Allgemeiner Thread zu Diskriminierung - (Teil 2)

Da hast du recht.

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Um das mal ernsthaft zu beantworten, wobei ich mir nicht sicher bin ob das etwas mit meiner Hautfarbe zu tun hat: Ich mag es nicht, wenn irgendjemand Regeln dafür aufstellen möchte, welche Kleidung oder Frisuren die Richtigen sind.

Ich hatte über 15 Jahre lange Haare und konnte mir deswegen von Menschen mit eher rechtem oder konservativen Weltbild einigen Quatsch anhören. Das übliche halt (siehst aus wie ein Mädchen, blabla). Vom linken Spektrum, dem ich prinzipiell sowieso viel eher zugeneigt bin, kam so etwas normalerweise nicht.

Wahrscheinlich ist das einer der wesentlichen Gründe, warum es mich etwas über der sachlichen Ebene hinaus nervt, wenn ähnliche Sprüche nun aus dem sehr linken Spektrum kommen.

Und ja, diese Forderungen schiessen aktuell über das Ziel hinaus und der aktuelle Fall wird von den Betreibern das Restaurants im Nachhinein auch kritisch beurteilt, was ich sehr gut finde. Ich hoffe nur, dass sich hier mittelfristig der Konsens innerhalb der Szene etabliert, dass es nicht ok ist Trägern von Dreads, denen man zum ersten Mal im Leben begegnet und mit denen man noch nie ein Wort gewechselt hat, sofort zu verurteilen.

Das gibt den Rechten auch weniger Futter. Und so ein Futter ist sehr nahrhaft.

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Vor allem ist es schade, dass ein Ort, an dem wohl konstruktive Debatten über solch sensiblen Themen möglich sind, wie die Brasserie Lorraine dann so unter Feuer gesetzt wird, dass dann schnell wieder klar wird, wer hier eigentlich wem diktiert, wie der Diskurs zu laufen hat.

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Ich stimme zu, dass dieser Fall zu hoch gehängt wird im allgemeinen Diskurs. Er ist halt ein wunderbares Trittbrett, um „auch mal“ austeilen zu können, ohne mit viel Backlash rechnen zu müssen. Das kann von allen Lagern instrumentalisiert werden.

Das ändert an der Sache selbst aber nichts.

Das Statement fand ich jetzt auch eher so meh. Ein paar Punkte wurden hier schon angesprochen.

Finde es unglücklich sich auf der Vorwurfs-Seite in Allgemeinplätzen zu verlieren, dann aber beim eigentlichen Thema zu schreiben man wolle sich nicht in Details versteifen.

Die Tragweite entstand durch die übertriebene Reaktion.

Ist eigentlich bekannt, ob die Band selbst ein Statement abgegeben hat?

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Bist ja als band eigentlich fast gezwungen „preaching to the choir“ zu betreiben oder aber Ruhig zu sein.

Denn sobald du sagen würdest, dass du es blöd fandest dass der auftritt abgebrochen wurde, würdest du auf einmal extremen Zusprüch von ganz rechts erhalten, was man nicht will und gleichzeitig wohl Feuer kriegen von ganz links, was auch nicht gut ist als Band.

Kannst eigentlich nur verlieren als Band in der Situation.

Reden ist Silber
Schweigen ist Gold
gilt wohl hier,.

Sagst du das einfach aus dem Bauch heraus?
Sie haben sowohl ein Interview als auch ein Statement auf Instagram mittlerweile veröffentlicht.

https://www.instagram.com/p/CggFT1tjR4R/?utm_source=ig_web_copy_link

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Ok gelesen,

gutes Statement der band und ungefähr so wie es verständlich ist.

Hoffe für die Band jetzt nur, dass das nicht ein Fehler war und sie jetzt quasi vom rechten Rand missbraucht werden als Gallionsfiguren im " Kampf gegen PC" (also wie der Rechte Rand das nennt eben)

Und ja, etwas feige von den Leuten, die sich beschweren, dann nicht auch zu bleiben, wenn die Band schon bleibt und Gespräche anbietet.

Die Kommentare unter dem Interview sind ja auch teilweise recht braun.

Bei der Reaktion, sehr verständlich das man sich nur über den Veranstalter beschwert. Ideal ist es natürlich nicht.

Der Begriff PC wird von vielen Leuten verwendet, unabhängig von der politischen Orientierung.
Das ist kein Begriff exklusiv für „den rechten Rand“.

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Wie gesagt, sie hätten ja auch einfach gehen können.

Es ist ja beileibe nicht so, dass da auf einmal Deutschland Deutschland über alles gesungen worden wäre, oder Landser und co, wo man dann mal zum Veranstalter geht und fragt was die Scheisse soll.

@Boreas
schon klar,
aber denke ist verständlich was ich meine,
die gefahr so eines interviews ist eben, das die Band da jetzt instrumentalisiert wird.

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Wenn man sich inspiriert fühlt und etwas Positives aus einer anderen Kultur mitnehmen und weitertragen kann, ist das doch megaschön.

Das wäre jetzt mein Hauptpunkt bei der ganzen Thematik.

Dass sie keine Ahnung von kultureller Aneignung hatten, macht die Sache jetzt nicht grade einfacher. Satt auszuführen man hätte sich damit noch nie konfrontiert gesehen, hätte man die Leser/Kritiker auch direkt abholen können, in dem man inhaltlich auf die durch den Abbruch implizierten Vorwürfe eingeht.

Das Schema „ich kann kein Rassist sein, ich habe afrikanische Freunde“ ist auch …

Wir wissen nicht die genaue Reaktion war. Besucher der Location sind aber wahrscheinlich nicht so, das sie einfach gehen.

Ich bin aber auch kein Fan von „ja dann geh halt/schau es dir nicht an/lies es nicht“ ect. Klar hier war es nun nicht sehr angebracht, es gibt da eben auch andere Fälle.

Wieso denn nicht? Offensichtlich gab es die Beschwerden, denn sonst wäre es nicht zu dem Abbruch gekommen. Im Interview mit dem Bandleader sagt er folgendes:

Die Veranstalter schreiben auf Facebook, mehrere Gäste hätten sich unwohl gefühlt. Habt ihr davon nichts bemerkt?
Überhaupt nicht. Die Stimmung war super. Dann gingen wir in der Pause raus, und als wir wieder reinkamen, sagte der Veranstalter, wir sollten kurz zu ihm kommen. Dann hat er uns gesagt, dass manche Gäste Mühe hätten wegen der kulturellen Aneignung und dass es besser sei, wenn wir das Konzert abbrechen.

und dann weiter:

Das Publikum tobte. Die Leute haben nicht verstanden, dass das Konzert abgebrochen wird. Wir sind dann geblieben, weil wir die Unterstützung aus dem Publikum gespürt haben. Während drei Stunden haben wir Gespräche geführt mit Leuten.
Auch mit den Kritikern?
Nein, die Kritiker haben sich bei uns nicht gemeldet. Bis heute weiss ich nicht, wer die Kritik geäussert hat, wer von den Gästen sich unwohl gefühlt hat, weil wir als weisse Männer mit Rastas Reggae spielen. Dass die Kritiker sich nicht zu erkennen geben, sondern im Versteckten bleiben, stört mich sehr. So kann ich mich auch nicht mit ihren Argumenten auseinandersetzen und darauf reagieren.

Sieht schon sehr danach aus, dass es eine kleine Minderheit des Publikums sich beim Veranstalter beschwert hat, nicht aber das Gespräch mit der Band selbst gesucht wurde.

Und bei Musik bin ich persönlich schon sehr der Ansicht, dass man gehen sollte wenn es einem nicht gefällt. Natürlich hat das Grenzen, aber da sollte man einfach den Raum lesen. Wenn man merkt, dass 99% der Leute gerade sehr viel Spaß haben, dann geht man einfach wo anders hin.

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Ich finde es ja schon unermesslich traurig das die Leute in dieser Diskussion mit meiner Meinung nach völlig dahergeholten Argumenten diskutieren, kommen dann mit den Erbsünden der jeweiligen Kulturen bzw unserer. Entschuldigung aber zu glauben das da ja unsere Vorfahren Fehler gemacht haben wir nun mitschuld sind, … Lächerlich. Weiße sollen also das und das nicht dürfen weil vor 100 (mehr oder weniger) Jahren andere Weiße Menschen Scheiße gebaut haben. Bist du verantwortlich und solltest bestraft werden weil dein Vater ein Fehler begangen hat? oder dein Opa? oder wie weit noch zurück?
Sind Mongolen automatisch Anti-China aufgrund ihrer Vergangenheit? Sind Ägypter noch schuldig für die versklavung von Juden? Dieser ganze Quatsch wird immer nur in eine Richtung propagiert, was dem ganzen automatisch die Glaubwürdigkeit nimmt. Im Umkehrschluss wollen diese Leute ja anscheinend das alle Nicht-Europäer z.b. keine Klassische Musik singen dürfen (ist ja nicht deren Kultur nicht wahr?) Auf Schützenfesten oder Bayrischen Blasbands dürfen nur weiße spielen? Im Gegenzug dürfen dann nur schwarze Musiker Reggae oder Blues und Jazz spielen.
Aber es wird ja sowieso immer nur mit zweierlei Maß gemessen.
Die Leute die sich über Kulturelle Aneignung beschweren sind doch eh hauptsächlich irgendwelche weißen Studenten die sich profilieren müssen durch ihre künstliche und aufgeblasene Verzerrung von Empathie ( Und da sprech ich aus Erfahrung, bin auch Student).

Es ist zwar verständlich das man will das jeder sich wohl fühlt aber wenn nur einige wenige glauben ihre Gefühle sind mehr Wert als der Rest der Leute dann ist das imo ein großes Problem.
„Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“. Heißt es ja schließlich und besonderst in dem Fall die Freiheit das Event und die Musik zu genießen wurde eindeutig nur aufgrund von ein paar wenigen, den anderen Leuten verwehrt.
Heutzutage wird irgendwie nichts mehr abgewägt nur noch versucht es jedem Recht zu machen aber Entschuldigung das geht nicht, ist unrealistisch. Die Menschen müssen sich auch damit abfinden welche Parteien gerade an der Macht sind, die wurden nicht eindeutig zu 100% gewählt grade mal so über 50% kommen sie ja meistens. Warum nimmt da nicht jeder Rücksicht auf die die nicht die Mehrheit gewählt haben, die Minderheit. Und bei einem Fest mit vielen Leuten kann man nicht einfach nur an sich denken und sagen ich mag des net und ist auch traurig das der Veranstalter sich dann wenigen Leuten beugt nur im Namen der vermeintlichen Empathie gut dazustehen. Für mich sieht das eher nach Emotionaler Erpressung aus.

Warum sind die wenigen nicht einfach gegangen? haben die wirklich ein Recht und dadurch der Veranstalter die Pflicht es jedem Recht zu machen? Oder könnte man sagen ach die Veranstaltung gefällt mir nicht ich geh nach Hause? Ist schon leich narzistisch eine ganze Veranstaltung abzubrechen nur weil ICH irgendwas nicht gut finde, wo ist da die Relation?
Muss eine Veranstaltung abgebrochen werden bei denen 30 Leute Spaß haben und 5 sich mit solchen Schwachsinn brüskieren? Sind die 5 Leute wichtiger als die 30? oder wie sieht es aus wenn es 10 Leute sind die sich beschweren aber 100 die Spaß haben? Oder 1000 haben Spaß aber 1 Person nicht? Ab wann ist es gerechtfertigt? Meiner Meinung nach ist es auf jeden Fall nicht gerechtfertigt den Spaß der Mehrheit zu verderben weil sich ein paar auf den Schlips getreten fühlen.
Zumal wir hier nicht von wirklicher Diskriminierung sprechen oder von Rassistischen Übergriffen die einzigen die Diskriminiert worden sind, ist die Band.

Wir wissen nicht wie sich genau Beschwert wurde und was die die sich Beschwert danach getan haben. :slightly_smiling_face: Um die Personen ging es gerade.

Kann natürlich sein, dass sie sich erst beschwert haben und dann gegangen sind. Aber dann gilt eigentlich das gleiche: Geh halt einfach. Kannst dich danach doch immer noch konstruktiv einbringen.

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Ich bin mir nicht sicher ob ich den Vorfall richtig verstehe. Weil du redest über ihn als würde es nur um eine Debatte gehen. Aber losgetreten hat das doch ein Konzertabbruch. Das ist eine Aktion. Hätte es dort einfach nur eine Debatte um „Kulturelle Aneignung“ gegeben, hätte das doch kaum jemanden interessiert. Dann wären sie auch nicht „so unter Feuer geraten“.

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Mein Debatten Kommentar war nur auf die Brasserie Lorraine als Ort losgelöst von dem Vorfall bezogen. Quasi, dass sie sich für mich als ein Ort an dem konstruktive Debatten stattfinden darstellt.
Der Vorfall selbst hat sich so unerfreulich wie die Band und die Lorraine es schildern ereignet.

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Früher mal fand ich es recht gut und interessant was sie anspricht. Irgendwann hat sie angefangen auf alles anzuspringen und nur noch am dauereskalieren zu sein. Schade (nicht auf das jetzt spezifisch bezogen)

dass sich eine einrichtung, der es, wenn ich es richtig verstehe, ihrem selbstverständnis nach ganz besonders wichtig ist, rücksicht und achtsamkeit gegenüber minderheiten und benachteiligten zu pflegen und darauf aufmerksam zu machen, dann bei einer solchen veranstaltung ganz besondere rücksichtnahme gegenüber einer minderheit an den tag legt, halte ich für wenig verwunderlich.
ebenso wenig verwunderlich wie die instrumentalisierung der angelegenheit seitens ganz bestimmter personenkreise und ihrer art der diskussionsführung.

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