Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Es reicht ja auch vielleicht erstmal nur anzuerkennen, dass Komplimente auch Schaden anrichten können oder allgemein eine veränderte Wahrnehmung von einem selbst auslösen, die auch überfordern kann.
Es gibt ja genug Personen, die durch Komplimente überhaupt erst anfangen auf ihr Äußeres zu achten oder im ungesünderen Fall, beginnen an ihrem Äußeren anzuhaften.

Vielleicht lösen die Komplimente aus, dass die Person ihr Äußeres so anpasst, dass sie noch mehr Aufmerksamkeit bekommt und dann darunter leidet, wenn sie ausbleiben.
Vielleicht lösen die Komplimente aber auch das Gegenteil aus und die Person fühlt sich unwohl und versucht ihr Äußeres daraufhin anzupassen, weniger aufzufallen.

Das klingt jetzt vermutlich überwiegend negativ, wo Komplimente doch auch was Schönes sein können, aber ich denke, dass es auf jeden Fall Auswirkungen auf die Psyche der Person hat und daher auch gewaltvoll ist.
Die Auswirkung kann dabei natürlich unterschiedlich schwer ausfallen und in unterschiedliche Richtungen verlaufen, da es natürlich auch davon abhängt, wie viele Komplimente, in welcher Art und in welchem Kontext bzw. von welcher Personengruppe sie gemacht werden. Und natürlich ganz wichtig, wie die empfangene Person darauf reagiert.

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Das klingt für mich vor allem super pathetisch und übertrieben. Als ob Komplimente magische Zaubersprüche wären, die jemanden plötzlich psychisch kaputt machen würden.

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Kann man genauso andersherum betrachten; als wären es Zaubersprüche, sodass man sich plötzlich psychisch total toll fühlt.

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Das hat hier ja meines Wissens niemand behauptet. Aber wenn wir schon beim umdrehen sind. Die komplette Argumentation von @anon83462476 könnte man genauso führen, wenn man Komplimente mit keine Komplimente austauscht. Jemand bekommt keine, also achtet die Person mehr auf ihr Äußeres und versucht mehr aufzufallen, weil sie von anderen Menschen als schön wahr genommen werden möchte. Oder vielleicht auch nur Anerkennung dafür, dass sie sich Mühe gegeben hat bei ihrem Äußeren. Oder sie bekommt keine Komplimente, glaubt, dass das sie hässlich ist und versucht weniger aufzufallen. Aber das wird ja jetzt aus irgendeinem absurden Grund wieder nicht zählen.

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Doch, aber ich versuche dir seit einigen Posts zu verdeutlichen, dass es nicht FÜR JEDEN SO IST. Die, die sich hier geäußert haben, haben sehr eindeutig betont, dass es weder positiv noch gebraucht hätten, ein Kompliment zu erhalten. Du bist jedoch der Ansicht, dass ein Kompliment positiv zu bewerten sein soll, egal, wie man es empfindet. Das es negativ sein kann, hast du nach wie vor nicht verstanden oder möchtest es nicht anerkennen.

Und bemitleiden sollst du diese Leute übrigens auch nicht, es reicht zu akzeptieren, dass es für sie so ist.

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Aber ich habe doch auch den Einfluss des Ausbleibens von Komplimenten miteinbezogen. Ist ja erstmal egal, ob du die Diskrepanz da zu einem früheren Zeitpunkt von deinem eigenen Leben oder zu dem aktuellen Zeitpunkt eines anderen Lebens betrachtest. Eben Bewerten und Vergleichen.
Die Frage ist dann doch eher, warum Komplimente von Außen über den inneren Selbstwert entscheiden.

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Vielleicht verstehe ich das Ganze falsch, aber ich habe gerade irgendwie ein Problem damit, davon ausgehen zu müssen, dass jeder Mensch eine psychische Störung haben könnte, die ich in meinem Verhalten berücksichtigen müsste.

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Für mich ist es pathetisch und übertrieben, wenn man es als „gewaltvoll“ bezeichnet oder so tut als hätten sie riesige Auswirkungen auf die Persönlichkeit. Wie fragil muss man denn sein, damit das der Fall ist.
Abgesehen davon seid ihr doch diejenigen, die hier pauschal eine Lösung haben wollen. Du selbst hast doch gesagt, dass man „nix“ tun soll. Und das obwohl du dir anscheinend doch über mögliche negative Folgen von Mitmenschen bewusst bist.
Ich habe nicht gesagt, dass man Komplimente positiv bewerten soll, sondern dass sie positiv Rückmeldung sind. Wenn du das (aus welchen Gründen auch immer) nicht haben willst, fein, dann sag das und die Leute sollen sich dran halten. Zu versuchen aber Komplimenten hier eine negative Konnotation zu geben oder gar als gewaltvoll zu bezeichnen finde ich ehrlich gesagt ziemlich verstörend.

Weil Menschen nun mal so funktionieren. Weil Menschen nun mal soziale Wesen sind und die Bestätigung anderer brauchen. Und das ist auch gut so. Stell dir mal vor die Leute würden wirklich nur noch komplett auf ihre eigene, innere Einschätzung hören und jegliches Feedback, ob positiv oder negativ, von Außen ignorieren.
Man gibt Menschen mit gesellschaftlich geächtetem Verhalten negatives Feedback, damit sie ihr Verhalten ändern. Und Menschen mit gesellschaftlich erwünschtem Verhalten positives Feedback, damit sie das Verhalten beibehalten. Und natürlich kann das äußere Auftreten auch gesellschaftlich erwünscht oder geächtet sein. Und das meiner Meinung nach auch zurecht.

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Aber es geht schon noch um das Aussehen des Menschen, für das die meisten in der Regel nichts können, oder?
Verstehe diese Totalverweigerung gegenüber menschlicher Psychologie grade irgendwie nicht. So übertrieben und pathetisch du offensichtlich mein Weltbild wahrnimmst, so zynisch und empathielos empfinde ich wohl deins. Da müssen wir auch ehrlich gesagt gar nicht übereinkommen.

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Hauke hatte mal vor ner Weile ein interessantes Video. Vielleicht zeigt das mal aus einer anderen Perspektive, warum ein gut gemeintes Kompliment nicht immer gut ankommen muss. Es geht darin um seine Tattoos.
https://www.youtube.com/watch?v=m4Sg6b88s3E

Eine Nachricht (egal ob jetzt mündliche oder schriftliche Kommunikation) kann von verschiedenen Empfängern verschieden aufgenommen werden bei gleichem Inhalt und gleichem Sender. Das ist doch klar und normal, oder? Ich finde, wir sollten nicht erwarten, dass jeder noch so lieb und gut gemeinte Kommentar, Kompliment, Lob zu jederzeit angemessen ist und gut ankommt.

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Das ist exakt das, was ich die ganze Zeit predige. „I feel offended“, wegen immer mehr.
Lassen wir das sich so weiter entwickeln, kann man in gar nicht mehr so langer Zeit nichts mehr sagen, ohne dass man irgendwen irgendwo beleidigt.

Ich käme nicht im TRAUM auf die Idee, dass sich jemand durch ein simples Kompliment (ich rede von sowas wie „du hast heute tolles Haar“ oder „ich mag deinen neuen Lippenstift“ oder „deine Jacke sieht fantastisch aus, wo hast du die gekauft“ und NICHT „Yo Puppe, dein Arsch ist geil, lass ma wackeln“) mental vergewaltigt fühlt.
Ich glaube auch, der Anteil der Personen, die so empfinden, ist verschwindend gering.

Aber ich kann doch nicht jeden Menschen behandeln, als wäre er ein pychisches Wrack, das wegen allem an die Decke geht und/oder zusammenbricht!

Das ist doch das Ende jeglicher Sozialität?
Die Lösung dafür wäre, jeder lädt sich eine App runter und trägt dort seine „Unverträglichkeiten“ ein, und bevor man eine andere Person anspricht, muss man dieses Profil checken?
Die Alternative ist, man spricht in Orwells Neusprech?

Lieg ich da falsch?

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Ich glaube jetzt sind wir ganz offiziell wieder am Anfang.

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Personen fühlen und empfinden das, was sie eben fühlen. Unabhängig von männlich und weiblich. Aber wenn wir das geschlecht berücksichtigen wollen, wäre es gut, wenn man nicht behauptet, zu wissen, wie es ist und was man zu fühlen hat, wenn man dem anderen Geschlecht angehört oder sich angehörig fühlt. Mit dem entsprechenden Einfühlungsvermögen und nachfragen, sich erkundigen, kann sicherlich jeder zwischen angemessenem Kompliment und sexistischem Kommentar unterscheiden.

Streamerin XY bereitet sich auf ihren Stream vor, plant ihre heutige Session, stellt Licht und Kamera ein, begrüßt den Stream und zockt drauf los. Wäre doch wirklich daneben zu schreiben „dein Lippenstift sieht heute echt toll aus“.
Die Kollegin hat eine Präsentation vor der Abteilung zu halten und ist eloquent und vorbereitet. Da wäre es ein Kompliment, das auch so hinterher mitzuteilen. Wenn es aber nur heißt „deine Haare sahen aber heute toll aus“ ohne ihre Professionalität auch nur anzusprechen ist das eben eine weitere Reduzierung der Frau aufs Äußere und als sexistisch zu werten.

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ich will noch etwas anmerken. Nämlich, dass das vielleicht manchmal alles hier verhärtet wirkt, wenn man dem anderen einen sexistischen Kommentar unterstellt. Ich schätze aber, niemand ist da perfekt. Mir unterlaufen auch Situationen, in denen ich mich sexistisch äußere. Manchmal denkt man eben nicht schnell genug nach oder oder oder. Das sollten wir alle akzeptieren, dass das vorkommt. Aber vielleicht hinterher doch mal in sich gehen oder mit dem gegenüber drüber reden, ob ein Kommentar eben auch anders wahrgenommen werden könnte. Sein Handeln hinterfragen. Sich ab und an mal nicht perfekt zu verhalten ist nur menschlich, aber man sollte versuchen nicht jeden Fehltritt zu relativieren

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Kennst du das Sprichwort: „Steter Tropfen höhlt den Stein“?
Steine sind deswegen nicht fragil…

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Die meisten Menschen haben erheblichen Einfluss auf das eigene Aussehen.
Nicht auf alles, aber darum gehts doch nicht, oder?

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Nein.

Gut, dann sind Ernährung, Sport, Frisur, Gesichtsbehaarung, Schminke, Schmuck oder das Ausbleiben davon nicht in Menschenhand.

Will ich darauf antworten? Weil Größe, Gesichtsform, Knochenbau, allgemein Metabolismus, und vieles mehr …
Nein. :ugly:

Was anderes, hier ein Video über wie Schwarze Menschen mit Anime umgehen und warum sie Anime lieben und warum die Darstellung von Schwarzen in Anime ein Problem ist - aber nicht gleich zum Canceln führen muss.

Fand dabei sehr interessant, dass sie sich oft verteidigen mussten, dass sie keine Anime kennen würden. Kennt man als Frau auch von Videospielen. Wichtig ist halt weniger bis gar nicht, alte Anime deswegen nun zu löschen, sondern neue kreative Personen darauf aufmerksam zu machen, dass sie diese Tropes nicht wiederholen (und im Gegenteil bessere Charaktere schaffen).

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mMn liegt eines der hauptprobleme im kommunikativen bereich.

eine seite kritisiert verhalten, z.b. als sexistisch oder rassistisch oder klassistisch, oder …
die seite, deren verhalten kritisiert wird, fühlt sich aber als person angegriffen: „ich bin doch kein sexist“, ich bin doch kein rassist", „ich bin doch kein klassist“, „ich bin doch kein schlechter mensch.“