Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

FFF (und die ganze Klimabewegung) muss sich schon überlegen, was die Prioritäten sind - ja eigentlich das Klima retten.

Und da kann man sich nicht auch noch in (mM) elitäre akademische Bullshit-Diskussionen verstricken. Wenn du breite Bevölkerungsschichten mitnehmen willst, musst du Leute in deiner Mitte akzeptieren, die nicht gendern, die nicht über die aktuelle soziologischen Theorien im Bild sind und sich in der Freizeit über Critical Race Theory in den USA informieren. Und auch keinen Bock haben sich damit auseinanderzusetzen.

Ansonsten schreckt man halt viele Leute ab. Kann man machen, dem Klima hilft das nicht.

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Dagegen sage ich ja nichts. Aber man sollte es vom Klima Thema klar abgrenzen und eben nicht, wie hier, vermischen

Also nicht zu viel von der Mehrheitsgesellschaft auf einmal erwarten? Da hast du vielleicht einen Punkt :sweat_smile:

Ich denke mir dass das Klima aktuell das wohl wichtigste Thema ist wenn die Menschheit nicht aussterben will und man hier dringend versuchen muss aus allen Schichten befürworter anzusprechen. Gerade die Konservativen Gruppen müssen auch ins Boot geholt werden (soweit möglich).

Die anderen Problemzonen und Schlachtfelder sollen deswegen nicht ignoriert werden, aber klar abgegrenzt gefochten werden.

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Halte ich angesichts gleicher Strömungen innerhalb der LGBTQIA+ Szene nach Stonewall (wo PoC und trans Personen ausgeschlossen wurde, ebenso bi- oder pansexuelle Menschen - in der Hoffnung bessere Akzeptanz/Mehrheiten abseits der Szene zu finden) und was grandios scheiterte für falsch.

Klimaaktivismus kann nur funktionieren, wenn man möglichst inkludierend arbeitet, und ja das heißt auch Safe Space für Minderheiten schaffen. Die Probleme auch abseits von D/A/CH zu behandeln, etwa was der Klimawandel in der Sahelzone bewirkt, in Bangladesh, … Ja, der Spritpreis wird für uns ein Problem sein. Die Dürre bei uns. Aber es betrifft nicht nur uns. Und sind dort die Auswirkungen bereits jetzt das, was hier befürchtet wird.

Und zu diesem inkludierten Aktivismus gehört halt auch dazu, dass Problematiken abseits des Klimas mitbesprochen werden. Darüber aufklären, sie diskutieren. Zeigen, dass du Respekt gegenüber der anderen Kultur hast und dies nicht aus „Überheblichkeit“. Mit einander Reden statt Über einander.

Vielleicht aber nicht in einem Instagramm-Post, wo du mal eben gut die Mehrheit, die bisher gar nichts von der Problematik wusste, vor den Kopf stößt.

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Auf der anderen Seite glaube ich auch oft, dass selbst so eine negative Aufmerksamkeit sich in gewisserweise festsetzen und trotzdem irgendwie positiv beeinflussen kann.
Dann bleibt nach dem man sich drüber echauffiert oder lustig gemacht hat, trotzdem das Thema hängen und man entscheidet sich dann, wenn es drauf ankommt, vielleicht doch anders.

Aber gut, in diesem akuten FFF Fall stimmt meine Argumentation schon daher nicht, weil das eigentliche Thema ja aus dem Fokus gerückt wird.
Aber allgemein bin ich sonst eher vom Stoß vor den Kopf als vom verständnisvollen Argumentieren bei solchen Blindeflecken Themen überzeugt.

Eigentlich hat der Klimawandel genau dann gewonnen, wenn nicht alle Menschen einer Gesellschaft, über Status hinweg, erkennen, welchen Anteil sie daran haben und alle dem entgegenwirken müssen - gemeinsam.

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Zumal sich auch die mit dem größten Anteil daran es sich am längsten leisten können, sich rauszuhalten.

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Hatte in meiner Jugend mehrere Freunde die Dreads hatten.
Einer hats heute noch aber das ist die Wikinger Variante das ist dann wohl ok, schätze ich. :beanthinking:
Einen anderen habe ich gefragt wie er heute dazu steht.
Früher hätte er sich darum nicht so viele Gedanken gemacht aber für ihn hatte das schon einen Jamaiker Bezug, also kann man schon von Aneignung reden.
Sagt aber auch das es ja auch irgendwie darum ging.

Wobei sowas eben Briefe sind, die die meisten Leute nach 2 Sätzen kopfschüttelnd weglegen.

Komplett hochgestochen und rein im akademischen Elfenbeinturmsprech verbleibend.

@anon83462476 @Addearheart safe spaces sind ja auch gut, nur wenn man sie immer schärfer und detaillierter macht führt das immer mehr zu einem safe space of one

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eigentlich gibts keine visuell aussagekräftigen Überlieferungen, wie Wikinger ihre Haare genau trugen, es gibt noch Münzen und Fragmente, auf denen man Zöpfe erahnen kann - aber keine Locks

Nee, ich glaube da triffst du einen wesentlichen Punkt.

Vieles in diesem Diskurs ist eine Frage der Vermittlung (aber auch Empathie) und damit können sich rassismuskritische Bewegungen selbst im Weg stehen, wenn klassistische Verschränkungen übersehen werden. Siehe Bildungsstand und Sprache. Wenn ich zu einem weißen obdachlosen Mann sage, er ist privilegiert, funktioniert das nicht. Aber wenn ich sage, Menschen fliehen vor einem Krieg und weiße Menschen haben das Privileg, dass sie nicht aus dem Zug geschmissen werden im Gegensatz zu Schwarzen Menschen, wird gleich deutlicher was damit gemeint ist.

Es wird auch etwas halbherzig diese systemische Sprechweise nach Luhmann übernommen, in der nicht allen klar ist wie wir eigentlich leben, also in welchen Relationen und Beziehungen zueinander.

Ich finde du hast da durchaus einen Punkt, dass öffentliche Stellungnahmen da keine Abhandlungen sind. Und selbst im Akademischen befürworten viele einen neuen Stil, der wirklich mehr Menschen mitnimmt. Andernfalls wird es bei Wissen ziemlich elitär.

Mir fällt das selbst schwer, mich daran zu erinnern, Ausdrücke auch zu erklären.

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Kann sein aber naja, ist schon sehr naheliegend wenn man vor 500+ Jahren als normaler Mensch lange Haare hatte das die verfilzt waren. :sweat_smile:
Machts ja auch nicht besser, ich wüsste nicht das er nordische Vorfahren hätte. :rbtvlul:

hätte man doch wenigstens mal 2-3 wikinger in voller montur in nem sumpf verlieren können, damn :wink: (bzw wahrscheinlich ist irgendwo sicher einer in nem sumpf aber entweder schon ausversehen zu blumenerde verarbeitet oder eben noch nicht gefunden)

Es fällt schon auf, dass seit das torf stechen von automatischen maschineen übernommen wird, man eben fast nichts mehr findet, weil die eben im gegensatz zum manuellen torf stechen von hand sowas nicht merken :frowning:

Danke für’s Mansplaining über’s Torf stechen. :face_with_raised_eyebrow:

Du meinst durch Moor mumifizierte Leichen, aber ich wüsste nicht, ob a) Haare das überstehen und b) schon ein Wikinger gefunden wurde… ich kenn nur das Schiff, was ca. aus dem 4. oder 5. Jahrhundert stammt… Aber das wäre ja mal was.

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Wieso jetzt Mansplaining, ich fand es nur interessant und hab dacht ich erwähne es ? wie hier der technische fortschritt quasi oft archäologische sachen kaputt macht :frowning:

Doch Moorleichen sind oft haare erhalten
bilder hier, wollte jetzt keine toten einfach posten
Moorleiche – Wikipedia

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Weil’s überhaupt nicht relevant ist für das Thema Cultural Appropriation und die fälschliche Auslegung von Wikingern, die Locks getragen hätten.

Kam mir eben zu Wikinger Haaren und co und dann hab ich es geschrieben :neutral_face:

und dann fiel mir das mit dem Torfstechen eben noch ein, dachte wissen vermitteln ist doch nie falsch :frowning:

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Dass du da gleich mit einem Mansplaining-Vorwurf kommst, finde ich leicht daneben…

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Ja, dann sach Bescheid wenn du einen Wikinger mit Locks gefunden hast und seriöse Quellenangaben oder wurde ausgerechnet der im Torf maschinell zerstochen?