das ist alles nicht einfach, man muss dafür Zeit und oder Geld, aufwenden. Wenn dir ein Amt querschießt wird es unglaublich schwer. Erst recht wenn man nicht sofort versucht den Bildungsweg weiterzugehen. Klar gibt es die Möglichkeiten, aber ist die so gestrickt das man es realistisch schafft oder ist das ein weg denn nur die wenigsten schaffen, weil es so viele Hürden gibt.
Ich glaube, du verstehst mich hier völlig falsch.
Ich habe nie behauptet, dass das NICHT Diskriminierung sei! Natürlich ist es das.
Mein Punkt war NUR dass man im einen Fall dieser beiden Dinge die wir hier vergleichen dich aus dem Nachteil rausarbeiten kannst, und im anderen Fall nicht.
Dass das beides Diskriminierungen sind ist mir völlig klar. Und das keines von beidem eine gute Sache ist, das auch.
Und ja, ich vergleiche hier Äpfel und Birnen.
Genau das war mein Punkt. Dass diese beiden Dinge eben dann doch nicht “gleich” sind, bezüglich der Konsequenzen der Diskriminierung. Keines ist “besser” oder “schlechter” oder sonstwas. Ich stelle hier auch keine Rangliste auf. Ich bezog mich einzig und alleine auf den Abschnitt, den ich oben zitiert habe. Habe NUR darauf geantwortet. Beides Diskriminierung, beides schlecht… nur trotzdem unterschiedlich, und in einem Fall mit der theoretischen Möglichkeit SCHLUSSENDLICH die Hürde hinter dir zu lassen.
Ich habe nichts anderes behauptet. Es war nur nicht der Punkt. Punkt war, dass es überhaupt geht! Das macht den qualitativen Unterschied zwischen Hautfarbe und sozialer Herkunft aus. Letzteres kannst du überwinden, erstes nicht. Von Chancengleichheit war nie die Rede.
Nein, dass ist die zwingende Folge, wenn du den Hauptschulabschluss als Merkmal einer Diskriminierung definierst. So wie du Schwule nicht ablehnen darfst, darfst du es dann eben auch nicht mit Hauptschülern.
Ja, das war ein Problem auf Arbeit, weil sie einfache Aufgaben nicht erledigen konnten.
Und ja, ich maße mir an, Menschen auf der Straße in ein bestimmtes Rollenbild zu stecken., wenn sie die Handels(!)-Merkmale dafür erfüllen. Meinetwegen waren sie auch Realschule, dass macht leider kaum noch einen Unterschied. Ich rede hier von Jugendlichen bis maximal 25 danach, verliert sich das deutlich. WAS GENAU DER PUNKT IST. Man legt diese Rollenbilder ab oder neue an, ergänzt sie, was auch immer. Mach das mal als Schwarzer. Oder als Frau.
Es muss möglich sein, Leute auf Grund ihrer Handlungen/Leistungen unterschiedliche zu bewerten/behandeln; ohne dass es als zu ahnende Diskriminierung durchgeht. Oder kurz gefasst: Menschen auf Grund ihrer Handlung/Persönlichkeit zu bewerten ist legitim, dass arme (“sozial schwache”) Leute es schwerer haben, ist aber ein komplett anderes Blatt, das hat nicht zwingend was mit Diskriminierung zu tun.
Ansonsten wiederhole ich die Bitte, mir endlich Maßnahmen vorzuschlagen oder genaue Definitionen, was das exakte Diskriminierungsmerkmal ist, ähnlich es Artikels im GG weiter oben hier.
du hast recherche-material erhalten. maßnahmen wurden bereits vorgeschlagen, wie bspw. gesamtschulen. nur darauf gehst du nicht ein.
dir wurde mehrfach beispielhaft dargelegt, wie menschen aufgrund ihrer sozialen herkunft, position oder bildung strukturelle diskriminierung erfahren müssen. du räumst sogar selbst ein, dass es besagte strukturelle hürden gibt, behauptest aber, das sei keine diskriminierung.
darüber hinaus wiederholst du sogar deine position, dass menschen aufgrund ihrer sozialen herkunft, position oder bildung dumm, unhöflich und dreckig sind.
und jetzt erhebst du dich sogar über alle nicht-gymnasiasten.
das ist unterste schublade und hat nichts mit urteil aufgrund von handlung zu tun.
allerdings ist deine handlung hier mMn sehr eindeutig zu bewerten.
Ich bin hier eh raus, könnt ihr euch alles sparen. Sorry, an die netten vernünftigen Menschen hier, ihr wart toll, aber das hält man hier mit ein paar Leuten einfach nicht aus, und blockieren kann man nicht.
Ich denke immer noch, dass du mich missverstehst. Das Menschen aus sozial schwachem Umfeld benachteiligt sind sehe ich selbst und sage das auch. Auch dass man dagegen vorgehen muss. Ich sehe es nur nicht gleichberechtigt mit Diskriminierungsmerkmalen wie “Rasse und Herkunft”. Hier geht es darum die Armut zu bekämpfen, also die Ursache. Gesamtschulen sind eine hervorragende Idee, die ich hier jedoch bisher nicht gelesen habe (und ich meinte explizit von euch, nicht in Links, da ich da eure Meinung nicht Einschätzung, ob es eure ist oder die des Links). Wenn ich sie überlesen habe entschuldige ich mich dafür.
Auch sage ich nicht, das Hauptschüler dumm sind, oder dreckig. Dreckig meinte übrigens als Benehmen, nicht Aussehen. Das ist eigentlich niemand. Ich habe selbst gesagt, dass das auf die Mehrheit der Leute nicht zutrifft. Aber es gibt sie nunmal, auch so wie es den klassischen Gamer-Nerd gibt, er aber auch nur einen Minimalanteil hat, oder der arrogante Anwalt/Manager. Das sind alles Klischée-Bilder die man bedienen kann, aber nicht muss. Du kannst auch, ohne finanziell aufzusteigen, dieses Rollenbild verlassen. Ändert nur nichts, dass sie existieren.
Ich erlaube mir mal Anons Beispiel aufzugreifen: Er wurde nicht gefördert, weil kein Geld da war. Ich sehe da ehrlich gesagt die Diskriminierung nicht. Wenn sie ihm verwehrt worden wäre, weil er PoC oder weiblich war, dass ist Diskriminierung. Er hat einfach den Nachteil, dass er/die Schule arm war. Den Nachteil muss man bekämpfen, ungesehen. Aber es war keine Diskriminierung auf der gleichen Stufe. Kann man gut daran sehen, dass die Methoden zur Bekämpfung fundamental anders sind. Bei ihm reichte Geld, bei PoC ist das eher selten das Problem.
Ich weiß, ihr werdet mir nicht glauben, aber wir sind hier eigentlich auf der gleichen Seite. Ich habe außerdem den Eindruck, dass wir über verschiedene leicht Sachen diskutieren.
Weil das nie Thema war und auch hier, es muss die geben, man muss auf eine gehen können. Und das man das schafft entscheidet man als Kind nicht selbst.
Darum ging es doch aber, jemand benennt Klischees und hat ein Problem damit. Statt ihn aber zuzuhören, zu fragen in wie weit er recht haben könnte, kann was tun/muss man was tun. Entstand eine fragwürdige Grundsatzdiskussion, die die Person die erst alles zum Anstoß sogar zum gehen veranlasste.
Super gemacht, ob man eher was gegen solche ‚Gags‘ sagen sollte ist nicht geklärt, aber ein Betroffener hat sich weiter zurückgezogen.
Die Grundsatzdiskussion lief mit Threepwood. Ob die Diskriminierungsmerkmale in diesem Fall gleich mit denen im GG zu werten sind. Ich habe nie einen Gag über die Klischées gemacht sondern immer im Kontext geantwortet und auch immer dazugesagt, dass das nur Klischées sind, die nicht der Wahrheit entsprechen. Wenn jetzt jemand derart selektiv liest wie die beiden Ausgestiegenden, kann ich nichts dafür. Ich bin, zugegebener Maßen nach meinem Empfinden, nicht ansatzweise in ein Bereich vorgestoßen der ein Aussteigen aus der Diskussion rechtfertigt. Ich stimme euch in 90% der Fälle zu.
Natürlich waren Gesamtschulen Thema. Ich habe euch 3 Mal gebeten mir Beispiele zu nennen, was euch vorschwebt. Denn ich hatte, ausgehend von Threepwoods GG-Beitrag im Kopf, dass ihr “soziale Benachteiligung” im GG aufnehmen wollt, was halt gewisse Probleme mit sich führt. Dass man als Arbeiterkind weniger Empfehlungen bekommt als Akademikerkind (Bei gleicher Leistung) sehe ich auch als völlige Unverschämtheit, und genau das ist es, was man angehen muss. Andere Beispiele hier fallen meines Erachtens aber nicht darunter.
Das ist leider ein großes problem hier im Forum (aber auch grundsätzlich im Internet), dass zu viele keine Ahnung haben, wie man mit Quellen richtig arbeitet.
Das selektive Lesen, das du irgendwo anders erwähnt hast, trifft meiner Erfahrung nach auch hundertprozentig zu.
was du schreibst, zielt meines erachtens entweder darauf ab, klassismus nicht als diskriminierungsform anzuerkennen oder klassismus im vergleich zu anderen diskriminierungsformen als gering wertiger darzustellen oder einfach menschen aufgrund ihrer sozialen herkunft, position oder bildung einfach gleich selbst herabzuwürdigen und zu beleidigen, was ironischerweise den klassismus im grunde nur demonstriert.
ich habe keinerlei interesse, über die oben genannten punkte zu diskutieren, die gründe dafür habe ich bereits genannt.
Andrew Onuegbu, Schwarzer mit nigerianischer Herkunft, betreibt in Kiel das Restaurant “Zum Mohrenkopf” - und er denkt nicht daran, den Namen zu ändern. Im Gegenteil: “Ich bin stolz, ein Mohr zu sein.”
Im Kolonialismus habe Sprache die Funktion erfüllt, koloniale Erfindungen zu manifestieren, legitimieren und transportieren (Arndt 2004: 92, 97f.). Das Festhalten an kolonialistisch geprägten Begriffen tradiert diese Vorstellungen in die Gegenwart. Wirkmächtiges Beispiel einer solchen kolonialen Erfindung ist die Hierarchisierung von Menschengruppen anhand der Konstruktion menschlicher „Rassen“, welche in Form von Rassismus in die Gegenwart hineinwirkt. Die „imaginäre Kategorie der Rasse“ propagiert „einen ‚natürlichen‘ Ursprung der Unterscheidung zwischen physischen und kognitiven Fähigkeiten von Menschengruppen“ (GESCO 2010). Innerhalb der dekolonialen Denkschule wird diese als zentrales Organisationsprinzip der vielfältigen hierarchischen Ungleichheiten der Welt behandelt (vgl. Grosfoguel 2011: 11).
Im Zuge des transatlantischen Handels mit versklavten Menschen wurde das N-Wort4 in den deutschen Sprachgebrauch aufgenommen. Dieses diente spätestens mit dem Aufkommen des verwissenschaftlichten Rassismus im 18. Jahrhundert in Verbindung mit dem M-Wort dazu, eine rassifizierte Nord-Süd-Teilung Afrikas an Hand einer „imaginäre[n] Hell-Dunkel-Trennlinie“ (Arndt/Hamann 2015: 650) entlang der Sahara vorzunehmen: Die Bewohner*innen des afrikanischen Kontinents nördlich der Sahara wurden mit dem M-, jene südlich derselben mit dem N-Wort betitelt (Arndt/Hamann 2015: 650; vgl. auch Arndt 2015: 654). Die Historikerin Fatima El-Tayeb verweist hinsichtlich der Abspaltung eines „uneigentlichen“ nördlichen Afrikas entlang der Sahara vom restlichen Kontinent auf den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (El Tayeb 2001: 39; vgl. Hegel 1970: 120).5 Frantz Fanon als einer der bedeutendsten Wegbereiter dekolonialen Denkens spricht von einer anhaltenden dichotomen Unterscheidung Afrikas in eine „weiße Region und eine schwarze Region“. Letztere, gemeinhin als „Subsahara Afrika“ beschriebene, werde als „vermeintlich wilde, unzivilisierte und leblose Region“ dem „weißen Afrika“ gegenübergestellt – letzteres verstanden als am Mittelmeer gelegener Fortsatz Europas graeco-romanischer Zivilisation (Fanon 2004: 108). Angesichts dieses Hintergrundes der Differenzierung zwischen N- und M-Wort scheinen Argumente verfehlt, die dem M-Wort insbesondere in Abgrenzung zum N-Wort eine „durchweg positive Bedeutung“ (Schmidt-Wulffen 2010: 112) zuschreiben. Auch in einer verhältnismäßigen Höherstellung von mit dem M-Wort bezeichneten Menschen steht dieses in einer rassistischen Tradition der Abwertung Schwarzer Menschen. Arndt zufolge hielt sich diese Unterscheidung zwischen N- und M-Wort im deutschen Sprachgebrauch nicht, da heute beide Worte Schwarze Menschen bezeichneten, wobei das M-Wort als zunehmend veraltet gilt (Arndt 2015: 654).
Wie die Etymologie des M-Wortes zeigt, ist das Wort als Fremdbezeichnung aus einer weißen 6 historisch dominanten Position heraus geprägt. Es diente dabei stets der Beschreibung von und Abgrenzung zu Gruppen von Menschen, die aus dieser Position heraus als nicht-zugehörig, anders, fremd wahrgenommen wurden – seien es die muslimischen Eroberer der iberischen Halbinsel, Bewohnerinnen der nicht-westlichen Welt oder Schwarze Menschen in Deutschland. Schwarze Selbstorganisationen, Aktivistinnen wie auch viele Wissenschaftler_innen sind sich einig in der Tatsache, dass das M-Wort heutzutage hauptsächlich negative Assoziationen weckt (vgl. Arndt 2015; Aikins/Kopp 2016; Kamara 2015; Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e. V. 2019). Dies wird auch in einer Befragung deutlich, die Studierende der Europäischen Ethnologie an der FU Berlin 2006 mit deutschsprachigen Passant_innen der M-Straße in Berlin durchführten (vgl. Aikins/Kopp 2016: 38).
Ein Studie hat herausgefunden, dass nicht übergewichtige Frauen bei Jobbewerbungen gegenüber übergewichtigen Frauen bevorzugt werden. Was die Studie allerdings auch herausgefunden hat, im Abstract aber nicht erwähnt wird ist, dass nicht übergewichtige Frauen im gleichem Maße gegenüber nicht übergewichtigen Männer und übergewichtigen Männern bevorzugt werden. Also eine weitere Studie, die das Narrativ vom Patriarchat widerlegt.