Das ist ein eigener Movie Trope.
Der gleiche Grund warum Säbel „tshingggg“ machen wenn man sie zieht und Tapire wie Schweine brüllen.
Würde man es realistisch darstellen würden es die meisten Zuschauer für unrealistisch halten.
Tatsächlich ist dieser Irrglaube von der kleinen Gestalt Napoleons älter als jeder Film. In Film und co. wurde er nur allzu oft unreflektiert weitergegeben.
Schon klar, der Irrglaube beruht ja auf Kriegspropaganda.
Die Movie-Tropes sind ja vielfach nicjt nur auf Filme anwendbar, sondern auf Geschichten in jeglichem Medium. Ausser das Tapir das braucht schon die aufio-visuelle Kombination eines Films.
Aber Katharina die Große sehe ich nie mit Pferd am Set
Kein Trope, das war bewusst Propagande des englischen Empire, die einfach seine Größe in französischen Zoll 1:1 in die kleineren englischen Zoll umsetzten (und den kleinen Hinweis, dass er größer war, ausließen).
Aber wer siegt, macht Geschichte und brennt sich das einfach ein.
Sieht man auch zB an der Darstellung Berlins vor der Machtergreifung der Nazis. Berlin war damals ein Meltingpot von queeren und PoCs, die die Kunstszene aufmischten. „berlinerisch“ sein war ein Synonym für homosexuell. Aber das siehst in fast keinen Film, der um die Zeit lebt. Berlin war immer weiß und hetero.
Na, das gleiche habe ich doch auch gesagt. Es war Kriegspropaganda, ist heutzutage aber ein Astreiner Trope, weil jeder (minus ein paar wenige Informierte) einen kleinen Napoleon erwartet.
Thread
Sehr sehr guter Kommentar.
Leider nur im Plus-Bereich
Das erinnert mich daran…
Wollte auch noch als Nachklapp diesen Kommentar von Fabian Lichter posten. Sagt im Grunde das Wichtigste in aller Kürze, wie ich es sehe. Ohne paywall.
Hab mir auch auf yt die Podiumsdiskussion zu „Antisemitismus in der Kunst“ angesehen, die erst jetzt stattgefunden hat (weil seit Januar der Dialog darüber von seiten der Documenta verhindert wurde).
Hier eine Zusammenfassung/Interpretation der Diskussion aus dem Spiegel, wer keinen Bock hat das in Gänze zu gucken. (stimme damit nur teilweise überein, schwankt von neutral bis polemisch)
Sehr gut.
Meine Firma hat über 1600 Mitarbeiter und es wird jeder einzelne zu den Feiern eingeladen.
Kann niemand erzählen das Lieferando nicht das Geld hätte für alle etwas zu tun.
Man kann in der Hinsicht mal wieder daran erinnern:
Nutzt gerne die Lieferando app um zu schauen wer liefert.
Bestellt werden sollte aber wenn es geht direkt beim Restaurant oder noch besser einfach hingehen.
Das Konzept von Lieferando lebt davon, dass sowohl Fahrer als auch Restaurants möglichst wenig Geld für ihre Arbeit bekommen, damit ein neu geschaffener Verwaltungs-Wasserkopf Geld verdienen kann, der vorher überhaupt nicht nötig war. Da ist die Betriebsfeier nur folgerichtig.
Vielleicht bin ich auch „zu alt für den Scheiss“, aber ich rufe die Imbisse und Pizzerien mit Lieferservice in meiner Gegend noch selbst an oder hole meine Sache dort ab.
Das ist schon arg peinlich. Lass den Pöbel arbeiten und wir saufen bei der Pool-Party.
Frag mich, was so ein Lieferando-Büroangestellter macht. Wenn ich so eine Einladung bekomme, würde ich wohl schon mal kopfschüttelnd absagen.
Den Kommentar finde ich schon sehr „Boomer“-ig. Wenn man seine Stamm-Pizzaria hat, bei der man einfach anrufen kann, ist das ja ok. Aber trifft halt nicht auf jeden zu.
Ohne Lieferando würde ich viele Interessante Restaurants gar nicht erst kennenlernen, und man sieht auch sofort, ob dieses Restaurant die eigene Gegend überhaupt beliefert. In meiner näheren Umgebung gibt es zB keine (guten) Pizzerien und ohne eigenes Auto bin ich schon auf den Lieferservice angewiesen, wenn meine Pizza warm zu Hause ankommen soll.
Der Service den die App bietet wäre meiner Meinung nach definitiv einen Aufpreis wert, den Lieferando dann gerne einstecken kann, solange die Restaurants und Fahrer ihren fairen Anteil bekommen (soviel sie auch ohne Lieferando verdienen würden) und fair behandelt werden.
Abgesehen davon würde ich auch nicht davon ausgehen, dass jeder Imbiss/Lieferdienst seine Fahrer jetzt unbedingt besser behandelt.
Joa.
Um den Ball aber mal zurück zu spielen, dein Kommentar ist sehr „Gen-Z-ig“. Das was du beschreibst ist nicht wirklich ein Problem. Das hat wenig mit der Deckung deines Bedarfs zu tun, sondern viel mehr mit der Erwartungshaltung, immer und überall alles bekommen zu können (und daraus irgendwann vielleicht sogar eine Anspruchshaltung zu entwickeln).
Ja, das trifft auf so ziemlich alle IT-Dienstleistungen zu…
Hab ja geschrieben, dass mir diese Dienstleistung einen Aufpreis wert wäre. Und auch die Restaurants können ja durchaus davon profitieren, weil sie sich eben nicht zwingend selbst um die Präsenz im Internet kümmern müssen (alles von überhaupt Auffindbar sein, Bestellprozess und Bewertungen).
Können jetzt natürlich darüber diskutieren, ob das Internet an sich überhaupt ein Fortschritt ist…
Dem würde ich auch nicht zustimmen. Dienste wie Lieferando führen doch erst dazu, dass Restaurants die dort nicht mitmachen Kundschaft verlieren, einfach weil sie dort nicht gefunden werden und die Kunden nur noch dort suchen. Viele nehmen irgendwann zwangsläufig teil, einfach weil es ohne nicht mehr funktioniert.
Und nebenbei, deine Absicht einen Aufpreis zu bezahlen mag ja nobel sein, aber das verbietet Lieferando seinen teilnehmenden Restaurants:
Wenn das Restaurant gegen die Gleicher-Preis-Garantie
verstößt, wird der Unterschied zwischen dem Preis, der auf der Plattform angegeben ist, und dem
Preis, der außerhalb der Plattform erhoben wird:
i. dem Restaurant von Takeaway.com in Rechnung gestellt und
ii. dem Kunden der Betrag von Takeaway.com in Form eines Gutscheins erstattet.
Das Restaurant wird die Preise auf der Plattform an diejenigen auf der eigenen Website und
Speisekarte anpassen, einschließlich Rabatte
https://takeaway-restaurant-portal.s3.amazonaws.com/TC_DE_TEOP.pdf → 18.i.
D.h. du verlierst entweder Kunden weil du nicht auf der Plattform bist, oder du machst mit und verlierst entweder an deiner Marge oder musst die Kosten deines Angebots für alle Kunden erhöhen.
Mein Problem ist da dass die lokale selber nur Bargeld akzeptieren beim liefern und ich nie Bargeld daheim hab
Also erstmal: Ich wollte nicht über die Geschäftspraktiken von Lieferando diskutieren. Ich bin lediglich auf das Argument eingegangen, ob so ein Service grundsätzlich „unnötig“ ist. Und aus „Konsumentensicht“ sehe ich eben viele Vorteile.
Und dein 1. Punkt hebt ja auch die möglichen Vorteile für Betriebe einer Partnerschaft mit Lieferando nicht auf. Natürlich ist es für Gastronomen ein Vorteil, wenn sie durch Lieferando eine größere Reichweite haben und auch der Bestell- und Bezahlprozess ist gerade für kleine Betriebe nicht mal so eben gemacht.
Dass die Geschäftspraktiken und Monopolstellung von Lieferando es für Gastronomen überhaupt erst schwer machen, diese Abwägung zu führen, sollte nicht dazu führen, dass man so einen Service grundsätzlich verbietet, sondern es müssen dann eben entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Dass durch neue Technologien und Dienstleistungen bestimmte Branchen sich deutlich verändern ist jetzt auch nichts neues.
Die deutsche Politologin Saba-Nur Cheema mit pakistanischer Migrationsgeschichte, erläutert in diesem Interview sehr gut die Zusammenhänge von Antisemitismus und den ehemals kolonialisierten Ländern. Anlässlich der jüngsten Debatte zur Documenta.