Allgemeiner Thread zu Diskriminierung (Rassismus, Sexismus etc.)

Siehe ja Anime. In den 80ern/90ern war es verdammt schwer, ein Wings of Honnemaise zu bekommen. Millenium Actress - das bekommst heute nicht mehr. Entsprechend kennt auch hier im Forum kaum wer die Werke aus der Zeit.

Und hat es, als der Markt dann angefangen hat, eben auch japanische Filme zu veröffentlichen, ein Boom eingesetzt, der uns zumindest deren Kultur näher brachte und sind wir dann sensibler geworden.

Natürlich in der heutigen Zeit geht das nochmal einfacher. Und gerade da ist sein letzter Satz, halt bei Preisen eben auch solche Werke zu berücksichtigen wichtig. Weil die halt ein Multiplikator sind, dass wir uns überhaupt hinsetzen und mal die Serie im Internet suchen anfangen.

Ouh, das passt ja gerade so hervorragend in das Thema meiner Abschlussarbeit! :herz:

Eigentlich ist es genau mein Thema, wenn ich Nnedi Okorafor lese. :smiley:

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Sein Default.
GENAU mein Punkt. Danke!

Ich drehe hier gar niemandem „einen Strick“ aus irgendwas. Leute müssen wirklich aufhören immer alles gleich als Angriff zu sehen. Ich habe exakt das geschrieben, was Martin hier sagt, dass halt ein Default da ist, bei jedem Autor, und das auch in seine Fantasy-Welt reinfliesst.

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Sag ich ja auch nicht, nur, dass er es sich einfach macht. In Frauen kann er sich ja scheinbar auch gut hineinversetzen, ohne selbst eine zu sein.

Ja, stimmt. Aber hier geht es ja nun mal um SciFi. Hätte er gesagt, dass in dieser SciFi Welt nun mal alle Menschen dieselbe Hautfarbe haben, wäre das eine einfache Antwort gewesen. Aber zu sagen, man kann sich nicht hineinversetzen, weil es solche Menschen im eigenen Umfeld nicht gibt, ist für einen Autor schwach, wenn man zeitgleich auch Frauenfiguren hat und die Phantasie offenbar auch ausreicht, irgendwelche Fabelwesen zu erfinden.

Wenn du einen guten Roman über einen möglichen ersten Kontakt zwischen Menschheit und Aliens lesen willst:

Und ja, ich merke schon, dass den Lindsay schrieb (verfolge sie aber schon lange).

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Es wirkt eben etwas seltsam, wenn man etwas so offensichtliches fragt bzw. nochmal rausstellt. Bei dem Thema, um das es geht, ist man dann eben schnell bei irgendwelchen Hintergedanken. Aber es ist halt so simpel, der Gott der Kuh hat Hörner und Euter.

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  1. Nicht sicher, wie „offensichtlich“ das ist. Kenne genug Leute, welche sich darüber vermutlich nei auch nur Gedanken gemacht haben.
  2. Auch offensichtliche Dinge sind Dinge, die es Wert sind festzustellen, vor allem wenn es Dinge sind, welche es Wert sind zu überdenken oder zu ändern. Manche denken jetzt „Ja, Weiss ist bei einem Weissen Autor die Default-Vorstellung, wenn er Menschen in ein Fantasy-Szenario stellt“ und dann daraus schliesst „Ja, ist kein Problem, wenn das gemacht wird“. Das eine folgt nicht vom anderen.
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Eins konnte ich schon mal aus meiner Recherchearbeit über Repräsentation und Narrativen im SciFi sehr gut festhalten: Sollte jemals Aliens landen, dann lebt man hoffentlich nicht gerade in den USA, ;D

Ich arbeite auch in Präsentationen gerne mit dem Wimmelbild der Nasa:

Jetzt, finde die Frau. :joy:

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Ich werte seine Antwort: Ja, ist passiert - und hätte nicht passieren sollen. Deswegen müssen wir da mehr arbeiten.

Finde jetzt nicht, dass er sich darauf noch ausruht und auf ein Mei, nah, kann i nix machen ausruht. Eben versucht, durch seine Unerstützung von nicht-amerikeuropäischen Werke deren Autor*innen einen Platz zu geben.

Und das unterstütze ich sogar.

Hab 3 Sekunden gebraucht, was ist mein fantastischer Preis? :florentin:

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Redest du von Martin?
Ich habe nämlich eigentlich nie von ihm gesprochen.
Martin ist ein Autor, den ich als durchaus selbstkritisch genug ansehe, dass er solche Dinge nicht einfach abwinkt, sondern sich darüber Gedanken macht.

Aber ich habe eigentlich gar nicht von ihm geredet, meine Kommentare bezogen sich eigentlich auf das Genre und die Konvention im Genre trotz Fantasy-Setting immer noch „Weiss“ als Default zu nehmen.

Und nicht nur gibt es da genug Autoren, welche sich dafür bestimmt nicht gerne kritisieren lassen würden, man sieht halt auch, dass in vielen Kreisen bei den Lesern die Einstellung: „Ist kein Problem, daran muss man nicht arbeiten“ sehr prävalent ist.

Und dann gibt es noch die Autoren, welche diese Blindspots haben, aber dann retroaktiv versuchen die Fakten neu zu schreiben, um so zu tun als habe man schon immer einen diversen Cast gehabt… es wurde einfach in den Büchern nicht explizit erwähnt (hust Rowling hust, hust) :smirk:

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Wird denn sooft die Hautfarbe erwähnt? Ich hab ja einiges an Fantasy gelesen, aber ich kann mich kaum daran erinnern dass die Hautfarbe erwähnt wird. Ernstgemeinte Frage

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Es kann auch einfach eine sehr bewusste Entscheidung sein, weil es zb. zum Stilmittel gehört.

Made my Day.

Jein…

Was (in meiner Erfahrung) oft passiert ist, dass Dinge wie Hautfarbe nicht erwähnt wird… AUSSER es ist halt eben explizit nicht weiss.
Also, die Hautfarbe wird meistens per Default als weiss angenommen und es wird erst dann „erwähnenswert“, wenn es eben abweicht.

Wie gesagt, es ist verständlich dass diese Default-Annahme bei einem weissen Autoren oder in einer primär Weissen Gesellschaft einfach unbewusst gemacht wird, aber genau deshalb sollte man das nicht einfach abwinken, sondern etwas darüber nachdenken und sich bewusst werden, was für unbewusste Default-Annahmen wir alle im Alltag nunmal machen. Und was für einen Einfluss das haben könnte.

Ich kenne zum Beispiel kein Buch, wo ein Buch die Hautfarbe der Charaktere nicht erwähnt, und dann plötzlich begegnen die Protagonisten einem neuen Charakter oder kommen in eine neue Region der Welt, und das Buch sagt dann: „die Leute hier hatten alle sehr helle Haut, anders als es sich Bob von zuhause gewohnt war, wo die Leute dunkle, braune Haut hat.“
Es ist immer anders rum: die „andere“ Gesellschaft oder Bevölkerung ist fast immer die Dunkelhäutige… und wenn nicht, wenn der Protagonist und seine Gesellschaft dunkelhäutig sind, dann wird das in der Regel von Anfang an erwähnt… weil es halt erwähnenswert ist, weil es halt nicht default ist.

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Leider nein, das ist Waldo als Frau verkleidet :kappa:

die richtigen Frauen sind hier hinten

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Aber kann hier dann nicht auch das Problem eher beim Leser liegen? Vielleicht liegts ja an mir, aber ich denk mir da gar keine Hautfarbe hin solange es nicht erwähnt wird.
Vielleicht liegt hier auch der Grund warum ich das Problem nur bedingt nachvollziehen kann. Solange die Hautfarbe nicht explizit erwähnt wird, kann sich doch jeder die Hautfarbe denken die er/sie will?

Hm, ich kann jetzt nicht ausschließen dass ich sowas einfach vergessen habe da ich es nicht als relevant sehe wenn ich jetzt darüber Nachdenke. Ich werde mal versuchen da in Zukunft mehr drauf zu Achten.

Ich „denke“ mir in der Regel auch keine Hautfarbe. Ich weiss nicht wie es bei dir ist, aber ich sehe beim Lesen immer eine Art „visuelle Vorstellung“ zu dem was ich gerade lese. Und da ist es bei mir dann schon eher so, dass wenn es nicht anders erwähnt wird ich mir die Charaktere einfach Weiss vorstelle. Halt wie ich es von mir, meiner Familie und den meisten meiner Freunde kenne.

Und es stimmt durchaus, dass es dann vielleicht eher am Leser liegt und nicht am Autor. Aber ich bin fast sicher, dass die meisten Autoren doch ein Bild im Kopf haben von ihren Charakteren. Und wie gesagt, in praktisch allen Fällen, wo die Hautfarbe der Charaktere erst nicht spezifisch erwähnt werden, aber dann später im Text klar gemacht werden, wurde der Protagonist dann durch den späteren Kontrast mit anderen Charakteren als „weiss“ identifiziert.

Mir fällt jetzt gerade auch kein gutes Beispiel ein. Falls ich demnächst mal auf eines Stosse werde ich es hier sicher reinstellen.

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Wie war es denn beim Dunklen Turm und die Diskussionen um Idris Elba?
Kenn das Buch nicht und konnte die Aufregung damals nicht verstehen.

Ich kenne das Buch auch nicht, aber er wird wohl als epxlizit Weiss mit blauen Augen beschrieben. Quasi im Film genderswapping mal in die andere Richtung.

Interessanterweiser gab es das ja auch um seinen Charakter im MCU. Bzw. Ich moechte es nicht Aufregung nennen, aber seiner Character, Heimdall, gilt wohl lauter nordischer Mythologie als ‚the whitest of the gods‘.