Das erleichtert trotzdem nicht das Bewerbungsgespräch. Das ist ein nicht unwesentlicher Kontext, wo man essentiell vom guten Willen anderer Leute abhängig ist.
In dieser Situation sitzt dann aber auch jemand der stark übergewichtig ist, oder schwer vernarbt, oder stark tätowiert, mit Eintrag ins Führungszeugniss oder oder oder. Die einzige Möglichkeit das zu umgehen wären völlig entpersonalisierte Bewerbungern und eine Einstellung ohne jeden persönlichen Kontakt, was ich einerseits ne nette Idee finde aber andererseits dann durch die Probezeit oder befristeten Arbeitsvertrag eh wieder obsolet wird. Und wie macht man es dann bei der Wohnungsssuche, der nächste grosse Brocken wo Diskriminierung ernsthafte Probleme bringt, anders wie ein dummer Tweet auf Twitter.
Man selbst kann in diesen und in den Situationen, die du geschildert hast, herzlich wenig machen. Natürlich kann man am eigenen Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl arbeiten, aber das macht einem immer noch nicht den Kühlschrank voll. Klar kann man an einer toleranten Gesellschaft mitarbeiten, aber das sind Mechanismen, die nur sehr langsam ins Rollen kommen. Letztendlich bleibt aber nicht viel anderes übrig.
Was man aber kann ist wenigstens daran arbeiten wie oder ob überhaupt einen diese Ablehnung trifft, denn das ist die zweite Ebene mit der man umzugehen hat. Aber sicher, der Kühlschrank wird auch davon nicht voll, weswegen ich ja auch immer wieder vom schwereren Weg spreche, in der Regel bringt aber zu sich zu stehen auf so vielen anderen Ebenen eben auch positives
In gewissen Situationen ist zu viel Individualität allerdings eher ungewollt, gerade wenn es um sowas wie Bewerbungen geht, wo man überhaupt gar keine Einladung zu einem Gespräch bekommt, weil man schon im Voraus ausgesondert wird. Oder wenn man bei behördlichen Sachen (und sei es nur eine Polizeikontrolle) besonders penetrant mit dem Geburtsnamen angesprochen wird, egal ob man darum bittet den anderen zu nutzen. Da bringen auch Selbstvertrauen & Co wenig, da man letztendlich immer unterlegen ist. Mal abgesehen davon, dass Selbstvertrauen nicht mal eben im Supermarkt gekauft werden kann. Wenn man zig Jahre Sachen verdrängt hat, in einem sehr depressiven Zustand war, sein Spiegelbild verabscheut hat,… ist das ein sehr langer Prozess Selbstvertrauen aufzubauen
Ich gehöre zwar für den Mainstream keiner besonders „schützenswerten“ Gruppe an, entspreche aber auch nicht der Norm und das schon seit über 30 Jahren, angefangen in Zeiten wo die Gesellschaft noch wesentlich konservativer war. Ich hab Alltagsdiskriminierung erlebt (als weisser Mann, man stelle es sich mal vor ), Ich hab Ablehnung aufgrund von Oberflächlichkeiten erlebt, Steine die dir in den Weg gelegt wurden nur Aufgrund das du du warst und ich weiss was es bedeutet den schwierigeren Weg zu wählen statt den bequemen. Ich hab nie verlangt das sich die Welt für mich ändert sondern hab versucht mir ein Umfeld zu schaffen das mich glücklich und zufrieden macht, ein Umfeld das mir so viel Kraft gibt das die ganzen kleinen Nachteil dafür das ich ich bin irrelevant erscheinen lässt. Ich wünsche dir wirklich die Kraft das du das auch schaffst, das du so glücklich und zufrieden bist das dich nicht alles negative persönlich erschüttert sondern irgendwann nen Fick darauf geben kannst und das sich die wirklichen Widrigkeiten die du immernoch erleiden musst wie zb Job oder Wohnungssuche möglichst selten mitmachen musst, das sind nämlich die Sachen die wirklichen Impakt für dein Leben haben, nicht irgendwelche Twitter-tweets oder dumme Sprüche. Auch ich hab nicht den einfachen Weg gehabt, aber ich würde mich jederzeit wieder für den schwereren entscheiden weil du zwar schlechte aber eben auch gute Erfahrungen sammelst und Menschen kennenlernst die du nie auf dem anderen Weg kennengelernt hättest. Ich drück dir von ganzem Herzen die Daumen
Blockquote … sind in Kauf genommene Kollateralschäden des politischen und wirtschaftlichen Systems
Blockquote Ich finde ja auch Totschlag nicht toll, wenn ich Mord verurteile.
Also, das klingt schon irgendwie etwas verharmlosend. So, als ob man es nicht besser wusste.
Zum Thema Sexismus:
Sexismus habe ich im Berufsalltag (an der Uni und in Nebenjobs) noch nicht erlebt.
Sexuell belästigt (habe ich zumindest so empfunden) wurde ich allerdings schon mehrmals. Ist aber glücklicherweise immer gut ausgegangen und es sind nie wirklich schlimme Dinge passiert.
Dumme Sprüche von Angetrunkenen (verschiedenster Herkunft) oder den Hintern begrapscht bekommen von einem Betrunkenen (Deutscher) der mich in der Disko angetanzt hat (hat es gelassen, als ich ruhig aber bestimmt gesagt habe, dass ich das nicht will). Alles halb so wild.
So… aber das Schlimmste, was mir passiert ist, war, als ich an einem Wochenende spät abends nach einer Party alleine bei uns durchs Bahnhofsviertel gegangen bin. Hatte mich natürlich chic gemacht und einen etwas tieferen Ausschnitt und kurzen Rock an.
Eine Gruppe, höchstwahrscheinlich arabisch stämmiger Männer, an denen ich vorbei musste, sprachen mich in mäßigem Deutsch an (u.A. einige obszöne Dinge, die sie gerne mit mir machen wollten und Beleidigungen wie „Schlampe“). Wollte da einfach dran vorbei und das ignorieren, die wollten mich aber nicht einfach so vorbeilassen. Die stellten sich mir in den Weg und wollten mich gegen eine Hauswand drängen… Da hatte ich richtig, richtig Angst.
ZUM GLÜCK liefen da noch andere Leute rum, die das mitbekamen.
Die Zitate stammen nicht von mir.
Ich weiß gar nicht, was mich da mehr erschreckt. Die notgeilen Kommentierer und unaufgegordert Dick-Pic-Versender oder Boulevard-Journalisten. Ich gehe eher auf Nummer 2, weil das deren Job ist oder sie meinen solche Clickbait-Mist schreiben zu müssen…
“do würde ich gerne mal meinen Kopf zwischen stecken”
Ich mag Fleischhauer, generell lese ich mir die Kolumnen im Spiegel gerne durch. Egal ob Stokowski, Lobo, Fleischhauer…früher war montags noch Augstein mit dabei. Während die letzten 3 eher dem linken politischen Spektrum angesiedelt sind und Fleischhauer eher der konservativen Seite zuzuordnen ist, finde ich es sehr gut, wie zu vielen Themen die Meinungen und Ansichten der Autoren sind, um sich dann die eigene Meinung zu bilden.
Ich wäre vermutlich getriggert, wenn ich mich nicht so getrollt fühlen würde
Jani braucht auch seine Daseinsberechtigung.
War nun in Italien wieder Thema im Stadion. Ist nur Fußball und gehört dazu?
Schön auch die Aussage von Bonucci… Zu 50% Selbstschuld…
“Er hat ausgesprochen, was viele denken, nämlich dass die Schwarzen sich den Rassismus selbst eingebrockt haben. Das aber ist eine Reaktion, die ebenso brutal ist wie die Buhrufe gegen Moise Kean. Aus genau diesem Denken werden junge Frauen nach einer Vergewaltigung gefragt, ob sie zu leicht bekleidet gewesen seien.”
Und mein erster Gedanke nach diesem Satz: “…Oh Gott, bestimmt Fleischhauer, der sich aufspielen will.”
Dabei lese ich den Spiegel nichtmal.
Erstmal ohne Kommentar, falls ihr’s noch nicht mitbekommen habt:
Falls euch nach dem VIdeo noch nicht klar ist, warum das hier gepostet wird - erstmal Glückwunsch, dass ihr ein normaler, vernünftiger Mensch seid -, macht es mal auf Youtube auf und seht in die Kommentare.