Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Ich dachte das hätte ich geschrieben. Aber um noch ein sprachwissenschaftliches Wort in dem Kontext in Raum zu werfen. Race ist halt immer noch ambig zu verstehen trotz des Altagsgebrauchs.

Ja, das habe ich auch alles schon gehört, aber da die Juden einen sehr lange Zeit in der Diaspora gelebt haben fällt es mir da schwer von einem Volk zu reden. Das trifft halt für die in Israel lebenden Juden aus meiner Sicht zu. Wenn man vom Volk Gottes redet hat das für mich auch eher eine religiöse Konnotation, als eine biologische oder weltliche.

Merkste das Problem? :wink:

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Ist halt meine subjektive Meinung was soll ich dazu noch sagen?

Von Fakten abweichende Behauptungen als „andere Meinung“ zu bezeichnen ist eine der größten Unsitten dieser Zeit.

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Ich verstehe nicht ganz wo ich von den Fakten abweiche. Kannst du mir bitte offen sagen, wenn du mir Antisemitismus unterstellen willst? Und woran du das fest machst. Ich verstehe aktuell überhaupt nicht worauf du hinaus willst.

Ich würde dich auch gerne dahin korrigieren, dass Meinungen als Fakten darzustellen eine Unsitte ist und nicht seine Meinung zu äußern und zu sagen, dass es sich um eine Meinung handelt. Sonst kannst du sämtliche Kommentare in den den Medien in die Tonne kloppen.

Mal davon abgesehen habe ich nicht behauptet eine andere Meinung zuhaben sondern gesagt, dass es meine subjektive Meinung ist und da Meinungen immer subjektiv sind verstehe ich deinen Punkt erst recht nicht.

Juden: „Wir sind nicht nur eine Religion, sondern auch eine Ethnie.“
Rassisten: „Juden sind nicht nur eine Religion, sondern auch eine Ethnie.“
Ich: „Es ist wichtig, zu betrachten, dass es beim Judentum sowohl einen religiösen als auch einen ethnischen Aspekt gibt.“
Du: „Ich finde, dass das nicht so ist.“

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Dir ist aber nicht aufgefallen das ich das weiter oben geschrieben habe?

Hab ich geschrieben, dass das klar ist.

Jetzt kommst du.

Edit: Der Meinungspart hat sich übrigens darauf bezogen, das ich es persönlich eher als eine Religion betrachte.

Ich lese derzeit „Die kürzeste Geschichte Deutschlands“ von James Hawes. Ich sage es mal so: die Völker, aus denen letztlich Deutschland hervorgegangen war, haben Verbrechen begangen, an die sich die allermeisten kaum erinnern werden. Ich lerne gerade viele Details, die mir so nicht bekannt waren, die mich zum Nachdenken gebracht haben.

Die Konflikte zwischen beispielsweise Slawen oder den Judenhass, den hat es nicht erst seit der NS-Zeit gegeben. Ich kann und werde aber niemanden vorwerfen, dass er das nicht im Gesamtkontext weiß und versteht, weil ich das selbst lange nicht wusste.

Es ist immer schwer Verbrechen miteinander zu vergleichen, aber wir sollten im geschichtlichen Kontext eben auch berücksichtigen, dass das NS-Regime in einem ungeheuerlichen Ausmaß Menschen systematisch ermordet/hingerichtet hat. Im Vergleich, und damit will ich die Tat an sich nicht kleinreden, hat Deutschland im Kolonialismus eine kleinere Rolle gespielt.

Zudem: Ich denke nicht, dass jemand in Deutschland den deutschen Kolonialismus behandeln muss, um zu verstehen, dass das eine ganz düstere Zeit war. Ich habe in der Schule alles über den Sklavenhandel der USA gelernt.

Einmal abgesehen davon, ohne dass ich ein Experte wäre: die allermeisten fremdenfeindlichen Entwicklungen in unserer Gesellschaft basieren auf Ideologien der Nazis, bzw. auf solche, derer sich die Nazis zu nutze gemacht haben (beispielsweise die Germanen, Kreuzzüge). Ich glaube kaum, dass jemand Fremdenhass empfindet, weil er ein Befürworter des Sklavenhandels und des Kolonialismus ist (habe ich ehrlich gesagt bislang nirgends so gehört).

Es ist wichtig den Kolonialismus zu berücksichtigen, auch Deutschland sollte sich mit den Völkermorden an den Herero und Nama mehr beschäftigen als sie es derzeit machen. Wenn aber der Antisemitismus als Vergleich herangezogen wird, dann vergleichen wir hier schon Verbrechen, die in ihrer Dimension weit auseinander liegen. Der Antisemitismus war nur ein Teil des unmenschlichen Ausmaß. Wenn ich daran denke, dass Behinderte und „Asoziale“ als nicht lebenswert betrachtet und umgebracht wurden.

Auch das ist ja bis heute geblieben, Behinderte werden an vielen Stellen in unserer Gesellschaft immer noch benachteiligt.

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passender Artikel von Sascha Lobo zum Thema Amnesty International und deren Apartheids Geschwurbel.

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Es gibt immer noch deutliche Unterschiede bei der Auswahl der Ausbildungsberufe bei Männern/Frauen.

Wie zu erwarten wählen Frauen wenig technische Berufe, dagegen dominieren diese bei den jungen Männern.

Das erklärt wohl zum Teil auch den Paygap, den es heute zwischen den Geschlechtern gibt.

Im zweiten Link sind weiterführende Links zu den verschiedenen Tabellen zu finden.

Man muss aber bedenken das nur die Dualen Ausbildungen betrachtet werden. Interessanter wäre es mit Studium und allen Ausbildungen.

Auch wenn ich mir hier vielleicht jetzt wohl eine Zielscheibe auf den Rücken male…

Ich habe Mühe damit, wie schnell man von Isreal-Kritik immer auf Antisemitismus schliesst.
Sorry, aber ich bin der Meinung es gibt mehr als genug Gründe Isreal zu kritisieren und die Umstände dort als unangebracht anzusehen. Gründe, welche nichts damit zu tun haben, dass ein grosser Teil der Bevölkerung Juden sind.

Was die Apartheid angeht:
Es hat mich mal interessiert woher die Kritik denn käme, wenn es doch anscheinend offensichtlich keine Apartheit sein kann, wenn die Nicht-jüdische Bevölkerung dort auch die gleichen Rechte haben wie die jüdische Bevölkerung. Wie ist denn da die Begründung?

Ok.
Ist das, was sie hier beschreiben Apartheit oder ist das der falsche Begriff?
Nun… um ehrlich zu sein, das spielt für mich nicht einmal so eine Rolle. Es ist nunmal eine traurige Realität, dass mit der Etablierung von Israel die Situation und Rechte für palästinensische Familien welche lange, lange dort gewohnt haben plötzlich ein massives Fragezeichen erhalten haben… und dass die Art wie damit umgegangen wird von der Seite welche dort nunmal die politische Macht hat (und das ist NICHT die palästinensische Bevölkerung, da kann man noch lange darüber reden ob sie auf dem Papier die gleichen Rechte haben) absolut kritisiert werden kann.

Ob es Apartheit ist oder nicht wird ab einem gewissen Punkt eine Frage der Semantik, und wenn die primäre Verteidigung gegen Kritik gegen Isreal (wie von z.B. Amnesty International hier) ist: „Aber technisch gesehen ist das nicht Apartheit“… nun, das ist auch keine saubere Antwort.

Israel-Kritik und Antisemitismus sind zwei unterschiedliche Dinge. Und ich finde man tut niemandem einen Gefallen, wenn man diese Dinge gleichsetzt oder vom einen auf das andere schliesst.

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Danke für diesen Beitrag!

Ich hab ehrlich gesagt kein Problem mit Kritik an Israel und deren Politik, da bin ich ganz bei dir.

Nur den Apartheids Begriff hier rein zu bringen, halte ich für absolut unangebracht. Egal von wem.
Es gibt Begriffe, wie wir als Deutsche ja selber nur zu gut wissen, die mögen sprachlich oder per Definition auch auf andere System oder Probleme passen, aber man nimmt sie trotzdem nicht, weil sie nunmal mit einem bestimmtem Ereignis/Land/Epoche untrennbar verbunden sind. Apartheid würde ich da mit rein zählen.
Dazu kommt, dass die Situationen von Israel und Südafrika in keiner Weise vergleichbar sind,
Das der Begriff so in dem Bericht benutzt wird, ist ja sicher kein Zufall sondern eine völlig kalkulierte Provokation.

Wie findest du es wenn Israelis den Begriff selbst ins Spiel bringen?

Also Menschenrechtsverletzungen aufzeigen an sich ist ok, aber dabei bitte nicht provokant sein. Ok.

Hab ich nicht geschrieben, du musst mir nicht die Worte im Mund herum drehen, nur weil du vielleicht andere Meinung bist.

Ist ein Problem bzw. eine Eigenheit der Begrifflichkeit „Israel“. Bei (vermutlich) jedem anderen Staat ist klar: Wenn du in einem politischen Kontext sagst: „Ich kritisiere Russland / Südafrika / Haiti / … wegen XY“, dann ist klar, dass du die Politiker*innen meinst, die halt an den entsprechenden Stellen was verbockt haben. Aber du meinst damit nie die Gesamtheit aller Menschen in den entsprechenden Ländern. Und wenn z. B. jemand aus Frankreich sagt: „Ich kritisiere Deutschland wegen XY“, dann würdest du vermutlich auch nie im Leben auf die Idee kommen, dass du persönlich damit gemeint bist (wenn du nicht gerade z. B. Außenminister bist).

Beim Begriff „Israel“ ist das anders, weil er nicht nur den souveränen Staat bezeichnet, sondern auch die Religions- und auch die Volksgemeinschaft. Das heißt, wenn jemand sagt: „Ich kritisiere Israel wegen…“, dann kommt da an: „Ich kritisiere deinen Staat, deine Religion und alle Menschen deiner Ethnie, also auch dich.“

Und dass das alles nicht unproblematisch ist, sieht man quasi an jeder politischen Debatte in der Gegend.

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Ich verweise hier mal auf meinen Post von gestern, wo ich zwei problematischen Aussagen aufgezeigt habe.