Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Mich nervt es nur noch, was plötzlich alles ganz böse und verboten gehört. Obwohl ich selbst Opfer von Rassismus wurde und Freunde noch schlimmer in der Kindheit und Jugend. Besonders aber meine türkische Freundin damals. Das war alles in den 90ern außerhalb Internet. Mit echten rassistischen Beleidigungen, Drohungen gegen die Familien, einer blutigen Nase meinerseits, weil ich eine türkische Freundin hatte und einem gemalten Hakenkreuz. Bis Polizei.

Sie lacht heutzutage ziemlich über die Gesellschaft und die Menschen, die sich wegen irgendwelcher Videos im Netz, Bilder oder dämlicher Beiträge angegriffen fühlen oder vor dem PC sitzen und dann weinen. Sie kann es leider wie ich nicht Ernst nehmen. Weil wir so nicht aufgewachsen sind. Wir uns denken. Macht doch einfach den PC aus und geht mit anderen Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen draußen, die euch alle was wirklich bedeuten, was unternehmen. Wofür braucht ihr Follower, Likes oder sonst was aus Instagram, Twitter und co von Leuten, die euch eh nicht wirklich mögen!? Warum interessiert es euch, was Person X über euer Land, euer Land, eure Kultur für einen rassistischen Bullshit schreibt/postet oder euch persönlich angreift!?

Im Internet kann jeder große Klappe haben. Selbst die Feigsten. Viele von denen, würden außerhalb nicht mal den Mund aufbekommen. Wenn man Kindern und Jugendlichen mal vermitteln könnte wie wenig Lebenswichtig diese sozialen Netzwerke alle sind, wären wir mal einen Schritt weiter. Aber so was wird in der Schule natürlich vernünftig ( Zumindest nicht in allen ) gelehrt.

Außerhalb Internet bekomme ich Rassismus ziemlich wenig mit. Klar gibt immer hier und da ein paar Trottel, die blöde Kommentare machen aber im Vergleich zu den 90ern und was wir alles erlebt haben, finde ich es ( Vielleicht falsch ) vergleichsweise harmlos.

Ich finde auch das Verhalten mancher Kinder/Jugendlicher öfters falsch gegenüber solcher Rassisten Idioten. Von den Videos die ich jetzt so gesehen habe, wo so was passiert ist, hab ich mir nur gedacht. Geh doch einfach nicht auf solche Idioten ein. Es bringt nichts mit hirnlosen Menschen zu diskutieren.

Wenn dir so ein Depp vorwirft, dass du vielleicht Bombe dabei hast, weil du aussiehst wie ein Terrorist. Ich würde da gar nichts drauf antworten und so einen Menschen ignorieren. Genau so würde ich die Menschen ignorieren, die mir „Kanacke“ oder sonst was hinterher rufen. Sind halt alles Idioten. Wayne.

Wenn man solche Menschen allerdings filmt, es Online stellt ( Und den Fehler machen die Jugendlichen heute ) und solche Streitereien, gibt man diesem Pack doch genau die Aufmerksamkeit, die es haben will. Was anderes wollen die doch nicht.

Ich persönlich würde eher dann erst eingreifen, wenn solche Menschen wirklich handgreiflich werden. Vorher würde ich mich wie gesagt raus halten. Bring doch nichts.

Bin sowieso der Meinung, dass diese ganze Länder Bezeichnung Schwachsinn war/ist und immer sein wird. Das ist ein Planet und wir sind alles Menschen, die dort nur zu Gast sind. Gäbe es das mit den ganzen Ländern nicht, würde ich mich wohler fühlen aber ich bin nur einer der Wenigen, der so denkt.

Und wenn Menschen meinen asozial sein zu müssen und Scheiße zu bauen, sind das eben die Menschen. So ein Müll den man machen soll, steht nicht in der Bibel, nicht im Koran, ist nicht vom Buddhismus gewollt und findet sich in keiner einzigen Religion oder Kultur als Aufruf wieder.

Es hilft meiner Meinung nach nichts Begriffe zu verbieten oder sonst was, sondern es hilft nur, Idioten keine Aufmerksamkeit und Bühne zu geben und im absoluten Notfall ( Handgreiflichkeiten - LEICHTE! ) mal einzugreifen. Ansonsten natürlich besser die Polizei zu rufen.

Es ist niemanden geholfen, solche Videos ins Netz zu stellen, wo Rassismus passiert. Ich weiß, die Jugendlichen wollen damit darauf Aufmerksam machen, was bewirken, aber Sie tun genau das Falsche.

So ein rechts radikal gepolter Mensch holt sich da höchstens noch einen drauf runter, wenn er sich anschaut wie seine „Kameraden“ und Idole da andere fertig machen. Weil der Großteil es eben nicht besser weiß und sowieso nur gesteuert wird.

Jetzt ist der Text länger geworden, als ich wollte…

Für weiteres halte ich mich hier jetzt raus. Manche Ansichten teile ich. Andere so gar nicht.

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Wir hatten das doch schon mal hier, dass es nicht eine Eins zu Eins Übersetzung ist. Ich kann das Missverständnis durchaus nachvollziehen und sogar Synchronstudios übersetzen es bei Serien wie „Suits“ oder „Dear White People“ falsch.

People of Color ist nicht das gleiche wie das deutsche „Farbige“.

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Wie weiter oben schon mal gesagt, ich hab dieses Thema durch. ^^

Ich musste eine Ausbildung wegen meiner damaligen, türkischen Freundin abbrechen. Hatten in der Ausbildung einige Türken denen es nicht gepasst hat dass ich eine Türkin als Freundin hatte (sie hat mich einmal abgeholt). Der Ausbildungsleitung wurde dass dann irgendwann zu heiß und ich wurde gebeten die Ausbildung freiwillig abzubrechen ehe sie mich rauswerfen. :ugly:

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Wieso wurden die Türken nicht rausgeworfen?

Kann gar nicht. Es gibt in Zentraleuropa keinen Rassismus gegen weiße Männer.

Falls du ein weißer Mann bist.

Ich glaube die Begründung war (ist aber über 10 Jahre her) dass sie dann mehr als nur eine Person rauswerfen müssten und da das ganze vom Arbeitsmarkt Amt finanziert war hätten sie dann vermutlich mehr Geld verloren. :sweat_smile:

Ich bin eine Kraehe in einem Menschenkostüm (welches biologisch weiß und männlich ist :ugly:).

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Na jetzt übertreibst du aber :ugly: was für eine Krähe? Schwarz? Oder farbig? Ich meine bunt. Bzw. Krähe der Farbe.

Ich weiss, die Diskussion ist schon lange weitergegangen aber DIESEN Abschnitte musste ich doch hervorheben…

Dieser Abschnitt zeigt eigentlich genau, warum man mit dem „Streichen“ solcher Begriffe konsequent sein sollte, und nicht einfach sagen sollte: „Ich habe das immer schon so genannt, ich werde es jetzt nicht ändern!“
Denn du gibst das an die nächste Generation weiter… und die argumentieren dann auch wieder: „Och, hat meine Oma schon so gesagt, darum sagte ich es halt auch. Und ich werde das jetzt sicher nicht ändern!“

Dieses frustrierende Festhalten an Begriffen, welche doch eigentlich wirklich sehr einfach zu sehen sind, dass sie unangebracht ist, halte ich für so unverständlich. Und wenn jede Generation sagt, dass das halt schon immer so gesagt wurde, und dass man da jetzt sicher nicht in seinen späten dreisigern/frühen Vierzigern noch umdenken will… dann kreiert man einen Kreislauf wo keine Generation gewillt ist, seinen Sprachgebrauch zu überdenken.

Ich fand diesen Abschnitt in dem Kommentar nur interessant, weil er eigentlich genau einen Aspekt beweist, der am weitergeführten Gebrauch von Begriffen wie „Negerkuss“ oder „Zigeunerschnitzel“ kritisiert wird: Das wir nicht nur an uns selber denken könne, sondern dass wir auch bedenken müssen, was für ein Signal wir an die kommenden Generationen senden.

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Klar, wenn es nur die Arschlöcher wären die Leute beleidigen, dann hätten wir viel weniger Probleme.

Aber das ist es eben nicht, nur Hochzeit der BlackLivesMatters gab es hier ein Video mit Aurel, Ilyass und Lars und da wurde sehr schnell deutlich das es um mehr geht als ein paar Leute die andere Beledigen. Wenn man keine Wohnung bekommt weil man ‚anderes‘ Aussieht, dann ist das kein Problem was man so leicht ignorieren oder wenn man bei der Bewerbung benachteiligt wird, man kann sowas eben nur schwer nachweisen.

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Nur das eben andere Baustellen des gleichen Problems. Zumindest ich sehe eine andere Qualitätsstufe ob ich Zigeunersauce sagen darf oder ob Menschen der Job/Wohnung verwehrt wird.

Wenn man es aber nicht mal schafft eine Soße umzubenennen, weil es eine Gruppe verunglimpft, wie soll dann der Rest klappen?

Die Soße umzubenennen, es ist ein kleine, simple Maßnahmen, die aber eben zu den kleine Schritten gehört die gemacht werden müssen.
Darüber zu Diskutieren was nun zuerst gemacht werden sollte, lässt das Gefühl aufkommen das keine Interesse da ist noch mehr zu tun.

Keiner sagt das das Umbenennen von Dingen der super Wurf ist, aber wenigstens wird überhaupt darüber gesprochen. Nun muss man daran Arbeiten das auch mehr getan wird.

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Weil es wesentlich teilweise schwieriger ist Kleinigkeiten durch zu bringen als große Änderungen. Ich meine wir haben doch lange vor dieser Sprachdiskussion die Gleichheit gesetzlich verankert. Was die wohl weit größere Leistung sein sollte.

Natürlich, aber warum muss man dann so ein Theater draus machen? „Zigeuner“ ist ein Wort das man so nicht mehr nutzen sollte. Deswegen auch „Zigeunersosse“ oder „Zigeunerschnitzel“ und so auch nicht mehr.

Wenn das Argument nur wäre: „Ok, das reicht aber bei weitem nicht als Lösung!“, dann wären wir alle gleicher Meinung.

Aber das Argument scheint zu sein: „Ok, das reicht aber bei weitem nicht als Lösung… und darum werde ich diesen Begriff in meinem Alltag auch weiterhin gebrauchen!“ DANN wird es schon etwas ganz anderes.

Und die Diskussionen welche um diese Dinge entstehen sind in der Regel nicht, was man sonst noch tun muss, um den Rassismus in unsere Gesellschaft anzugehen… sondern was man machen sollte, AN STELLE der Änderung unseres Sprachgebrauches. Und da sehe ich das Argument nicht.

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Mich erinnert die ganze Diskussion wieder an die „Gender-Debatte“, wo sich immer alle aufregen, wie schwierig und unleserlich das sei. Und dass wir das (in der Arbeit) nicht machen sollten etc.

Mach es nun seit Jahren trotzdem - hat noch nie wen aufgeregt oder sonstwas. Im Gegenteil, denen die das beachten und auffällt, sind glücklich. Und seit ich weiß, dass Schwarze Schwarze sind achte ich auch darauf. Würde die ganze Debatte von den Beharrern unnötig aufgeblasen werden, wären wir es lang los.

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Den letzten Abschnitt, den du beschrieben hast, ist für mich immer das Frustrierendste in den ganzen Diskussionen… Und es spricht mir aus der Seele. Ich frag mich ehrlich (wie schon mal hier ^^) wie man damit geschickter mal umgehen könnte. Was bringt denn Leute dazu mal einen Schritt weiter zu denken?

Es ist wirklich immer. wieder. das Gleiche. Irgendjemand will ein vermeintlichen Grundsatz besprechen, anstatt wirklich Konzepte, Ideen oder Ansätze zu formulieren, die mal konstruktiv oder innovativ sind. Oder einen irgendwie fordern.

Man kann wirklich die Beiträge bei Sexismus, Sprache oder Gleichberechtigung runterzählen, bis etwas Dumpfes aus dem alten Leierkasten kommt.

Zuletzt hatte ich auch wieder einen Klassiker erlebt: Wenn die Frauenquote so wichtig ist, sollten dann die Grünen nicht eine Männerquote einführen, weil die haben ja zu viele Frauen. Das find ich einfach ungerecht Männern gegenüber. - …Da fehlen mir einfach die Worte. Am Kaffeetisch. (Ich will das Thema nicht aufmachen, war nur ein Beispiel, was ich loswerden werden wollte.)

Ich frag mich ehrlich, welcher didaktische Kniff könnte da mal Schwung reinbringen. Wie erreicht man Nachvollziehbarkeit, Sensibilität oder Empathie?

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Gab es da nicht Vertreter der Roma und Sinti die sich dafür ausgesprochen haben es nicht zu ändern? Oder verwechsle ich da was?

Ja, Argumentation war quasi, dass das ihr geringstes Problem sei.

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Habe ich jetzt nichts davon gehört.
Aber das kann sehr gut sein. Immer wenn diese Diskussionen aufkommen hast du oft auch Unstimmigkeiten von der Seite der tatsächlich Betroffenen Gruppen.

UND, nur um klar zu sein, da finde ich sollte man dann auch besser hinhören. Denn du willst natürlich nichts „zu Gunsten einer Gruppe“ ändern, wenn diese Gruppe ziemlich einstimmig der Meinung sind, dass sie es lieber NICHT geändert hätten.
Aber das sieht man selten so einstimmig, und dann muss man wieder genauer hinschauen, was man warum wie macht.

Aber wie gesagt, habe davon jetzt nichts gehört. Muss aber auch gestehen, dass ich DIESE spezifische Diskussion zu DIESEM spezifischen Begriff auch hauptsächlich aus diesem Forum kenne :grin:

Mal gegoogelt, das war die Aussage des Zentralrats damals
„Der Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma begrüßte die Entscheidung. „Es ist gut, dass Knorr hier auf die Beschwerden offenbar vieler Menschen reagiert“, sagte der Vorsitzende Romani Rose dem Blatt. Ihm selbst bereite allerdings der wachsende Antiziganismus in Deutschland und Europa größere Sorgen. „Für den Zentralrat sind vor diesem Hintergrund Zigeunerschnitzel und Zigeunersauce nicht von oberster Dringlichkeit.“ Viel wichtiger sei es, Begriffe wie „Zigeuner“ kontextabhängig zu bewerten, „wenn etwa in Fußballstadien „Zigeuner“ oder „Jude“ mit offen beleidigender Absicht skandiert wird“.“

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