Behinderte Menschen, die in Behindertenwerkstätten arbeiten, bekommen einen Stundenlohn von 1,11€…
Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass das den Wert eines Menschen heruntersetzt. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es gibt Menschen in meinem Umfeld, die in einer Reha-Maßnahme stecken um später wieder am „normalen“ Arbeitsleben teilnehmen zu können. Wie sehr das den Charakter stärkt, das kann man sich vorstellen. Du wirst zu einem Mensch zweiter Klasse, ähnlich wie es beim Hartz-4 auch passiert. Sobald du irgendwie abrutschst, kommt man dort nicht mehr oder schwer heraus.
Deswegen müssen wir alle hoffen, dass wir mental und körperlich möglichst lange gesund bleiben, oder wir horrende Versicherungssummen zahlen, dass man gegen eine Berufsunfähigkeit ausreichend geschützt ist. Der Staat wird einem nicht weiterhelfen, und sozial kann ich das bei aller Liebe auch nicht nennen.
wobei die Kehrseite der Medaillie ist, dass wenn die Beschützenden Werkstätten Mindestlohn zahlen müssten, sie vielerorts wohl Instant pleite gehen würden.
Und im gegensatz zu einer normalen Firma, wo man sagen kann „wenn euer Firmenkonzept am Mindestlohn scheitert, ist euer Firmenkonzept einfach schlecht“ kann man das Dort eben schlecht sagen.
Sprich das müsste also durchdacht sein, was auch immer man da macht.
Behindertenwerkstätten sind längst zu ökonomischen Schwergewichten geworden: Der jährliche Umsatz aller Behindertenwerkstätten in Deutschland beträgt rund 8 Milliarden Euro. Unzählige große und mittelständige Unternehmen lassen ihre Produkte in Behindertenwerkstätten produzieren oder lagern Dienstleistungen dorthin aus. Darunter sind Unternehmen und Organisationen wie Volkswagen, Thyssen Krupp, Siemens, Daimler, Panasonic, und das Goethe Institut.
Ich kann nur für meine Stadt sprechen, bzw. die hier ansässige Einrichtung. Es arbeiten zum Teil die größten und wichtigsten Unternehmen mit der Einrichtung zusammen, die es im Umkreis gibt. Das wirkt natürlich nach außen besonders gut, wenn man benachteiligten Menschen eine Arbeit gibt. Ich kann hierbei auch gar keinen Vorwurf machen.
Heißt aber: große Hersteller schicken ihre Rohstoffe an die Einrichtung, die dann entweder kontrolliert, eingeschweißt oder zusammengebaut bzw. verpackt werden sollen. Da spart das Unternehmen richtig stark wenn der Stundenlohn bei 1,11€ liegt.
Es ist die zweite Äußerung dieser Art innerhalb von ein, zwei Monaten, die ich zu Jorinde Wiese wahrnehme. Wie im Fall von Nina Kirsch wird hier ein Opfer von Gewalt in einer massiven Art und Weise attackiert und falsch dargestellt, sodass diese retraumatisiert wurde.
Ein Opfer von sexueller Gewalt ohne Beweise als transphob, misogyn oder antisemitisch zu bezeichnen, das ist einfach nur noch abstoßend.
Der YouTuber Drama Detective äußert sich sehr ausführlich zu seiner psychischen Erkrankung und reißt an was ihm in seiner Kindheit angetan wurde. Also, ich gebe mal eine Triggerwarnung.
Umsatz ist aber nicht gleich Gewinn. davon müssen neben den Behinderten auch noch Betreuer, Fahrer, Miete, Fuhrpark etc gezahlt werden, das sollte man bei der Disskussion nicht vergessen
man muss sich eben die Frage stellen: „Würde ich für 1,11€ (oder nun 1,35€) die Stunde überhaupt arbeiten?“
Ich glaube kein einziger Mensch würde sagen „ja, würde ich machen!“
dennoch, ein Volkswagen oder ein Daimler könnten locker den Mindestlohn bei Behindertenwerkstätten machen. Nur machen sie es nicht, weil sie gierig sind.
wobei man das ja den meisten Firmen vorwerfen kann.
Fakt ist, in Behindertenwerkstätten werden teils arbeiten durchgeführt, die wenn die firmen sie zu Mindestlohn zahlen müssten, sie es einfach aus dem Ausland importieren würden.
Kenne eine Firma, die hat dort 20 000 Schlüsselanhänger zusammenbauen und an die kleinen Metallkettchen ranbasteln lassen.
Vermute hätte man da regulären Lohn zahlen müssen, hätte man sowas in Asien machen lassen und von dort fertig bezogen.
Das kostet aber keine 8 Milliarden. Als Betreuer in so einer Einrichtung verdient man je nach Position auch nicht die Welt.
Ich weiß auch nicht was du mit Fahrer, Fuhrpark meinst. je nach Einrichtung trägt das die Stelle wo die Behinderten wohnen und das ist dann noch mal anders finanziert.
Bei uns in der nähe gibt es einige Behindertenwerkstätten, die sind ganz normale Handwerksbetriebe, und haben natürlich auch Autos und damit verbundene Kosten.
Die Behindertenwerkstätten bei uns haben LKW und Sprinter mit denen die das Zeug zu den Firmen fahren bzw abholen. Ich meinte damit nicht für den Transport der Arbeiter
Das in höheren Positionen immer Leute sitzen die mehr von dem Geld haben als die die weiter unten sitzen ist leider normal in unserer kapitalistischen Gesellschaft. Am Ende sind es eben auch nur gewinnorientierte Unternehmen. Find ich auch nicht cool, gerade wenn man sowieso schon benachteiligte Leute dafür nutzt. Finde nen Stundenlohn von 1,… Euro auch unter aller Sau. Aber Die 8Milliarden Umsatz als Aufhänger zu nehmen ohne die restlichen wirtschaftlichen Faktoren zu kennen ist auch nicht zielführend
Ich kannte bisher nur das Angeliefert und Abgeholt wird, aber da gibt sicher Verschiedene Konzepte.
Der Schwiegerbruder arbeitet zb bei einer Werkstatt die viel im Gartenbau machen und da sind kosten natürlich höher, auch weil die Städten und Gemeinden zuarbeiten.
Ja und Nein, ist schon interessant mal ein Zahl zu haben um was es grob geht. Klar muss man differenzieren.
Wenn sich diese Unternehmen nicht lohnen würden, wenn man den Mindestlohn auch für sie verpflichtend machen täte, könnte der Staat das ja subventionieren, wenn es ihm wichtig wäre.
Jan und Olli haben gestern wohl in ein Wespennest gestochen. Schon gewundert, warum Fest und Flauschig bei Twitter trendet. Aber man sollte wohl nicht schlecht über Alice Schwarzer reden.
A.S. schreibt zur Zeit auch ziemliche Sch…