Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Zur Einordnung:

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Aber bloß nicht “Komm hol das Lasso raus“. :wink:

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Alter Schwede. Das ist ja faszinierend as fuck. 47 Millionen Spieler täglich?! Ich dachte bei Minecraft ich bin alt, ich dachte bei Snapchat ich bin alt. Aber Roblox. Was zur Hölle ist Roblox. Gott, bin ich alt. Danke. Auch für den Kanal generell. People Make Games hab ich wohl schonmal gehört, aber nie iwie wirklich wahrgenommen. Sehr coole Aufmachung etc.

Es ist echt zum kotzen, dass die Klimabewegung auch von den ganzen PoMo-Linken Deppen unterwandert wird.

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Ist halt ein sehr junges Publikum, das schon immer sehr empfänglich für einfache, knallige Anti-Establishment-Slogans war.
Schlimm finde ich, dass viele Leute nie aus dieser Phase herauswachsen.

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Dreadlocks bei weißen Menschen sind eine Form der kulturellen Aneignung, da sie mit der Identität von Schwarzen Menschen und es in den Zeiten der Sklaverei von weißen Menschen als Zeichen der Unterdrückung genutzt wurde

Bin ich jetzt a) zu blöd den Satz zu verstehen, b) zu blöd den grammatikalischen Fehler im Satz zu finden oder c) die Autoren zu blöd ihre eigene Argumentation zu formulieren? :thinking:

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Auf jeden Fall fehlt da mindestens ein Halbsatz.

Wenigstens ist man ehrlich.

„Auf antikolonialistischen und antirasistischen NARRATIV setzen…“

:smirk:

Klingt für mich weniger wie „wir sind gegen Kolonialismus und Rasismus“ und mehr nach „es ist uns wichtig uns so zu präsentieren als seien wir gegen diese Dinge“.
Was vermutlich viel ehrlicher ist :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Bin ja selber einer dieser woken, liberalen SJW Linken Soyboys… aber sogar ich finde das recht bekloppt :man_facepalming:

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Unabhängig davon ist das einfach ein massives Eigentor, dass gerade genüsslichvon der Gegenseite seziert wird. Vor Allem der Vorschlag, dass sie sich doch auch die Haare schneiden kann wenn sie auftreten will ist ja an Sexismus nicht zu überbieten.

Problematisch ist auch, dass das natürlich wieder komplett auf die gesamte Bewegung umgemünzt wird.

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Problem 1: Unterscheidung, was kulturelle Aneignung und kulturelle Wertschätzung ist schwer, das geht es oft auch um die jeweilige Personen. Querdenker, die sich zu Coronazeiten die jüdische Kippa und Judenstern aneignen → NoGo.

Wenn asiatische Kleidung verwendet wird, um billig Profit zu machen, ohne sich mit der jeweiligen Kultur auseinanderzusetzen (zB Kimonos in Musikvideos, dass Werte, mit denen die japanische Gesellschaft verarscht wird) → NoGo.

Schmuck von zwangskolonialisierten Völkern, weil es in ist (und sich null mit deren Kultur auseinandersetzen, am Besten einfach „geklaut“, also nicht einmal sagen, woher das kommt) → NoGo.

Auf der anderen Seite gibt es viele Freunde von der japanischen Gesellschaft, die sich damit auseinandersetzen und bei entsprechenden Anlässen (Cons) Kimonos tragen, um ihren Idolen ihre Wertschätzung zu zeigen. Die entsprechende Workshops besuchen, wie sie einen Kimono richtig tragen. Wie die Gürtel zu binden sind. → Absolute Wertschätzung

Aus meiner Sicht hasse ich plattdeutsche Urlauberinnen, die sich eine Tracht anziehen, damit sie sich am Sauffest im Zillertal als „Tirolerinnen“ zeigen können und sich niedersaufen. Meine Mutter hatte die Tracht ihrer Großmutter von meiner Oma geerbt und gab es nichts Schönere für meine Schwester, darin die Firmung zu feiern. Das sind sentimentale Werte, da ist Familiengeschichte drinnen. Wenn da ein Modefuzzi herkommen würde und sie kopieren würde, ich wäre auf 180.

Und das sind halt bestimmte Haarfrisuren für PoCs, gerade in Amerika, wo dies die einzige Möglichkeit war, ihre Kultur zu bewahren. Die sie heute nicht tragen dürfen, weil nur „glatte Haare“ erlaubt sind. Und wenn dann eine berühmte Persönlichkeit damit ohne Kontext Kohle absahnt für ihre tolle Frisur, ja da versteh ich gewisse Vorbehalte.

Das alles wird halt beim doofen FfF-Posting nicht erklärt, weder wer ausgeladen wurde, noch was sie daran stört. Sie finden es doof, sie laden sie aus, es gibt keinen Kontext (außer dass sie hypergerecht sein wollen).

Es kann gute Gründe geben, warum sie dagegen sind. Wurden nicht kommunziert. Warum sie es als Aneignung sehen (und nicht als Wertschätzung). Solche Frisuren gab und gibt es auch bei uns. They took an arrow in the knee.

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Hier noch ein schöner Artikel mit Stimmen von Schwarzen Personen:

Darum der Appell von Brändle-Amolo: «Weisse, hört auf, unsere Kultur zu übernehmen und damit Geld zu machen, Dreadlocks oder afrikanische Kleidung zu tragen. Tragt unseren Schmuck und hört unsere Musik als Zeichen der Integration und der Anerkennung afrikanischer Kultur. Und nicht als austauschbarer Konsumartikel, an dem alle verdienen, nur nicht die Urheber.»

Aber auch:

Céleste Ugochukwu, Präsident des Afrikanischen Diasporarates der Schweiz, dagegen kritisiert die Bewegung gegen kulturelle Aneignung: «Ich bin dagegen, Weissen bestimmte Frisuren, Kleider, Accessoires oder Musikstile generell zu verbieten. Im Gegenteil: Es macht mich stolz, wenn so viele Menschen wie möglich afrikanische Kulturgüter benutzen. Was gibt es für bessere Marketinginstrumente, um Afrika im Westen zu promoten? So können wir der Welt zeigen, wie reich die afrikanische Kultur ist.»
[…]
«Es gibt noch Schwarze, die sich den Weissen gegenüber unterlegen fühlen. Imitieren die Weissen ihre Kultur, empfinden sie das als eine Art Raub an ihrer Kultur.» Man sollte Afrika nicht immer als armes Opfer instrumentalisieren. «Wir müssen alle am Projekt „Rebranding Africa“ mitmachen, global mitspielen und die Welt erobern…»

Und zum Schluss

Ist Cultural Appropriation Rassismus mit umgekehrten Vorzeichen? Nein, findet Brändle-Amolo: ««Im Gegensatz zu den Weissen nehmen wir ihnen nichts weg. Wir verlangen nur, dass sie den afrikanischen Ursprung ‹ihrer› Kreationen klar deklarieren und einen Teil des Gewinns in Afrika reinvestieren. Mit umgekehrten Rassismus hat das nichts zu tun.»

Und ich glaube, dass ist eine gesunde Einstellung. Wertschätzen, ja bitte. Sich damit auseinandersetzen (übrigens auch mit den Dingen, die nicht so gut laufen), auch.

Kopieren, Kapitalisieren und Konsumieren - Nein danke.

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Auch hier schreibe ich das noch mal.
Kulturelle Aneignung ist wichtig und richtig, sie schafft neue Einflüsse und kann die Integration fördern. Kulturen die sich komplett abschotten, haben oft Probleme was das annehmen von neuen Moralischen Werten, oder das verändern und aufgeben von Traditionen. Bestes schlechtes Beispiel ist hier zb. Japan.

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Grundsätzlich ja, aber bitte nicht „Aneignung“, sondern „Wertschätzung“ schreiben. (Im Englischen Appropriation im Gegensatz zur Appreciation).

„Kulturelle Aneignung“ bezeichnet das Ausbeuten von Kunst anderer Zivilisationen, um damit Profit zu machen, das Aneignen einer Minderheitskultur in ausbeuterischer, respektloser oder stereotypen Art und Weise. Bestes Beispiel: Indianer und deren Kopfschmuck in den USA. Das es bis vor 2 Jahren ein NFL-Team gab, dass sich „Redskins“ nannte und dabei einen stereotypischen Ureinwohner Amerikas mit stereotypischen Federhaarschmuck etc. als Maskottchen hatte.

„Kulturelle Wertschätzung“, also das, was du beschreibst, dagegen hat niemand was.

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Aber FFF wissen ja nicht inwiefern sich Ronja damit auseinandersetzt und was sie dabei kommuniziert, zumindest wurde es jetzt nicht ersichtlich.

Ich finde auch die letzte Position/ Zitat überzeugend und hab auch einige Schwarze befreundete Personen, die nicht dafür sind es zu verbieten oder als angebracht zu untersagen. Da gibts einfach geteilte Meinungen, aber an der Frisur muss es jetzt nicht scheitern, wenn sonst das Mind-Set da ist.

Ich wollte aber auch daran erinnern, dass es bei Cultural Appropriation auch um Machtverhältnisse geht. Deswegen sind japanische Kimonos und deutsche Dirndl oder Trachten etwas ungeeignete Beispiele, tauchen aber immer wieder auf.

Diese gewaltvolle Unterdrückung und Auslöschung von Kultur spielt dabei eine entscheidende Rolle und wer welche Rolle einnimmt, ungefähr.

Ich wurde beispielsweise auch zu einer ivorisch-französischen Hochzeit eingeladen. Da wird dann Stoff ausgesucht von der Braut gekauft, genäht und man wird eingekleidet. Das würde ich schon auch in meiner Freizeit abgewandelt tragen, weils sonst viel zu schade wäre um den Stoff und die Arbeit. Und so ist es eben auch eine Frage von zwischenmenschen Beziehungen und respektvollen Umgang. - Wer das nur für Profit und Selbstdarstellung macht, outet sich damit schon als despektierlich… Ich hab da meine Zweifel ob das bei Dreadlocks/Locks bei einer Sängerin jetzt so der Fall ist…

Gleichzeitig bin ich überhaupt kein Fan davon wenn Nachrichten veröffentlicht werden… damit haben sich beide Seiten keinen Gefallen getan.

@Truchsess
Ich find den Bezug zum Narrativ nicht schlimm. Das was wir erzählen und wie und wie damit Positionierungen eingenommen werden, ist wichtig. In Geschichtsbüchern und Archiven gehts auch oft darum was NICHT erzählt wird. Narrativ kann auch eine politische Dimenion haben, besonders hinsichtlich des Epistemizids.

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Ich nämlich auch und das stört mich an der Sache. Es wirkt so, als würden sie es schlicht für ihre äußere Darstellung verbieten.

Finde ich persönlich in dem Fall aber gerechtfertigt, gerade das mit dem „schneid dir halt die Haare“ ist von einer öffentlichen Organisation eine Unverschämtheit.

@Addearheart Bitte verzeih mir, wenn ich jetzt nicht im Einzelnen auf deine beiden Posts eingehe. Grundsätzlich gehe ich bei deinen Gedankengängen mit, was auch bekannt sein dürfte, da wir die Debatte hier schon mal geführt haben

Ich möchte jetzt ungern eine Diskussion über Wortklauberei starten, aber Wertschätzung ist mir da das komplett falsche Wort, weil man ja den Kulturellen Teil mit annimmt und damit auch eine neue schafft. Man eignet sich die Teile beider Kulturen an. :thinking:

Bitte fang keine Diskussion über Semantik an :sweat_smile:

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Bin bei dir und finde die Aktion von FfF doof. (Insbesondere, dass sie das einfach so im Raum schmeißen und sofort Aneignung annehmen).

Bei Kimonos/Dirndln/Kilts (fiel mir gerade ein, weil ich Onkel Dagobert lese). Wenn du ein 08/15 Gewand trägst - kein Problem. Aber wehe du nimmst das Muster, die Farben etc. meiner Familie. Da steckt oft mehr dahinter, als manchen klar ist. Das Dirndl meiner Familie zB ist eine typische Tracht eines Tales von Tirol, weil da kommen wir her. Und Eingeweihte können sofort eine Ötztaler von einer Zillertaler von einer Osttiroler Tracht unterscheiden. Sehr gut Eingeweihte können dir noch sagen, aus welchen Familien du kommst.

Und ähnliche Sachen gibt es in Japan/Schottland/eigentlich auf der ganzen Welt.

Und wenn du trotzdem hingehst und unser Familienmuster verwendest und kapitalisierst (am besten, ohne uns zu fragen). Mander, s’isch Zeit.

Man muss ja erklären warum ich das so genannt habe, und da einen Gedanken dahinter hatte. Ansonsten kann man das wieder falsch verstehen, ob gewollt und ungewollt.

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Ich würde sagen, es ist sehr trügerisch.
Frag man Asiaten was ihnen zu beginn der Coronakrise auf einmal für Hass entgegen kam. Ich kann mich an ein Schnipsel von einer BubbleTee Verkäuferin die meinte „Gestern waren sie im Laden, haben Tee gekauft und erzählt wie sie sich schon auf das Japanfest freuen und am nächsten Tag wird sich erschrocken in der Bahn eins weiter gesetzt.“

Das Kultur leben und atmen muss, da ist wirklich wichtig und passiert hier eh zu wenig. Nur findet oft eine reine Kommerzialisierung von etwas statt und die Kultur steht nie im Vordergrund.

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