Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Nein

Das kann sie, muss sie aber nicht.

Gab es nicht noch ne Regel das ab eine gewissen Anzahl an Antworten irgendwann das Thema Hitler und Nazis vorkommen? :d

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Das finde ich schade, dann halte ich Satire die einen nicht zum schmunzeln bringt für böse Satire. :frowning:

Sie soll dich zum Nachdenken bringen

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Aber sexistische kackscheiße ist doch Lackscheibe? Ehh kackscheibe?

Vielleicht ist es auch Zynismus? Nur er hat Zynismus mit Satire verwechselt?

Mmh… das ist kein Kriterium von Satire. Satire ist dazu da um „nach oben zu treten“. Das kann auch derb und böse sein und einem kann das Lachen im Hals stecken bleiben. Das Ausschlaggebende, ob etwas Satire ist, ist das Ziel bzw. auf wessen Kosten der Scherz geht.

Sich über Minderheiten lustig zu machen und ohne doppelten Boden (Böhmermanns’ Schmähgedicht) zu beleidigen und/oder Rassismen, Sexismen oder Homo- bzw. Transphobie zu verbreiten ist keine Satire, weil man „nach unten Tritt“. Es findet keine Subversion statt, wofür die Satire einst erfunden wurde.

Die Grenzen sind oft fließend und nicht immer erkennbar. Manche spielen bewusst damit. Deswegen sollte man richtig zuhören und die Provokation verstehen wollen, bevor man die Mistgabeln zückt.

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Und ich finde, wenn Leute versuchen zu argumentieren dass „für Satire alles geht“, dann macht es am meisten Sinn ein Beispiel zu nehmen, wo vermutlich alle einig sind, dass es eine schlechte Idee wäre, wenn man diese „Regel“ oder dieses „Prinzip“ konsequent anwenden würde.
Ich hätte weniger extreme Beispiele nehmen können… und dann wäre die Diskussion losgegangen, ob es in dem Fall angemessen wäre oder nicht. Aber ich wollte ein Beispiel nehmen, wo die Zustimmung („Yep, wäre immer noch Satire“) sofort klar macht, dass es eben nicht geht.

Ging es. Ich wollte ein Beispiel nehmen, wo man sich einig sein konnte. Und ich bin der Meinung, dass die Nazis da ein gutes Beispiel sind.

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Das ist ja der Witz am Nazivergleich und warum er so beliebt ist. Damit bekommt man billig und ohne große Arbeit Zustimmung.

Dieses „Satire darf alles“ wird sowieso fehlinterpretiert. Auch von Dir. Ich kann natürlich genauso nicht auf die Straße gehen und Dich Arschloch nennen und dann sagen: Ist Satire (siehst Du, geht auch ohne den Reichspropagandaminister).
Ja, Satire sollte alles dürfen, ABER nicht alles ist Satire. Und natürlich kann nicht jeder das einfach für sich reklamieren, wenn er Stuss erzählt.

Die entscheidende Frage ist, was Satire ist und was nicht.

Ja.
Genau. Und wenn ich beweisen will, dass ein Prinzip nicht funktioniert oder eine schlechte Idee ist, dann zeige ich es gleich in einem Bereich, wo alle gleicher Meinung sind.

Das ist aber so ziemlich genau DAS was wir in diesem Audio-Ausschnitt hören. Ungeniertes, wüstes, beleidigendes Gerede, und dann einfach die Verteidigung „Ist Satire“.

GENAU!
Danke!
Genau mein Punkt! Du kannst nicht unter alles einfach „Ist Satire“ setzen und dann wird es ok! GENAU das ist mein Punkt. Und genau das ist es, was ich mit dem Goebbels-Vergleich zeige. Du kannst eben NICHT einfach alles „Satire“ nennen, und gut ist’s. Und ich nahm den Goebbels-Vergleich, weil da JEDER, egal wie „Satire-darf-alles“ er oder sie drauf ist realisieren sollte, dass du deswegen nicht einfach unter alles „Satire“ setzen kannst, und damit kannst du es dann verteidigen.

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Aber fällst du da nicht, so wie du ja selbst eigentlich bemerkst, der klassischen Rechten Angstmache und Argumentation zum Opfer. Das sind ja wirklich düstere und dystopische Aussichten, wenn dem wirklich so wäre.

Ich allerdings kann mich an keine Zeit erinnern, in der polarisierende und kontroverse Künstler keinen Morddrohungen, Belagerungen und Anfeindungen ausgesetzt waren. Die Themen haben sich da vermutlich durch den Zeitgeist verändert, aber ob wirklich ein Zuwachs stattgefunden hat, kann ich nicht sehen. Vielleicht auf Twitter, aber die Bubble nutze ich nicht.

Ich meine, grade Somuncu selbst ist doch das beste Beispiel. Der musste mit Personenschutz und Schutzweste zu Lesungen. Ist der Twittermob da vergleichbar schlimmer, als die rechten Anfeindungen vor Jahren? Heute kriegt er von den gleichen Leuten bestimmt Zustimmung, wenn sie seine Satire auch nicht verstehen.

Die Themen haben sich geändert, da man heute vermehrt aufmerksamer ist, grade was rassistischen Drecksscheiß und sexistischen Kackscheiß angeht, gibt es wenig Toleranz. Bestimmt zum Teil auch durch eine beschämte Überreaktion ob der vergangenen Versäumnisse, die durch die Aufmerksamkeit zusätzlich sichtbar werden. Und dann wird auch mal etwas was nur nach Blackfacing aussieht von der Plattform genommen.
Aber war die Empörung früher weniger schlimm oder waren da die Themen andere, weswegen der Mob loszog und Fernsehanstalten oder Zeitungen etc angefeindet oder Petitionen verfasst wurden?

Ich frage mich eher, wie schnell diese rechte Rhetorik und dieses Narrativ in den öffentlichen Diskurs Einzug erhalten konnte. Vor kurzem haben wir noch „Wird man wohl doch noch sagen dürfen“ nachgeäfft und jetzt wird reflexartig „Cancel Culture“ oder „PC Madness“ geschrien und bis zum Untergang der Meinungsfreiheit hochgejazzt.
Wir sagen uns doch schon seit 20-30 Jahren im persönlichen „Das sagt man heute aber nicht mehr“ und nun ist der Zeitgeist eben so, dass wenn du es öffentlich dann doch sagst, du ein auf die Klappe kriegst. Und nu? Was hat das mit dem Untergang des Meinungsfeiheitslands zu tun? Wenn die Chefin eben meint, bei uns sagt man das aber wirklich nicht mehr, dann kannst dir halt nur eine andere Plattform suchen, wenn du es doch so unbedingt sagen möchtest.

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Ich kann nur wiederholen:
Im Lanz Video ist alles, was man wissen muss über Somuncu. Da findet ihr auch die Erklärung zu seinen sexistischen Aussagen.

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Ich hab schon den Bäcker gewechselt, weil er mich unfreundlich bedient hat und habe das auch weitererzählt. Ich habe aber nicht gefordert, dass er deswegen seine Bäckerlizenz verliert. Das käme für mich erst in Betracht, wenn er sich strafbar verhielte, ansonsten kann er auch mit Qanon-Aluhut seine Brötchen verkaufen. Nur nicht an mich.

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Extrem störend, wofür der Gute da vom Publikum alles Applaus kriegt…
Mal ehrlich, sehen die wirklich alle mit seiner „Logik“ kein Problem?

Du bist also Teil dieser brutalen Cancel-Culture.

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Hier auch nochmal eine Antwort von Somuncu.

Auszug aus dem Audiobeitrag:

„Also alles was ich anbiete wird beleidigt, mit der Absicht, durch die flächendeckende Beleidigung eine Gerechtigkeit auch herzustellen und um zu zeigen: „Guck, so funktioniert Intoleranz.“ Und sie ruft vor allem eine Sache hervor bei denen die Toleranz fordern, dass sie selbst oft sehr intolerant reagieren, wenn sie betroffen sind, aber selten die anderen in Schutz nehmen.“

Du verstehst den Begriff Cancel-Culture scheinbar anders als ich.

Davon gehe ich aus. Ich halte ihn für einen Begriff, von dem man kleinen Kindern erzählt, wenn sie nicht artig waren!

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Wogegen sind diese Leute denn intolerant? Gegenüber Intoleranz gibt es keine Toleranz.
Und zweitens: Was sagt er denn gegen alle weißen, hetero und cis-Männer, die sich für Frauen und PoC einsetzen und den Sexismus und Rassismus kritisieren?

Edit: Für mich eine fadenscheinige und nichtssagende Ausrede.

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Ich muss doch sehr schmunzeln, da diese Meinung doch das genaue Gegenteil von den „Berufsempörern“ ist, die immer hochbeschworen werden. Was denn nun? Steht jeder nur für sich selbst ein und beschützt nur die eigene Bevölkerungsgruppe oder sind alle dauerempörte snowflakes, die sich stellvertretend aufregen und dabei Grenzen überschreiten? :woman_shrugging: Man kann es aber auch nie recht machen…

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Empfind ich auch widersprüchlich zum Markus Lanz Auftritt. Es ist quasi eingetreten, dass keiner mehr lachen kann über seine Aussagen, aber jetzt fordert er mehr Konsequenz der Empörung? Ich dachte „Empörungskultur“ ist ein Problem…

Eigentlich macht die Aufforderung zur Intersektionalität und Sensibilisieren für Inhalte genau das…

@anon83462476 Deinen Beitrag fand ich sehr, sehr treffend! In gewisser Weise sind genau solche Phrasen offenbarend über die Haltung von Personen, die sich im Grunde eine Zeit zurückwünschen, in der man noch geschwiegen hat bei sexistischen und rassistischen Sprüchen. Das sehe ich ebenfalls als wesentlichen Unterschied zu früher. Früher hat man geschwiegen, heute werden User sichtbarer.

Und als würde man morgens aufwachen und die Medien durchforsten und sich denken, wenn ich mich heute nicht über Diskriminierung beschwere ist das ja ein verlorener Tag…
Dabei muss man sich eher motivieren, mit anderen zusammen, damit dieser antiquierte Scheiß auch endlich mal beim letzten Horst irgendwann ankommt und solange bleibt keiner still.

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