Meinen Link oben hast du gesehen?
Aber sorgst du denn da nicht dafür, dass sich Schauspieler outen MÜSSEN?
Wie gehst du mit Schauspielern um, welche vielleicht denken, ihre Sexualität geht ausser ihnen niemanden etwas an?
Ich weiss nicht, ich verstehe, dass man bei offensichtlichen Sachen, die man den Leuten ansieht (wie zum Beispiel die Ethnizität) durchaus für mehr Diversität bei den Schauspielern und den Rollen sorgen sollte.
Ich bin auch der Meinung, dass man bei nicht-visuell ersichtlichen Dingen, welche man den Leuten nicht unbedingt ansieht (wie Sexualität) bei den Charakteren und Rollen mehr Diversität reinbringen sollte. Denn damit normalisierst du ein diverseres Bild der Menschen in einer Gesellschaft.
ABER ob es wirklich nötig ist, nicht-ersichtlichen Faktoren einer Rolle (wie eben die Sexualität) tatsächlich eine/-n Schauspieler/-in wählen muss, welche/-r dann auch im echten Leben so sind…
Da sehe ich nicht nur den Nutzen nicht, ich sehe es ähnlich wie @SteveRogeres eher als hinderlich an.
Dann damit tust du homosexuellen, bisexuellen oder asexuellen Menschen auch keinen Gefallen. Denn diese Rollen werden immer in der Minderheit sein, und dann würdest du nicht-heterosexuellen eine ganze Menge Möglichkeiten verschliessen.
Ja, war gut gemeint. Trotzdem fand ich unter anderem aus dem Grund am Ende den Film leider Scheiße (meine persönliche Meinung).
Und zu @SteveRogers
Ich kann dich auch gut verstehen, dass diese klischeehaftigkeit dich annervt. Tut es mich auch (und wie verdammt nochmal). Und dass wir am Besten mit 16 alle mindestens 15 Mal Sex gehabt hätten.
Ich als Trans*frau ab jetzt nur mehr im Tutu und 15 cm Stöckelschuhen herumlaufe.
Allein die LGTBQ+ Szene (zu denen wir auch Asexuelle zählen) im Latex und was weiß ich ist den Idioten eingefallen, dargestellt werden.
Was ich will ist halt. Leute darstellen, die ihr Leben führen. Egal was/wer/wieso/woher sie sind.
Soll das wirklich eine Antwort an mich sein?
Zählt das dann schon (ohne böse Absicht zu unterstellen) als rassistisch?
Naja, ich stelle mir dass immer so vor, als ob in einem Film die amerikanisch besetzte Schauspielerin mit französischen Akzent ihre Ottakringer Mutter mit einer Flasche Cider begrüßt. Nicht, dass es sowas nicht gibt, aber als Österreicherin denk ich mir da immer - da hat wer oder was auch immer gut aufgepasst.
Das fällt uns halt auf. Und bei Asien sollte man halt auch aufpassen, dass da die Vermischung zwischen Japan, Korea und China längst nicht so gut funktioniert - wegen dem Krieg und Japan es eben nicht eine Kultur ist. Noch weniger wie im obigen Beispiel.
Und wenn der Film dann sagt, na auf das haben wir besonders geachtet …
Diese Aussage finde ich durchaus faszinierend. Auch wenn du wahrscheinlich mit „Filmindustrie“ Hollywood oder allgemein „westliche“ Filmstudios meinst, so hast du doch von der Filmindustrie an sich geschrieben. In Japan zum Beispiel interessiert es doch keine Sau, dass die Vorlage eigentlich eine andere Ethnie hat. Bei Attack on Titan oder Fullmetal Alchemist waren die Figuren in der Vorlage klar Kaukasisch und wurden in der Realverfilmung durchweg mit Japanern besetzt. Und das wird in anderen Ländern ziemlich sicher nicht anders sein.
Stresemann (typischer Deutscher/Österreicher) bei Nodame Cantabile
Die Frage ist halt nochmal eine andere, ob du das zugibst und - haben halt keinen andern gefunden/war uns wurscht (wie eben bei der Serie) - oder eben wie bei Hollywood du inzwischen ein Vielfaches der Schauspielergage im Marketing raushaust, um zu beweisen wie toll sie sind.
Ehrlich gesagt habe ich auch viel weniger ein Problem mit Leuten, die ehrlich sagen, die machten Sachen so, weil sie sich darüber keinen Kopf zerbrachen oder sie das sexy fanden oder sonstwas, als von der Marketingmaschinerie belügt zu werden. Dann kann ich wenigstens sagen, okay seine Meinung, und ob ich anderes von ihm angucke - meine Entscheidung. Aber dieses Marketing, wir sind so toll, und dann bekommen wir hinterher mit wie beschissen alles lief …
Das Zitat mit der Doppelmoral schon. Aber die halten wir uns gegenseitig vor. Aber jedesmal wenn ich ein „hetero weißer XYZ ist so und gehört so höre“ und gleichzeitig „YZX kann ruhig von einer weißen cis Person gespielt werden“ nachhallt, klingelt es.
Hä? Ich hab doch gar nix von irgendwelchen Cis Menschen geschrieben.
Ich finde einfach nur das man die Künstlerische Freiheit und Vision eines Künstlers für dessen Kunstfigur respektieren sollte.
Dann habe ich deinen Post falsch verstanden.
@Adderheart Ich bin selber nicht heterosexuell, von daher würde ich wohl auch in dein „wir“ gehören. Trotzdem möchte ich auch heterosexuellen Schauspielern die Chance geben, homosexuelle Rollen usw. zu spielen. Und trotzdem kann ich angenervt sein, wenn ich zum hundertsten Mal den Footballspieler sehe, der sich heimlich unter der Tribüne dann doch mit dem Loser der Schule heimlich rummacht. Oder alle homosexuellen Männer sehr… feminin dargestellt werden (nicht alle mögen Maryl Streep, Musicals usw.) und Frauen als „Mannsweiber“ dargestellt werden. Es gibt natürlich auch positive Ausnahmen. Love, Simon fand ich sehr schön und auch (kein Joke) in Kindsköpfe 2 war ich positiv überrascht. Das verfestigt Klischees, die eher aufgebrochen werden müssen. Jedenfalls meiner Ansicht nach.
Interessante Frage, gerade im Bezug auf die Witcher-Serie. Weil einerseits Fantasy, andererseit Mittelalter (das, wie auch die Antike bei weitem nicht so rein weiß war, wie uns gelehrt wurde, aber wahrscheinlich auch nicht so divers wie in der Serie).
Am Ende entscheidet es sich daran, wie gut das Gesamtwerk ist.
Und ob es überhaupt eine Rolle spielt. Es ist mir ehrlich gesagt egal, welche Hautfarbe Triss hat, aber bisher fand ich sie eher meh. Hatte noch nicht das, weswegen ich sie in den Büchern und vor allem in den Spielen mochte. Hat aber in der ersten Staffel auch noch nicht die großen Momente gehabt, mich zu catchen.
@SteveRogers du danke, hast mich da echt an einem wunden Fuß erwischt. Ich benutze bewusst wir statt man, weil ich kein Mann mehr bin. Und eben auch Leute kenne, die weder man noch frau mögen. Klingt blöd, aber mit wir meine ich wir. Wir alle. Und soll auch früher schon der Usus mal gewesen sein.
Und bei den Klischees. Ja. Sowas von Ja. Da sollten wir auch mal ein großes Fass aufmachen, weil … habe zwei sich liebende Väter und nein … das was mir Hollywood im Besonderen vorsetzt, nein. Was auch spannende Stunden bei der Psychotherapie waren, weil Trans*frau, aber ich bin nicht schwul. Ich liebe halt Männer, aber bin halt eine Frau. Spannendes Thema. Und die gezeigten Klischees machten es nicht besser.
Ok, ja. Absolut, war mein Fehler. Natürlich rede ich hier von der Westlichen Filmindustrie und nicht global.
Und natürlich, in Japan zum Beispiel kümmern sie sich auch nicht um Diversität in ihren Filmen.
ABER:
Die USA, wo die meisten globalen Blockbuster herkommen, ist nunmal ein viel, viel diverseres Land als Japan. Da hat die Industrie eine wesentlich grössere Auswahl und hätte absolut die Möglichkeit da bessere Arbeit zu leisten.
UND es ist nunmal so, dass das englischsprachige Kino global mit Anstand am meisten Gewicht hat und darum unsere Popkultur am meisten prägt. Japan macht primär Filme für den Japanischen Markt. Amerika macht Filme für den GLOBALEN Markt.
Ich rede aber überhaupt nicht nur von Anime-Verfilmungen. Ich rede allgemein.
Jaaaa, ich verstehe was du hier meinst zu einem gewissen Grade. Aber ich muss schon sagen, wenn wir schon von einem völligen Fantasy-Setting reden, dann dürfte da ruhig etwas mehr Diversität rein. Ich verstehe, dass man natürlich argumentieren kann, dass man sich an die Vorlage halten sollte oder könnte, aber dann würde ich da halt die Vorlage etwas kritisieren.
Und mit kritisieren meine ich hier wirklich nur: Wenn du eine Fantasy-Welt kreierst, sei dir bewusst was für kulturelle Blindspots du haben könntest, wenn du per Default einfach deinen ganzen Cast weiss machst.
Ich werfe hier niemandem vor, dass das halt passiert. Wenn man fiktionale Welten kreiert, dann diktiert halt der eigene kulturelle Hintergrund ein bisschen, was und wie man sie präsentiert… aber genau deswegen bin ich ein Fan davon, sich mit solchen Dingen kritisch auseinander zu setzen, anstatt einfach hinzunehmen: „Ist halt einfach so.“
Connichi 2005 oder '06, wo die Typen von GAINAX (die Macher der Evangelion-Sachen) noch kamen, wegen dem guten deutschen Bier und meinten, es sei ihnen egal, ob wir die Serien von gewissen Seiten ziehen, es freut sie einfach, dass wir uns überhaupt die Mühe machen, ihre Sachen anzuschauen, uns wie die Charaktere zu verkleiden, AMVs zu erstellen. Finanziell interessiert sie nur der japanische Markt. Tut was ihr wollt, und danke.
Einfachere Zeiten.
Das verstehe ich schon, aber hast du nicht das Gefühl, dass sich das inzwischen doch SEHR geändert hat? Ich sehe die Beschreibung die du hier bringst eher als ein Problem welches in den späten 90ern, frühen 2000er noch sehr stark vorhanden war, aber inzwischen werden Homosexuelle glaub doch in den meisten Fällen vernünftig dargestellt.
Oder zumindest ist das mein persönlicher Eindruck.
Nur um da meine Erfahrung reinzuschmeißen.
Jein. Hat sich etwas verbessert, aber eher dahingehend, dass sich das Feld aufgefächert hat. Halt auch Transgender, Intersex, Non-Binary, etc. dargestellt werden.
Die Klischees an sich, vor allem der homosexuellen Tunte, die haben sich vereinzelt gebessert (Discovery - die Szene vor dem Spiegel. Zwei verheiratet Männer, die einfach den Tag rekapitulieren), aber wirklich im Ganzen gebessert?
Da wird mir noch immer zu mehr vermischt, verquirgelt und am Ende kommen Stereotype raus. Hat es sich verbessert? Ja, definitiv. Ist die Latte noch immer so weit unten, dass ich persönlich darüber lache. Leider auch ja.
Und mehrfach. Die eine Szene aus the Boys, wo Maeve gebrieft wird. Die wirklich das ganze entlarvte.
Ihre Frau muss ein Mann sein. . Bisexualität? He, wir [vom Marketing] lieben Homosexualität!
Das war wirklich treffsicher und böse in diese Klischeekiste.
Kann da nur von meine Vätern reden, weil die beides Männer sind, aber was ist daran falsch? Warum hab ich mich lange darüber den Kopf zerbrochen, wer der „Mann“, wer die „Frau“ in der Beziehung ist (Lösung: weder noch, natürlich steht jeder auf bestimmte Sachen, aber das geht wirklich nur sie was an). Warum muss ich mich erklären, wenn ich mit zwei Vätern, die sich offensichtlich lieben, einen Ausflug mache?
Und was ist eigentlich falsch am Rest der Menschheit, dass ich mich und meine Familie erklären muss?
(Nicht, dass ich das inzwischen nicht gerne mache, aber vor wenigen Jahren noch, haben mich diese Gedanken aufgefressen).
Und um das dümmste Beispiel zu wiederholen. Some Like it Hot. Allen das Ende, das „Nobody is Perfect“, diese Akzeptanz, das holt mich einfach so viel mehr ab, als all die anderen Filme, die drüber gehen, welche Krankheit ich hätte und welchen Kampf ich bestreiten muss. Diese eine kleine Szene am Ende. Der Film an sich, brauchen wir nicht zu diskutieren (finde ich großartig), aber dieses Ende. „Nobody is Perfect“. Einfach Genial und ich pläre jedesmal. (Und in meinem Kopfkino habe sie das Beste daraus gemacht).
Es kommt drauf an, finde ich. In Filmen, die das Thema stark adressieren, ist es auch durchaus differenziert erarbeitet. Wenn es nur Randthemen sind, insbesondere im Comedybereich, bekommt man meistens doch noch die Abziehbilder.
Dustin Hoffman hat mal am Set von Marathon Man Hampelmänner gemacht, um ins Schwitzen zu kommen und außer Atem zu sein. Der Regisseur John Schlesinger kam zu ihm und hat ihn gefragt was er da mache, worauf Hoffmann antwortete, dass er doch gleich die Laufszene spielen soll, woraufhin Schlesinger meinte: „Have you tried acting?“
Repräsentation ist sehr wichtig. Filme dürfen nicht nur die klassische, weiße heterosexuelle Familie abbilden. Nichtsdestotrotz halte ich es für falsch, wenn die Schauspieler*innen quasi ihrer Rolle entsprechen müssen. Ansonsten brauchen wir kein Schauspiel mehr. Neil Patrick Harris hat in How I met your mother grandios einen heterosexuellen Playboy gespielt. Armie Hammer und Timothee Chalamet in call me by your name wiederum ebenfalls sehr überzeugend eine homosexuelle Liebschaft. Jeder muss alles spielen dürfen.
Etwas anders ist es sicherlich bei der Hautfarbe. Es ergibt natürlich keinen Sinn, dass sich Til Schweiger die Haut schwarz anmalt, um einen schwarzen Sklaven zu spielen.
Aber solche Filme sind sowieso die Ausnahme. Wichtiger ist aus meiner Sicht, dass in Serien/Fernsehfilmen/Kinofilmen etc. Minderheiten klischeefrei repräsentiert werden. Dass es eben mal ein Schwarzer Polizist ist, der den weißen Kriminellen verhaftet. Dass der toughe Anwalt nach dem Arbeitstag zu seinem Mann geht etc. und zwar ohne, dass das immer ein wichtiger Storypunkt sein muss.