Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Können wir bitte nicht über Rabatte diskutieren :sweat_smile: das erinnert mich nur daran, dass ich ab nächsten Monat auch keine Studentenermäßigungen mehr beanspruchen darf und wie jeder andere Mensch mein Bahnticket für viel zu teure Preise kaufen muss :disappointed:
Wann ist Weltmännertag? Vielleicht gibt es da ja von der HVV eine ähnliche Aktion.

3.11., ein Sonntag dieses Jahr.

Nein. Es bedeutet sich für Frauen stark zu machen. FEMINIst → feminin = weiblich.

Jetzt sind wir endgültig in den Stammtischniederungen angekommen.

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Also letztens hieß es hier noch, dass Femnismus für gleichberechtigung steht, also auch für männer?

Verdammt. Danke Merkel :sweat:

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Kannst du mir bitte sagen wo ich so etwas jemals gefordert habe? Ich habe den Bild Artikel kritisiert und eine Promoaktion der BVG beschrieben.

Eine Frage zündest du auch gleich den nächst gelegenen H&M Store an weil die mal wieder 60% Rabatt auf Artikel nur für FRAUEN haben?

Für mich wirkst du sehr wütend und verbittert und ich würde wirklich gerne wissen woher das kommt?

Ich bin nicht sauer auf euch, wegen der Diskussion, sondern wegen solcher Maßnahmen! Wie gesagt, gleiches recht für alle. Aber sowas bewirkt das gegenteil.

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Hier mal die offizielle Seite der BVG zum Frauenticket mit einem aufschlussreichen FAQ am Ende

https://aktion.bvg.de/frauenticket

Es ist halt eine weitere „Woke“-Werbekampagne eines Unternehmens, das sich ein gesellschaftliches Thema nimmt, auf die moralisch gute Seite stellt und sich nebenbei so ins Gespräch bringt.

Und natürlich ist es in dem Moment diskriminierend gegenüber einem Mann, einfach aufgrund seines Geschlechts. Aber weil’s nur einen Tag lang dauert und generell begrenzt ist, ist es rechtlich wohl zulässig.

Mich persönlich stört an der ganzen Aktion eigentlich nur, dass die BVG mit dem unbereinigten Pay Gap hausieren geht und da selbst auf ihrer eigenen Seite nicht näher ins Detail geht, dass es noch einen bereinigten Wert gibt, wo es wirklich um Gehaltsunterschiede bei gleicher Arbeit geht. Im Gegenteil, durch ihr wiederholtes Wiederholen, dass die Angestellten bei ihnen in allen Berufen gleich bezahlt werden, wird der Eindruck erzeugt, dass sich die 21% tatsächlich auf den Gehaltsunterschied einer Frau im Vergleich zum Mann im gleichen Beruf handelt.

Und so zementiert sich diese Zahl wieder undifferenziert in den Köpfen der Menschen und damit der falsche Eindruck Frauen würden massivst in der Bezahlung benachteiligt …

Ein Grund mehr weshalb Woke-Capitalism bzw. Werbung abzulehnen ist (abgesehen davon, dass es immer einen faden Beigeschmack hat, wenn mir Werbung Werte irgendeiner Art näherbringen will, aber das ist vielleicht nur meine Wahrnehmung)

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Und stell dir jetzt mal vor das schlimmste in deinem Leben ist nicht, dass das andere Geschlecht an einem Tag im Jahr in Berlin günstiger Bahn fahren darf. Sondern, dass du und die Hälfte der Bevölkerung z.B. knapp 7% weniger (bei gleicher Arbeit) Gehalt bekommen

Und vor allem auch, weil eine Empörung darüber oder gar ein Boykottaufruf mit ziemlicher Sicherheit das gegenteilige Ergebnis bei der Firma erzielt, nämlich mehr Aufmerksamkeit und einen höheren Gewinn in der Zeitspanne, siehe Nikes verbrennen oder Kaffeemaschinen zerstören.
Und die vermeintlichen Provokationen sind ja auch meist so abgeschätzt, dass sie sich nur für eine kurze Zeit halten und dann eigentlich nur das Plus für die Firma wirklich nachhaltig bleibt.

Ergo beste Reaktion, einfach ignorieren.

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Wie gesagt, dass ist scheiße. Punkt.

Da unsere Welt „biased“ für Männer ist, ist der Feminismus eine Bewegung für Frauen, um zu helfen echte Gleichberechtigung herzustellen.
Der Feminismus ist nicht verpflichtet sich um deine Rechte als Mann zu kümmern, weil du sowieso in der privilegierten Position sitzt.

Muss ich hier echt erklären, was Feminismus ist?

Weil man EINMAL im Jahr Frauen bei Ticketverkäufen in EINER deutschen Großstadt besser stellt, um darauf aufmerksam zu machen, dass sie weniger verdienen, kriegst du fast einen Herzinfarkt? Ich finde deine Reaktion zeigt sehr gut die Legitimation solcher Aktionen.

Ein sehr überzeugendes Argument.

Die anderen 364 Tage im Jahr, an denen kein Weltfrauentag ist. Das ist doch das Traurige,

Erinnert mich an die Diskussion um den „Black History Month“ in den USA, wo manche einen „White History Month“ fordern.

Ein bisschen ist ja nicht so schlimm, was. Es sind bereinigt ca. 7% . Das ist immer noch viel zu viel. 0% ist das Ziel. Ich würde sogar bei 0,4% noch auf die Straße gehen.

Eins muss man dir aber lassen: You know your Jordan Peterson.

Was man aber übersieht, wenn man die 21% aus dem Hut zaubert: Man gibt eigentlich nur einen weiteren Missstand unserer Gesellschaft zu: Nämlich, dass sogenannte „Frauenberufe“ also Pflegeberufe, pädagogische Berufe, medizinische Assistenten oder auch Geisteswissenschaften schlechter bezahlt werden als händische Arbeit, obwohl der Wert für die Gesellschaft gleich, wenn nicht höher ist.

Und natürlich erhofft sich die BVG oder auch Nike oder Gilette etc… einen Werbeeffekt. Am Ende bleibt aber, dass für ein Thema Aufmerksamkeit geschaffen wurde. Das beweisen die Leute ja damit, wenn sie ihre Nike-Schuhe verbrennen, nur weil jemand dafür wirbt, der bei der Nationalhymne nicht steht.

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Hast du wohl falsch verstanden :wink:

Und jetzt einmal die Transferleistung an Empathie machen! Wenn du schon nach solch einer Aktion für dich siehst, dass Leute Männer “bluten” lassen wollen und dadurch wütend wirst.

Wie glaubst du fühlen sich Frauen dann in solch einer Situation die sie täglich erleben müssen und nicht nur an einem Tag, in einer Bahn, in Berlin? Wie sehr müssen diese Menschen ihr Leben lang denken “die wollen uns bluten sehen” und wie wütend müssen die wohl sein?

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Sie zeigt für mich eher, dass es nicht von allen gerne gesehen wird und auch nicht allen nachvollziehbar erscheint, wenn man versucht, mit einer Ungleichbehandlung eine (von mir aus auch sehr viel größere und mit Sonderprivilegien zugestopfte) Ungleichbehandlung auszugleichen.

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Echt erschreckend wie hier Diskriminierung gerechtfertigt bzw. nicht mal als solche wahrgenommen wird um essentiell genug zu diskriminieren um die „Waage der Diskriminierung“ (was ansich schon ne super beschissene Analogie ist, man kann nicht einfach diskriminierungen Zusammenrechnen o.ä.) zu balancieren. Statt gemeinsam die Gewichte von der Waage runterzunehmen erst mal mehr Gewichte drauflegen um so eine Art von Gerechtigkeit zu schaffen die keinem Hilft.

Selbst extreme Feministen bestehen drauf, dass Feminismus am Ende für die Gerechtigkeit aller kämpft und sehen das oft nicht so simplistisch. Schön, dass wenigstens dafür auch eigene Definitionen hergebastelt werden.

Also essenziell: ja.
Und nein, es funktioniert nicht.

Vielleicht in ein paar Jahren wenn simplistisches Teilen der Gesellschaft in Gruppen und verwerfen von Context nicht mehr so angesagt ist wie jetzt.

Klar, man kann argumentieren, dass es nötig ist eine extremisierte, irrationale Ansicht und promoten und dass dies auf Dauer eben dazu führt, dass mehr Leute den Context und das Problem wahrnehmen. Das sehe ich aber nicht so. Sowas eskaliert eher unnötig bis zum extrem oder bis eben die, die von Anfang an anders an das Problem rangehen wollten, sich doch durchsetzen können.

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Hier in Deutschland hatten wir ja auch schon zwei Fälle von “Edgy Brands”, wie ich sie gerne nenne, im Falle von Lidl oder True Fruits. Wo quasi die Rollen einfach umgedreht werden und mit sexistischen und rassistischen Sprüchen geworben wird, um sich ähnliche Aufmerksamkeit zu erschaffen. Man spielt hier ähnlich wie bei “Woke Brands” die “SJW” gegen die “Neckbeards” gegeneinander aus und hofft, dass sich genug Personen beschweren und sich darauf genug Leute mit der Firma verbrüdern.
Was mir wiederum diese ekelhafte Beliebigkeit zeigt, wie man mit Stimmungen spielen kann und die Dringlichkeit nach solchen Aufmerksamkeitsstunts schnell die öffentliche Debatte wieder in sachliche und vernünftige Bahnen zu lenken und weg von der ermüdenden social media Empörung. Man muss sich ja irgendwo auch mal annähern, egal wie “edgy” oder “woke” man ist.

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Ich finde es wirklich erschreckend, dass Aktionen, wie die der BVG, tatsächlich als „Diskriminierung“ wahrgenommen werden, im Angesicht dessen, dass sie auf die Jahrtausende und bis heute andauernde echte Diskriminierung von Frauen aufmerksam machen sollen.

Überlegt mal für einen Moment, was Ihr da eigentlich gleichsetzen wollt. Einen Tag in einer Stadt kosten die Tickets 1,50€ mehr für euch.
Die jetzt hier gerade wettern: Lebt ihr wenigstens in Berlin und wenn ja: Fahrt ihr überhaupt Bahn heute?

Nun die Gewichte liegen aber drauf. Deswegen ist das eine fantastische Analogie (Eigenlob stinkt, ich weiß). Und „wir“ Männer haben sie drauf gelegt. Die Privilegien existieren und lassen sich nicht auslöschen.

Derjenige, der simpliziert bist du. Eine Bewegung, die etwas Ungleiches gleich machen will muss ausgleichen. Das geht nur, wenn sie sich erst einmal auf die unterlegene Seite schlägt.

Du schreibst das, kannst aber anscheinend keine 3 Sätze am Stück ohne Kampfbegriffe schreiben.

Dem Duktus entnehme ich, dass auch du anscheinend bei Jordan Peterson in die Lehre gegangen bist.
Was ich von dem Scharlatan halte, habe ich bereits in „seinem“ Thread geschrieben. Und auch hier: Kein Mensch auf der ganzen Welt profitiert so sehr von der Eskalation der Debatte wie Peterson. Keiner spielt die von dir genannten Gruppen so gut gegeneinander aus wie er. Wenn er mit seinem Woke-Capitalism kommt, stellt er Weltrekorde im Heucheln auf.

Falsch :wink: Ich halte JP ebenso für einen ziemlichen Scharlatan, dem ich keine 5 Minuten am Stück zuhören kann, es sei denn ContraPoints sagt zwischendurch etwas dazu :smile:

Und diese Kampfbegriffe habe ich mir selbst angewöhnt, damit sie einfach direkt auf dem Tisch liegen und nicht erst nach langen Argumenten jemand mit diesen Kampfbegriffen kommen kann.
Ich bezeichne mich selbst stolz als SJW oder von mir aus auch Gutmensch, weil ich es einfach nicht einsehe, dass ich mich bei Begriffen schlecht fühlen soll, die so wunderbar positiv klingen :slight_smile:

Aber wir müssen uns ja trotzdem irgendwie annähern, wir „SJW“ und die „Neckbeards“ und uns nicht mehr gegeneinander ausspielen lassen :man_shrugging:

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Ja dann entschuldige ich mich, aber du bist es auch ein bisschen selbst Schuld dann mit Leuten wie Peterson in einem Topf geworfen zu werden, wenn Du seine Sprache verwendest,

Übrigens findest du hier im Forum wahrscheinlich auch keinen größeren Antikapitalisten als mich. Mir ist klar, dass es bei den Aktionen von Nike oder Gilette als erstes um Umsatz geht.
Dennoch bleibt ja die Botschaft. Und um ganz ehrlich zu sein: Getroffene Hunde bellen halt auch. Wer sich filmt, wie er seinen Rasierer verschrottet, hat sich wahrscheinlich in der - zugegeben sehr plakativen - Gilette-Werbung wieder erkannt.

Und der wurde übrigens „getriggert“, etwas, dass man uns SJWs ja gerne vorwirft.

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