Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

:beanjoy:

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Du findest deine vermeintlich eingeforderten Reaktionen um den Juli 2020.

Statt sie parallel existieren zu lassen, würde ich lieber Männer stärker integrieren in den Feminismus und sie ermutigen die Bewegungen und Inhalte zu verstehen und sich als Feminist zu bezeichnen. - Bei Elternrechten sowie Gewalt-Themen.

Beim Sorgerecht ist es wirklich schwierig. Da soll sich schon einiges getan haben für unverheiratete Väter und selbst der EU Gerichtshof hatte Deutschland dahingehend stark kritisiert und bemängelt.
Gleichzeitig nehme ich feministische Artikel wahr. die daran erinnern, was für Kindeswohl wichtig ist bei Trennungen und Eltern. Ich kenne aber die Probleme, wenn Frauen grundlos Männern verbieten ihre Kinder zu sehen. Das ist ein ernstzunehmendes Problem.

Thema Sorgerecht: Da gibt es Konservative, wie Dorothea Bär, die Angst hat, dass die ‘Institution Ehe’ darunter leidet, wenn unverheiratete Männer gleiches Sorgerecht bekommen. Dann gibt es Katja Dörner (Grüne), die sich progressiv für Männer einsetzt und dann gibt es eben Vereine für Väterrechte. Aber es gibt keinen feministischen Interessenverband, der unverheirateten Vätern ihre Rechte absprechen möchte. (Geschweige ein Verband, der sich gegen Männerhäuser ausspricht. Dass es mehr geben sollte, wenn zu wenig da sind, ist klar. Dafür setzten sich auch Frauen ein.)
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Ich finde deine Maßstäbe und Erwartungshaltungen, einhergehend mit Pauschalisierungen gegenüber „dem Feminismus“ sehr bedauerlich und die Art und Weise, wie du deine Vorurteile bestätigen möchtest, sehr destruktiv.

Wiederholt macht sich in deinen vermeintlichen Argumenten und in deiner Erwartungshaltung bemerkbar, dass du den Feminismus gerne dämonisieren und für inkonsistent erklären möchtest. - Aber das funktioniert nicht. Das wird in deiner Art zu argumentieren nicht dichter und konsistenter, wenn du anfängst Beispiele hervorzuziehen, wie Beschneidung. Was bitte möchtest du hier gegeneinander aufwiegen??? Abtreibungen stehen in einem Strafgesetzbuch. Wäre das ein Beispiel, was dir die Absurdität ebenso über Frauenkörper bestimmen zu wollen, gewünscht? (Ich denke, sich jetzt darauf zu versteifen würde die Diskussion fehlleiten.)

All deine genannten Punkte führen nicht dazu, feministische Postionen als obsolet oder destruktiv zu suggerieren. Es funktioniert allein deshalb nicht, weil „der Feminismus“ es geschafft hat sich ideengeschichtlich, hermeneutisch und diskursiv zu etablieren.
Damit stellen sich feministische Strömungen immer wieder selbst auf den Prüfstand und aktualisieren sich, entwickeln sich und (im besten Fall) werden sie mit jeder gegenwärtigen Auseinandersetzung inklusiver.
Darunter zählen Strömungen, die sich gegen TERFS wenden und dazu zählen postkoloniale Strömungen, die den „weißen Feminismus“ kritieren. Und dazu zählen feministische Positionen, die sich für ein faires Elternsorgerecht einsetzen. - Feministische Positionen schaffen es durchaus Defizite und Diskrepanzen innerhalb des Feminismus selbst zu erkennen und zu benennen. Nur das passt leider nicht in dein Bild von Feminismus. Ich habe kein Problem damit Fehler und falsche Einschätzungen zu korrigieren. Und du?

Du hast den Anspruch formuliert, mensch möge auf deinen Artikel reagieren oder Feminismus sei nicht glaubwürdig oder konstruktiv. Damit lässt sich der Feminismus aber nicht demontieren. Das ist zu einfach. Und eine Reaktion auf dein Artikel, ist kein Maßstab. Diese von dir selektiv ausgewählte Position scheint eher einer Bestätigungstendenz zu entsprechen und macht deinen Vorwurf an „den Feminismus“ so inkonsequent.

Es gibt Positionen, die Männer nicht von feministischen Auseinandersetzungen und Aktivismus exkludieren, sondern betonen, dass auch Männer den Feminismus brauchen. Darin steckt etwas konstruktives. - Ob du es annehmen willst oder nicht, bleibt dir überlassen. Aber mit inkonsistenten Beispielen und Pauschalisierungen, überzeugst du an dieser Stelle nicht.

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Nun, wie ich es mir gedacht habe, kam also keine explizite Verurteilung des Vorgehens bezüglich des Ausschlusses von Männerverbänden bei der Diskussion ums Wechselmodell (anders als ursprünglich von dir behauptet). Und um mal zu erklären, warum ich so auf diesem Punkt (und dem der nicht medizinisch begründeten Beschneidung von Jungen) rumhacke: Es ist bei diesen Themen verdammt einfach die richtige Position zu beziehen. Und die eigene politische Integrität oder feministischen Forderungen würden dadurch in keiner Weise geschwächt werden.
Es ist verdammt einfach zu sagen: „Bei einer Diskussion über das Sorgerecht sollten Väterverbände nicht ausgeladen werden.“ Es ist verdammt einfach zu sagen, dass das eine richtige Scheißaktion war. Und es ist auch verdammt einfach zu sagen, dass das Recht auf körperliche Unversehrtheit mehr gilt als der Wunsch der Eltern bleibende und unumkehrbare Veränderungen am Körper ihres Kindes vorzunehmen. Es ist verdammt einfach zu sagen, dass diese Steinzeitalter-Methoden verboten gehören.
Aber weder hier im Thread (im Bezug auf den ersten Punkt), noch in der Politik (im Bezug auf den zweiten Punkt) sehe ich, dass jene, die sich selbst ein feministisch betrachten, solche Positionen einnehmen. Die selben Leute, die sich darüber aufregen, dass (hauptsächlich) Männer sich über kostenlose Tampons auf öffentlichen Toiletten beschweren, wollen partout nicht solche einfachen Standpunkt einnehmen. Sie können anscheinend einfach nicht über ihren Schatten springen. Und der einzige Grund, der mir einfällt, warum das so ist, ist nun mal, dass diese Leute sich nicht für Diskriminierung interessieren, wenn sie Männer betrifft.
Und selbst das allein, fänd ich noch nicht mal so schlimm. Nicht jeder muss gegen jede Benachteiligung kämpfen. Man kann sich gerne einzig und allein auf eine Gruppe konzentrieren und da alle Kraft reinstecken. Aber viele Feministen präsentieren sich als die moralische Instanz für Gleichberechtigung. Die entsprechenden Kapitel in Wahlprogrammen von SPD, Grünen und Die Linke sind auch immer schön groß überschrieben mit „Gleichstellung“ und „Geschlechtergerechtigkeit“. Der ganze Text ist sogar durchgehend in gegenderter Sprache. Außer das Wort Täter. Man ist gegen Genitalverstümmelung aber nur, wenn es Frauen betrifft will man auch tatsächlich politisch aktiv werden. Vergewaltigungen und häusliche Gewalt findet man ganz furchtbar und es muss alle menschenmögliche gemacht werden, um das zu verhindern. Aber männliche Opfer werden praktisch komplett ignoriert. Und bei dieser Doppelmoral, bei dieser Heuchelei kommt mir einfach die Galle hoch.

Sei gerne Feministin und kämpf gegen jeden noch so kleine Ungerechtigkeit. Aber tu nicht so als würden sich du oder andere Feministinnen ernsthaft für die Probleme der Männer interessieren. Versuch mir nicht einzureden, wie toll ich doch vom Feminismus profitieren würde und was er auch alles für Männer besser machen würde, wenn wirklich das absolut Mindeste schon zu viel zu sein scheint. Und ich bin hier wirklich nicht anspruchsvoll. Ich hab nur zwei Forderungen 1. nicht medizinisch begründete Beschneidung von Jungen wieder verbieten. 2. sexuelle und häusliche Gewalt gegen Männer endlich ernst nehmen. Explizit heißt das 100 Männerhäuser oder ähnliche Anlaufstellen für männliche Opfer in Deutschland (für den Kontext, das wäre nicht mal ein drittel von dem was weiblichen Opfer gerade zur Verfügung steht). Das beides erfüllt und ich wäre schon zufrieden für die nächsten 10 Jahre.
Und du brauchst gar nicht versuchen mich hier in eine Doppelmoral zu drängen mit Beispielen wie Abtreibung. Du willst es aus dem Strafgesetzbuch streichen? Bin ich dafür. 219a Abschaffen? Bin ich dafür. Mehr Geld für Frauenhäuser, Selbsthilfe/Selbstschutz-Gruppen? Bin ich dafür. Weibliche Genitalverstümmelung stärker verfolgen? Bin ich dafür. Wie ich schon Eingangs geschrieben habe, es ist verdammt einfach hier die richtige Position einzunehmen. Ich kann diese Positionen ohne Probleme einnehmen. „Der Feminismus“ allerdings nicht.
Du behauptest zwar, dass solche Diskrepanzen innerhalb des Feminismus aufgedeckt und verhandelt werden würden. Nur kommt davon nichts in der Politik oder der breiten Masse an. Andernfalls hätten wir keine Diskussion mehr über die beiden oben genannten Punkte. Andernfalls würden Männer, die über das Gefühl reden diskriminiert zu werden, nicht so oft mit „weinerlich“ „Rumgeheule“ oder „verletzter Männlichkeit“ abgekanzelt. Davon gab’s ja auch hier schon Beispiele im Thread. Genau deswegen reden Männer nicht so oft über ihre Gefühle. Weil sie selbst von denen, die immer wieder betonen, dass Männer öfter über ihre Gefühle reden sollen, dafür beleidigt werden, dass sie über ihre Gefühle reden.
Und die Strömungen, die wie du es so formulierst „Männer nicht exkludieren“, wollen Männer als Mitläufer aber sicher nicht als Individuen, die Männerhäuser fordern. Männer im Feminismus sollen sich der feministischen Idee anschließen und keine eigenen Ideen zur Benachteiligung von Männern haben. Du schreibst ja auch nicht ohne Grund, dass „Männer den Feminismus brauchen“, als ob der Feminismus der Heilsbringer für ihre Probleme sei. Natürlich fällt dir nicht auf wie herablassend das ist. Du wirst mir bei meiner Einschätzung wahrscheinlich widersprechen. Und dich dann aber doch wundern, warum ich selbst mit dem Teil des Feminismus nichts zu tun haben möchte.

Und um auch das mal hier ganz klar zu stellen. Ich erkläre nicht feministische Positionen für obsolet oder destruktiv, sondern den Feminismus. Das eine sind einzelne Forderungen, auf die der Feminismus keinen Alleinanspruch hat. Und das andere ist eine politische Bewegung, deren aktuellen Auswüchse ich einfach nicht unterstütze. Das mag die Vorstellungskraft mancher Feministinnen sprengen aber man kann problemlos für Frauenrecht, ohne Feminist zu sein. Man kann sogar einen Großteil der Forderungen des Feminismus (oder mancher Feministen) unterstützen, ohne sich mit der Bewegung gemein zu machen.
Und um das ganze Abzuschließen, glaubst du, dass du mich überzeugst, mit dem was du schreibst? Glaubst du, wenn du einfach nur oft genug behauptest, Feminismus würde sich auch der Diskriminierung von Männern annehmen, werde ich das irgendwann auch so sehen? Wenn du mich überzeugen willst, geht eigentlich ziemlich einfach. Zeig mir die politische Partei, die sich meinen Anliegen annimmt und sich selbst als feministisch bezeichnet. Alternativ, zeig mir einen feministischen Verein, der regelmäßig und lautstark über die Probleme von Männern berichtet. Hey, wenn du da was hast, ich würde heute noch 100€ an die Spenden. Ehrenwort. Es wäre sogar schon ein Anfang, wenn du mir einfach Social Media Persönlichkeiten zeigst, die andere Feministinnen mal dafür kritisieren, dass sie obige Positionen nicht in ihre politischen Forderungen auf nehmen. Da bekäme ich vielleicht auch mal was von dem vermeintlich stattfindenden Diskurs und Entwicklungsprozess mit.
Außerdem ist dieses Jahr noch Bundestagswahl. Da können wir ja alle sehen, wie viel sich in den letzten 4 Jahren auf politischer Ebene getan hat. Ich würde wetten nicht viel. Ich wette 1 Jahr meiner Forumsaktivität, dass sich bei keiner der drei feministischen Parteien SPD, Grüne und Die Linke auch nur irgendwas substanzielles bezüglich Diskriminierung von Männern in deren Wahlprogrammen findet. So sicher bin ich mir. Und ich kann mir schwer vorstellen, dass hier irgendwer dagegen wetten will.

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Dann zeig doch mal bitte wer dafür Argumentiert, also das es okay war das Männerverbände ausgeladen wurden.

Und wieder die alte Leier und du weißt selber das es genug Feministinnen gibt die Konsequent gegen Beschneidung sind, auch hier. Aber du stellst einfach wieder Parteien als das Sprachrohr aller FeministInnen hin und behauptest zu wissen was die Meinung aller ist.

https://www.linksfraktionmv.de/nc/presse/pressemeldungen/detail/news/brauchen-maennliche-opfer-keinen-schutz/
Aber das hatte wir ja auch schon mal, besonders die Linke setzt sich für Männerhäuser und speziell Hilfe für Männer ein.

Und ums es nicht zu vergessen, jeder sagt hier das er gegen jede Häusliche Gewalt ist und konsequent vorgegangen werden muss, egal gegen wenn. Auch frag ich mich warum der Vorwurf so vehement gegen den Feminismus und Frauen geht, die weder in dem Organ der Rechtsprechung noch der vollzeihenden Gewalt die Mehrzahl haben.

Wie ich schon mal Ausgeführte, keine der Parteien die aktuell im Bundestag sind, sind Parteien die aus dem Feminismus kommen und eben nur Bereich aus diesem vertreten und im keinen Fall den gesamten Feminismus.
Zur frage der Breiten Masse kann ich hier nur auf Foren verweisen die von Frauen dominiert werden, wo das Thema Beschneidung immer wieder und hitzig Diskutiert wird, viel mehr als ich es in anderen Foren von Männer dominiert erlebt habe.

Und wo genau ist daran der Feminismus schuld?

:cluelesseddy: Wenn du den Feminismus ablehnst, dann lehnst du auch seine Positionen ab. Übrigens betreibst du dann hier genau das Cherry picking was du anderen vorwirfst.

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Ich finds bezeichnend und ermüdend, wie sehr du diese Debatte persönlich auflädst.

Du leitest schon mit der ersten Fehlannahme ein. Nur weil ich nicht exakt das sage, was du hören möchtest, macht sich der Feminismus nicht unglaubwürdig. Was ist das für ein Quatsch?

Ich bin nicht daran interessiert dich von irgendetwas zu überzeugen, es ist mehr Erklärungsarbeit, weil du dir überhaupt nicht die Mühe machst dich wirklich damit auseinanderzusetzen was Feminismus heißt und viel mehr noch: wo und wie er verankert ist. Und es ist hier schon genannt worden, du reduzierst es jedoch wieder auf Parteien. - Du bist nicht mal mit der Historie vertraut und das äußert sich in einer pauschalen Behauptung nach der anderen.

Und es ist irrelevant, ob du Feminismus als etwas konstruktives annehmen willst. Es ist mir komplett Wurscht. Bei so viel Falschbehauptungen, Pseudo-Maßstäben und Strohmännern, ist man größtenteils überhaupt damit beschäftigt hier aufzuklären.

Und ich bin nicht deine persönliche Referentin, die dir Häppchen gerechet Inhalte serviert. - Das wirst du schon selber schaffen und selber herausfinden, wem du die 100 Euro spenden kannst. Was ist bitte für eine Art zu debattieren? Der ultimative Test für Blöde? Was soll das beweisen? Damit verlierst du komplett an Ernsthaftigkeit und Interesse an einer seriösen Unterhaltung bei mir. Deine Maßstäbe sind hier nicht der Beweis für „die Integrität des Feminismus“. Da hast du dich derart verrant in deinem Rant, dass ich mir diese Energie und kostbare Lebenszeit spare.
Es ist sehr einfach den Feminismus derart misszuverstehen, Unwissen zu demonstrieren und Blödsinn zu reden, aber wirklich schwierig ist es anscheinend mal ein Buch in die Hand zu nehmen und sich anzusehen, was Inhalte tatsächlich darlegen was oder sich selbst niedrigschwellige Angebote wie Edition F oder Missy Magazin sich anzusehen. Folge ein Jahr lang Teresa Bücker, Häppchengerecht genug?

Richtig gut gefiel mir übrigens, als Barbara Schöneberger sagte, Männer bitte schminkt euch nicht und sehr viele Feministinnen, darunter Hadnet Tesfai, sagten: Männer bitte schminkt euch wenn ihr wollt und lasst euch nicht einschränken. Aber wie soll man diese Debatten schon mitbekommen, was?





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habe da eine frage:

kann man als Mann überhaupt Feminist sein?
Ich meine ich supporte den Feminismus und wenn ich mich beteiligten kann bei bestimmten feministischen Aktionen, dann bin ich auch am start, dennoch sehe ich mich nicht als Feminist, sondern als eine Person, der den Feminismus supportet und unterstützt.

Da ich eben der Meinung bin, dass feministen hauptsächlich alle sein können außer Cis Männer (also Cis Frauen, TransFrauen, TransMänner, Non-Binary etc.).

Habe mal vor jahren darüber mit einigen Freunden/Kollegen gequatscht und kamen irgendwie auch nicht zu einem richtigen Nenner. Hinzu ist die Frage ja allgemein im Feminismus auch gestellt ohne eine konkrete Antwort.

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Ja natürlich :colinmcrage:

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Ich würd mal so sagen, wenn man feministische Ideen befürwortet und so wie du sagst auch feministische Aktionen supportest, kann man die Person auch als Feminist*in bezeichnen, egal welchem Geschlecht man angehört oder welche sexuellen Orientierung man präferiert. Ich selbst sehe mich zum Beispiel (als Cis-Mann) auch als Feminist.

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das ist ja eben die Frage.
oft kommt es eben vor, dass man es als ein Art Lable trägt, wenn man als Mann sagt „ich bin Feminist“.

Denn im Grunde ist es ja ein Lernprozess und keine richtige Haltung, wenn man als Mann sagt, dass man Feminist ist.

Es gibt eben ja auch Männer, die sagen, dass sie feministisch sind, aber keine Lust haben und ihnen schwer fällt sich mit dem Thema richtig zu befassen oder eben ideen/Meinungen zu Sachen geben, die vielleicht nicht in ihrem denkhorizont sind.
Bspw. als die Diskussion zu kostenlosen Binden kam.

deswegen finde ich auch schwer zu sagen „ich bin feminst“ weil eben die meisten Sachen, die im Feminismus angesprochen/diskutiert werden nicht mich per se betreffen. Man kann eben über bestimmte Themen lernen und von Frauen anhören und input bekommen, aber selber als mann kann man eben nicht nachempfinden. :sweat_smile:

@anon8910437 wenn es für dich angenehmer ist, dich lieber Unterstützer des Feminismus’ zu nennen, ist das auch völlig in Ordnung. Es geht eh darum, was man unterstützt und nicht, wie man sich nennt. Mach dir da also keinen Stress. :slight_smile:

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Es gibt sicher Leute, die den Feminismusbegriff lediglich als Laible, als Maske o.ä. verwenden, weil man sich vl was davon erhofft, k.A. Und wie du mMn richtig sagst, gehört da ein Lernprozess dazu und ich behaupte mal, dass dieser Prozess auch nie wirklich endet, einfach weil wir uns als Gesellschaft ständig verändern und so ständig neue Fragen aber auch neue Antworten aufkommen.
Was die Sache mit dem Betreffen angeht, ist das oft komplizierter als man denkt. Klar die kostenlose Binde wird dich wohl kaum direkt betreffen. Und da ist es auch klar, dass du da Schwierigkeiten haben kannst, dir eine klare Meinung zu bilden. Aber es gibt im feministischen Kontext einige Themen, die auch Cis-Männer betrifft. Man denke etwa an die vorhin angesprochenen Männerhäuser oder auch das Thema der Kinderfürsorge, generell alles was mit Gleichberechtigung im Bezug auf soziales wie biologisches Geschlecht steht.
Aber effektiv ist es auch egal, wie man sich nun nennt. Entscheidend ist doch eher, wofür man steht und was man dafür tut.

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ja natürlich ist es ein nicht endendes Denkprozess.

Hinzu habe ich ja gesagt, dass die meisten Sachen und nicht alle Sachen was im Feminismus angesprochen/diskutiert werden mich nicht betrifft.
Dass auch über bestimmte Themen Fokus gelegt wird, was Cis-Männer betreffen, wollte ich auch nicht verneinen.

Was ich nur damit sagen will ist, dass es irgendwie einfach ist zu sagen, dass mann Feminist ist, aber sich eben selten bis gar nicht damit richtig befasst.

Ich meine in der Kunst-Uni gab es eben auch Typen, die gesagt haben, dass sie feministisch sind, aber dann Feminismus von Alice Schwarzer befürworten, welches eben dieses typisch westliche Feminismus ist, welches sich hauptsächlich auf weiße Frauen bezieht und bestimmte Frauen aus anderen Ländern, Herkünften und Religionen ignoriert, vernachlässigt und zum Teil kritisiert werden. Da denke ich mir dann auch, dass es eben schwierig ist, wenn man irgendwie nur ein oder zwei Quellen hat und vielleicht irgendein Buch á la „Feminismus für Dummies“ liest und denkt, dass man das Thema kapiert hat :sweat_smile:

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hans jessen im gespräch mit einer anruferin in seiner call-in-show über intersektionalen feminismus, seiner eigenen positionierung und rolle innerhalb feministischer bewegungen und seinem (wie deinem) fragezeichen mit der definition „feminist“ als mann.
dauer etwa 30 minuten, video-url auf gesprächsbeginn getimed.

musste ich bei deiner frage dran denken. vielleicht ist die ein oder andere hilfreiche inspiration dabei.

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Ich kann die Grünen scheiße finden, ohne Klimaschutz abzulehnen. Ich kann sozialistische Positionen gut finden, ohne den Sozialismus zu wollen. Und ich kann auch die Gleichberechtigung der Frau fordern und gleichzeitig den Feminismus kritisieren. Der Feminismus hat keinen alleinigen Anspruch auf diese Themen. Nicht ohne Grund bezeichnen sich manche Leute bewusst als egalitär und nicht als feministisch, obwohl sie in der Debatte von Außen betrachtet feministische Positionen einnehmen.
Ich gebe dem Feminismus eine Teilschuld daran, dass viele Männer nicht über ihre Gefühle reden, weil es eben oft Feministinnen sind, die es mit abwertenden Begriffen wie „rumheulen“ kommentieren. Und das tun sie nicht, weil es Einzelbeispiele sind, sondern weil die Basis der feministischen Erzählung ist, dass Frauen den Männern gegenüber benachteiligt sind. Männer, die von Benachteiligung auf Grund ihres Geschlechtes berichten, passen da nicht ins Bild und bekommen die entsprechenden Konsequenzen zu spüren.
Es geht und ging mir nie darum, was ihr sagt, sondern darum, was ihr nicht sagt. Mehr noch, ihr tut sogar so, als hättet ihr die Entscheidung kritisiert. Auf einen entsprechenden Beleg warte ich immer noch. Welche Themen man diskutiert und in den Fokus setzt, sagt auch einiges darüber aus, wo man steht. Und wenn ihr Themen wie häusliche Gewalt gegen Männer nicht thematisiert, dann glaube ich euch schlicht nicht, wenn ihr sagt, dass ihr die genauso ablehnen würdet. Genauso wenig wie ich der FDP oder der Union glaube, wenn sie behaupten, sie seien gegen Extremismus jeglicher Art.
Dieser Vorwurf richtet sich deswegen so vehement gegen den Feminismus und Frauen, weil er zum einen hier gerade das Diskussionsthema ist. Und zum anderen, weil sie es sind, die den größten Widerstand dagegen erheben. Weil sie es sind, die Forderungen nach Männerhäusern als Rechts deklarieren. Oder als Versuch damit Gelder von Hilfsangeboten für Frauen abzuziehen. Und natürlich, weil der Feminismus immer als DIE Bewegung für die Gleichheit der Geschlechter präsentiert wird. Wen sollte ich denn deiner Meinung nach sonst kritisieren? Unter CDU und FDP in NRW (trotz allem Scheiß, den sie sonst so machen) sehe ich mehr Vorschritte, als ich sonst wo beobachten konnte.
Im übrigen habe ich nie in Frage gestellt, dass es Feministinnen gibt, die nicht medizinisch Begründete Beschneidung von Jungen ablehnen. Ich sehe nur nicht, dass es für diese relevant genug ist, um so politisch aktiv zu werden, dass das entsprechende Gesetz wieder abgeschafft wird. Es besteht mittlerweile seit 8 Jahren. Genügend Zeit um dagegen vorzugehen. Aber bis auf ein paar Lippenbekenntnisse in Interviews, wie schlimm sie es finden würde, ist seitdem nichts passiert.
Ach und soll ich zum Abschluss noch deine Argumentation von anfangs der Diskussion übernehmen? Wenn du hier den gleichen Link postest, wie beim letztem Mal, kann sich ja nicht so viel getan haben und Feministinnen/feministische Parteien, die sich für Männerrechte einsetzen, scheinen die Ausnahme zu sein und nicht die Regel. Meine ernsthafte Antwort wäre aber die gleiche, wie schon damals. Schön, dass es so was gibt. Aber schlicht nicht aussagekräftig, weil in seine politischen und gesellschaftlichen Wirkung komplett irrelevant.

Das finde ich tatsächlich die interessanteste Aussage von dir. Als ob jeder gleich seine Meinung ändern würde, wenn er nur genug feministische Bücher liest. Allein, dass du annimmst, dass ich Edition F und Missy Magazin nicht kennen würde. Ich kann sie nur schwer ernst nehmen, wenn sie zum Beispiel den unbereinigten Gender Pay Gap unkommentiert als Argument anbringen. Da verliere ich nämlich jegliches Interesse. Ich habe mich mit genug feministischen Theorien beschäftigt, um zu wissen, dass ich den aller meisten in ihren Grundlegenden Annahmen oder Interpretationen von Statistiken nicht zustimme.
Und auch deine Links sind da nicht groß anders. Sie bestätigen ja teilweise genau das was ich gesagt habe. Ich lese den DLF Kultur Beitrag und frage mich, ob du nicht gesehen hast oder nicht begreifst, dass Aussagen alla „Männer im Feminismus sollen nicht so viel Aufmerksamkeit suchen, weil das schadet der Sache“ nicht genau das bestätigen, was ich gesagt habe. Sie werden nicht ernst genommen und auch nicht als Teil gesehen, sondern bestenfalls als notwendiges Übel, um auch andere Männer überzeugen zu können.
Einer deiner ersten Aussagen in dieser Diskussion war, dass Feminismus auch für Männer sei. Ihnen auch helfen würde. Ich habe das angezweifelt und klar begründet warum. Ich habe (für mich) zentral Punkte genannt, wenn es darum geht, wie man Männern helfen könnte. Wenn du den Punkten zustimmst, brauchst du mir nur entsprechende Vereine, Gruppierungen oder was auch immer zeigen und ich mach einen 180° im Bezug auf meine Meinung. Dafür auch die 100€ (Angebot gilt weiterhin). Wenn du meinen Punkten nicht zustimmst, dann schlägt deine ganze Argumentation von bei deiner Definition von „Helfen“ fehl.
Barbara Schöneberger für ihre dummen Aussagen zu kritisieren ist keine wirkliche Hilfe. Ich kenne keinen Mann, der sich auch nur im geringsten dafür interessiert, ob Barbara Schöneberger möchte, dass er sich nicht schminkt. Mal ganz davon abgesehen ist Barbara Schöneberger sicher keine Feministin, falls dieses Beispiel eine Antwort auf einen meiner Punkte gewesen sein soll. Ich hab die Debatte mitbekommen. So aktiv bin ich bei Twitter schon. Und ich fand es damals schon interessant, dass teilweise die gleichen Leute, die sich darüber echauffiert haben, versuchten den Hashtag #menaretrash zu rechtfertigen. Ein Hashtag der in Deutschland kurzzeitig groß war, nachdem eine Sibel Schick (sicher als Feministin einzuordnen) ein gleichnamiges Gedicht im Missy Magazin veröffentlich hat. Also deinem „niedrigschwelligen Angebot“, um den Feminismus und seine Inhalte, die er darlegt, anzusehen und eventuell sogar zu verstehen.
Also was genau verstehe ich falsch, wenn mir eines von dir persönlich empfohlenen Angebote, sich über den Feminismus zu informieren, sagt, dass ich Abfall bin?

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Hast da wirklich ein gutes Gespräch rausgesucht, dank dir! (Vor allem wie ehrlich er mit sich selber ins Gericht geht, aber am Ende sind wir alle nur Menschen, aber dass er zumindest nicht blockt, sondern sich der Diskussion stellt). Danke.

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Ja klar

Wer hat das Behauptet?

Ach schön, danke das du meine Aussagen zu Parteien untermauerst, sie haben Themen wie zb Gleichheit, diese haben sie aber nicht aus dem Feminismus, sondern es deckt sich nur mit Feministischen Forderungen.

Natürlich in Medien und überall sind es natürlich immer die Frauen die Männer daran hindern Gefühle zu zeigen. Das Klischee der kaltherzigen Vaterfigur wurde natürlich nicht in hunderten Filmen rezitiert oder die Mobbende Jungen Gruppen oder selbst die fürsorgliche Vaterfigur die den Jungen sanft darauf hin weißt das weinen nun nicht gut ist.

Aber falls du da doch mehr weißt, würde ich mich gerne über Beispiele freuen, es scheint ja nach deiner Aussage weit verbreitet zu sein.

Ach so, weil wir also nicht täglich unsere Meinung zu bestimmten Themen bei dir Kundtun, haben wir diese Meinung nicht und sagen auch nicht in anderen Momenten etwas zu den Themen. :fuerdaswasesseinwill:

Was für einen Beleg? Du musst schon Konkret werden und als Tipp, du kannst auf den Icon klicken, dann deine Beiträge filtern und dir schnell suchen wann wir Thema schon mal hatten und was jeder dazu sagte. Aber da du auch weißt das deine Lüge enttarnen würde, machst du es nicht.

Auch hier behalte bitte im Hinterkopf das du ‚uns‘ nicht kennst und nicht weiß was jeder sonst so am Tag sagt oder wofür er sich engagiert.

Es ist schon ein starkes Stück und ich halte dich nicht für so einen Menschen, das du ‚uns‘ hier direkt vorwirfst, wir würden Gewalt, egal wo, egal gegen wenn, gutheißen.
Für mein Teil ist meine Toleranzgrenze an der Stelle/mit diesen Vorwurf überschritten.

Dafür hast du ganz sicher ein Beleg. Zumind. für Thürigen ergibt es kein Sinn, weil hier die Vorstöße von der Linken kommen und auch mit Vereinen stattfinden die eher dem Linken Lager zu zuordnen sind.

Unsere Gesellschaftssystem, den Kapitalismus, Neoliberale Wirtschaft, die Bundespolitik, Parteien die Versuchen über einen Feministischen Anstrich bei Themen versuchen Frauen für sich zu begeistern.

Und warum genau adressierst du das hier allein an Feministinnen? Warum sollte diese Gruppe, gerade bei dem Thema auf einmal so viel Einfluss haben, das sie etwas ändern. Warum nicht alle Ansprechen? Warum nicht die die auch die Macht etwas zu ändern?

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Hier muss ich dir leider widersprechen. Eine Position kann ich unabhängig ihrer Betitelung vertreten. Gerade beim Thema Feminismus, der nur Gesamtgesellschaftlich gelöst werden kann und muss, sehe ich diesen Alleinvertretungsanspruch als Fehlgeleitet an.
Ich muss, und will, mich nicht als Feminist sehen, wenn ich für die Belange aller Menschen kämpfe.

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Geht mir ähnlich. Und was ich (nicht von allen, aber eben immer wieder) von Feminist*innen so höre, wäre ich als „gewöhnlicher Mann“ auch gar nicht als Unterstützer willkommen, bzw. würde mein Interesse nur als Teil des Problems und störend empfunden. Ich will die da ehrlich gesagt auch einfach nicht nerven. Lese immer nur davon, wie blöd die Männer alle wären, dass man keine Lust mehr hätte dumme Fragen zu beantworten usw. und kann das auch gut nachvollziehen, da kommt über Kommentare, DMs und Mails sicher viel, viel Müll rein, der das Wohlwollen entsprechend abnutzt. Könnte auch als Anbiederung ohne ehrliches Interesse aufgefasst werden. Ich weiß es nicht. Aber durch diesen genervten „das-weiß-man-doch“-vibe (bzw. alternativ als Kontrast „das-kannst-DU-sowieso-nicht-verstehen“) habe ich z.B. auch gar keine Lust irgendwas beizutragen oder zu fragen, sondern akzeptiere, dass ich da als „Mehrheitler“ nun mal von ausgeschlossen und einfach nicht relevant bin. Was mich interessiert muss ich einfach durch Beobachtung und Inferenz auffüllen.

Beschränke mich also darauf ab und an aus der Ferne zu schauen was so passiert und generell wie auch sonst im Leben zu versuchen kein Arsch zu sein und gut.

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Erinnerung an eine Welt vor ca. 5 Jahren (lange vor meinem Outing):

Ein bekannter Politiker in meinem Bundesland hat wieder so richtig schön (kennt ihr die Szene in Trainspotting mit der schlimmsten Toilette Schottlands?) … Arbeitskollegin von mir war in der Frauengruppe, andere Kollegin stürmt rein wegen dem, was da gesagt wurde und sie so …

„Sei froh, dass du als Mann geboren wurdest, da musst du dich nicht mit dem Scheiß auseinandersetzten“ (nett umschrieben von mir).

Nach meinem Outing, sie hat sich inzwischen mehrfach bei mir entschuldigt und dass die Aussage allgemein unangemessen war, sie war halt verdammt zornig und hat sich dazu hinreißen lassen.

Aber ja, du kannst als cis Mann selbstverständlich Feminist sein (mein Bruder ist selbst einer und kenne ich wenig bessere, auch wenn er seine Fehler hat - so wie ich die meinen) und lass dich von dummen Aussagen anderer sogenannter „Feministin*nen“ nicht unterkriegen. Sind auch keine Sekte, wo alle die gleichen Vorstellungen haben.

Wichtig ist: Gleichberechtigung (nicht -bevorzugung) sollte längst da sein. Frage gerne rum, und wenn dir wer blöd kommt, sag es ihnen, dass du das jetzt wissen willst.

Und kannst auch gerne aus der Ferne zugucken, viele fangen mehr damit an, dass sie in ihrer Umgebung die Stimme erheben, mal am Stammtisch sagen, wenn was falsch war. (Oder ich, wenn mein Neffe wieder meinte, dies oder dass wäre schwul: Ja, deine Opas sind schwul, wo ist dein Problem?)

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