Ich muss mal suchen, wenn ich wieder am Laptop bin, aber ich hab da vor Jahren mal eine sehr spannende Doku über Amerikanische Ureinwohner in der Popkultur gesehen.
Das ging von den Persönlichkeiten, echte Häuptlinge, die damals auf irgendwelchen Jahrmärkten eine Show abgeliefert haben bis zur darstellung in Literatur, Film und Fernsehen.
Mal sehen, ob sich die irgendwo finden lässt, dann stell ich sie rein.
War jedenfalls sehr interessant.
Aber kannst du nicht verstehen das es für diese Gruppe eben kein „ja das ist halt Unterhaltung“ ist, sondern man nimmt ihre Kultur verstümmelt sie zu Unterhaltung. Und sie selbst werden unterdrückt, haben immer noch mit den Folgen einer Jahrhunderten lange Verfolgung zu kämpfen.
Kindern wird in solche Filmen am ehesten Beigebracht, das man bestimmte Gruppen für etwas hernehmen darf, das „Indianer“ ein Verkleidung sind, eine Abenteuerwelt. Nur sind sie das eben nicht, Indigene Stämme gab es und gibt es und ihre Kultur ist keine Blaupause für Abenteuerwelten für Kinder. Man kann auch nicht darauf setzen das schon irgend jemand kommt und den Kindern dokumentarisch etwas Beibringt als Gegenpol.
Ich habe nichts gegen die Karl May Bücher oder Filme, mochte und mag die Filme. Nur muss man das ganze so 2022 reproduzieren, ich denke nein.
Nein kann ich nicht, weil ich das nicht so sehe. Wenn Piraten in Filmen dargestellt werden hat dies auch wenig mit den echten Piraten aus Somalia zu tun. Beschwert sich ja auch keiner drüber.
In meiner kleinen Bubble beschweren sich über solche Sachen auch eher Menschen aus den westlichen Staaten und die betroffenen Völker sehen es eher mit Humor, wenn sie so Klischeehaft dargestellt werden.
Amerika ist da noch mal ein ganz andere Pflaster. Da wir ja alles kulturell durchleuchtet.
Wenn man sehr hohe Ansprüche an die historische Korrektheit von Cowboy&Indianer-Kinderfilmen/-büchern hat und sie einfordert, darf man sich aber nicht wundern, wenn es die dann einfach nicht mehr gibt - und damit auch keinerlei Repräsentation.
Dann machen die Studios/Verlage doch lieber rein fiktionale Geschichten á la Paw Patrol, die nicht so einen Stress machen.
Ob das besser ist
Blaue Aliens mit 3D-Aufschlag.
„Es war einmal… Amerika“ war früher eigentlich ganz in Ordnung als Kinderserie auch wenn das auch keine wissenschaftliche Abhandlung war.
Yakari hast du ja auch heute noch als Kinderserie und Comicreihe.
Aber nochmal zu Avatar: wenn ich da so drüber nachdenke… Also ich bin ja nie müde geworden zu lästern, dass der Film nur Pocahontas/ Der mit dem Wolf tanzt imm All ist. Aber vielleicht ist das die Zukunft. Der Film umschifft das „Riff der bedenklichen Darstellung“ mal eben so.
Vielleicht ist das die Zukunft für alle „Indianerfilme“…
Piraten sind auch keine somalische Ethnie.
Insgesamt zeigt sich, dass der Deutsche sich von ein paar Amerikanern sicher nicht seinen Karl May madig reden lässt. Stunning and brave, wie der Franzose sagen würde.
Das kann Hans-Peter natürlich besonders gut einschätzen?
Es sind ja nur die betroffenen Völker in Hans-Peters kleiner Bubble.
Also ich komm aus dem Osten und ich weiss, wie empfindlich da manche reagieren, sobald es um den Osten geht. Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt wollte sogar den ÖRR abschaffen, weil Sachsen Anhalt immer so falsch dargestellt wird.
Weinerliche Leute gab es schon immer und wird es immer geben. Laut sein heißt aber nicht gleich die Meinung der Mehrheit zu vertreten. Leider ist Twitter, Instagramm und co. ein großes Megafon für solche Leute.
Also sprichst du von Piraten früher oder heute? Wenn du dann von somailischen Piraten sprichst, die es so in der Form wohl im 17. Jahrhundert nicht gab, müsste man dann wohl als Vergleich die Casinos und Reservate heute verfilmen und nicht die Winnetou-Zeit.
Im Übrigen aktuell Reservation Dogs und Rutherford Falls zwei Serien, die das machen mit indigenen Bevölkerung heute.
Ich rede davon wie Piraten in heutigen Kinderfilmen dargestellt werden und das ist zu 100% wie sie vor 300 Jahren über die Meere gesegelt sind und nicht wie moderne Piraten.
Sehe ich das richtig, dass die ganze Diskussion hier nicht damit begonnen hat, weil „irgendeine laute Minderheit“ sich aufregt,
sondern weil jemand laut befürchtet, dass das wahrscheinlich passieren könnte?
Ja, das ist das neue Ding. Ein möglicher Shitstorm oder böse Cancel Culture, die es gar nicht gab.
Ich setz noch ein drauf: Stellt euch vor, wenn Winnetou nun die Tochter des Apachen-Häuptlings wäre im Film.
Nunja, man könnte schon sagen, das sich eine laute Minderheit aufregt. Nur nicht die betroffene.
Ja, wie dumm rassistische Stereotype zu kritisieren, wenn man selber davon gar nicht betroffen ist.
Jetzt mal ehrlich. Triggert sowas wirklich jemanden?