Welcome to the Internet
Doku über die starke Belastung von Frauen im Alltag mit Kind und Job.
Viele Frauen leiden unter diesem „Allmachtsanspruch“, den die Gesellschaft an sie stellt.
Kind, Haushalt und dann noch die Powerfrau im Job sein - das schafft man auch nur begrenzt lang.
Ich wusste bis jetzt tatsächlich nicht, wie viele dann auch zu Tabletten greifen, um die Tage zu „überstehen“.
Das ist glaube ich das ganze Problem dieser Diskussion hier. Die Frage war doch im Prinzip „Waren die verfolgten Juden im 2. Weltkrieg weiß?“ Und dafür gibt es einfach zwei Antworten: Biologisch gesehen ja. soziologisch nein. Allerdings sieht (im wahrsten Sinne des Wortes) Max Mustermann nur das biologische und fragt sich dann wie es sein kann, dass mit der Aussage „Weiße können keinen Rassismus erleben“ Juden und anderen, biologisch weißen, Verfolgten der erlebte Rassismus abgesprochen wird. Was aber de fakto gar nicht der Fall ist.
zum einen das.
und zum anderen ist es ja so, dass wenn man etwas (um)definiert, das auch erklären sollte, warum man das tut und wie der weg dorthin ist, um es nachvollziehbar zu machen.
das hat Frau Hasters zwar getan, dieser umstand wird aber von einigen Max Mustermännern einfach ignoriert.
sogar mehr noch, ein paar Max Mustermänner sind sich sehr wohl vollends bewusst, dass Frau Hasters „weiß“ in ihrem bemängelten satz als soziales konstrukt verwendet und nicht als biologisches merkmal, ignorieren es aber, um genau den punkt machen zu können der relativierung des holocaust.
da gehts dann mE nur um diffamierung. und das lenkt nur vom eigentlich problem und inhalt, dem (alltäglichen und zum teil nicht erkannten) rassismus, ab.
Das ist nach meiner Erfahrung eines der klassischsten Probleme in diesen Diskussionen und bringt ein banales Argument nach dem anderen hervor, wie „Wenn ich in Mali auf einen Markt gehe, könnte ich auch rassistisch behandelt werden aufgrund meiner Hautfarbe“. Dieser Satz zeugt von so viel Unwissenheit, dass man gar nicht weiß wo man als erstes ansetzen sollte.
Und ihren Buchtitel zusammenzuführen mit der Suggestion: Es gäbe keinen Rassismus gegen Weisse, ist schon der erste fehlgeleitete Ansatz, den die Leute mehr interpretieren, als Rassismus überhaupt zu verstehen.
Ich frage mich ernsthaft, wo liegt hier das Kommunikationsproblem?
Hier trifft so viel Unwissenheit auf ne einfach Grundlage: Wenn es an Repräsentation fehlt, wenn es an Bildung fehlt, wenn an Berührungspunkte zum Thema Rassismus fehlt, wenn dir Perspektiven von Betroffenen fehlen, wenn es dir an Wissen über Sprache fehlt, wenn dir Wissen über Kolonialismus fehlt (und das hat ja nun mal kaum jemand in der Schule), dann gibt es eben ein paar Dinge, die man wissen sollte über Rassismus. - Wie kann man denn das besser überwinden?
Das macht diese ganze Haltung hinter diesen einfältigen Aussagen, wie sie Nuhr präsentiert, so dermaßen entlarvend. Ich dachte durch BLM würde man etwas vorankommen, aber seine Aktion schmeißt diese Debatte um 30 Jahre wieder zurück…
Ich Frage mich auch, was jetzt der Unterschied zwischen der biologischen und der soziologischen Variante ist. Ist die soziologische Variante so nahe an der biologischen, dass man sie gleich bennen kann oder sollte das soziale Konstrukt nicht besser einen anderen Namen bekommen, um nicht die von dir angesprochenen Verwechslungen hervorzurufen.
Der Satz ist pauschal genauso Falsch wie der Satz „Weiße können keinen Rassismus erfahren“.
Dann erkläre doch bitte was an dem Satz, weiße können keinen Rassismus erfahren, so falsch ist, wenn du das schon so droppst…
Habe ich, am Anfang dieser Diskussion.
Einige Theoretiker bringen das durchaus zusammen, wie Adorno oder Aimé Césaire.
Als sie der Frage nachgingen, wie so viel Unmenschlichkeit hervorgehen konnte, so systematisch und brutal, musste man nur in die Geschichte des Kolonialismus und der Sklaverei sehen.
Und das wird auch bemängelt: Die Erinnerungskultur und die Aufbereitung vom Holocaust in der Schule ist eine andere, als die des Kolonialismus. Dabei gab es wirklich unaussprechlich brutale Geschehnisse, wie unter z.B. Leopold, Hereo, oder anderen Genozide durch deutsche Kolonialmächte.
Ich finde der Vergleich zwischen Holocaust und Kolonialismus geht nie gut aus, und man sollte die Schwere nicht in Relation setzen. Nur man muss sich hier leider bewusst machen, woran erinnert wird, woran nicht, was im Bildungsplan steht und was nicht. Und über Generationen hinweg, wurde so eine „künstliche Distanz“ zum Kolonialismus geschaffen, weshalb wir das anders behandeln, als den Holocaust. Und das, finde ich, ist eine sehr große Herausforderung: Wie schaffst du es von den Bildungsstrategien und der Erinnerungskultur vom Holocaust zu lernen und das auch einzubinden mit den Ereignissen aus dem Kolonialismus? Denn da hängt der Rattenschwanz bis zum heutigen Rassismus dran, angefangen bei der Sprache… Schwierig. Ich glaube ohne Bildungsreform wird es nicht gehen.
Sag das gerne Dieter Nuhr, der hat das noch mal in einem YouTube Video so schön damit belegt… ^^
Ich wollte das nur noch mal herausstellen, nur weil ich den einen Satz falsch finde, heißt das nicht das ich die Aussage man kann als Weißer in Afrika Rassismus erfahren als richtig erachte. Ich bin mir durchaus bewusst das Rassismus nicht so einfach funktioniert.
Da stimme ich dir zu. Ich persönlich finde die Bezeichnung „weiß“, so wie sie offensichtlich in diesem Zusammenhang soziologisch gebraucht wird auch als irreführend. Bin aber selbst viel zu weit vom Thema weg um einerseits zu sagen warum es ausgerechnet eine derart verwechselbare Bezeichnung sein muss und andererseits erst recht um gar einen Vorschlag zu machen was eine besser Bezeichnung wäre.
Genau das . Die breite Masse erreicht man mit diesem Vokabular nicht. Nur erreicht man die wahrscheinlich anders ebenfalls nicht, fürchte ich.
Vielleicht sollte man auch etwas an der eigenen Haltung ändern - insbesondere wenn sie einen Abwehr-Automatismus folgt - und es emphatischer versuchen?
es kommt darauf an, wen man adressieren möchte.
dementsprechend sind dann auch die sprachlichen mittel zu wählen, das ist klar.
leider finde ich es notwendig festzustellen, dass ich mit „Max Mustermann“ nicht „depraved“ gemeint habe, sondern es vom vorpost aufgegriffen habe und es in meinem fall ausschließlich in diesem kontext zu sehen ist.
nur um eventuellen unterstellungen schon mal vorzugreifen.
Das Defintionsproblem wird aber bleiben, egal wie man die Gegenseite nennt.
Klar ist ‚weiß‘ auch eine Kampfbegriff der als provokanter Gegenentwurf zu ‚schwarz‘ entstanden ist. Aber es fügt sich eben am besten ins gesamt Konstrukt ein.
Ja, da gebe ich dir natürlich vollkommen recht. Das scheint auch das Hauptproblem zu sein. Wie ich schon am Anfang geschrieben habe, ich finde das Buch durch seine Terminologie und den schmissigen Titel polarisierend. Da stellt man sich die Frage, ob es das wirklich braucht.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich es genau andersherum empfinde.
Mal abgesehen davon, dass die Bereitschaft zum Zuhören davon wohl kaum betroffen sein wird, egal ob Schwarze sich nun in ihren Erfahrungen als Schwarz definieren und damit von den Erfahrungen Weißer abgrenzen oder sie es anders definieren, als z.B. „aufgrund der Hautfarbe von Rassismus betroffene Person“.
Grade der Ansatz, den z.B. Lassic angebracht hat, um möglichst breit und komplex aufzuzählen, wo diese Definition wackelig wird, ist doch die eigentliche akademische Überhöhung, die das Thema Rassismus unüberschaubar scheinen lässt.
Viel direkter und breit verständlicher als Alice Hasters kann man es doch nicht formulieren, wenn sie vor dir steht und sagt „Hör zu. Ich bin Schwarz, du bist Weiß. Ich erzähle dir jetzt meine Erfahrungen mit Rassismus aufgrund meines Schwarz Seins in Deutschland, die du als Weißer nicht hast“. Das hat doch viel eher einen zugänglichen Anti-Rassismus Trainings-Effekt und wird deshalb ja auch meist so praktiziert.
Anti-Rassismus Training muss vielleicht auch einfach noch breitflächiger stattfinden, damit man nicht verschreckt ist, wenn es um den eigenen Rassismus geht. Ich glaube aber nicht, dass daran die Begriffe Weiß und Schwarz Schuld sind.
Es werden Begriffe verwendet, die beim Sender und Empfänger verschieden definiert sind. That’s it.