Aber bei der Gender-Debatte wird meiner Meinung zu wenig über die grammatikalisch weiblichen Wörter wie Fachkraft geredet. Wenn man drüber nachdenkt: Das Problem ist, dass in der Vergangenheit grammatikalisch männliche Wörter wie Schüler häufig mit Doppelnennung gegendert wurden („Liebe Schüler und Schülerinnen,“). Das hat dazu geführt, dass wenn man nur „Liebe Schüler“ sagte, manche weibliche Schüler sich nicht mit angesprochen gefühlt haben. Da die grammatikalisch weiblichen Fachkräfte jedoch keine grammatikalisch gebräuchliche männliche Form haben, wurde hier nie auf die Geschlechter hingewiesen und jeder hat sich so angesprochen gefühlt. Niemand hatte oder hat Probleme damit, wenn man Fachkräfte anspricht ohne auf Geschlechter zu verweisen. Würde nicht nach einiger Zeit die selbe, zufriedenstellende Situation eintreten, wenn man zukünftig jeden Verweis auf biologische Geschlechter in der Sprache vermiede (außer das biologische Geschlecht ist relevant)? Dann würde nach einiger Zeit niemand mehr denken Schüler wären männlich, ebenso wie bereits heute niemand denkt Fächkräfte wären weiblich.
Das ist ja tatsächlich auch ein Ansatz der verfolgt wird: Studierende statt Studenten ist ein populäres Beispiel, über das sich aber auch schon aufgeregt wurde. Dann eben, wie du schon sagst Fachkraft, aber auch Personen, Angestellte, Leute, sind alles Bezeichnungen, die man geschlechtsneutral gut nutzen kann.
Ich persönlich mag „Studierende“ statt „Studenten“ zwar auch nicht so gern. Aber ich denke damit könnte ich mich am ehesten anfreunden. Hauptsache es wird eine Lösung gefunden. Gerade macht jeder sprachlich was er will. Früher gab es eine Rechtschreibung und eine Grammatik und daran wurde sich gehalten. Ich finde das sehr kritisch, wenn in manchen Schulen gegendert wird, in anderen widerum anders und in der dritten Schule gar nicht. Außerdem ist die Gesellschaft krass gespalten zwischen denen die aus Überzeugung gendern und denen die das wehement ablehnen.
Einfach nein. Weder gabs jemals die eine Rechtschreibung (man denke etwa an die Schweiz und das fehlende ß, oder an die x verschiedenen nichtcodifizierten Schreibweisen in den letzten 500 Jahren) noch gab es jemals die eine Grammatik, da Grammatik immer nur eine bestimmte Betrachtungsweise des sprachlichen Systems ist. Die klassische Schulgrammatik, die man gemeinhin als „die Grammatik“ bezeichnet, war und ist da nur eine und ist weder statisch, noch präskriptiv noch sonderlich akkurat, zumal Gendern mit Grammatik nur äußerst wenig zu tun hat. Das Thema gehört nämlich zum Themenbereich der Soziolinguistik.
Finde auch, dass man in Kinderbüchern Themen wie Genozid, Landnahme oder Zerstörung von Lebensraum auf keinen Fall aussparen sollte…
Das ist alles so dumm das ich nur noch kotzen möchte.
Ich würde wetten Karl May hat mit seinen „bösen erfundenen Lügengeschichten“, mehr für ein Verständnis oder sagen wir Bewusstsein für die Amerikanischen Ureinwohner oder auch „den Orient“ getan, in unseren Breiten, als es irgendwelche Dokus oder wahrheitsgetreuen Erzählungen/Filme je könnten.
Naja wenn ich ein Buch über ein Kind in Nazi-Deutschland schreibe und da kommen keine Nazisachen vor und es erlebt lustige Abenteuer in den Ferien würde ich mich auch nicht wundern, wenn es da Nachfragen gibt.
Lol
Das würde mich interessieren, was diese Geschichten, denn für die indigene Bevölkerung geleistet hat, außer das Kinder gerne Cowboy und Indianer gespielt haben?
Ich hab die Filme immer geguckt und schaue sie gern heute noch. Was habe ich gelernt?
- Die Siedler sind immer nette Leute, die immer nur ein neues Leben starten wollen.
- Es gibt immer böse Bandidten, die Unheil stiften.
- Es gibt immer ein Stamm der Böse ist und mit Alkohol/Waffen bestochen wird und von Winnetou den Kopf gewaschen werden muss
- Bei den Behörden gint es auch meist nur Krieg, wenn wer aufmuckt.
- Winnetou und Old Shatterhand retten den Tag und alle haben sich lieb.
Nur zur einordnung, weil das ein wichtiger Punkt ist. Wie immer, auch Opfer können Täter sein. Und einem Kind das beizubringen finde ich nicht schlecht, denn es zeigt das es nicht nur schwarz und weiß ist. Genauso wie es auch friedliche Siedler gab.
Das ist richtig. Ich habe nur augezeigt, wie gefühlt jeder Film abgelaufen ist. Das es auch friedliche und kriegerische Stämme gab, ist genauso richtig.
Die Frage ist nur: Was hab ich darüber hinaus über die indigene Bevölkerung von Karl May gelernt (Kultur, Geschichte, Leben, Bedürfnisse, Sorgen etc.)? Eigentlich nichts.
Ich hab nicht von „geleistet“ gesprochen. Ich schrieb von „Verständnis oder sagen wir Bewusstsein“
Und das hat es bei mir geweckt, seit ich die Bücher als Kind mal gelesen habe. Ich hab seither immer ein Interesse an dem Thema, sei es Forschung, seien es Filme. usw.
Wenn ich z.b. überlege was ich im Gegensatz dazu über die Australischen Ureinwohner so weiß…eigentlich gar nichts.
Man müsste vieles neu aufarbeiten, ja. Man sollte es nicht als Bildungsmaterial sehen.
Wann wird denn dieser Film hier bestreikt?
Natürlich alles sehr Klischeehaft aber schon was über Rangordnung, Kleidung, wie sie wohnen und schon so ein wenig über Ängst und Sorgen (wenn ich mich an die Filme recht erinnere). Alleine, dass es nicht „die Indianer“ gibt sondern mehrer Stämme hat man da gelernt.
Skandalös, dass sowas heute noch in die Kinos kommt. Ich hoffe da gibt es bald ordentliche Konsequenzen. Dürften sich sicher Leute unwohl fühlen, wenn sie mit solch einem Poster, geschweige denn dem Film konfrontiert werden. Ist ja fast noch schlimmer als weiße Leute mit Dreadlocks.
Fehlt da ein ?
Hoffe es war schon ersichtlich wie ich zu diesem Thema stehe und auch wie wenig ich von irgendwelchen “Shitstorms“ einer lauten Minderheit in sozialen Medien halte.
Hatte ja gehofft Elon Musk würde Twitter übernehmen und danach würde das keiner mehr nutzen, damit man dann für ne Zeit Ruhe hätte, bevor die nächste große Plattform kommt.
Oder man redet darüber, aber gut, wirft man den Leuten unterschwellig vor sie würden ihn blind meiden.
Hast du aber je überprüft was davon wirklich Realität war/ist? Und das ist eben ein Problem, man denkt man hat ein Verständnis, hat aber nur ein ziemlich gefärbtes Bild.
Dazu kommt eben, das die Gegenstimmen in Deutschland selten von direkt betroffenen kommen, es leben eben wenig hier. So kommt der Protest meist stellvertretend.
Gerade läuft der Film ja noch im Kino, scheint nicht so schlimm zu sein wie frühere Verfilmungen, aber tut auch nicht so viel für Indigene.
Vielleicht möchte der Film auch gar nichts für Indigene tun sondern einfach nur unterhalten. Es ist ein Kinderfilm und Kinder verstehen die Geschichte am besten, wenn dort mit simplen Symbolen gearbeitet wird.
Der Cowboy hat den großen Hut auf, der Häuptling hat den Federkopfschmuck, die Frauen tragen Zöpfe.
Solche Bilder zeigt man ja nicht, weil man den Leuten was böses will sondern einfach weil es für das Zielpublikum einfacher macht.
Ich bin auch der Meinung, dass diese Darstellung genau so wenig beleidigend ist wie, wenn Deutsche immer wie der Klischeebayer dargestellt werden oder der Mexikaner mit Poncho und Sombrero.
Warum wird der Film nicht von Winnetou-Fans bestreikt? Oder ist das Fantum hier nicht so gewaltig, wenn es um Remakes etc. geht.