Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Vor allem ist das so dumm, weil man ja schon ein neutralen Wort hätte: Latin

Latin ist ein Adjektiv, Latinx ein Substantiv (manchmal auch als Adjektiv gebraucht). Man könnte halt Latin person sagen, aber Latina/Latino hat ja auch eine gewisse kulturelle Bedeutung.

Du könntest Latin problemlos auch als Substantiv nutzen. „I’m a Latin“ sehe das Problem nicht.

was aber weit mehr bedeutungen hat als Latino.

Es ist eben einfach wieder problematisch wenn irgendwelche Leute von aussen einer Bevölkerungsgruppe Sprache aufdrücken wollen.

Die Latinos nennen sich Latinos.

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Weil das, wie erwähnt, im besten Fall doppeldeutig ist und im schlechtesten nach falscher Grammatik klingt. Und es wäre kein Unterschied zu Latinx für die Leute, die neue Worte bzw. Bedeutungen ablehnen, weil sie Latina/Latino bevorzugen.

Falsche Grammatik als Argument zu nutzen ist schon ziemlich lächerlich, wenn man gleichzeitig ein Wort etablieren will, was eine komplett neue Endung für die Sprache hat.
Und Latin ist halt nur theoretisch doppeldeutig. In der Realität wird niemand denken, dass man da einen Römer meint.

Meine persönliche Schwierigkeit mit dem Wort „Latinx“ liegt hier:

According to the Pew poll, 76 percent of Hispanic or Latino adults had never heard of it. Twenty-three percent of those polled had heard of “Latinx,” but only 3 percent of them used the word.

Wie oft reden wir denn hier darüber wie wichtig Selbstbezeichnungen sind? Wie kann man da offensiv eine Bezeichnung wie „Latinx“ fördern, wenn die Betroffenen es in der Masse als Fremdbezeichnung wahrnehmen und ablehnen? Das ist doch beleidigend und bevormundend.

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Das Äquivalent hierzulande wäre dann „Ich bin ein Deutsch“ oder „Ich bin ein Westgermanisch“.

Hä? Warum?

E: es geht im Englischen doch auch mit ‚German‘. Das kann sowohl als Adjektiv als auch als Subjektiv benutzt werden. Warum sollte man ‚Latin‘ nicht auch einfach als Substantiv nutzen können?

Bei German funktioniert es zufälligerweise, weil hier die Personenbezeichnung, das Adjektiv und der Name der Sprache übereinstimmen. Bei anderen nicht. Aber es geht ja wie gesagt darum, dass manche Latina bzw. Latino behalten möchten, komplett ohne genderneutrale Alternative.

Denkfehler: die Selbstbezeichnung trifft weniger männliche/weibliche Latino/-a die mit diesen Bezeichnungen kein Problem haben, sondern jene abseits des binären Geschlechtsspektrum, die es für sich benutzen, weil sie sich weder von Latino oder Latina angesprochen fühlen.

Zeigt ja auch die zweite Statistik recht deutlich, dass viele gar nicht wissen, warum manche Latinx bevorzugen (weil sie eben auch andere aktiv ansprechen wollen).

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Nee, es geht darum, dass Latinx keine geeignete Variante für eine genderneutrale Anrede ist. Und zusätzlich eine forcierte, ob wohl es bereits eine mögliche gibt. Und ja, dann funktioniert es halt „zufälligerweise“ mit German. Wo ist das ein Gegenargument, dass es nicht auch „zufälligerweise“ mit Latin funktionieren sollte?

Ja, klingt nicht zugegeben erstmal nicht unplausibel, aber dann frage ich mich warum man unbedingt ein spanisches Wort wie „Latino/Latina“ im englischen unterbringen muss, wenn es das geschlechtsneutrale „Hispanics“ doch schon gibt. Der bedeutende Vorteil der englischen Sprache ist es doch, dass die meisten Ethnie/Gruppen/Berufs-Bezeichnungen bereits geschlechtsneutral sind, im Gegensatz zu beispielweise deutsch oder spanisch.

Weil das oft (zumindest rund um Trans Awareness Week/Trans Remembrance Day Ende November, dem Trans Visibility Day im Frühjahr und Allgemein rund um Pride) benutzt wird um eben auf die Probleme von trans* und nb Personen, gerade mit lateinamerikanischen Hintergrund, zu sprechen - und die als solche aktiv ansprechen willst, mit einem Wort, mit dem diese Gruppe sich selbst bezeichnet.

(Und jedes Jahr findet danach diese Diskussion statt, weil irgendwer, aber andere Geschichte).

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Hispanics schließt aber zum Beispiel Brasilianer aus, oder?

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Ich wär da schwer dafür das die lateinamerikanischen Wissenschaftler*innen und die entsprechende Community ausdividieren zu lassen. Wir hier haben nicht mal den Ansatz einer Ahnung, was da sinnvoll wär schon allein wegen der sprachlichen Barriere.

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Die französischsprachigen Länder sind davon auch ausgeschlossen. Noch dazu hat es für viele einen kolonialen Beigeschmack.

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Das macht sicherlich am meisten Sinn.

Es gibt ja auch noch Alternativen, wie Latine oder Latin Americans, die z.B auch wegen der Aussprache gegenüber Latinx bevorzugt werden.
Also mal abwarten und sich nicht gleich aufregen. Warum sollte die Debatte um genderneutrale Sprache auch irgendwo anders leichter sein als bei uns.

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Uff, da tun sich Abgründe auf

Auch in den Kommentaren, was andere schildern