ich glaube, um einen anfang zu schaffen, um das mal aufzubrechen, geht es tatsächlich am ende nur über das geschichten erzählen und das zuhören.
die geschichten der betroffenden erzählen, in welchem medium und welcher form auch immer.
denn der theoretische diskurs schafft oder zementiert distanz und erreicht die menschen (wenn überhaupt) kaum auf der emotionalen ebene. um mitgefühl und identifikation zu erzeugen, braucht es aber eben diese emotionale ebene.
z.b. wie fühlt es sich an, niemals dazu gehören zu können, nicht als individuum wahrgenommen zu werden, sondern immer (auch) als repräsentant einer gruppe, ein anderssein ständig thematisiert zu bekommen, sogar im freundeskreis, stigmatisierung und diskriminierung ständig im alltag zu erfahren usw. usf.
also von diskriminierung und ausgrenzung betroffene eine stimme geben.
und wir privilegierten haben die aufgabe, zuzuhören.
zuzuhören statt zu urteilen, zu fragen statt ratschläge oder lösungen zu präsentieren, die hand zu reichen statt bedingungen zu stellen und morgen wiederzukommen, auch wenn die hand heute ausgeschlagen wird.
Ah, ok. Danke dafür.
Das klingt dann ja nicht nach „sollte man nicht ändern“, sondern mehr „Gut, aber nicht genügend und da sind noch viel grössere Probleme vorhanden“.
Zumindest in diesem Fall, gab sicher noch andere Stimmen von Betroffenen.
Im Kindergarten haben wir ja häufig Lustig ist das Zigeunerleben gesungen. Ist aber meiner Ansicht auch kein rassistischer Text.
Und war auf vielen Hochzeiten, wo Zigeuner die Braut gestohlen haben, und die Gäste diese freikaufen mussten. Ja, das ist nur gespielt, und ein russischer Brauch. Ist schon ein wenig rassistischer, als Zigeunersauce. Da werden sie halt als Verbrecher angesehen.
Wenn die Zigeuner, als fahrendes Volk,damals in die Stadt kamen, in der UdSSR, hatten die Leute auch das Vorurteil aufzupassen, da die Zigeuner klauen. So wurde es mir zumindest berichtet.
Früher als ich im Elektro-Einzelhandel gearbeitet habe, hatten wir einen Roma als Kunden, der war Zuhälter. Einmal sagte er, als ich ihm Geld für einen Kostenvoranschlag anbknüpfen wollte, mit den Worten er müsse 15 DM bezahlen, er ist ein Mann und müsse gar nichts, ein Mann müsse nur sterben.
wobei das lesen im alltag auch den effekt haben kann, dass es andersrum verknüpft wird.
Als kind kannte ich den begriff negerkuss noch, wohingegen ich nicht wusste was ein neger sein soll, sodass ich dieses wort mit dem schokokuss gleichgesetzt hatte.
Als ich dann den erst Otto film gesehen habe, dachte ich dass otto dort den afro-amerikaner als schokokuss bezeichnet.
Und bei der zigeunersoße war es ähnlich, wobei ich da durch eine robin hood kassette recht früh gemerkt habe, dass es sich dabei um menschen und nicht nur um soßen handelt.
Ich will damt nicht sagen, dass wir weiter die alten begriffe verwenden sollten, auf keinen fall, nur dass deine annahme über kinder eben nicht meiner eigenen erfahrung entspricht.
Mit schokokuss hat man ein gutes ersatzwort gefunden, paprikasoße ungarischer art ist aber sehr hölzern und nicht wirklich griffing, das wird probleme haben sich durchzusetzen.
Die Frage ist doch, was erzähle ich meiner Tochter, wenn sie mich, nachdem ich von Negerküssen geredet habe, fragt, was ein Neger eigentlich sei.
Dann sage ich ihr, dass „Neger“ eine beleidigende Bezeichnung für einen Schwarzen ist?
Natürlich kann ich dann eine klugen Monolog darüber starten, dass sich der Begriff Negerkuss über Jahre von der Bezeichnung Neger gelöst hat, ich nur einen Schokokuss meine und die Bezeichnung Neger abseits vom verwendeten Negerkuss nicht verwendet werden darf.
Aber ich glaube kaum, dass das bei eine 3-4 Jährigen verfängt.
Sie lernt die Bezeichnung „Neger“ ist beleidigend und Papa benutzt die.
Ich kann aber auch direkt „Schokokuss“ sagen und alles ist gut.
Das ist ja auch der Kern der Sache. Mit „Negerkuss“ verbannen wir das Wort „Neger“ - und damit eine rassistische Beleidigung - theoretisch komplett aus unserer Sprache.
Und das kann doch nur was Gutes sein.
Hach, war die Zeit schön, als es noch keine Streamingdienste gab. Man hat ab und zu die Werbung geguckt u.a. die von Dickmann’s. Obwohl jeder das Wort „Negerkuss“ kannte hat man die Schaumküsse immer nach der bekanntesten Marke genannt: Dickmann’s. Man isst ja auch Twix oder Mars und keinen Schokoriegel.
Der größte Fauxpas in meinem Leben in Hinblick auf Schaumküsse war, dass eine Lehrerin versehentlich „Dickmeier“ dazu gesagt hat.
Sicherlich benutzen Leute noch naiv das Wort „Negerkuss“ und einige tuen es mit Absicht. Aber in den meisten Regionen hat sich das schon in den 1980ern durch die Werbung von Storck selbst erledigt.
Also Dickmanns hat in meinem Umfeld eigentlich nie jemand verwendet, wenn er darüber sprach, Mohrenköpfe war da der gängige Begriff. Der Markenname war natürlich bekannt, aber war jetzt schon anders als zum Beispiel bei dem Namen Tempo.
auch wenn das „Zigeunerleben“ glorifiziert wird, werden sie nicht im Lied als genau das beschrieben, weswegen sie verfolgt wurden: dass sie Nomaden waren, dass sie keine Steuern zahlten, dass sie wilderten, stahlen, dauernd rauchen, in der Wildnis schlafen. Sich nicht an die Regeln halten.
Also eigentlich schon sehr rassistisch …
Zur Männerquote - haben die Grünen nicht eine Geschlechterquote, wo eine Parität zwischen den Geschlechtern angestrebt wird - also wenn zuviele Frauen werden auch Männer bevorzugt?
Kenne nur dass der SPÖ
Sowohl bei der Wahl von FunktionärInnen der SPÖ, wie bei der Erstellung von KandidatInnenlisten der SPÖ ist sicher zu stellen, dass nicht weniger als 40% Frauen und nicht weniger als 40% Männer vertreten sind.
Denke dass wird bei den Grünen nicht anders sein - aber lieber schimpfen, dass sie eine Männerquote einführen sollten.
Ja, nennen sie gerne Geschlechterquote, find ich auch gut den Begriff. Aber ich weiß nicht wie es sich sonst verhält. Ich hatte auch keine aktuellen Zahlen parat an dem Tag, hätte ich mich zu Kaffee und Kuchen mal besser vorbereitet…
Soweit ich weiß, hat keine Partei mehr Frauen als Männer und es liegt alles unter 40%. 🤷
Als Trans*frau bin ich etwas zwiegespalten, weil mir zum einen Harry Potter geholfen hat, zu mir zu stehen, andererseits JKRs Tweets bzw. insbesondere ihre damalige „Antwort“ (ich wurde von meinem ersten Ehemann geschlagen und will deswegen nicht, dass „Männer in Frauenklamotten“ auf die Frauentoilette gehen) sehr verletzend und kritisch.
Auch weiß sie genau, welche Worte sie benutzt - und das obige Video, dass sie damit verteidigt, dass sie nichts gegen Transgender, sondern der Killer nur ein Transvestit sei - wo sie in der Vergangenheit das ganze gerne mal vermischte (Transgender als „Männer in Frauenklamotten“, „Menschen, die menstruieren, sind alles Frauen“) und es gibt noch immer zuwenig Leute, die den Unterschied zwischen Transgender und Transvestit überhaupt kennen.
Sie hätte ja auch eine transgender Person einbauen können, um den Unterschied deutlich zu machen, wenn ihr das so wichtig gewesen ist (ist ja nicht so, dass sie gerade deswegen dauernd kritisiert wird).
Ansonsten: die Cancel-Culture ist dumm, dass Hashtag tat genau das Gegenteil von dem, was es erreichen sollte, ja wir sollten auf dumme Aussagen von dummen Leuten hinweisen und wer wem Geld gibt, geht mich nichts an (solange es keine strafbaren Handlungen sind). Also wer unbedingt ihre Bücher/Spiele/etc. kaufen will und sie unterstützen will gerne, aber verlangt nicht meinen Segen.
Wieso sollte man auch deinen Segen wollen?
Ich habe mich jetzt nie mit HP befasst, ist aber soweit ich mitbekommen habe keine Propaganda für eine bestimmte Art zum Leben.
War nicht persönlich gemeint, mehr als Antwort auf die ganzen Boykottaufrufe und Gegenappelle und etc. Ja, so verrückte gibt es (leider). Siehe Zigeunerschnitzel-Debatte, wo sie den Segen von einzelnen Roma und Sinti abklären und ins Feld führen (mein Roma-Freund nennt das auch so - mein türkischer Freund hasst das) etc.
Nur weil man zu einer Gruppe gehört, hat man keine homogene Meinung, das ist ja eh immer Quatsch. Meine ich ja auch immer, nur meist mit Beispielen aus dem anderen Lager.
Da werden sie halt als Verbrecher angesehen.
