Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Und wie du oben nachlesen kannst, ist das der Kompromiss, auf den wir uns bereits seit geraumer Zeit geeinigt hatten.

Das ist für mich kein Kompromiss, wenn du festlegen möchtest, welche Form der Empfindsamkeit gilt und welche nicht.

Und da kommen wir auch nicht überein, wenn du das als „Interpretationsraum“ bezeichnest. Es ist für mich nämlich etwas anderes einen Grundsatz zu formulieren, wonach sich einfach jeder zurückzuhält und den Kontext für Komplimente ganz bewusst überlegt und wählt, aber nicht interpretiert.

Missverständnisse sind immer möglich, aber hier bin ich einfach für klarere Abgrenzungen.

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Das machst du doch auch, indem du die untere Grenze nimmst

Dann zieh die bitte mal ganz konkret.

  • Anerkennung, dass Komplimente problematisch sein können
  • gesamtgesellschaftlich daran arbeiten
  • Warum möchte ich jetzt eine Person nach ihrem Äußeren bewerten?
  • Bin ich in der Position mein Gegenüber zu bewerten? (Augenhöhe)
  • Relevanz und Zeitpunkt hinterfragen: Ist mein Kompliment gerade relevant in der Situation?
  • Geht es gerade um andere Inhalte, als Äußerlichkeiten?
  • Muss ich unbedingt einen Kommentar über Äußerlichkeit machen oder ist es unnötig?
  • Person in der Öffentlichkeit zu sein, legitimiert keine Reduzierungen auf reine Äußerlichkeiten/ Öffentlichkeit lädt nicht automatisch dazu ein, jemanden nach Äußerlichkeiten zu bewerten
  • Komplimente in öfftl. Kommunkationsräumen hinterfragen
  • Wie vertraut ist mir die Person?
    Wie vertraut bin ich der Person?
  • keine Anzüglichkeiten
  • Person nicht sexualisieren
  • Wie oft erfährt mein Gegenüber wohl Bemerkungen über reine Äußerlichkeiten?
  • Reaktion auf Kompliment beachten
  • Kompliment nicht aufdrängen
  • nicht vorschreiben, wie man ein Kompliment aufnehmen soll
  • selbstbestimmte Grenzen akzeptieren, Betroffenheit nicht runterspielen
  • kein Victim-Blaming
  • Versuche ich mein Kompliment zu instrumentalisieren? (Aufmerksamkeit, Ähnliches)
  • Überschreite ich gerade mit meinem Kompliment eine Grenze?
  • Sorge ich potentiell für Unwohlsein durch ein Kompliment?
  • Objektiviere ich die Person durch mein Kompliment?
  • Missverständnisse freundlich klären

Das, sind alles Punkte, die hier in wichtigen Beiträgen genannt wurden. Vielen Dank an alle!
Und ich denke, aus diesen Punkten und Fragen leitet sich sehr gut eine Hilfestellung ab, die einem selbst aufzeigen kann, wo Grenzen liegen.

Ich verstehe das als Entwurf und Sammlung aus vielen konstruktiven Beiträgen die hier kamen, wenn ihr also Ergänzungen habt, sagt gern Bescheid.

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tl;dr:
Read the person and the room.

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Ja und das scheint ja ein Problem zu sein für sehr viele Leute. Sonst würden wir hier ja nicht drüber diskutieren und sonst würden sich nicht so viele Streamerinnen dazu äußern.

Vielleicht können es viele Leute einfach nicht gut. Ihre Einschätzung ist dann vielleicht falsch. Oder es ist ihnen egal, weil sie die Einstellung vertreten „Ich darf sagen was ich will, es ist IHR Problem“ oder „Komplimente sind doch immer geil“.

Aber an deinem Punkt scheint es bei vielen zu scheitern.

EDIT:
Und ich würde mir wünschen, dass man daraus lernt. Wenn man merkt, dass die Einschätzungen die letzten 10 Mal nicht gut waren, kann man einfach mal versuchen es das nächste Mal besser zu machen ODER einfach nicht mehr so offensiv mit Komplimenten um sich werfen. Der Fehler liegt hier aber ganz bestimmt nicht bei der Streamerin.

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Ich finde deine Liste super und es wäre toll wenn sich jeder immer daran halten würde. Aber ich verstehe auch die ganze Diskussion zu dem Thema da es eben Leute (i.d.R Männer) gibt die gerne und häufig Frauen Dinge über ihr Äußeres sagen und viele machen das vermutlich sogar ohne böse Absicht. Darum Frage ich mich gerade wirklich ob der zitierte Punkt nicht eigentlich aussagt man sollte grundsätzlich gar keine Komplimente gegenüber Personen äußern die man nicht wirklich gut und vor allem nicht persönlich kennt? Bei einer Streamerin oder auch allgemein einer Fremden weiß ich doch nie wo ihre Grenze zum Unwohlsein liegt.

Die Frage die ich mir gerade stelle, bei diesem Thema, ist doch was sollte der gesellschaftliche Konsens sein? Das was die Mehrheit der Bevölkerung als normale soziale Interaktion wertet, oder das welches die vermeintliche Minderheit als belästigend empfindet? Und wo hört das auf? Was kann dann noch der gemeinsame Nenner sein?

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das bestehen mMn denkfehler:

es gibt nicht den einen gesellschaftlichen konsens, der für immer in stein gemeißelt ist.
das ist ein fluider prozess mit verschiedenen haltungen.
und da gilt es eine gesellschaftliche übereinkunft ständig neu auszuhandeln. sonst gäbe es ja keine veränderungen und wir hätten noch immer keine gleichgeschlechtliche ehe, weiterhin segregation in den usa o.ä.
was bspw. in den 60ern als völlig normale soziale interaktion galt, wird heute als übergriffigkeit angesehen. kann man z.b. sehr gut in serien wie mad men oder auch filmen/werken aus dieser zeit erkennen.

der kleinste gemeinsame nenner ist am ehesten das, was gesetzlich festgehalten ist. aber auch das ist zum einen ständig in veränderung und zum anderen ist ein gesetzbuch eines staates kein ethischer leitfaden. so ist bspw. das hintergehen der partnerin in einer partnerschaft gesetzlich nicht verboten aber wird als moralisch unredlich angesehen.

als drittes ist ein wesentliches ziel einer demokratie der (minderheiten-)schutz und der schutz der menschenrechte. demokratie bedeutet nicht herrschaft der mehrheit.

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Für mich besteht da kein Denkfehler, da es mir ja um den momentanen Stand bzw. darum geht ob ein neuer gefunden werden muss/sollte.

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das ist ja exakt der inhalt der diskussion seit mehreren tagen.
die einen sagen, da muss eine neue übereinkunft gefunden werden. die anderen sagen, dass es so bleiben soll wie bisher.

aber „mehrheit“ und „minderheit“ sind keine guten argumente, wie ich dargelegt habe (wobei man ja auch erst mal untersuchen müsste, was eigentlich mehrheitlicher gesellschaftlicher konsens ist).

Es muss aber nun einmal an etwas festgemacht werden. Besonders wenn es um so etwas wie Soziale Interaktion geht. Und man kann sich nicht immer nach jeder Sozialen befremdlichkeit richten.

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und da bist du wieder am anfang wie vor 8 tagen.
die argumente kannst du in rund 600 posts nachlesen.

und nein, diejenigen, die sich für eine veränderung in der gesellschaftlichen übereinkunft ausgesprochen haben, ging es nicht darum, sich „immer nach jeder sozialen befremdlichkeit“ zu richten. das ist ein strohmann.

eine zusammenfassung als hilfestellung, die aufzeigen soll, wo grenzen liegen, findest du 8 posts weiter oben hier

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Ich entschuldige mich, hätte dir gar nicht erst antworten sollen.
Hatte vergessen das es wohl keinen Sinn ergibt da noch groß etwas darüber zu schreiben.

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Ich hab die Fragen eigentlich so angelegt, dass sie auch in Relation zueinanderstehen können.

Wie du schon ein wenig beschrieben hast, geht der Frage die Vertrautheit und Empathie voraus.

Die Frage beinhaltet eben auch das Zugeständnis, dass in manchen Situation ein Kompliment einen positiven Effekt haben kann. Äußerlichkeiten sind nun mal für viele Menschen auch Druck. Und je nach Vertrautheit, Motiv oder Motivation des Kompliments, sollte man erkennen: Hier sage ich nichts, damit könnte sich die Person unwohl fühlen. Oder: Ich weiß, wie wichtig der Person Äußerlichkeit-X ist, ich weiß das sich darüber freuen könnte. Alles eben unter Berücksichtigung, in welcher Beziehung man zueinander steht.

Wenn eine (fremde) Person der Streamerin also nicht vertraut ist, ist das Potential sehr groß hier für Unwohlsein zu sorgen, also sollte man darauf verzichten.

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Das ist es ja was ich meine. Und bis auf kleine Ausnahmen sind doch Streamer(innen) für die Zuschauer immer fremde Personen die man eben nicht persönlich kennt.

Wenn ich mal von mir ausgehe: Ich schaue ziemlich viel RBTV dennoch würde ich mir bei keiner Angestellten hier (und sei sie auch noch so oft vor der Kamera) auch nur annähernd anmaßen zu wissen wo ihre Grenzen diesbezüglich liegen. Unabhängig davon, dass ich so etwas ohnehin nie tue, würde ich niemals einer von ihnen irgendwelche Komplimente machen. Und ich bin auch der Meinung, dass das sonst auch niemand sollte.
Zugleich verstehe ich aber auch wenn einige hier (was man ja teilweise auch im Forum gut beobachten kann) das Gefühl haben man kennt sich so gut, dass das gar kein Problem ist bzw. man die Grenzen genau kennt. Ich glaube einfach genau das ist das Spannungsverhältnis in dem diese Diskussion stattfindet. Deswegen bringt alles drum herum reden nichts sondern man sollte es einfach grundsätzlich lassen.

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Das wurde von Sedov8 auch nicht behauptet (insbesondere der letzte Teil) und ist meiner Ansicht nach gefährlich nah an einem Strohmannargument dran.

Zu behaupten, es gäbe so überhaupt keinen gemeinsamen Konsens ist schlicht und ergreifend falsch (wobei du dieser These, in deinem Beispiel im dritten Absatz, selbst widersprichst)

Aus der Tatsache, dass sich Dinge ändern, kann nicht der Schluss gezogen werden, dass zeitlich lokal kein gemeinsamer Kontext existiere.

bitte gesamten post inklusive nebensätze lesen.

habe ich beides nicht behauptet (von gemeinsamen kontext habe ich überhaupt nicht gesprochen), sollte also auch deiner ansicht nach „gefährlich nah an einem strohmannargument dran“ sein.

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Dann ergibt für mich dein ganzer Beitrag als Reaktion auf Sedov8 keinen Sinn^^

Ich hatte mich da verschrieben und meinte Konsens.

Du kannst sehr gerne die No-U-Karte spielen, macht deinen Beitrag nur nicht besser…

Wie soll man das anders verstehen, als „es gibt keinen gesellschaftlichen Konsens“?