Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Verstehe ich das richtig, dass es eine naturgegebene Nähe zwischen Frauen und Kindern gibt, die ein Mann nicht erreicht?

Na klar, die Frau und das Kind starten bereits mit einer unfassbaren Nähe. Das stimmt schon.

Und das ist der ausschlaggebendste Punkt, meiner Ansicht nach.
Ich zitiere mich mal selbst:

Ist halt ein Teufelskreis.
Mama ist wichtiger, also geht Papa öfter weg --> Mama wird noch wichtiger fürs Kind --> Mama darf gar nicht mehr weg.
Das ist echt schwer zu durchbrechen.
Bei uns war es auch so, dass es eine Phase gab, wo mich die Arbeit sehr gefesselt hat und ich nicht so viel Zeit für die Kleine hatte. Das hat sich direkt bemerkbar gemacht und richtig Energie und Zeit gekostet, dass Mama und Papa für sie wieder gleichgestellt waren.
Und diese Energie wollen viele dann nicht aufbringen und tun es lieber ab mit „Ein Kind will halt immer lieber die Mama.“.

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Bin kein Experte auf dem Gebiet, aber zumindest über Pheromone und co scheinbar ja

Mother-Infant Bonding: The Science of Smell (inforefuge.com)

Ja, mag schon sein, dass es einen gewissen Einfluss hat. Aber am Ende des Tages ist es wie bei allen Beziehungen, man muss Zeit miteinander verbringen und sich füreinander interessieren um eine Bindung aufzubauen die hält.

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Es gibt Studien, die belegen, dass durch die gemeinsame Zeit die Bindung verstärkt wird. Mess- und Vergleichbar ist „die Liebe einer Person zu einer anderen“ natürlich schwierig, aber dabei wurde wohl der Oxytocin- und Endorphin-Haushalt bei Eltern und Kind gemessen. Es gibt da eine Relation, dass die Ausschüttung der Hormone mit der gemeinsam verbrachten Zeit zusammenhängt.

Immerhin können auch adoptierte Kinder genauso geliebt werden wie die eigenen. Bei Vätern ist es dann ebenso.

Die Studie habe ich nicht parat, wurde mir nur von einer Freundin berichtet. Könnte ich aber raussuchen.

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Ich empfehle dieses Video:

Ja, es gibt jede Menge Hormone die da reinspielen. Aber die werden auch bei Vätern ausgelöst.

Sehr persönliche Anekdote:
Ich habe am Anfang bewusst oberkörperfrei mit unserer Kleinen gekuschelt, damit genau dieses Bonding passiert.
Und glaub mal, ich hab die Hormondröhnung ordentlich gemerkt…

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Junkie :eddyclown:

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85 Prozent der etwa 2000 befragten teilzeitbeschäftigten Frauen fanden es demnach „super“ in Teilzeit zu arbeiten, 75 Prozent erklärten, derzeit „auf keinen Fall“ Vollzeit arbeiten zu wollen. 60 Prozent gaben an, möglichst bis zur Rente in Teilzeit arbeiten zu wollen.

Das wird ja ganz gerne vergessen, bei der Diskussion um Pay Gap und Teilzeit. Und ganz ehrlich, wenn ich ne Freundin hätte, die mit ihrer Arbeit für alle laufenden Kosten aufkommen könnte, würde ich auch lieber in Teilzeit gehen und mich dafür um den Haushalt kümmern.

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Was genau wird vergessen?

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Ach ja diese komische Studie die zb zusammen (!) fragt, ob die Frauen freiwillig und gerne in Teilzeit sind. Man könnte meinen, hier hoffte man das die hälfte nur liest/hört ‚machen sie es Freiwillig?‘ und das machen ja die meisten.

Die gleichen Meisten die ca. 80% des Haushaltes schmeißen :thinking: und über 70% der Mütter sagen das Kita/Schule/ect. sie allein als zuständig für das Kind sehen.

Hä?

sie haben das gefragt

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Gibt es denn andere Studien, die die Zufriedenheit von Frauen in Teilzeit untersucht hat?

Exakt, wenn Kolleginnen auf 60% stellen um halb 1 gehen,sind sie eigentlich nie traurig nicht länger in der firma sein zu müssen.

klar langfristig kann es eine Falle sein, wenn der Partner auf einmal mit 50 sagen würde, auf nimmerwiedersehen, aber so vom leben her, gerade bei denen ohne Kinder oder wo die Kinder inzwischen erwachsen sind, ist das eigentlich ein sehr angenehmes leben.

Plus das Care Arbeit, Kochen backen putzen nähen etc den meisten wohl mehr Spaß machen, als die üblichen Jobs die man so in Teilzeit machen kann,.

Dass sich das Pay Gap im Rentenalter noch verschlimmert durch häufigere Teilzeit- und Mindestlohn-Modelle bei mehrheitlich Frauen? Oder dass sich Familien häufiger dazu entscheiden, dass die Frau kürzer oder gar nicht arbeiten geht, weil (bedingt durch Gender Pay Gap und Rollenverteilung) Frauen eh schon häufiger in geringer verdienenden Jobs arbeiten?

Ich freu mich für jeden zufriedenen Arbeitenden in Teilzeit. Ich selbst bin auch in Teilzeit als Mann, muss mir dumme Sprüche anhören, bin aber ingesamt damit zufrieden. Aber dass es viele unfreiwillig machen ist schon uncool und auch nur eine weitere Auswirkung und Grund vom Gender Pay Gap:

Quelle

Ich kenne keinen Menschen, der froh ist, länger in der Firma zu sein als nötig. Oder willst du von deinen Kolleginnen, die rein äußerlich nicht traurig wirken, auf alle in Teilzeit arbeitende Frauen schließen?

Mittlerweile gibt es kaum Jobs, die man nicht in Teilzeit machen kann durch das Brücken-Teilzeitgesetz bspw. auch noch begünstigt. Egal ob Ingenieurwesen, Vertrieb, Lehramt, Produktion…
Und, das mit der Care Arbeit ist auch eine interessante Behauptung.

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Tendenziell lässt sich sagen, dass Männer eine höhere Lebenszufriedenheit erreichen, je größer ihr Anteil an der Gesamterwerbsarbeitszeit eines Paares ist. Frauen (vor allem Mütter) hingegen erreichen auch schon bei einem kleinen Anteil eine hohe Lebenszufriedenheit.

Interessant ist in dem Kontext beispielsweise auch, dass die durchschnittliche Lebenszufriedenheit von Frauen steigt, wenn sie mehr Hausarbeit erledigen, die von Männern hingegen eher sinkt.

Wenn man sich das Gender Pay Gap anschaut, sollte man aber auch andere Unterschiede zwischen Männern und Frauen im beruflichen nicht unter den Tisch fallen lassen z.B., dass Männer quasi alle riskanten und gefährlichen Jobs erledigen:

eu-todliche-arbeitsunfalle-1-2

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Wobei hier natürlich die Frage gestellt werden kann, wenn die Frau weniger putzt, putzt dann wer anders oder bleibt es einfach dreckiger?

Vielleicht auch weil sie mehr Anerkennung dafür kriegen, wenn man als Frau diese Dinge macht, als Mann aber eher nicht.

Ich zb bin ein Mann, der gewisse Dinge gerne macht die andere Männer nicht so gerne machen. Ich liebe zb Backen.

Von den meisten Männern erlebt man da eher Belustigung und auch von diversen Frauen.

Stand hier zwar auch schon, aber dazu ergänzend vor allem auch noch mal die frühkindliche Prägung, wofür du gelobt wirst oder getadelt, ob du eher in die „weiblichen“ oder „männlichen“ Hausarbeiten einbezogen wirst und was dich prägt.
Zufriedenheit kommt ja auch durch Routine und Sicherheit in deinen Aufgaben und das Bewegen in vermeintlich für deine Fähigkeiten sicheren Bereichen.

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Wenn ich nur noch die Hälfte arbeiten könnte und damit über die Runden kommen würde, würde ich das sofort machen. 40h Arbeit gehen mir sowas von auf den Sack.

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Dass die Mehrheit gerne in Teilzeit ist. Und das meiner Meinung nach vollkommen nachvollziehbar. Es klingt immer so als würde das Patriarchat Frauen in die Teilzeit versklaven. Aber die Wahrheit ist die meisten sind da freiwillig und gerne. Und das sollte man vielleicht auch einfach mal anerkennen.