Das ist in gut bezahlten Branchen mittlerweile, gerade bei jungen Leuten, häufig eine Voraussetzung. Bei denen geht es weitaus weniger ums Gehalt, als um flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und Teilzeit.
Auch wenn ich natürlich den Frust über den GPG verstehen kann, so habe ich den Eindruck, dass er in den nächsten Jahren an Relevanz verlieren wird. Die große Herausforderung für den Arbeitsmarkt und unsere Gesellschaft wird sein die Automatisierung als Chance zu begreifen weniger arbeiten und mehr leben zu können.
Das war offensichtlich eine Hyperbel, um den Punkt zu verdeutlichen. Und das Teilzeitthema hat zum Beispiel Verflixxt in seinem längeren Beitrag angesprochen.
Finde ich aber auch nicht verwunderlich, dass jemand in Teilzeit zufrieden ist. Das erkenne ich gerne an. Geht der Mehrheit der Männer vermutlich ebenso. Aber wenn du als Ingenieur in Teilzeit bist, hast du häufig immer noch genug Einkommen für Grundversorgung und darüber hinaus noch ein wenig Luxus on top. Als Krankenpflegerin in Teilzeit sieht es dennoch wieder mau aus.
Wäre halt schon allen viel geholfen, wenn wir Kinder nicht so erziehen, dass Jungs schon in die MINT-Rolle geprägt werden und Mädchen in die Pflege/Medien/Soziales-Rolle.
Das hätte sich dann auch erledigt, wenn gesellschaftliche Zwänge nachlassen würden und jeder seinen Job und Beruf ausüben kann nach eigener Präferenz. Wobei die Statistik ja auch nichts über den Frauenanteil bei riskanten Jobs aussagt.
Ich könnte von einer Halbtagsstelle OK (nicht gut aber OK) leben. Ich bekleide nur eine Vollzeitstelle um den Kindesunterhalt zu bezahlen und ordentlich was für die Rente zurück zu legen.
Sobald der Unterhalt, spätestens in 15 Jahren, weg fällt (dann wäre ich 50), werde ich meine Stunden von 40 auf irgendwas zwischen 35 und 30 Stunden reduzieren. Ich plane mit 60 aufzuhören zu arbeiten.
Sollte bis dahin eine wirklich Rentenreform erfolgen und man würde eine Rente bekommen von der man wirklich gut leben kann (sagen wir mal 70% vom letzten Netto) wüsste ich gar nicht wie ich damit umgehen sollte.
Ja, die Erziehung sollte das nicht künstlich einschränken. Wichtig ist aber auch, vor allem gesamtgesellschaftlich, dass „Pflege/Soziales“ endlich anständig bezahlt wird. Das senkt dann nebenbei auch den GPG.
Dann zeuge nochmal schnell 20 Kinder, damit das demografisch überhaupt wieder möglich wird. Ich gehe eher vom Gegenteil aus.
weil mehr Menschen genau das ist was der Planet braucht. Solange man an diesem Umlageverfahren festhält sehe ich da aber auch schwarz. Wir müssen dahin kommen, dass nicht die jungen Generationen für die alten bezahlen sondern der Markt.
Wobei es hier Studien gibt die nahe legen das je freier die Gesellschaft je mehr entscheiden sich Frauen fuer die „Frauenberufe“. Z.bsp.
und es gab auch ne meta studie die in Nature veroeffentlicht wurde (also top of the top) die das auch sugeriert… muss mal suchen ob ich den link finde.
unabhängig vom rentensystem ist das system kapitalismus auf wachstum angewiesen, um stabil zu sein.
und da ist bevölkerungswachstum eine nicht unerhebliche größe. wenn die bevölkerung schrumpft, muss das wirtschaftsswachstum anders generiert und das fehlende bevölkerungswachstum zudem kompensiert werden. auch das natürlich mittels ressourcenverbrauch und müllerzeugung (inkl. C02-äquivalent-ausstoss) - anders kennen wir es ja nicht.
und das soll dann also sein, was der planet braucht?
das ist das dilemma des systems.
es MUSS wachsen, um stabil zu sein.
und wenn es instabil wird, ist die demokratie in gefahr.
und hier schließt sich der kreis zu der rentenfrage. wenn das system kapitalismus instabil wird und die demokratie in gefahr ist, dann ist die ach so hochgelobte kapitalgedeckte oder „marktgedeckte“ rente keinen pfifferling mehr wert.
das ist die erfahrung aus den globalen katastrophen des 20. Jh. wirtschaftskrise, deflation und natürlich die beiden großen kriege.
deshalb hat man sich ja für das umlageverfahren entschieden.
und wie ich die sache sehe, steuern wir auf große globale krisen im 21. Jh. zu.
die lage ist komplex.
und wer weiss, vielleicht geht deine wette auf die nächsten 20-40 jahre für dich auf. vielleicht auch nicht.
Würde mich wundern, wenn es in Skandinavien kein geschlechtsspezifisches Marketing und klassische Rollenverteilung geben soll. In Skandinavien ist die soziale Absicherung nur eben eher gegeben als in vielen anderen Ländern, weshalb Frauen weniger die eigene wirtschaftliche Notlage im Hinterkopf haben müssen.
das wird ja bei derart impliziten schlussfolgerungen aus solchen studien auch gerne vergessen zu erwähnen, dass sie meist „unter sonst gleichen bedingungen“ (ceteris paribus) gelten.
das ist ein grundsätzliches problem bei allen sozialwissenschaften, dass man eben nicht mal eben schnell analog zu naturwissenschaften experimentell 80 mio menschen (oder mehr) die letzten 50 oder 100 jahre wieder und wieder durchexerzieren lassen kann während man hier und da mal einen parameter ändert.
man ist darauf angewiesen aus dem jetzt-zustand und aus der geschichte zu lernen. und darf dabei nicht vergessen, welche parameter zwar heute gelten, aber durchaus veränderbar und keine naturgesetze sind.
Jup und dadurch sind sie frei zu waehlen was sie wollen.
“In more affluent countries where any choice of career feels relatively safe, women may feel able to make choices based on non-economic factors.
“Conversely, in countries with fewer economic opportunities, or where employment might be precarious, a well-paid and relatively secure STEM career can be more attractive to women.”
Despite extensive efforts to increase participation of women in STEM, levels have remained broadly stable for decade
Hier zu sagen das alles „geschlechtsspezifisches Marketing und klassische Rollenverteilung“ ist scheint einfach nicht der realitaet zu entsprechen. Die Frauen haben die Wahl und sie wollen die Berufe haben.
Nope.
" Countries with greater gender equality see a smaller proportion of women taking degrees in science, technology, engineering and mathematics (STEM)"
Hoehere gender equality der Laender ist hier eindeutig teil der entscheidung. Es sind nicht nur oekonomische faktoren die ihre Wahl tragen.
übrigens mit häuslicher care-arbeit, die überwiegend von frauen bewältigt wird, ist nicht nur kinderbetreuung gemeint.
das schließt auch die häusliche pflege von pflegebedürftigen mit ein. und häusliche pflege macht etwa 80% der pflege von pflegebedürftigen aus. das ist ein fulltimejob, 24/7.
wer mal pflegebedürftige menschen im alter betreut hat, weiß wie anstrengend und kräftezehrend das ist.
wer dementsprechend einerseits das bevölkerungswachstum bedauert, evtl zudem noch einwanderung kritisiert (und heute etwa 20-40 jahre alt ist) und des weiteren die bestehenden verhältnisse an bezahlter und unbezahlter care-arbeit aufrecht erhalten will, wird einen heidenspass haben, wenn es mal um die frage geht, wer ihn:sie eigentlich im alter pflegen soll.
da kann man nur hoffen (oder einfach mal davon ausgehen), dass man heute und in zukunft einen so gut bezahlten und sicheren job hat, dass man genügend sparen kann, um in dem fall über jahre, wenn nicht jahrzehnte, die pflege bezahlen zu können.
und mit der frage, ob sich das unter den heutigen bedingungen dann eher männer oder eher frauen werden leisten können, schließt sich wieder der kreis.
Bin jetzt nicht so im Thema drin, aber die häusliche Pflege ist ja nicht unbezahlt? Gibt doch glaube ich Pflegegelder und auch Rentenansprüche?
Ob genug ist natürlich nochmal etwas anderes
ich habe ausdrücklich von „bezahlter und unbezahlter care-arbeit“ gesprochen. ich habe nicht gesagt, dass die häusliche pflege immer unbezahlt ist. das aufzudröseln (inkl rentenansprüchen u.ä., angemessen oder nicht), sprengt ohnehin den rahmen.
bitte aufmerksam lesen.
Und du meinst deshalb sind Frauen und Männer ihr Leben lang unbeeinflusst und frei von irgendwelchen Beeinflussungen, die ihnen andeuten, was sich für ihr Geschlecht „gehört“? In der Studie steht es doch drin (was ich auch schon geschrieben habe), dass sie freier sind an nicht ökonomische Gründen zu wählen. Dies wurde beobachtet in Ländern die mehr Geschlechtergleichheit (keine Geschlechtergleichheit sondern nur „mehr“ Gleichheit) als Albanien und Algerien aufweisen (in welchem Bezug ist aber nicht klar).
Im Supermarkt sieht es nach wie vor (auch in Skandinavien) teilweise so aus:
Ich nehme auch eine Tendenz dahingehend wahr, dass Sexismus leicht abnimmt. Dennoch ist in unseren Breiten keiner vor so unterschwelliger Beeinflussung bewahrt. Ob das eine Land nun schon etwas weiter ist als ein anderes, spielt da keine Rolle.
Das kann man so halt daher einfach nicht stehen lassen.
Jetzt tue mal nicht so als hätte es nicht auch in Skandinavien eine starke und laute Gegenbewegung zu genau solchen Stereotypen gegeben. Und als hätten die U30 Jährigen diese nicht mitbekommen. Trotzdem entscheiden sich mehr Frauen für vermeintliche „Frauenberufe“ und nicht weniger. Die Entwicklung ist doch komplett gegenteilig zu dem was man immer behauptet.
Ich würde auch gerne wissen, ab welcher prozentualen Verteilung ihr sagen würdet „Okay, jetzt haben Frauen wirklich frei entschieden.“
Ich wohne in Skandinavien, Kinder werden hier genauso von früh an von traditionellen Geschlechterrollen beeinflusst. Nicht zuletzt weil sehr viele britische und amerikanische Medien konsumiert werden. Da wird es noch sehr lange dauern, bis man von Geschlechtergerechtigkeit reden kann.
In den oberen Gehaltsklassen übernehmen Frauen und Männer durchaus öfter beide die Erziehungsarbeit, da einfach die finanzielle Absicherung besser ist und die Arbeitgeber mitspielen (müssen). In unteren Klassen sehe ich das eher weniger.
P.S.: Die Carearbeit wird auch zu einem großen Prozentsatz auf asiatische Au-Pairs abgewälzt…