Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

nicht nur aus Wien. Die haben ihre eigenen Gruppen, wo sie sich anfeuern und Reisen zu den jeweiligen Demos organisieren.

Ja voll. Überraschend gut organisiert sind die.
Die Schiechperchten unserer Zeit.

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Dabei erscheinen die angeblich zum Schweigen Gebrachten derzeit ziemlich laut: Sie organisieren sich in Interessengruppen wie hierzulande im Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, 2020 gegründet und aktuell rund 600 Mitglieder stark. Auch Politologe Traunmüller ist dabei. Das schon länger bestehende Pendant in Großbritannien heißt Academics for Academic Freedom. Der Verein führt eine »Liste der Verbannten«, die fortwährend um neue Opfer der Verbotskultur ergänzt wird. Frankreichs Bildungsminister Jean-Michel Blanquer wiederum schmiedete im Oktober mit seinem Amtskollegen aus der kanadischen Provinz Quebec eine Allianz wider die »Cancel Culture«.
»Weltanschauung statt Wahrheitssuche« nannte die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung eine Tagung Mitte November, bei der unter anderem über eine Umfrage unter Hochschullehrern diskutiert wurde. Danach sehen sich 40 Prozent durch »formelle oder informelle Vorgaben der Political Correctness« eingeschränkt, das sind fast zehn Prozent mehr als bei der vorausgegangenen Befragung 2019/2020. 18 Prozent gehen davon aus, dass sie wegen solcher Vorgaben bestimmten Forschungsfragen nicht nachgehen könnten. Auch deren Anteil stieg im Vergleich zur früheren Befragung.
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Und Safe Spaces lassen sich auch so auslegen, wie das Gleichstellungsbüro der Universität Bonn es vor Kurzem getan hat. Dessen neuer Leitfaden sollte empfindsame Gemüter schützen, deswegen wurden Lehrende angehalten, ihren Veranstaltungen sogenannte Triggerwarnungen voranzustellen, wenn darin Inhalte wie Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Tod und sexualisierte Gewalt zur Sprache kommen.
»Ich verstehe meine Lehrveranstaltungen auch als sichere Orte«, erklärt Wissenschaftlerin Özmen, »und zwar in dem Sinne, dass sie sichere Orte für diskursive Auseinandersetzung sind.« Sie hält zum Beispiel jedoch Seminare etwa zur Philosophie im Nationalsozialismus, in denen es, was sonst?, um menschenverachtende und rassistische Inhalte geht. »Da mache ich keine Triggerwarnung«, sagt Özmen, »wo Massenmord draufsteht, ist Massenmord drin.« Die Bonner Hochschulleitung hat sich inzwischen von dem umstrittenen Papier distanziert.
Jeder der Fälle, auf die sich Netzwerke wie das für Wissenschaftsfreiheit in Deutschland berufen, müsse für sich betrachtet werden, sagt Özmen. Nach ihrer Wahrnehmung sind solcherart organisierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch nicht unbedingt die, deren Freiheit am stärksten bedroht ist.
Doch wie Politologe Traunmüller hält auch Özmen das beklemmende Gefühl, jederzeit zur Zielscheibe orchestrierter Proteste werden zu können, für eine Bedrohung der Forschungsfreiheit. »Die gesamte wissenschaftliche Community muss sich entschieden gegen diese Entwicklung stellen«, sagt sie, »bei allen inhaltlichen Differenzen – über den hohen Stellenwert der Wissenschaftsfreiheit sind wir uns alle einig.«
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Das ungute Gefühl, das Traunmüller und Özmen beschreiben, scheint inzwischen auch die Naturwissenschaften erreicht zu haben. Julia Fischer ist Verhaltensforscherin am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen; sie untersucht zum Beispiel, wie Paviane untereinander kommunizieren. »Seit ein paar Jahren beobachte ich, dass wir alle eine Schere im Kopf haben«, sagt sie. Jede Formulierung werde im Geiste darauf geprüft, ob sie nicht gegen die sich Äußernden verwendet werden könnte.
»Wir können uns in der Biologie nicht zurücklehnen und glauben, dass diese Debatten uns nicht treffen werden«, glaubt die Professorin. Bei einer Onlinediskussion über die Vielfalt des biologischen Geschlechts etwa, erinnert sich Fischer, wurde den Teilnehmenden zuvor gesagt, dass wer – zuvor allerdings nicht näher definierte – unangemessene Begriffe verwende, sofort aus der Konferenz fliege. Stummgeschaltet, im Wortsinn.
»Die Bereitschaft, Repressionen auszuüben, ist gewachsen«, glaubt Fischer. Als Grund, eine Diskussion abzuwürgen, genüge es mitunter schon, wenn sich jemand mit dem Diskussionsgegenstand oder der verwendeten Sprache nicht wohlfühle. »Wissenschaft ist aber genau dazu da, dass wir uns unwohl fühlen«, glaubt Fischer, »ihr Wesen ist, dass wir Erkenntnisse auch revidieren.«
Wenn auch in der Biologie einen Shitstorm fürchten müsse, wer die Existenz biologischer Geschlechter voraussetzt, sagt sie, »dann ist die Disziplin am Ende«. Bei der Diskussion geht es darum, dass das weibliche oder männliche Geschlecht auf Faktoren wie etwa der genetischen Ausstattung beruht. Kritiker monieren, dabei werde das sogenannte soziale Geschlecht außer Acht gelassen – viele Menschen fühlten sich ihrem biologischen Geschlecht nicht zugehörig.
Auch Forscher Traunmüller sagt, dass die Empörungsbereitschaft nicht nur in den Sozialwissenschaften steigt. »Das Problem kommt auch in Biologie und Medizin an«, sagt er, »überall eben, wo es um Menschen geht«.

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Du kannst doch Österreichfahnen schwingen und Lassts euch impfen, es Wappler! schreien. Ein echter Patriot lässt sich für den Schutz seines Landes impfen. :eddy: :austria:

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Das wär ja glatt ne Argumentation, die ziehen könnt :sweat_smile:

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:beanfeels: 7 lasst euch impfen meine Kameraden

Land der PCR Tests / Land der FFP2 Maske
Viel geimpftes Österreich / Viel geimpftes Österreich

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Zu Ischgl in den Bergen,
der treue Hofer war,
ließ sich impfen für den Kaiser,
so treu der Hofer war …

Spaß beiseite (und bevor es strafrechtlich relevant ist - ich plagiere hier ausdrücklich das Arbeiterlied „Dem Morgenrot entgegen“ und NICHT unsere Landeshymne :beansweat:)

Einer der vielen Gründe des Aufstandes zu 1809 war, dass die Bayern die Pocken(zwangs)impfung in Tirol einführte. Haben viel gelernt …

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etwas anderes Thema, da es in der Serie weniger um Diskriminierung, sondern mehr um „Stereotypen“ geht.
Die Prince of Bel-Air Folge, wo die andere Tante von Will ihren Freund und Verlobten nach hause bringt.
Ich finde, die Show hat hier wieder gezeigt, wie man genau mit solchen Themen umgeht, und dass eine gewisses Schubladendenken überall herrscht.
Auch cool ist der name der Episode „Guess whos coming to marry“, was eine Anspielung an den Comedy-Film „Guess Who’s Coming to Dinner“ (1967) ist, wo es eben darum geht, dass die weiße Tochter seinen schwarzen Freund zum Familiendinner bringt. (P.S. der Film aus 1967 ist auch direkte Anspielung an den Film „Get Out“ von 2017).

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Prince of Bel Air ist wahnsinnig gut. Hab mal vor ein paar Monaten wieder einige Folgen geschaut, eigentlich gedacht als seichte Comedy zum Einschlafen, aber ich hab ganz vergessen, was für harte Themen da oft und gut bearbeitet wurden.

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oh ja, ich habe alle Staffeln (ist aber auch sehr lange her, dass ich die geguckt habe), aber Prince of Bel-Air ist wirklich vollgepackt mit sehr ernsten Themen, die sie aber immer mit Charme und Humor sehr gut dargestellt wurden.

Erinnere mich immer wieder an die Folge, wo Will seinen Vater sieht, oder die Folge wo Carlton auf Drogen war.

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Oder die, wo sie von der Polizei verhaftet wurden, weil sie in ner fremden Stadt mit dem Auto eines Freundes von Onkel Phil gefahren sind. Wobei die weniger emotional war und mehr gesellschaftskritisch.

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Ich finde, sie fasst das aus neutraler Sicht, als Opfer von häuslicher Gewalt, sehr gut zusammen. Darin habe ich viel erfahren was mir so noch gar nicht bekannt war.

Wer sie vorab in irgendeine politische Ecke stecken möchte, der sollte sich mehr Videos von ihr ansehen um zu verstehen, dass sie an viele Dinge sehr differenziert rangeht. Es ist unbedingt notwendig das Video bis zum Schluss anzuschauen. Ist wahrscheinlich meine YouTube-Entdeckung des Jahres.

Wtf

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Uff.

Ganz interessant (Plus-Artikel)

Dass es Vorurteile gibt glaube ich gerne.

Andere Kommentare in dem Artikel finde ich dagegen schwieriger.

Wenn es um die Schließung des Gender Pay Gaps geht, der Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen, dann wird im Sport häufig damit argumentiert, dass Zuschauende lieber das vermeintlich qualitativ hochwertige Spiel der Männer sehen wollten. Womöglich ist der Qualitätsunterschied aber mitunter kleiner, als manche meinen.

In der Studie werden Clips aus der obersten US-Liga der Frauen mit der VIERTEN englischen Männerliga verglichen - bei der Schließung des Gender Pay Gaps geht es aber meist um eine Angleichung der Löhne an die der obersten Männerligen (gerade in den USA). Dazu liefert zumindest dieser Versuch keine Argumente.

Darüber hinaus verstehe ich nicht, warum man die US-Frauen mit englischen Männerteams (und deren Löhnen) vergleicht. Gerade in England ist vermutlich auch in den unteren Ligen mehr Geld vorhanden als in den meisten anderen Ländern.

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Der ligaübergreifende Vergleich wird ja aber schon begründet

Die Ligen wurden für dieses zweite Experiment nämlich nicht zufällig ausgewählt, es ging um Gerechtigkeit. Zum Zeitpunkt der Untersuchung lag das Durchschnittsgehalt der Frauen, die in der ersten Liga spielten, nach Angaben der Forschergruppe nur knapp über einem Viertel dessen, was die Männer in der vierten Liga verdienten

Ich weiß nicht ob es bei der Schließung des Gender Pay Gaps wirklich darum geht, dass ein extrem kleiner Teil der Frauen ebenfalls so obszön viel Geld verdient wie ein extrem kleiner Teil der Männer.

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Diese Begründung finde ich aber unlogisch. Wieso vergleicht man eine beliebige Frauenliga mit dem Fussballmarkt, in dem das wohl meiste Geld unterwegs ist?

Es gibt andere Männer-Ligen auf der Welt mit vergleichbarer Qualität wie der englischen vierten Liga, in denen deutlich weniger bezahlt wird.

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