Wir lehnen die stark unsachliche Diskussion zu Ferda Ataman ab. Sie strotzt nur so von Vorwürfen, Anschuldigungen und bewussten Fehlinterpretationen. An Zynismus nicht zu überbieten ist auch der tagelange Aufschrei wegen der von Ferda Ataman bewusst provokativ genutzten – von einigen Personen als diskriminierend empfundenen – Begriffe. Währenddessen werden tatsächlich diskriminierende Strukturen beispielsweise im Bildungssystem, auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt, im Gesundheitswesen und in staatlichen Institutionen nicht benannt – Strukturen, die vielen Menschen in Deutschland tagtäglich Chancen für eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben nehmen. Die unsachliche Diskussion der letzten Tage ist nicht nur ein persönlicher Angriff auf Ferda Ataman und rufschädigend, sondern beschädigt auch das so wichtige und viel zu lange schon unbesetzte Amt der Unabhängigen Beauftragten für Antidiskriminierung .
Als Personen und Organisationen, die sich gegen Diskriminierung und Rassismus und für Vielfalt und Chancengleichheit einsetzen, wissen wir, dass die Widerstände groß sind, wenn man strukturelle Benachteiligung wirksam bekämpfen möchte. Umso wichtiger ist es, eine erfahrene, kompetente, zielstrebige und konflikterprobte Person wie Ferda Ataman an der Spitze der Antidiskriminierungsstelle zu haben. Die völlig falsche Wahrnehmung dessen, was diskriminierend ist, gepaart mit einem mangelnden Problembewusstsein darüber, welche Menschen tatsächlich struktureller Diskriminierung ausgesetzt sind, zeigen uns im Grunde eine Sache ganz deutlich: dieses Amt muss so schnell wie möglich mit einer fähigen Person besetzt werden. Diese Person ist Ferda Ataman.
Edit: Ich finde es eher eindrücklich zu sehen, dass in konservativen Kreisen Integration immer dann super gut funktioniert, wenn sich die Personen mit Migrationshintergrund nur feindlich genug der eigenen Gruppe gegenüber äußern.
Was in meinen Augen aber keine gute Integration darstellt.
Ich denke, es ist legitim, über die Eignung einer Person für so einen Posten zu diskutieren, die in der Vergangenheit immer wieder mit provokativer Wortwahl aufgefallen ist und „als diskriminierend empfundene Begriffe“ verwendet hat.
Klugerweise hat die Frau schnell noch ihren Twitter-Content gelöscht, sonst würden ihr ihre alten Posts derzeit noch viel mehr um die Ohren fliegen.
Es ist gibt doch sicher auch noch andere kompetente Leute für den Posten und nicht nur diesen einen Twitter-Schreihals.
das machen mittlerweile eigentlich fast alle, die neu ein öffentliches amt bekleiden. weil es gängige praxis geworden ist, dass leute jeden post, jede äußerung, die irgendwie für empörung sorgen könnte, aus dem kontext reissen, um zumindest aufmerksamkeit zu generieren.
aus der tatsache, dass jemand seine social-media kanäle löscht, sobald man ein öffentliches amt bekleidet oder sonstwie neu in der öffentlichkeit steht, würde ich nicht gleich ein indiz ableiten.
das wäre heutzutage eigentlich fast schon fahrlässig, wenn man es nicht tun würde.
Sie soll sich nicht feindlich der eigenen Gruppe gegenüber äußern, sondern Inhalten und Handlungen, die gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung des Staates verstoßen bzw. zu Diskriminierung auch innerhalb der Migranten führen, deren Vertreterin sie werden soll.
Manche Befürworter sagen, dass sie ihr das zutrauen, andere Gegner äußern daran Zweifel.
Zugegeben, den „Edit“ Part habe ich etwas zugespitzt formuliert, da mich die Artikelsuche dieser Kampagne grade etwas wütend gemacht hat.
Ich wollte damit nicht alle Kritiker, auch hier, in einen konservativen Topf werfen.