Wenn ich mich hier so im Thread umschaue, sitze ich höchstens auf einem Pony😁
Ich hab nicht behauptet die Wahrheit gesagt zu haben, aber es ist halt meine Sichtweise und die sollte man doch schon beachten, wenn man mit jemanden diskutiert. Du hast etwas geschrieben, zu der ich meine Sichtweise schon dargelegt habe.
Wenn ich dich zu schroff darauf aufmerksam gemacht habr: Sorry.
Da ich gerade an meiner Arbeit sitze, wollte ich ein Zitat gerne noch ergänzen, um es wenig konkreter zu machen:
[…] [Sut] Jhally und [Ian] Angus definieren postmoderne Kultur als Produkt einer ‚Gesellschaft, in der soziale Identität durch die Bilder in den Massenmedien geprägt wird und in der Kultur und Ökonomie zu einem ganzen verschmolzen sind.‘ Es gibt zu wenige Arbeiten, die den Versuch machen, die Auswirkungen der Postmoderne auf die schwarze Kultur zu untersuchen.
[…] Gerade als Kulturwissenschaftlerinnen, die versuchen, den Kontext für eine mit Befreiungsstrategien verbundene kritische Intervention zu schaffen, können wir uns nicht an der Frage der Repräsentation vorbeimogeln, […].
Natürlich müssen sie [Kulturkritikerinnen] jede Gelegenheit ergreifen, mit einem nicht-akademischen Publikum in Dialog zu treten und Gespräche führen. Wenn kein Austausch zwischen den Kultursubjekten […], über die geschrieben wird, und den Kritikerinnen/Kritikern, über die sie schreiben, stattfindet, wird schnell eine politische Dominanz reproduziert, mit der intellektuelle Eliten eine alte Kolonisierungsrolle übernehmen, nämlich die des privilegierten Interpreten - des kulturellen Aufsehers.
Das stammt aus bell hooks: Sehnsucht und Widerstand. Kultur, Ethnie, Geschlecht., und widmet sich der Bedeutung und den methodischen Zugängen zwischen Kulturprodukt und der Kulturkritik.
Es geht nicht darum, den Wert einer Sache abzusprechen, sondern kritische Einblicke zu vermitteln. Dabei ist wichtig ein dualistisches Modell (Gut-Böse, angenommen-abgelehnt) aufzubrechen. Es geht um eine Methode, Wissen, Verständnis von sozialen Identitäten und Vermarktung herauszubilden, Verbindungen zu verdeutlichen.
Daneben hab ich auch diesen Ausschnitt ausgewählt, weil ich es wirklich wichtig finde, sich zu überlegen, welchen Adressat eine Kritik dahingehend hat. Und hier wird Twitter zu einem Moloch an Streitereien, wie @Truchsess über Ghostbusters, schon sehr treffend analysiert hat. Als würden Twitter-Zänkereien, den klaren Punkt von legitimer Kritik immer wieder verzerren. Davon sollte man sich vielleicht wirklich weniger ablenken lassen, wenn man sich Film als Kulturprodukt genau ansieht und welche Strukturen z.B. hinter einem Cleoprata stehen.
(Sorry, fällt mir ehrlich schwer, mich bei diesen Themen so kurz zu fassen)
Damit ich das richtig verstehe: Du willst ein Gut-Böse-Modell aufbrechen, indem du Kritik an etwas (z.B. Filmen) übst und zeigst, was alle nicht gut ist? In dem Konzept von Kritik ist gut/böse; gut/schlecht; richtig/falsch inhärent vertreten. Wie willst du damit das Model aufbrechen? Welches Ergebnis erhoff(s)t man(du) sich(dir) davon?
Ich erwähne weiter unten, warum ich es erwähne.
Weil ich es dennoch für wichtig halte, dass wir uns mehr bewusst werden, dass wir diese Default-Annahmen machen (ein Fakt der immer mal wieder in solchen Diskussionen verneint wird). Und weil ich denke, dass wir durchaus daran arbeiten können.
Nein.
Aber man kann sagen: „jetzt VERSUCHE ich aus einer neutraleren Perpektive zu schreiben“.
Denn du schreibst ja nicht nur für dich selber.
Und auch wenn es nie möglicj werden wird, aus einer tatsächlich völlig neutralen Perspektive zu schreiben, so können wir trotzdem lernen es ETWAS näher zu kommen.
Ich habe keine Ahnung, wo du DAS in meinen Kommentar rein interpretierst…
Naja…
Ich sehe was du hier machst aber nicht als „fertig denken“… denn was du mir hier unterstellst oder den Schluss den du aus meinem Kommentar ziehst, folgt jetzt also überhaupt nicht von dem was ich geschrieben habe.
Kritik heißt eben nicht alles nur als gut und schlecht zu deklarieren, sondern auch inhaltlich Themen anzugehen und die Strukturen(wie Ökonomie) dahinter. hooks bezeichnet das als Kulturkritik, bzw. als radikale Kulturkritik hinsichtlich kolonialer Denkweisen und Rassismus. Wie konsumierst du, welche Bilder konsumierst du, welche Bilder hinterfragst du, welche nicht? Welche Bedingungen haben diese Bilder so aufgebaut. Welchen Einfluss hat es. Verständnis von dem, was wir sehen vertiefen. Eben keine vereinfachte ‚feindselige Kritik‘, sondern Auseinandersetzung. Und oben war mir der Hinweis wichtig zu hinterfragen, wer wieder wie über wen spricht und was im Fall von Gadot repräsentiert wird.
Verstehst du so, was ich meine?
Ja, aber der Begriff „Kritik“ passt für mein Empfinden immer noch nicht, da es untrennbar mit Urteilen verbunden ist. Auseinandersetzung passt da eher.
Allerdings fehlt mir immer noch die Antwort, was man sich davon verspricht gut/böse aufzutrennen?
Weil dieser Dualismus zu Einseitigkeit führen kann (viel praktiziert wird) und manche Dinge eben nicht einfach einzuordnen sind. Es nur im übertragenen Sinn gemeint, du kannst es auch ersetzen mit gut und schlecht. Diese Einordnung kann eben einer Vereinfachung entsprechen, obwohl Themen komplexer sind.
Ganz konkret am Beispiel Rollen Besetzung in Filmen, was soll da eine dritte (oder 4.;5.) Komponente sein? Entweder man akzeptiert in einem Film die Freiheit des Erschaffers die Rollen zu besetzen wie er will oder nicht. Jetzt zu sagen, aber Kleopatra war eine XY, das ist die Schauspielerin nicht. Was bricht man da auf? Man unterstellt doch lediglich, dass sie falsch gecastet wurde, sonst würde man diesen Punkt nicht anbringen. Das Thema ist sicher komplex, aber im Kern läuft jede Wortmeldung dazu auf gut/schlecht hinaus, wenn auch zu einzelnen Teilaspekten. Und gut/schlecht ist ja auch kein binäres Modell, wie du suggerierst. Die Skala geht noch weiter in Richtung besser/schlechter. Man kann nach diesem Modell jetzt schon einen sehr differenzierten Blick auf solche Themen bilden. Es ist nur von bestimmten Richtungen nicht erwünscht.
Doch tut es. Auch das muss man bei meiner Kritik verstehen und ich muss es vielleicht dazu schreiben, aber ich habe in diesen Debatten keine Lust jedes dritte Wort zu disclaimen: Das was Du schreibst ist ja eine korrekte und interessante Analyse. Aber mich interessiert, was man davon am Ende wirklich umsetzen kann und worauf hier Energie verwendet wird.
So wie ich hier in dem Thread auch alles interessant finde und auch quasi immer auf derselben Wellenlänge bin, ABER eben weiter denken möchte - auch wenn das in der Aussage z.B. von Dir gar nicht beabsichtigt ist -, was dann letztlich die Konsequenzen in der realen Welt sind.
Ich war auch mal so und habe in Foren lange immer die wahre Lehre vertreten, bis ich verstanden habe, dass es nicht nur die bösen rechten Echokammern und Bubbles gibt, sondern eben auch solche wie hier.
Mir fehlt hier die Demut und Einsicht und Selbsterkenntnis, dass hier über Dinge geredet wird, die Menschen, die sich nicht explizit damit beschäftigen vollkommen egal sind oder die es einfach nur nervt.
Und diese Menschen bekommt man auch nicht, wenn man ALLES auf die Goldwaage legt und immer noch vehmentere und penetrantere Forderungen stellt.
Weltanschaulich stimme ich mit Dir und wahrscheinlich 95% hier überein. Auch und gerade mit Sam_Jones, die mich anscheinend für eine so schlimme Person hält, dass sie mich ignoriert. Weil sie meine Stilkritik als persönliche Beleidigung aufgefasst hat.
Ich mache hier nicht mehr als Manöverkritik. Ich will genau dieselbe diverse, progressive Welt, die ihr euch vorstellt, aber ich bin der Meinung, dass man sie nicht mit einer moralischen Empörungskultur erreicht.
Und DAS EINZIGE was du aus meinem Kommentar bezüglich des „Ghostbusters“ rausliesst, das man „Umsetzen“ kann, ist das man gleich so tut, als gefallen einem Filme, welche einem nicht gefallen?
Wirklich?
Man könnte nicht, keine Ahnung, einfach so als Beispiel, den Sexisten keinen Schutz bieten, indem man ihre Existenz nicht runterspielt oder nicht runterspielt, dass MANCHE Kritik tatsächlich aus einem Sexistischen Hintergrund hervorkommt?
Das ist keine Option? Mein Kommentar beinhaltet wirklich NUR als Option, dass man gleich so tut, als finde man Filme gut, welche man nicht gut findet?
Sorry, aber das ist GENAU das, was ich nicht ausstehen kann.
Wenn man gleich in die Extreme geht und null Verständniss für Nuancen zeigt.
Hier nochmals was ich schreibe:
Wenn du wirklich das Gefühl hast, dass aus dieser ganzen Kette von Reaktionen und Gegenreaktionen nur die Möglichkeiten offen bleibt „Entweder den Film gut finden, oder den Sexisten Schutz bieten!“, sorry, dann fehlt es dir wirklich an differenzierter Herangehensweise.
Nun, wie schon gesagt:
Ich halte was du hier tust leider nicht für „weiter denken“. Ich halte es für eine absurde Reduktion des Problemes auf eine bizarre Ebene, wo es nur noch zwei Optionen gibt. Das ist nicht „weiter denken“.
Da bin ich froh für dich, dass du die Erleuchtung gefunden hast und mir so weit voraus bist. Unglücklicherweise hat das hier nichts mit „Echokammer“ oder „Bubble“ zu tun. Was du hier gemacht hast hat damit zu tun, dass du eine Sachlage, wo mehrere Schritte vorkommen und diverse Ansätze vorhanden sind, wo man sich besser verhalten könnte auf eine simple „entweder/oder“-Idee runterbrichst.
Nein, leider machst du mehr.
Mag dir nicht bewusst sein, aber du hast meine „Analyse“ (der du ja offenbar zustimmst) auf eine derart simple, reduktive Ebene runtergebrochen, dass sie null Sinn mehr machte, und dann einen entweder/oder-Schluss gezogen, der so in meinem EIGENTLICHEN Kommentar wirklich nicht vorhanden war.
Das ist mehr als „Manöverkritik“. Das kommt eher einer Misrepräsentation meines gesammten Kommentares gleich.
Nun. Das ist mein Punkt. Ich will damit aufzeigen, dass solche Schlüsse möglich sind und man deswegen aufpassen sollte, wenn man diese moralisch-ethischen Anklagen schreibt.
EINE, nicht DIE Konsequenz aus dem von die Geschriebenen ist, dass ich jetzt Filme, Serien etc… unterstützen muss, sobald es sexistische Kritik gegen sie gibt. Und das würde natürlich damit erhärtet werden, dass man behauptet, wer dies nicht macht würde Sexismus fördern.
So ein Denkmuster lässt sich aus dem von Dir Geschriebenen ableiten und das will ich einfach von vorneherein problematisieren.
Ich weiß ganz genau, was Du damit aussagen willst und natürlich ist das nicht der einzige Schluss den man ziehen kann. Nur ich wollte mal einfach fragen wie Du dazu stehst, dass man diesen Schluss ziehen kann. Deswegen habe ich einfach mal die Frage gestellt.
Und schalte mal einen Gang runter. Ich habe schon mit mir gerungen, ob ich überhaupt noch darauf eingehe. Das ist schon ziemlich schnappatmig. Die Kritik richtet sich doch gar nicht gegen dich.
Ok, erstens:
Nein, du hast nicht gesagt, dass das ein Schluss sein KÖNNTE den Leute ziehen KÖNNTEN. DU hast diesen Schluss selber gezogen.
Zweitens: Du hast diesen Schluss nur gezogen, weil du meinen Kommentar so weit übersimplifiziert hast, dass es kaum mehr mein Kommentar war. Denn wie ich oben gezeigt habe, den Schluss, den du gezogen hast, folgt nicht auf den Inhalt meines Kommentares. Einfach überhaupt nicht.
Und drittens: Welche „moralisch-ethische Anklage“? Mein Kommentar war keine Anklage. Mein Kommentar war eine Beschreibung, wie es passieren kann, dass legitime Kritik zum Teil rassismus/sexismus-geleiteter Kritik als Schutz dienen kann. Ich habe niemanden „angeklagt“, ich habe beschrieben, wie solche Dinge leicht passieren können, sich aufwiegeln können, und ich habe mit Ghostbusters (2016) ein aktuelles Beispiel genommen.
Und wie gesagt:
Nein, das ist NICHT „eine Konsequenz“ meines Kommentares. Sorry, dass ist aber einfach nur eine Konsequenz welche DU da reinliesst (oder, anscheinend, wo du denkst andere Leute könnten da reinlesen). Welche logisch aber nicht von dem folgt was ich geschrieben habe.
Nochmals: Das war NICHT das argument das du weiter oben gemacht hast, und NICHT so wie du es dargestellt hast. Liess deine eigenen Kommentare nochmals durch. Wo schreibst du da, dass das eine mögliche Auslegung ist, welche andere Leute von meinem Kommentar ziehen könnten? Das hast du nicht geschrieben. Dein Kommentar liesst sich definitiv so, als sei das der Schluss den DU gezogen hast. Und so liesst es sich leider nach wie vor.
Wenn Leute Schlüsse aus etwas ziehen, das ich nicht geschrieben oder auch nur angedeutet habe… nun, das ist schade. Aber mehr machen als mich so sorgfältig wie möglich auszudrücken kann ich nicht.
Ok…
Dann musst du aber beim nächsten Mal wirklich klarer sein, was du meinst.
Denn ich kann mich nur nochmals wiederholen: So lesen sich deine Kommentare überhaupt nicht. Und ehrlich gesagt: Wenn du mir schon vorwirfst, dass man meinen Kommentar so falsch verstehen kann, dann finde ich solltest du selber etwas vorsichtig sein wie du deine Kommentare verfasst. Denn nichts in deinen ersten zwei Antworten auf mich deutet auch nur darauf hin, dass es sich da um hypothetische Fragen handelt, welche nicht deine Eigene Meinung wiederspiegeln.
Nun…
Liess mal durch, wie vorwerfend und überheblich deine obigen Kommentare formuliert sind. Dann verstehst du vielleicht, warum ich „schnappatmig“ reagiere, vor allem wenn sie im Zusammenhang mit einer Antwort kommen, welche Schlüsse aus meinen Kommentaren ziehen, welche so einfach nicht gezogen werden können.
Und wenn mir dann gesagt wird: „Och, ich war auch mal wie du…“ dann ist das halt wirklich unglaublich überheblich.
Die Kritik war direkte Antworten auf meine Kommentare. Wie ich da verstehen sollte, dass sie nicht gegen mich gerichtet ist weiss ich beim besten willen nicht.
Schau dir doch mal die Formulierung an:
Sorry, wenn das nicht als Kritik an MICH gerichtet war. Scheint aber ziemlich explizit zu sein.
Die Story beinhaltet gleich mehrere Aspekte (Rassismus? Sexismus?).
Richtig oder falsch?
Der Handschlag ist laut VGH einer der elementaren Bestandteile des gesellschaftlich-kulturellen Zusammenlebens in Deutschland. Ein Mann, der Frauen aus religiösen Gründen nicht die Hand geben will, kann deshalb nicht eingebürgert werden.
Die innere Einstellung des Mannes gewährleiste nicht, dass er sich in die deutschen Lebensverhältnisse einordne, entschied der VGH mit am Freitag bekanntgegebenem Urteil (v. 20.08.2020, Az. 12 S 629/19). Der Mann lehnt nach Angaben des VGH „infolge einer fundamentalistischen Kultur- und Wertevorstellung“ das Händeschütteln mit jeder Frau ab, weil sie ein anderes Geschlecht hat und damit per se als eine dem Mann drohende Gefahr sexueller Versuchung beziehungsweise unmoralischen Handelns gelte.
Die Einordnung in die deutschen Lebensverhältnisse wiederrum setzt laut VGH „jenseits der stets vorauszusetzenden Bereitschaft zur Beachtung von Gesetz und Recht auch eine tätige Einordnung in die elementaren Grundsätze des gesellschaftlich-kulturellen Gemeinschaftslebens voraus.“
Das sehe ich zwar nicht so. Die Entscheidung, den Mann nicht einzubürgern, ist meiner Meinung trotzdem richtig.
Wenn es schon daran scheitern einer Frau die Hand zu geben, glaube ich kaum, dass andere Elemente der Gleichberechtigung eine Chance habe von der Person umgesetzt zu werden.
Ich sehe den Handschlag auch nicht kulturell zwingend, aber die Weigerung dazu ist für mich ausschlaggebend. Aber ich denke so kann man juristisch nicht argumentieren.
Ich finde ja ein bisschen seltsam, dass es in allen Berichten darüber nur um den Handschlag geht und nicht um den Widerspruch, dass jemand, der angeblich keine fremden Frauen berühren möchte, weil das per se „eine dem Mann drohende Gefahr sexueller Versuchung“ sei, ausgerechnet als Arzt arbeitet. Oder übersehe ich da was?
Entweder er schafft es im Job, Frauen genauso zu untersuchen wie Männer, dann ist seine Begründung für die Verweigerung des Handschlags offensichtlich eine Lüge, oder aber er schafft es nicht und dann stellt sich die Frage, wieso er nicht schon viel früher Probleme bekommen hat.