Gegenposition
Laut Studien: 70% der Prostituierten haben eine posttraumatische Belastungsstörung.
Auch angeblich freiwillige Prostitution führt dazu dass es psychischen und sexuellen Missbrauch durch Freier gibt.
Prostitution ist kein Job wie jeder andere, sondern bezahlter Missbrauch/Vergewaltigung, so die Erfahrung von Forschern, Sozialarbeitern und Menschen die mit den Frauen arbeiten
Die Bundesregierung hält ein Sexkaufverbot aber für den falschen Weg. Es bestehe die Gefahr, dass „die Sexarbeiterinnen in die Illegalität gedrängt werden und den Gefahren und Risiken des Gewerbes schutzlos ausgeliefert sind“, erklärte ein Sprecher des Familienministeriums vor wenigen Tagen.
Die Argumentation finden die Kongressteilnehmer zynisch, genauso wie die weit verbreitete Argumentation, dass sich viele Frauen freiwillig prostituieren würden. „Ich kümmere mich seit 34 Jahren um Frauen, die so ausgebeutet werden“, sagt Sr. Lea Ackermann, Gründerin des Vereins „Solidarity With Women in Distress“ (SOLWODI) im Gespräch mit DW. „Heute behaupte ich: Keine einzige Frau macht das freiwillig.“
Armut sei ein ganz starkes Motiv für Prostitution, sagt Gerhard Trabert, Gründer des Vereins Armut und Gesundheit in Deutschland. „Wir wissen, dass sich immer häufiger Frauen prostituieren, um einfach überleben zu können, weil die sozialen Transferleistungen nicht mehr wirklich ausreichen, um an dieser Gesellschaft teilhaben zu können.“ Auch Trabert fordert die Abschaffung der Prostitution - und ein gesellschaftliches Umdenken. „Wir brauchen gerade bei jungen Männern ein anderes Bild der Frau: Dass sie nicht ein Objekt der Begierde ist, sondern dass sie ein Subjekt ist und dass es nichts mit Liebe zu tun hat, eine Frau so zu benutzen und ihr Gewalt anzutun.“
Sexkaufverbot: ″Es gibt keine gute Prostitution″ | Deutschland | DW | 04.04.2019
Und ja, ich finde es ist keine Lösung den Hartz 4/Sozialhilfe/Unterstützung-Satz so niedrig zu halten, dass sich jemand Prostituieren muss um an Geld zu kommen und sei es auch ohne Zwang von außen.
Sandra Norak, ehemals Prostituierte, setzt sich stark für das Verbot von Prostitution ein.
Und Menschen mit dieser Erfahrung sollten nicht unerhört bleiben.
Prostitution: Wie Sandra Norak den Ausstieg schaffte - DER SPIEGEL
Aber sie hielt die Darstellung der Prostitution als gesetzlich geregelte Sexarbeit nicht mehr aus. In ihren Augen ist das eine schlimme Verharmlosung.
„Ich mische jetzt mit“, sagt Norak mit sanfter, aber klarer Stimme. „Damit Deutschland aufhört, blind zu sein. Denn es gibt keine gute Prostitution, auch wenn viele Frauen sich ihre Probleme nicht anmerken lassen.“
„So gut wie keine Frau kommt da heil raus“, sagt Norak und meint auch sich selbst: „Die Prostitution hat etwas in mir zerbrochen. Es war Seelenmord.“